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Tierrechtsforum:
Internationaler Aktionstag gegen Folter

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Internationaler Aktionstag gegen Folter

Autor: Achim Stößer | Datum:
Heute ist der Internationale Aktionstag gegen Folter (siehe http://antispe.de/termine.html). Wurde ja auch in der PM zur Hühnerbefreiung erwähnt.

Nun ist "Käse essen ist Folter" ja ein beliebtes (wenn auch euphemisierendes) Schlagwort der "Szene" (so wie "Fleisch ist Mord" - aber wehe, wenn wir das auf andere Mordarten anwenden!).

Und wie ist die Reaktion darauf?
Zitat:
"nicht menschliche Tiere"
Orbulon 25.06.2006 19:44
"Für diese...nichtmenschlichen Tiere in Gefangenschaft ist Folter Alltag"
Für diese idiotische Formulierung sollte man Chicken McNuggets aus euch machen! Da sieht man mal wieder, wie aus angeblicher "Tierliebe" Menschenfeindlichkeit wird...

rotzt einer bei indymedia als Kommentar zur PM in die Welt ...

Faszinierend, wie es jemand mit so rudimentärer Intellignz schafft, überhaupt eine Tastatur zu bedienen. Ich jedenfalls kann keinerlei Sinn oder Logik darin erkennen. Muß wohl eine Pawlowsche Reaktion sein, ähnlich wie bei Faschismus-Analogien - bestimmt ist "Folter ein singuläres Ereignis" oder so. Wobei der Terminus Folter hier ja durchaus über eine bloße Analogie hinausgeht.

Achim

Analogiephobiker: "Sind Leichenfresser Faschisten"?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Apropos, was habe ich neulich in einem Blog eines "Anarchoveganers" gelesen? Er fragte (und verneinte seine Strohmannargumentfrage), ob Leichenfresser Faschisten seien (euphemistischer ausgedrückt, natürlich, wie es sich für einen Speziesisten - auch wenn er vorgibt, keiner zu sein - gehört).

Wie schwer ist es eigentlich, zu begreifen, was eine Analogie ist und wozu sie dient?

Faschismus ist analog zu Speziesismus. So, wie Pferde diesen "Kastanie" genannen Knubbel an den Beinen haben, verkümmerte "Zehen". Also: Das Verhalten von Rassisten angehöriger anderer ethnischer Gruppen gegenüber entspricht dem von Speziesisten Angehörigen anderer Arten gegenüber, die Kastanie beim Pferd entspricht dem Daumen (o.ä.) bei Menschen. Und was faselt dann so ein Analogiephobiker? "Aha, Du sagst also, daß Pferde Menschen sind"? Ich habe langsam den Verdacht, daß die Pisastudie manipuliert war ... in Wahrheit sieht es noch viel schlimmer aus.

Nein, werte Analogiephobiker, nicht alle Leichenfresser sind Faschisten (wohl aber gibt es aus offensichtlichen Gründen keine ethisch/vegan/tierrechtlerisch lebenden Nazis, auch wenn offenbar gewisse Nazis sich an Antipelzkampagnen hängen und Peta-Werbung machen).

Und wer nichteinmal begreift, was eine Analogie ist, wer aus "a1 verhält sich zu a2 wie b1 zu b2" folgert, daß "a1=b1", kann natürlich erst recht nicht begreifen, daß und wie sinnvoll und nützlich Analogien sein können, um (scheinbar oder tatsächlich) komplexe Sachverhalte verständlich zu machen.

Achim

socken sind teller

Autor: y. | Datum:
ich vergleiche das gerne mit folgender analogie: "spülmaschine verhält sich zu geschirr wie waschmaschine zu wäsche". folgt daraus, daß geschirr = wäsche? wohl kaum. ;-)

Re: socken sind teller

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich vergleiche das gerne mit folgender analogie:
> "spülmaschine verhält sich zu geschirr wie waschmaschine zu
> wäsche". folgt daraus, daß geschirr = wäsche? wohl kaum. ;-)

Eben ... aber wieso begreifen die Analogiephobiker das nicht?

Achim

Re: Internationaler Aktionstag gegen Folter

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hier eine interessante Pressemitteilung der SPD zum Thema. Bemerkenswerteerweise würde das heißen (meine Hervorhebung), daß die USA die "Todesstrafe" abschafft - wohl kaum.

Und das "absolute Folterverbot" und das "Zusatzprotokoll[, das] ermoeglicht, dass kuenftig ein internationales Expertengremium unangemeldet Hafteinrichtungen der Vertragsstaaten besuchen kann" gilt natürlich, der speziesistische Titel läßt es ahnen, nicht für nichtmenschliche Tiere.

Zitat: Pressemitteilung vom 23.06.2006 | 10:55
Pressefach: SPD

Nein zu Folter und Erniedrigung von Menschen

23. Juni 2006 - 484

Anlaesslich des internationalen Tags zur Unterstuetzung von Folteropfern am 26. Juni erklaert der Sprecher fuer Menschenrechte und humanitaere Hilfe der SPD-Bundestagsfraktion, Christoph Straesser:

Folter ist ein Anschlag auf die Wuerde des Menschen. Sowohl nach deutschem als auch nach internationalem Recht gibt es keinerlei Ermessensspielraum fuer Verhoermethoden, die auf Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung beruhen. Dies gilt fuer Friedens- wie Kriegszeiten; dies gilt fuer Verfolgte von Unrechtsregimes, aber auch fuer Menschen, die selbst die Gesetze nicht achten, fuer Verbrecher, "ungesetzliche Kombattanten" und sogar fuer Terroristen. Die Wuerde eines jeden Menschen ist unantastbar.

Auch deshalb muss das US-Gefangenenlager Guantánamo Bay auf Kuba geschlossen werden. Es geht aber nicht nur um Guantánamo allein. Es geht um die Glaubwuerdigkeit westlicher Werte. Um so erfreulicher ist, dass Praesident Bush beim EU-USA-Gipfel vor zwei Tagen in Wien klarstellte, dass die USA im Kampf gegen den Terrorismus zu ihren internationalen Verpflichtungen stehen und die Menschenrechte und das humanitaere Voelkerrecht einhalten, und dass die Bereitschaft vorhanden ist, das Lager Guantánamo aufzuloesen. Solche Signale sind dringend noetig, nicht nur an die eigene Armee, sondern auch an die internationale Gemeinschaft. Fragwuerdige Interpretationsversuche der amerikanischen Regierung, welche Verhoertechniken Folter oder erniedrigende Behandlung sind und welche nicht, muessen daher sofort beendet werden.

Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus geraten die Menschenrechte immer mehr ins Hintertreffen: Wenn Sicherheitsdienste an Informationen interessiert sind, werden Menschen verschleppt, an geheimen Orten festgehalten und mit brutalen und erniedrigenden Methoden verhoert. Ein solches menschenrechtswidriges Verhalten wird ploetzlich zum kleineren Uebel erklaert, und internationale Amtshilfe macht es sogar moeglich, das schmutzige Geschaeft mit der Folter an "erfahrene" Staaten zu delegieren. Die Opfer, so sie die Tortur ueberleben, sind meist ein Leben lang traumatisiert.

Bei der Bekaempfung der Folter und anderer grausamer, unmenschlicher und erniedrigender Behandlung und Strafe gibt es auch positive Meldungen: Die Bundesregierung hat im April das Zusatzprotokoll zur UN-Anti-Folter-Konvention verabschiedet und damit den Weg zur Ratifizierung frei gemacht. Das Zusatzprotokoll ermoeglicht, dass kuenftig ein internationales Expertengremium unangemeldet Hafteinrichtungen der Vertragsstaaten besuchen kann, aehnlich, wie dies das Anti-Folter-Komitee des Europarates tut. Zusaetzlich schreibt das UN-Zusatzprotokoll einen nationalen Praeventionsmechanismus vor. Aussenminister Steinmeier hat in seiner Rede vor dem neuen UN-Menschenrechtsrat alle Staaten aufgerufen, das Zusatzprotokoll so rasch wie moeglich zu zeichnen und zu ratifizieren.

Deutschland jedenfalls wird mit seiner noch in diesem Jahr erwarteten Ratifizierung das absolute Folterverbot erneut bekraeftigen.

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