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Tierrechtsforum:
Tierrechtskompatible Geldanlage

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Tierrechtskompatible Geldanlage

Autor: Tanya | Datum:
Hallo,

bei Vegan.de wurde vor längerem mal kurz die Frage aufgeworfen, wie man denn sein Geld verwalten kann, ohne Tierleid zu verusachen. Leider kam keine großartige Diskussion zustande, da wohl niemand eine Antwort wusste. Ich habe mal die Suchfunktion bentutzt und auch hier bei Euch nichts zu dem Thema gefunden.

Nun scheint es ja, sowas wie Ökobanken zu geben, die aber wohl in erster Line auf Umweltschutz orientiert ist und weniger an Tierrechten.

Bisher habe ich ein Konto bei der Deutschen Bank und ein Konto bei der Sparkasse. Das große Problem ist halt, dass eben diese Banken Konzerne unterstützen, die uns allen wohl zielich gegen den Strich gehen: Pharmariesen, die ganze Biotech-Mörderindustrie, den Fleischgroßhandel, die Geflügelmafia und weitere Tötungs- und Ausbeutungsfirmen.

Das Geld, was ich angelegt habe, sind für diese Firmen zwar nur Penatus, aber immerhin. Ich möchte diese Firmen mit keinem einzigen Cent untersützen. Schon alleine mit dem ganz normalen Girokonto untersützt man die Bank und damit auch eben diese oben genannten Firmen.

Habt Ihr darüber schon mal nachgedacht? Habt Ihr Ideen für Alternativen?

Auch von der heute üblichen staatlichen Rente kann man ja weder leben noch sterben, daher würde ich gerne eine private Rentenversicherung abschließen. Aber auch hier stehe ich wieder vor dem gleichen Problem. Worin wird dieses Geld investiert?

Ich habe schon meine Bankberaterin darauf angesprochen, dass ich keine tierausbeutenden Firmen unterstützen möchte, und sie meinte diese Panda-Fonds wären eine Alternative. Ich habe mir jetzt mal Infomaterial bestellt und bin schon sehr gespannt.

Aber das Problem des Giro- und Sparkontos habe ich damit immer noch nicht gelöst.

Gruß,
Tanya

Re: Tierrechtskompatible Geldanlage

Autor: Thomas Falkner | Datum:
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Hallo Tanya,

> Nun scheint es ja, sowas wie Ökobanken zu geben, die aber
> wohl in erster Line auf Umweltschutz orientiert ist und
> weniger an Tierrechten.

Wünschenswert wäre es natürlich sein Vermögen über eine Bank zu verwalten, deren Mitarbeiter allesamt Veganer/innen sind - doch das ist derzeit wohl noch Utopie. Du wirst als Kunde der Bank wie auch als Kunde von jedem anderem Unternehmen, dessen Mitarbeiter keine Veganer/innen sind, nicht verhindern können, dass von deinem Geld Produkte erworben werden, für die nichtmenschliche Tiere versklavt, ausgebeutet und ermordet wurden.

Dem kapitalistischen Geldsystem wohnt ein entscheidender Fehler inne, der nicht nur in letzter Instanz zum Systemcrash führt, sondern stetig die Kluft zwischen Arm und Reich ausbreitet. Geld ist mehr wert als die damit gehandelten Waren, es besitzt kein Verfallsdatum, benötigt keinen Lagerraum und ist universell. Großgeldbesitzer/innen haben also keine Motivation, ihr Geld in Waren umzusetzen, stattdessen horten sie es auf der Bank und lassen das "Geld" für sie arbeiten. In Form von Zinsen, vermehrt sich ihr Reichtum expotentiell, ohne dass dafür ein wirtschaftliches Gegengewicht vorhanden wäre. Damit diese Zinsen auch ausgezahlt werden können, ohne das es zu einer Inflation, einer Entwertung des Geldes, führt müssen Preise für Güter und Dienstleistungen beständig angehoben werden. Auf der Hand liegt, dass sich finanziell weniger gut gestellte Menschen verschulden müssen, um zu überlegen. Hat die Schuldenfalle erst einmal zugeschnappt, gibt es kein Entkommen mehr. Die Armen werden immer ärmer und die reichen immer reicher. Das ist die versteckte Ausbeutung des Kapitalismus. Auf globaler Ebene ist es die Zinsproblematik, die es Ländern der so genannten Dritten und Vierten Welt so gut wie unmöglich macht, auch nur ein gewisses Maß an Wohlstand zu Souveränität zu erlangen. Darum ist es essentiell, verzinstes Vermögen minimal zu halten. Weitere Informationen dazu finden sich unter: http://www.systemfehler.de/ausbeutung.htm


> Bisher habe ich ein Konto bei der Deutschen Bank und ein
> Konto bei der Sparkasse. Das große Problem ist halt, dass
> eben diese Banken Konzerne unterstützen, die uns allen wohl
> zielich gegen den Strich gehen: Pharmariesen, die ganze
> Biotech-Mörderindustrie, den Fleischgroßhandel, die
> Geflügelmafia und weitere Tötungs- und Ausbeutungsfirmen.

Sehe ich genauso, darum werd ich in Zukunft mein Geld über http://www.gemeinschaftsbank.de verwalten. Hier kann ich bestimmen, was mit dem Vermögen, das ich der Bank zu Verfügung stelle, geschieht. So z.B. Entwicklung alternativer, ökologischer Energiequellen. Doch leider besteht auch hier das oben erläuterte Problem mit den Zinsen. Da unter den Blinden die/der Einäugige bekanntlich König/in ist und ich als Teil dieser Gesellschaft nicht ganz auf die Dienste einer Bank verzichten kann, bin ich genötigt einen zum Überleben hinreichenden, minimal verzinsten Geldbetrag bei der Ökobank zu halten. Bislang habe ich noch keine Bank gefunden, die gänzlich auf Zinsen verzichtet und ich ein Mitspracherecht besitze, wofür mein geliehenes Geld eingesetzt wird. :-(


> Habt Ihr darüber schon mal nachgedacht? Habt Ihr Ideen für
> Alternativen?

Generell empfiehlt es sich nur soviel Geld wie eben nötig Banken zur Verfügung zu stellen. Denn sobald du mit der Bank Geschäfte macht, ganz egal ob als Debitor/in oder Kreditor/in, trittst du über kurz oder lang als passive/r Investor/in zur Finanzierung legaler Verbrechen an nichtmenschlichen wie menschlichen Tieren und der Natur auf den Plan.
Solange du nicht mit Sicherheit ausschließen kannst - und das kannst du leider auch nicht bei der Ökobank -, dass legale Verbrechen mit deinem "Kapital" (mit)finanziert werden, gilt es möglichst wenig Geld umzusetzen. Als Student kann ich das im Rahmen meiner Nebentätigkeit als freiberuflicher Programmierer passabel über nicht-monetäre Geschäfte abwickeln: Soll heißen, ich lasse mir meine Arbeit nicht immer mit barer Münze entgelten, sonder durch direkte Inanspruchnahme anderer Dienstleistungen. Somit ist gewährleistete, dass keine Verbrechen durch meine Arbeit (mit)finanziert werden.

> Auch von der heute üblichen staatlichen Rente kann man ja
> weder leben noch sterben, daher würde ich gerne eine private
> Rentenversicherung abschließen. Aber auch hier stehe ich
> wieder vor dem gleichen Problem. Worin wird dieses Geld
> investiert?


Wie schon zu archaischen Zeiten ist auch heute noch die Investition in Immobilien eine der sichersten und kann u.a. auch als Altersvorsorge dienen - z.B. wenn du im Alter aus Miteinnahmen lebst. Auch wäre es möglich, Aktien mehrerer weitgehend tierrechtskonformer Unternehmen zu erwerben, was natürlich als ausschließliche Altersvorsorge - vorsichtig ausgedrückt - risikobehaftet ist. Darum ist es wichtig, Erwerbsquellen im Alter zu streuen.


> Ich habe schon meine Bankberaterin darauf angesprochen, dass
> ich keine tierausbeutenden Firmen unterstützen möchte, und
> sie meinte diese Panda-Fonds wären eine Alternative. Ich habe
> mir jetzt mal Infomaterial bestellt und bin schon sehr
> gespannt.

Korrigiere mich, wenn ich Unrecht habe: Aber der Terminus "Panda-Fonds" lässt vermuten, dass es sich hierbei um ein Tier"schutz"projekt handelt. Hier wäre ich kritisch.
Erzähle doch mal ein wenig mehr über die "Panda-Fonds", sobald dir das Infomaterial vorliegt.

> Aber das Problem des Giro- und Sparkontos habe ich damit
> immer noch nicht gelöst.

Ich hoffe, dass ich dazu einige Impulse liefern konnte.


Viele Grüße wünscht dir,

Tom

Re: Tierrechtskompatible Geldanlage

Autor: Tanya | Datum:
Hallo Thomas,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Wie ich sehe, hast Du Dich mit dem Thema auch schon länger befasst.


> Wünschenswert wäre es natürlich sein Vermögen über eine Bank
> zu verwalten, deren Mitarbeiter allesamt Veganer/innen sind -
> doch das ist derzeit wohl noch Utopie. Du wirst als Kunde der
> Bank wie auch als Kunde von jedem anderem Unternehmen, dessen
> Mitarbeiter keine Veganer/innen sind, nicht verhindern
> können, dass von deinem Geld Produkte erworben werden, für
> die nichtmenschliche Tiere versklavt, ausgebeutet und
> ermordet wurden.

Leider ist es in der Tat Utopie und doch hat man als Anleger zumindest, die freie Wahl, für was für Werte man sich entscheidet. Es ist möglich sich Fonds zu suchen, die weder Werte aus Pharma, Biotech, Fleischgroßhandel usw. enthalten. Und trotzdem, kann man oft auch die übrig bleibenden Möglickeiten nicht vorbehaltlos nutzen. Investiert man z.B. in einen breit gestreuten Fond, ohne die oben genannten Branchen, hat man trotzdem oft Werte von anderen Firmen dabei, die mit der Ausbeutungsbranche zusammenarbeiten: z.B. die Automobilbranche, die z.T. sogar auch Tierversuche durchführt, bzw. massenhaft Leder für die Innenausstattung benutzt.



> Dem kapitalistischen Geldsystem wohnt ein entscheidender
> Fehler inne, der nicht nur in letzter Instanz zum Systemcrash
> führt, sondern stetig die Kluft zwischen Arm und Reich
> ausbreitet. Geld ist mehr wert als die damit gehandelten
> Waren, es besitzt kein Verfallsdatum, benötigt keinen
> Lagerraum und ist universell. Großgeldbesitzer/innen haben
> also keine Motivation, ihr Geld in Waren umzusetzen,
> stattdessen horten sie es auf der Bank und lassen das "Geld"
> für sie arbeiten. In Form von Zinsen, vermehrt sich ihr
> Reichtum expotentiell, ohne dass dafür ein wirtschaftliches
> Gegengewicht vorhanden wäre. Damit diese Zinsen auch
> ausgezahlt werden können, ohne das es zu einer Inflation,
> einer Entwertung des Geldes, führt müssen Preise für Güter
> und Dienstleistungen beständig angehoben werden. Auf der Hand
> liegt, dass sich finanziell weniger gut gestellte Menschen
> verschulden müssen, um zu überlegen. Hat die Schuldenfalle
> erst einmal zugeschnappt, gibt es kein Entkommen mehr. Die
> Armen werden immer ärmer und die reichen immer reicher. Das
> ist die versteckte Ausbeutung des Kapitalismus. Auf globaler
> Ebene ist es die Zinsproblematik, die es Ländern der so
> genannten Dritten und Vierten Welt so gut wie unmöglich
> macht, auch nur ein gewisses Maß an Wohlstand zu Souveränität
> zu erlangen. Darum ist es essentiell, verzinstes Vermögen
> minimal zu halten. Weitere Informationen dazu finden sich
> unter: http://www.systemfehler.de/ausbeutung.htm


Yep, der Problematik bin ich mir bewusst, aber ich bin ja kein Großkaptialist und verfüge auch nicht über ein "Vermögen". Ich möchte nur ein paar meiner Groschen gewinnbringend für die Zukunft anlegen. ;-)


> Sehe ich genauso, darum werd ich in Zukunft mein Geld über
> http://www.gemeinschaftsbank.de verwalten. Hier
> kann ich bestimmen, was mit dem Vermögen, das ich der Bank zu
> Verfügung stelle, geschieht. So z.B. Entwicklung
> alternativer, ökologischer Energiequellen. Doch leider
> besteht auch hier das oben erläuterte Problem mit den Zinsen.

Ich war gerade auf deren Homepage. Das hört sich ziemlich interssant an. Von der ethischen Seite her fährt man da auf alle Fälle besser, als mit herkömmlichen Banken. Ich werde mich mal bei denen informieren.

> Generell empfiehlt es sich nur soviel Geld wie eben nötig
> Banken zur Verfügung zu stellen. Denn sobald du mit der Bank
> Geschäfte macht, ganz egal ob als Debitor/in oder
> Kreditor/in, trittst du über kurz oder lang als passive/r
> Investor/in zur Finanzierung legaler Verbrechen an
> nichtmenschlichen wie menschlichen Tieren und der Natur auf
> den Plan.

Ist schon klar, nur ein paar Absicherungen für die Zukunft braucht mal halt. Typisches Beispiel: Lebensversicherung und Altersvorsorge.

Wenn man auf all das verzichten wollte, müsste man schon sein Bargeld im Sparstrumpf unter dem Bett horten. Aber das wäre dann doch ein wenig zu gefährlich. ;-)

> Wie schon zu archaischen Zeiten ist auch heute noch die
> Investition in Immobilien eine der sichersten und kann u.a.
> auch als Altersvorsorge dienen - z.B. wenn du im Alter aus
> Miteinnahmen lebst.

Das ist in der Tat eine gute Idee. Eine Wohnung hat kaum Werteverlust, wenn man den regelmäßigen Repataturen nachkommt und bringt Monat für Monat Bargeld in die Kasse. Zudem kostet es niemandem das Leben. Das ist wirkich eine gute Idee.


> Auch wäre es möglich, Aktien mehrerer
> weitgehend tierrechtskonformer Unternehmen zu erwerben, was
> natürlich als ausschließliche Altersvorsorge - vorsichtig
> ausgedrückt - risikobehaftet ist. Darum ist es wichtig,
> Erwerbsquellen im Alter zu streuen.

Risikobehaftet ist wirklich milde ausgedrückt. Man kann damit jahrelang Gewinne einfahren und dann kommt der große Gong, und alles ist über Nacht verloren. Aktien ist eine Alternative für Leute, die sich sich locker leisten können, mit Geld ein wenig zu spielen. Man muss dann aber schon eine ganze Menge davon besitzen, damit es nicht wehtut, mal gerade ein paar Tausend Euro an der Börse zu verlieren.

> Korrigiere mich, wenn ich Unrecht habe: Aber der Terminus
> "Panda-Fonds" lässt vermuten, dass es sich hierbei um ein
> Tier"schutz"projekt handelt. Hier wäre ich kritisch.
> Erzähle doch mal ein wenig mehr über die "Panda-Fonds",
> sobald dir das Infomaterial vorliegt.

Viel kann ich noch nicht dazu sagen. Ich melde mich, wenn ich die Unterlagen habe. Ich habe aber schon mal unter Panda-Fonds gegoogelt. Bei dem Projekt wird auch der WWF (World Wildlife Found) unterstützt.

Artenschutz ist ja normal nicht schleches. Nur der Haken an der Sache ist, dass all diese Artenschutzorganisationen widerum pro Jagd eingestellt sind. Und das ist ja auch nicht gerade das, was wir hier wollen. Daher wird der Panda-Fond für mich wohl auch nicht in Frage kommen.

> Ich hoffe, dass ich dazu einige Impulse liefern konnte.


Konntest Du! Dankeschön! Bei diesem Thema sieht man mal wieder, inwieweit es in der Tierrechtsbewegung noch brach liegende Markpotentiale gibt.

Man kann nur hoffen, dass Firmen die z.B. tierversuchsfreie Kosmetik herstellen, Naturheilmittel herstellen oder veganes Essen vertreiben an Stärke gewinnen und dann über kurz oder lang mehr Marktmacht gewinnen, um später selber mal an die Börse zu gehen.

Schön wäre es, wenn der Tag kommt, an dem solche Firmen eine echte Bedrohung für die tierausbeutende Industie darstellen werden.

Gruß,
Tanya

Re: Tierrechtskompatible Geldanlage

Autor: dolli | Datum:
Hi!

Also mein gelernter Beruf ist Immobilienkauffrau mit Schwerpunkt Denkmalschutz (incl. Sanierung).

Aber nicht mal da ist eine völlige Tierrechtskompatibiltät vorhanden- erstens bezüglich auf die Materialien, zweitens bedeutet Immobilie als steuersparende Geldanlage auch eine Fremdfinanzierung- bei einer Bank.
Gar nciht zu reden von dem was geschah, als mensch Wiese zu Bauland machte und dann darauf baute. Ein wenig tröstlich ist nur die Tatsache, dass "wohnen" dennoch geschehen muss und mensch sich eben Platz mit andern Lebewesen irgendwie teilen muss. Und es wird bei der Sanierung von Altbauten wenigstens nicht neue Wiese kaputtgemacht. Im GEgensatz zu Neubaugebieten, während Altbauten abgerissen werden und das Land nicht mehr bebaut würde.

Dennoch habe ich auch hier noch nichts gefunden, was tierrechtskompatibel sein könnte.
Das einzige was mich da immer ein wenig tröstet, ist dass, wenn mensch Steuern spart, wenigstens nix davon z.b. für eine Künast ausgegeben wird und ein insgesamt sehr tierrechtsfeindliches System unterstützt wird.

Liebe Grüssle dolli

herjeh...

Autor: Reina | Datum:
Hi,

die Darlegungen zum Zinssystem sind eine geschickte Verkettung von Halbwahrheiten und Simplifizierungen mit völlig transparenter Intention. Leute, wer sich für VW interessiert, möge sich doch nicht NUR mit solchen Phantastereien beschäftigen.

Zinsen sind ein notwendiger Anreiz zum verantwortungsvollen Wirtschaften. Wie sähe wohl die Fiskalpolitik unseres Staates ohne Zinslast aus und wer würde dann überhaupt als Kreditgeber auftreten ? Zinsen finanzieren wirtschaftliches Wachstum über den Anreiz zu Investitionen und werden auch selbst über dieses finanziert. Sie sind zudem wirksames Mittel der Fiskalpolitik, mit dem durch die Verteuerung von Geld Inflation und Abwertung gegenüber anderen Währungen entgegengewirkt werden kann. Zu niedrige Zinsen erhöhen die Gefahr von Fehlallokation von Kapital und Spekulationsblasen.

Zinsen sind das Entgelt für Kapitalüberlassung als Ausgleich für die fehlende Möglichkeit zu Konsum oder Investitionen bzw. der Preis für vorgezogenen Konsum oder Investitionen. Sie stellen eine Prämie für den Inflationsausgleich und die Absicherung des Rückzahlungsrisikos dar und werden zudem durch das allgemeine Zinsniveau bestimmt.

Das Zinsniveau wird durch die Zinssätze der Zentralbanken beeinflußt, die auch keine Verschwörung des Grosskapitals darstellen, sondern deren Zielvorgaben politisch bestimmt sind. In der EWU ist dies seit 1999 die Europäische Zentralbank, deren Direktorium von den Regierungen der Mitgliedsländer ernannt wird und deren vorrangiges Ziel laut Maastrichter Vertrag die Preisstabilität des Euros ist.

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Anmerkung zur tierrechtskompatiblen Geldanlage:

Der direkte Erwerb von Aktien an der Börse ist vereinfacht gesagt nichts weiter als eine Wette bezüglich der Gewinnerwartungen eines Unternehmens, die man gegen andere Marktteilnehmer abschliesst. Hier sollte man sich nicht von wie auch immer motiviertem Wunschdenken, sondern realistischen Einschätzungen leiten lassen.

Anders sieht es bei Aktienfonds aus. Hier profitieren zum einen Management und Banken durch kräfte Ausgabeaufschläge und Gebühren, zum anderen werden die Banken als Großaktionäre befähigt, auf den Vollversammlungen der AGs aktiv die Unternehmenspolitik im Sinne der Profitmaximierung mitbestimmen zu können, was in Branchen mit konfliktbehaftetem Gegenstandsbereich natürlich nicht wünschenswert ist.

Da zudem die wenigsten Fonds ihren Vergleichsindex schlagen, ist eine Investition in Indexzertifikaten ohnehin naheliegender.

D.h. natürlich wenn es nur um eine Geldanlage und nicht eine tierrechtsfördernde Investition gehen soll...


mfg, Reina.

Re: herjeh...

Autor: Mark | Datum:
Hallo Reina!

Deine Ausführungen sind ja ganz nett, aber auf dem Zinskonzept aufbauende Geldsysteme sind auf Dauer zum Scheitern verurteilt. Vielleicht kennst du ja das Beispiel mit dem sogenannten Jesuspfennig. Was wäre, wenn Jesus im Jahre 0 einen Pfennig mit einer Verzinsung von nur 3% angelegt hätte. Rechnen wir mal aus:

0.01*0.03^2003

Das macht laut Windows-Taschenrechner:
516370097163203244805596,56

Ähm, welche Bank sollte DAS denn noch auszahlen können?!?!?

Also, irgendwas kann mit den Zinsen nicht stimmem.


Grüße,
Mark