Schlunz schrieb:
> Sehe ich genauso... Ein Bekannter gab seinem Sohn den Namen
> Fidel Bo Bendix (Arschgeige). Er findet das witzig, ich
> nicht...
Tja, da fällt mir eigentlich gar nichts zu ein. Schwindelig wird mir bei dem Gedanken, dass er sich vermutlich gar nicht darüber im Klaren ist, dass dies ein aggressives Verhalten gegen das Kind darstellt.
> > Bezüglich Namensrecht fände ich es besser, wenn es leichter
> > wäre zumindest Vornamen zu ändern, wenn jemand (ganz
> > geschlechtsproblematisch unabhängig) einen anderen Vornamen
> > will, sollte das so schwierig sein wie eine neue
> > Lohnsteuerkarte abzuholen.
> Das öffnet natürlich neue Lücken für die Kriminalität
> (Identifikation unmöglich, heute der, morgen der...).
Ja, Verbrecher nutzen schließlich immer ihren Realnamen:-)
(Ein Neuname würde selbstverständlich im Geburtsregister vermerkt und hätte, wenn nicht einen neuen Personalausweis, dann doch einen Passnachtrag zur Folge)
> > > Ich glaube aber, wer mit überflüssigen Gliedmassen
> > Stopp!
> > Wer definiert denn was ein überflüssiges Gliedmaß ist!? Das
> > ist doch wohl die Sache des Kindes wenn es einen
> > Bewusstseins- u. Entscheidungsgewaltrahmen erreicht hat und
> > nicht die xenophoben Instinktreflexe der Gesellschaft.
> >
> > Nochmals: Ein völlig gesunder, funktionierender Extrafinger
> > mit voller Beweglichkeit und Festplattenkontakt ist
für
> > dieses Kind kein überflüssiges Gliedmaß. Er wird
> > lediglich von der Gesellschaft als solches definiert. Und ich
> > hatte ja auch schon geschrieben, dass er der Gesellschaft
> > nicht zusteht, aufgrund ihrer xenophoben Instinktreflexe
> > plastische Chirugie an Kindern vorzunehmen.
> Ich gehe da gar nicht so von der Gesellschaft aus...
> Eher von mir und allen Tätigkeiten, die ich bisher gemacht
> habe. Als Grafiker, Spieledesigner und Musiker habe ich mit
> sechs Fingern pro Hand schlechte Karten.
Dass du glaubst mit sechs Fingern für diese Tätigkeiten Nachteile erwarten zu können, zeigt eben deutlich dass du noch immer nicht in der Lage bist, diesen Finger als Finger zu sehen. Für dich scheint das ein bewegungsloses, störendes Element zu sein, aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen ist es dir nicht möglich einen sechsten Finger als sechsten Finger mit voller Beweglichkeit und Funktionalität zu sehen. Du stellst diese Behauptung einfach in den Raum ohne sie zu begründen. Als Grafiker: wo bitte stört der extra Finger bei der Bedienung der Maus? Als Musiker: wo bitte stört der extra Finger den man wie beim Kaffeetrinken den normalen kleinen Finger einfach abspreizen kann. Bei einen
funktionierendem sechsten Finger ist selbstverständlich auch die Feinmotorik nicht beeinträchtigt. Ich vermute mal dass du die Andersartigkeit mit Minderwertigkeit gekoppelt hast, und dies dann wiederum mit "steifem, hinderlichem, bewegungslosen" Finger verbunden hast.
> Du hast allerdings Recht, dass ich diese Entscheidung meinem
> Kind überlassen sollte, sofern es durch eine späte Amputation
> nicht zu >vermeidbaren Komplikationen< kommt.
Schön dass es mir gelungen ist dich wenigstens hierbei zu überzeugen:-)
> Ich fühle mich da mal rein, an jeder Hand sechs Finger zu
> haben und ich finde keinen Vorteil.
Was ja nicht bedeutet dass es ein Nachteil ist... Die Frage ist ja auch gar nicht ob es ein Nachteil oder ein Vorteil für dich ist, sondern für den Betroffenen. Ich habe fünf Finger, kann damit aber nicht Beethovens Fünfte auf dem Klavier spielen, sind meine fünf Finger als alle nachteilig? Amputieren?
> > Ich bin 1,83 groß und war schon ziemlich früh ausgewachsen,
> > hätten meine Eltern mir also zwei Rückratswirbel entfernen
> > lassen sollen weil mir Wintermäntel zu kurz sind?
> > Mein Mann ist Nigerianer. Soll er sich bleichen lassen,
> > Lippen und Nase operativ verschmälern um seine Chancen auf
> > dem deutschen Arbeitsmarkt zu erhöhen?
> Diese Vergleiche hinken. Es dürfte einem Menschen mit zwölf
> Fingern definitiv schwer fallen, sich beruflich zu
> orientieren und wenn er die Wahl getroffen hat,
Warum sollte ihm oder ihr das schwerfallen? Du wiederholst diese Behauptung nur ständig ohne sie zu begründen. Wenn ein sechster Finger in der Feinmotorik keine Nachteile bringt, können damit selbstverständlich auch alle Tätigkeiten ausgeführt werden.
> sich in
> diesem Job auch zu, etablieren.
Warum? Ich habe zwei Zäpfchen im Rachen, also eines zu viel. Jetzt erklär mir doch mal wie mich das einschränkt, z. B. mich als Opernsängerin zu etablieren.
> Bis zu einem gewissen Grad
> sehe ich auch voll funktionsfähige sechste Finger, dritte
> Ohren, Arme, oder Beine als Behinderung an.
Ja eben, das ist das Problem. Du siehst Dinge, die es nur in deiner Vorstellung gibt. Du siehst Probleme, ohne sie begründen zu können oder wollen. Du definierst einfach etwas als Behinderung, obwohl es die entsprechende Person nicht behindert.
Von hinkenden Vergleichen gesprochen. Bei den Fällen bei denen Menschen mit dritten Armen oder Beinen geboren wurden, waren die eben nicht funktionsfähig und somit ist das kein realistischer Vergleich.
Schau doch mal wie absurd du argumentierst. Da ist ein Mensch mit 12 Fingern die alle perfekt funktionieren, mit dem dieser Mensch glücklich ist und alle Tätigkeiten ausführen kann. Und du sagst der ist behindert.
Ja wo denn? Eine Behinderung muss doch eine Einschränkung irgendeiner Art beinhalten? Wenn diese Einschränkung nicht gegeben ist, besteht nunmal keine Behinderung, ganz unabhängig davon ob du das so siehst oder nicht.
> Du hast Recht,
> ich sollte meinem Kind überlassen, ob es damit leben und
> vielleicht sogar einen Stolz darauf entwickeln will, aber ich
> kann es nicht mit ethnischer Zugehörigkeit vergleichen.
> Diese ist wirklich nur dann eine Behinderung, wenn man sich
> in einer kranken Gesellschaft befindet...
Wir sind in einer kranken Gesellschaft oder glaubst im Ernst, Schwarze werden in Deutschland nicht direkt, indirekt und institutionalisiert diskriminiert und ihre Ethnie hätte keine Auswirkung auf ihre Berufswahl? Glaubst es gibt so viele afrikanische Drogendealer weil das ein Traumberuf ist? (Ich meine damit keine Getränkemarkt- u. Kioskbetreiber, sondern Dealer illegalisierter Drogern.)
Soso. Unter Umständen ist eine Ethnie für dich also eine Behinderung. Ich dachte immer die ausgrenzende Gesellschaft sei der (ethisch) behinderte Teil.
Also da wir in einer kranken Gesellschaft leben und mein Mann deshalb behindert ist, befürwortest du also wenn er sich bleichen ließe und seine Lippen und Nase operativ verkleinern?
> > > Geschlechtsumwandlungen sind bis ins hohe Alter möglich
> > Fingeramputationen auch. Bemerkenswert (und typisch für Leute
> > die unter dem Einfluss des Reflex-Autopilots Wörter aus dem
> > Mund schieben) wie du deinen eigenen Argumenten
> > widersprichst.
> Typisch schon mal gar nicht. Ich bin weder ein typischer
> Veganer, noch ein typischer Mann, noch ein typischer
> Deutscher... Stopf mich bitte nicht in Schubladen, egal wie
> viele Du parat hast.
Ich "stopfe" dich ja nicht in Schubladen, sondern ich assoziiere dein Realverhalten mit Leuten, deren Realverhalten deinem entspricht. Wenn ich mich mit einem Chinesen unterhalte und erwähne, dass er wie alle anderen Han-Chinesen schwarze Haare hat, dann "stopfe ich ihn nicht in eine Schublade" sondern assoziiere eine Eigenschaft dieser Person mit dieser Gruppe, die die gleiche Eigenschaft aufweist.
Durch jahrelange Beobachtung weiss ich, dass viele Leute bei gewissen Themen den rationalen Teil ihres Gehirns ausschalten und zu Reflex-Automatismen übergehen. Das ist keine Beleidigung, aber es ärgert mich natürlich wenn ich Anzeichen erkennen kann, dass der Mensch mit dem ich mich unterhalte unter dem reduzierten Einfluss des Autopiloten ist und eigentlich nur noch Kommunikationsschablonen produziert.
> Ich habe mich hier auf ein nicht alltägliches Thema
> eingelassen und durch Deine Einsichten schon einiges gelernt.
Schön, das freut mich, allerdings:
> Mit Klassifizierungen schmeißt Du aber alle Türen zu...
versuchst du hier deine "Vertragbedingungen" zu diktieren, und vergisst, dass es eventuell ganz legitim war dass ich mich über dich geärgert hatte, und darüber hinaus auch von meinen Gesprächspartnern erwarte, dass sie damit umgehen können wenn meine Persönlichkeit in meine Erkenntnisse einfließt, schließlich habe ich hier keinen Service-Vertrag und bin von niemanden angestellt.
> > Oben war noch von verbesserter Heilung bei
> > "Knochen und Knorpeln" im Jugendalter die Rede, das würde
> > also genauso bei transsexuellen Kinder genauso zutreffen.
> Die Genitalien eines Menschen, egal ob Mann, Frau oder
> Intersexueller, haben in der Regel weder Knochen, noch
> Knorpel aufzuweisen. Das macht für einen chirurgischen
> Eingriff sehr wohl einen großen Unterschied.
Tut es dass wirklich? (Außerhalb der von der Springer-Presse verbreiteten Rechtfertigungsversuche...) Wobei so komplexe Sachverhalte an Heilungsvorgängen alleine festzumachen natürlich auch sehr reduktionistisch ist. Dass das einen Unterschied macht, ist übrigens mal wieder eine unbegründete Behauptung von dir.
> Jetzt, wo Du mich in Deiner Schublade hast, kannste auch dem
> Zynismus vollen Lauf lassen ;o)
Sarkasmus.
> > Auch wenn das Kind mit dem extra Finger die Nase voll hat
> > davon, und mit 10 oder 12 den Wunsch nach Amputation äußert,
> > wäre diese gerechtfertigt.
> Sicher! Alles, was ich in den Raum stellte, war der Umstand,
> des besseren „Verwachsens“.
Das war kein Umstand sondern eine Behauptung.
> Das ist wie mit dem von Dir erwähnten Überbiss. Der ist bei
> Erwachsenen nur sehr schwer zu korrigieren, egal wie fest die
> Zahnspange sitzt.
Mit 10 oder 12 ist man erwachsen? Zumal das mit dem Verwachsen selbstverständlich Springerpresse-Unsinn ist, denn es werden ständig Raucherbeine oder was weiss ich amputiert und das heilt ganz normal ab. Bei einer Kieferorthopädie ist das selbstverständlich etwas ganz anderes, denn durch die Aushärtung des Knochens können die Zähne später schlechter
durch den Knochen bewegt werden.
> Leiten wir jetzt über zum bedingungslosen Grundeinkommen? ;o)
Nein aber es ist schön zu wissen dass dieses gute Konzept schon so verbreitet ist dass es von zufälligen Personen bei Nennung von Arbeitswahn und Erwerbsarbeitsklavenschaft assoziiert werden kann.
> Für mich ist es >existenzieller<, zu wissen, dass ich morgen
> was zum Fressen im Kühlschrank habe, als zu wissen, ob ich
> Männlein oder Weiblein bin. (egal welche Schublade Du dafür
> übrig hast... Erwerbsarbeitssklaven, Arbeitswahn... LOL!)
Ich wusste gar nicht dass Erwerbsarbeitslose in Deutschland verhungern. Zum Lachen ist der Arbeitswahn und die systemische Reduktion von Menschen auf eine Funktionseinheit überhaupt nicht. Auch nicht zum Lachen ist, dass es der Esoterik Ökonomie gelang, die Kleindorfidentität von Menschen zu kolonisieren und sie mit dem ökomenischem Nutzungswert zu vertauschen. Aber ich möchte das Thema nicht umleiten, es gibt hier im Forum schon einen
Stumpen mit weiterführenden Verknüpfungen, die ich dir sehr ans Herz legen möchte.
> > Also Schlunz, da kam ja einiges zusammen:-) Ich wüsste gar
> > nicht wo ich anfangen könnte, Gräben zu ziehen um dem Sumpf
> > in dem du steckst das Wasser zu entziehen.
> Ein Sumpf, den nur Du siehst, weil Du mich weder richtig
> verstanden hast, noch kennst und richtig einzuschätzen in der
> Lage bist.
Und wieder eine Behauptung die zumal von meinen detaillierten Einwänden und Begründungen entkräftet ist. Ich sehe doch was du schreibst, daraus bilde ich meine Aussagen.
> Der Tonfall wurde in Deinem Beitrag nach unten hin immer
> unfreundlicher und herablassender, aber ich werde mal alle
> Schubladen zu lassen und gehe davon aus, dass Du nur nen
> miesen Tag hattest...
Nein, meine Reaktion beruhte alleine auf deinem Text. Die war auch nicht herablassend, ich habe mich lediglich über deine schablonierte Gedankenlosigkeit geärgert und dir meine Irritation unverblümt und ehrlich kommuniziert. Ich würde mich freuen wenn du dies nicht als Bedrohung wahrnimmst, sondern einfach als Teil meines Umgangsstils.