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Tierrechtsforum:
Tierschutzkonformes Giftgas

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Tierschutzkonformes Giftgas

Autor: Achim Stößer | Datum:
Gestern lief in der ARD Teil 2 einer Sendereihe über den ersten Weltkrieg, "Gashölle Ypern" (http://maqi.de/tv/tv-search.php?id=1133).

Geschildert wurde die Entwicklung v.a. von Chlorgas durch Fritz Haber, aber auch die Herstellung und Weiterentwicklung durch die Industrie: BASF fabrizierte 1/4 des gesamten "Bedarfs", Hoechst entwickelte das "Senfgas" und Bayer eine arsenhaltiges, das ich nicht kenne, gegen das aber Gasmasken wirkungslos waren.

So kam es dann zum ersten Giftgaskrieg. Wer das Chlorgas einatmete, mußte sich übergeben, brach mit Schaum vor dem Mund zusammen, viele starben, andere verloren das Augenlicht. Chemische Kriegsführung war zwar durch die Hager Landkriegsordnung verboten, aber, hey, das "Tierschutzgesetz" verbietet ja auch das Töten von Tieren "ohne vernünftigen Grund", womit Nichtveganismus strafbar wäre. Schon okay, es hielt sich eh keine Seite daran.

Jedenfalls waren davon auch nichtmenschliche Tiere betroffen: Die als "Kriegswaffen" verwendeten Pferde natürlich (zu sehen war eines mit Gasmaske, es machte einen überaus fröhlichen Eindruck, fürs Vaterland kämpfen zu dürfen, der Soldat neben ihm konnte es kaum halten, so sehr drängte es anscheinend in die Schlacht, kann aber sein, daß diese Interpretation des Verhaltens nicht ganz trifft); ein Zeuge schilderte, wie auf dem Schlachtfeld Kaninchen und Maulwürfe aus ihren Bauen gekrochen und gestorben waren; und die Wirklung der neuen Waffen mußte natürlich vorher im Tierversuch getestet werden. Zu sehen waren Hunde und ein Affe. Die Tiere wurden in Kammern gesperrt, in die dann das Gas eingeleitet wurde (also Gaskammern, quasi, an was erinnert mich das nur?)

Aber keine Sorge, das ganze lief tierschutzkonform, an einem der Zwinger oder Affenkäfig (war nicht zu erkennen) war ein Schild angebracht: "Das Füttern u. Necken der Tiere ist bei Strafe verboten."

Achim