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Tierrechtsforum:
Die Zukunft des "Waidwerks"- DER SPIEGEL 44/2001

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 7

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Die Zukunft des "Waidwerks"- DER SPIEGEL 44/2001

Autor: Stefan | Datum:
Im heutigen Spiegel stehen ein paar interessante Sachen über die heutigen
Waldkiller.
Wer hätte gedacht. daß der heilige St. Hubertus, Schutzpatron der Jäger,
ein TIERSCHÜTZER war, dem beim Jagen ein Kreuz im Geweih seines Zielhirsches
(siehe Wappen "Jägermeister"-Magenbitter) erschien und der daraufhin dem Mordshobby entsagte? Zeigt die Schizophrenie/das schlechte Gewissen der
Waidgenossen. Wie meine Mutti mal sagte: Die Jäger sind doch alle bekloppt, schlagen ihre Frauen und Kinder......
Wer hätte gedacht, daß PRIESTER und PFARRER, die Protagonisten von MITGEFÜHL
und NÄCHSTENLIEBE, Jäger und Beute SEGNEN? (Für dich doch doppelt interessant,Achim?)
Wer hätte gedacht, daß im Jagdjahr 99/00 804.005 Raubtiere (Raubvögel gar
nicht mitgerechnet) abgeknallt wurden? Immerhin 16,75% aller abgemurksten
Mitgeschöpfe (Quelle: Deutscher Jagdschutzverband). Dabei gibt es doch in
Deutschland angeblich gar keine Raubtiere mehr, die die bösen Rehe und Schweine bestandskontrollieren, weil die sonst den Wald auffräßen. Wenn
man bedenkt, daß außerdem jährlich etwa 440.000 Hunde und Hauskatzen
erschossen und die Killer-Rehe im Winter schön durchgefüttert werden,
wird der eigentliche Grund für das Waidwerk sichtbar: Mordlust und Blutgier.

Da gibt es nur eins: Am 3.November ist "Hubertustag", mit Jägermessen und
Segnungen. Fragt doch mal in Eurer Gemeinde nach und zeigt den betreffenden
Pfaffen, was Ihr NICHT unter Christentum versteht. Petri Heil

Der Spiegel mal kritisch?

Autor: Thomas Winter | Datum:
Moin!

>Im heutigen Spiegel stehen ein paar interessante Sachen über die heutigen
>Waldkiller.

Ich habe gehört, es soll kritisch berichtet worden sein. Komisch, bisher stand der Spiegel doch Verletzungen von Tierrechten kaum kritisch gegenüber. Ich erinnere nur mal an die aktuelle "Kuno"-Berichterstattung ("Wie viele unschuldige Dackel müssen noch sterben?").

DER UNKRITISCHE SPIEGEL

Autor: Stefan | Datum:

>Ich habe gehört, es soll kritisch berichtet worden sein. Komisch, bisher >stand der Spiegel doch Verletzungen von Tierrechten kaum kritisch >gegenüber. Ich erinnere nur mal an die aktuelle "Kuno"-Berichterstattung

Was ist "Kuno"?
Vor drei Jahren war im Spiegel mal ein Artikel über eine vegane Kampf-Feministin, die in einem Berliner Szeneblättchen einen Streit mit Ihrem
veganen (notgeilen) Freund austrug. Obwohl der lächerliche Disput mit
vegan nicht das geringste zu tun hatte (außer daß halt die beiden zufällig Veganer waren), wurde der Vorfall als typisch für die Berliner Veganer-
szene dargestellt, inklusive eines lustigen Fotos von nackten Tierrechtlern
im Zoo.
Der SPIEGEL vertritt also tatsächlich in Tierschutzfragen (Tierrechte kennen
die gar nicht) Positionen, die die allgemeine (linke)Öffentlichkeit schon
akzeptiert hat. Damit ist der SPIEGEL allerdings auf dem Stand von ca. 1980:
Linke Antiatomkraft-Ökopaxe im Rentierpulli, die ihre Biofleischschweine ganz
arg lieb haben und dann totkitzeln, statt wie die böse kap. Industrie ein
anonymes Mordsgeschäft aufzuziehen. Achim würde hier wohl das Bild vom parfümierten Zyklon bringen.
Welche Wahl hat man aber als anspruchsvoller Leser? Focus? Bäh! Bild? War´n
Witz... TAZ? Verbreiten Börsentips!(hat der Spiegel noch nie getan)
Die Spiegelleute bringen immerhin noch ab und zu mal was und vertreten so
ne halb vernünftige Meinung. In anderen Postillen steht hingegen gar nix
oder nur konservatives Gequake.

Kuno und anderes

Autor: Anonymus | Datum:
>Was ist "Kuno"?

Nicht was, wer! Kuno ist...der "Killerwels". Der soll in einem Teich angeblich einen kompletten Dackel gefressen haben. Will jemand gesehen haben, vermißt wird das angebliche Opfer bis heute nicht. Dennoch wird ein Schlachtfest veranstaltet (keine Ahnung wie viele Angler versuchen, Nessie...pardon, Kuno, zu fangen und metzeln dabei naturgemäß viele andere Fische nieder) und im Spiegel amüsiert kommentiert.

>Welche Wahl hat man aber als anspruchsvoller Leser? Focus? Bäh! Bild? War´n
>Witz... TAZ? Verbreiten Börsentips!(hat der Spiegel noch nie getan)
>Die Spiegelleute bringen immerhin noch ab und zu mal was und vertreten so
>ne halb vernünftige Meinung. In anderen Postillen steht hingegen gar nix
>oder nur konservatives Gequake.

Nachdem der Focus bei mir ausgesch... hat (das Titelblatt "Krieg gegen die freie Welt!" führte endgültig dazu, daß ich ihn im Laden liegen ließ, nachdem ich mich bereits vorher über einige Darstellungen in der Vegetarismus-Titelgeschichte aufgeregt hatte) halte ich mich noch an die "Zeit", weil man ja irgendwas lesen muß und die immerhin noch das Märchen widerlegt haben, Hitler sei Vegetarier gewesen.

Zeit über Hitlers "Vegetarismus"

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Vegetarismus-Titelgeschichte aufgeregt hatte) halte ich mich noch an
>die "Zeit", weil man ja irgendwas lesen muß und die immerhin noch das
>Märchen widerlegt haben, Hitler sei Vegetarier gewesen.

Naja, eher unfreiwillig, wörtlich hieß es: "... kann man wohl sagen, dass Hitler sich vegetarisch ernährte." Der vollständige Artikel ist unter http://veganismus.de -> Nachrichten bzw. direkt unter http://veganismus.de/news/2001-04-hitlervegetarier.html zu finden.

Achim

PS: Bitte nicht anonym schreiben.

Den Spiegelbericht kann man weiterempfehlen.

Autor: Detlef | Datum:
Der Bericht vom Spiegel ist diesmal echt OK.
Man findet ihn auf den Seiten 206-209
Thema: „Da kommt das Blut zum Kochen---Die deutschen Waidmänner geraten ins Kreuzfeuer“

Es kommen u.a, Dag Frommhold, der Biologe Kurt Eicher (Begründer der Ini für die Abschaffung der Jagd, aus Heilbronn), Doris Klein (Ini für jagdgefährdete Haustiere), ÖJV-Jäger und der Biologe Eugen Tönnis (Komitee gegen den Vogelmord), zu Wort.. Der Artikel ist sehr empfehlenswert.

In Deutschland, dem Land mit der größten Hochsitzdichte, laufen aber auch schon länger die Bemühungen das Jagdrecht, welches noch aus dem 3.Reich stammt, zu reformieren.
Jürgen Trettin,, dem das Umweltamt für Naturschutz untersteht, möchte die jagdbaren Arten von bisher 96 auf 23 reduzieren. Auch Ministerin Fr Kühnast, der die Jagd untersteht,, möchte das veraltete Jagdgesetz von Göring umgestalten. Jäger befürchten dieses ja schon länger und setzen deshalb wohl auch auf einen CDU-Wahlsieg 2002.

Gruß von der EJS-EfJ: Detlef

Das offene Anti-Jagdforum:
http://forum.foren-net.de/ajfajsefj/

Die Gegenwart ...

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Wer hätte gedacht. daß der heilige St. Hubertus, Schutzpatron der Jäger,
>ein TIERSCHÜTZER war, dem beim Jagen ein Kreuz im Geweih seines Zielhirsches

Naja, so ein "Tierschützer" wie Apel vielleicht ...

>Wer hätte gedacht, daß PRIESTER und PFARRER, die Protagonisten von MITGEFÜHL
>und NÄCHSTENLIEBE, Jäger und Beute SEGNEN? (Für dich doch doppelt

Wer das gedacht hätte? Jeder, der sich auch nur halbwegs über a) das Christentum oder b) die Jägerei informiert hat. Die alljährlichen Hubertusmesse sind ja kein Geheimnis, und daß Pfafen Waffen segnen (welcher Art auch immer) auch nicht.

>Wer hätte gedacht, daß im Jagdjahr 99/00 804.005 Raubtiere (Raubvögel gar

Diese Termini sind m.E. speziesistisch und sollten durch "Beutegreifer" bzw. "Greifvögel" ersetzt werden.

>nicht mitgerechnet) abgeknallt wurden? Immerhin 16,75% aller abgemurksten
>Mitgeschöpfe (Quelle: Deutscher Jagdschutzverband). Dabei gibt es doch in

"Mitgeschöpfe" ist a) theistisch und b) m.E. speziesistisch, bitte auf eine angemessene Wortwahl achten.

>Da gibt es nur eins: Am 3.November ist "Hubertustag", mit Jägermessen und
>Segnungen. Fragt doch mal in Eurer Gemeinde nach und zeigt den betreffenden
>Pfaffen, was Ihr NICHT unter Christentum versteht. Petri Heil

Ähm ... aber genau das versteht doch jeder Informierte unter Christentum: Speziesismus, Blutdurst, Dummheit ... ts ...

Achim