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Tierrechtsforum:
"Das schwarze Schaf" mit Tierrechtler Günther Rogausch

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"Das schwarze Schaf" mit Tierrechtler Günther Rogausch

Autor: Iris | Datum:
Ich hoffe, daß viele Leute die Sendung "Das schwarze Schaf" vom 24.08. im WDR gesehen haben. Für alle, die es verpaßt haben: Die Sendung wird sowohl a)am Samstag, den 25.08. um 12.00 Uhr im WDR als auch b) am Freitag, den 31.08. auf Berlin 1 als auch c) am Montag, den 03.09. auf 3 Sat wiederholt, siehe auch http://antiSpe.de/TV-Tips.html. Sie ist unbedingt sehenswert!

Das Prinzip dieser Sendung besteht darin, jemandem, der in eine bestimmte Ecke gedrängt wird (in diesem Falle dem Tierrechtler Günther Rogausch) die Chance zu geben, sich in Ruhe zu erklären; er wird jedoch auch mit einer Reihe von Gegenern konfrontiert.

Günther Rogausch hat die Tierrechte wunderbar vertreten und klar zum Ausdruck gebracht. In den ersten 20 Minuten hatte er Gelegenheit, sein Anliegen und seine Motivation zu erklären, d.h., er umriß kurz, aber präzise die Gründe für Veganismus und für seinen Einsatz für die Tierrechte. Anschließend wurde er von seinen Gegnern - Susanne Kolb, Geschäftsführerin des Deutschen Pelzinstituts, Matthias Kruse, Jäger und verantwortlicher Redakteur einer Jagdzeitschrift, Ivar Aune, Sprecher der Gesellschaft für Gesundheit und Forschung e.V. (www.tierschutz.org (!))sowie Erika Scheffer, Vorsitzende des Tier[n]utzverbands Dortmund und Mitglied des Landespräsidiums des Landestier[n]utzverbandes - im wahrsten Sinne des Wortes angegriffen. Alle diese Personen, nicht nur die letzte, bezeichneten sich als "Tierschützer". Des weiteren war noch ein Psychologe geladen, der die Ausbeutung und Mißhandlung von Tieren als Günther Rogauschs "persönliches Problem", das dieser zu einem öffentlichen mache, bezeichnete!

Die Tierausbeuter hatten wie zu erwarten keinerlei Argumente, sondern mußten eine Reihe von Lügen auftischen, um den Tierrechtler in ein schlechtes Licht zu rücken (er habe einen Molotowcocktail auf das Grundstück des Nerzzüchters Roßberger geworfen, eine Brandbombe an einen Experimentator geschickt, Hochsitze ANgesägt usw.), obwohl dieser mehrmals betonte, gewaltfrei zu handeln. Natürlich würde auch die Mär von der "menschenverachtenden Ideologie" gebracht.
Günther Rogausch konnte diesen Vorwürfen Fakten und Argumente entgegensetzen, die von den Tierqualprofiteuren natürlich nur belächelt wurden.

Besonders positiv ist mir aufgefallen, daß der Tierrechtler sich immer wieder deutlich von der "Tierschützerin" (der Vorsitzenden des TSV Dortmund)abgrenzte, die in verschiedenen Punkten versuchte, sich auf seine Seite zu stellen, indem sie z.B. gegen "Pelztier"zucht wetterte. Viele Tierrechtler hätten, wenn sie allein so vielen Gegner gegenüberständen, bestimmt die "Hilfe" dieser Frau in Anspruch genommen und in bestimmten Punkten mit ihr zusammen argumentiert, doch Günther Rogausch hat sie durchweg bestimmt darauf hingewiesen, daß sie durch ihren Milch- und Eikonsum selbst Tiere mißhandelt, was die Frau natürlich vehement bestritt. Immer, wenn sie zu anderen Bereichen der Tierausbeutung Stellung bezogen hat (was sie ohnehin in einer lächerlichen und selbstentlarvenden Art und Weise tat, denn außer gegen die "Pelztier"branche hatte sie gegen die anderen Bereiche wie Jagd und Tierversuche nur bedingt etwas, es müßten auch nicht alle Leute Vegetarier sein etc.), machte er ihr konkrete Vorwürfe ("Trinken sie Milch?", "Essen Sie Eier?" "Dann beuten Sie Kühe/Hühner aus!"). Solch eine direkte Auseinandersetzung zwischen "Tierschützer" und Tierrechtler habe ich bisher noch nicht im Fernsehen gesehen, da ansonsten meistens versucht wird, sich mit den tierproduktfressenden "Tierschützern" zu verbünden und ihre Verbrechen zu verharmlosen. An dem, was die "Tierschützerin" zu entgegnen hatte, merkte man gleich, daß sie nicht nur überhaupt keine Ahnung hatte, sondern extrem speziesistisch dachte - durch das Milch"geben" sterbe doch keine Kuh, Hühner seien selbstverständlich für den Menschen da (!), bestimmte Tierversuche brauche der Mensch einfach... Über die ihr gemachten Vorwürfe schien sie nicht auch nur eine Sekunde nachzudenken, da sie betonte, doch "keine Produkte vom toten Tier" zu essen. Außerdem bezeichnete sie Günther Rogausch als Chaoten, der ihre Tierschutzarbeit massiv behindere.

Was die übrigen Gegner alles vom Stapel ließen, war zwar empörend, aber nicht anders zu erwarten, das übliche Jägerlatein eben. Auffallend war noch die Geschäftsführerin des DPI, die mehrmals ihre "Tierliebe" beteuerte und kein Problem damit hat, sowohl "Pelze" als auch "Haustiere" zu "haben" und auf die Frage der Moderatorin, ob sie gerne Nerz bei Roßberger sein würde, antwortete, ja, das könne sie sich gut vorstellen! Sie möchte also gerne vergast werden, sehr realistisch...

Trotz all dieser haarsträubenden Aussagen der Gegner blieb der Tierrechtler stets ruhig und äußerte sich wirklich gut, bestimmt und sehr treffend. Obwohl man ihn oft nicht zu Wort kommen ließ (besonders die "Tierschützerin" riß dauernd das Wort an sich und beantwortete an ihn gestellte Fragen einfach selbst), konnte er doch realtiv viel sagen. Hätte man nicht besser machen können - ein großes Lob an Günther Rogausch.

Iris

Re: Iris`Beitrag

Autor: Stefan | Datum:
>Die Tierausbeuter hatten wie zu erwarten keinerlei Argumente, sondern mußten eine Reihe von Lügen auftischen, um den Tierrechtler in ein schlechtes Licht zu rücken (er habe einen Molotowcocktail auf das Grundstück des Nerzzüchters Roßberger geworfen, eine Brandbombe an einen Experimentator geschickt, Hochsitze ANgesägt usw.), obwohl dieser mehrmals betonte, gewaltfrei zu handeln. Natürlich würde auch die Mär von der "menschenverachtenden Ideologie" gebracht.

Natürlich hatten die "Ankläger" keine/kaum Argumente,aber das haben die Zuschauer wohl nicht unbedingt bemerkt,was auch daran lag, daß die Gegner in der Überzahl waren und einfach mehr reden konnten.So konnte die Pelzlobbyistin
ganz unverschämt die alte Lüge auftischen, daß es den Nerzen/Minks doch
super gehen müsse, weil das Fell sonst ne scheiß Qualität hätte.Als Lobbytusse hat die garantiert nicht nur einmal ne Pelzfarm gesehen.
Und die WDR-Leute haben es ja auch merkwürdigerweise vermieden, Bilder der
Minkkäfige zu zeigen.

>Außerdem bezeichnete sie(TSV-Chefin von Dortmund)Günther Rogausch als Chaoten, der ihre Tierschutzarbeit massiv behindere.

Das könnte man nach DEM Auftritt auf jeden Fall auch von ihr behaupten.
Wie wär´s mit seriösem Telefon- und Briefprotest? Ich mache das.


>Was die übrigen Gegner alles vom Stapel ließen, war zwar empörend, aber nicht anders zu erwarten, das übliche Jägerlatein eben. Auffallend war noch die Geschäftsführerin des DPI, die mehrmals ihre "Tierliebe" beteuerte und kein Problem damit hat, sowohl "Pelze" als auch "Haustiere" zu "haben" und auf die Frage der Moderatorin, ob sie gerne Nerz bei Roßberger sein würde, antwortete, ja, das könne sie sich gut vorstellen! Sie möchte also gerne vergast werden, sehr realistisch...

Die fand ich besonders merkwürdig: Äußerlich nett und attraktiv, hätte ich von ihr eine mitfühlende Haltung erwartet. Hat wohl zuviel Geld im Arsch stecken.

>Trotz all dieser haarsträubenden Aussagen der Gegner blieb der Tierrechtler stets ruhig und äußerte sich wirklich gut, bestimmt und sehr treffend. Obwohl man ihn oft nicht zu Wort kommen ließ (besonders die "Tierschützerin" riß dauernd das Wort an sich und beantwortete an ihn gestellte Fragen einfach selbst), konnte er doch realtiv viel sagen. Hätte man nicht besser machen können - ein großes Lob an Günther Rogausch.

Jo. Nur daß Günther hier wie gesagt nicht die Fäden in der Hand hatte.Mein
Fazit: Die Sendung war eine Demonstration der ausgesprochen konservativen, teilweise verlogenen und anthropozentrischen Haltung der Öffentlichkeit/der
meisten Menschen. Günther wurde hier tatsächlich als Schwarzes Schaf vorgeführt. Als Hoffnung bleibt, daß vielleicht einige junge rebellisch eingestellte Leute zugeguckt haben, die sich von den Lobby-Säcken nicht
haben täuschen lassen.
St.

Re: Re: Iris`Beitrag

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Natürlich hatten die "Ankläger" keine/kaum Argumente,aber das haben die
>Zuschauer wohl nicht unbedingt bemerkt,was auch daran lag, daß die Gegner
>in der Überzahl waren und einfach mehr reden konnten.So konnte die

Das Mißverhältnis was Personen und Redezeit angeht, war tatsächlich störend, aber ich denke doch, daß viele - die Zuschauer einer solchen Sendung sind ja auch nicht unbedingt repräsentativ, sondern durch das Thema gewichtet - einiges klar geworden sein dürfte.

>Und die WDR-Leute haben es ja auch merkwürdigerweise vermieden, Bilder der
>Minkkäfige zu zeigen.

Ich bin ziemlich sicher, daß Kamerafahrten über die Käfigreihen aus geringer Entfernung eingeblendet wurden.

>Die fand ich besonders merkwürdig: Äußerlich nett und attraktiv, hätte ich >von ihr eine mitfühlende Haltung erwartet. Hat wohl zuviel Geld im Arsch

Hä? Eine Pelzlobbyistin soll, weil sie Dir "äußerlich nett und attraktiv" (?) scheint, "mitfühlend" sein? Was ist das denn für eine verquere Logik?

Achim

Re: Re: Re: Iris`Beitrag

Autor: Anonymus | Datum:

>Hä? Eine Pelzlobbyistin soll, weil sie Dir "äußerlich nett und attraktiv" (?) scheint, "mitfühlend" sein? Was ist das denn für eine verquere Logik?

War ein bißchen chauvinistisch,geb ich zu. Nein,was ich meinte,ist: Wenn ich
die so auf der Straße sähe, würde ich nicht glauben, daß die eine knallharte
Pelzlobbyistin ist mit entsprechenden Ansichten. Hat sich gut getarnt.
St.