Tierrechtsforum:
Nicht als "besserer Mensch" darstellen...?

Kenn ich ;-)

Tanja schrieb:

> Doch in Diskussionen wird mir das immer
> mal wieder unterstellt: "Du hältst Dich wohl für was
> Besseres".

Das ist mir schon sehr oft passiert.
Die Wertigkeit "besser" wird hier vom Speziesisten in den Raum gestellt, womit er zeigt, dass er an seinem eigenen Verhalten negative/suboptimale Aspekte erkannt hat.
Mit etwas Rückrat und gutem Willen könnte er diese Diskrepanz zwar aufheben, doch er benutzt sie lieber als Ausrede, um weiter in seiner Stagnation zu verharren.
Die gesamte antivegane "Bewegung" lebt von dieser geistigen Sackgasse der Dummheit.
Man sollte solche Menschen fragen, ob sie sich cool fühlen, wenn sie Flaschen und Plastik in den Alpapierkontainer werfen. Dann merken sie schnell, wie pubertär ihr Vergleich ist.

Auf diesem Planeten gibt es unzählige Problematiken, umweltpolitisch, wirtschaftlich, sozial und in allen Bereichen gibt es Menschen, die sich dafür einsetzen, dass sich die Umstände verbessern.
Angefeindet, oder in Frage gestellt, wird dort kaum jemand, denn man hat ja gemeinsame Gegner (Politiker, Wirtschaftsbosse, etc...).
Nur dort, wo es an die eigene Privatsphäre geht, nämlich den Inhalt des heimischen Kühlschranks, werden alle Argumente wehement überhört oder beiseite geschoben.
Es gibt leider Leute, die können sich nicht wirklich für Tiere "erwärmen" und so bekommt man von jenen oft zu hören, dass man sich lieber um die Menschen kümmern soll, doch wenn man dann kontert, dass man das ja als Veganer automatisch tut, da u.A. für 100 Gramm Rindfleisch 7000 Liter Wasser verschwendet werden (nur einer von etlichen Aspekten in Sachen Umweltbelastung und Ressourcenungleichheit, die Tierleid mit sich bringt), verkeilen sich die Synapsen wieder an einer anderen Stelle... Spongebobs Job ist Burgerbrater...
Politiker sind darin Meister, sich dumm zu stellen und hier stehen sie auf einmal mit dem Volk auf einer Stufe. Erbärmlich, oder?
Insofern können Veganer auf die unsachliche Aussage "Du hältst Dich wohl für was Besseres" getrost mit "Ja" antworten ;o)

Liebe Grüße, Schlunz

.

> das Thema hatten wir ja schon tausendmal:
> Veganer/Tierrechtler sind nicht automatisch "bessere
> Menschen" und schon gar nicht "wertvoller" etc. als andere,
> wir machen halt nur etwas besser (und das wohl in

Das ist in der Praxis wohl kein signifikanter Unterschied, denn das besser machen ist in der Regel ja kein Zufall, sondern die Folge des besser seins.

Betrifft natürlich nur Realveganer und tatächliche im Ggs. zu sogenannten (oder sich selbst so nennenden) Tierrechtlern.

Dabei fällt mir ein aktuelles Zitat des Schauspielers, Musikers und Punkers Ben Becker ein, der in einem Vanity Fair-Interview über seine Punk-Zeit sagt (meine Hervorhebung):

Zitat:

"[N]atürlich gab es immer wieder Stress mit der Polizei, verhaftet wurde ich des Öfteren." Allerdings habe dahinter kein politisch motiviertes Handeln gestanden: "Wenn wir mal auf Demos gegangen sind, dann nicht weil wir irgendwas zu sagen hatten, sondern wegen der Randale."

> weiter über meine Worte nachdenken zu müssen. Trotzdem würde
> mich interessieren, wie Ihr darauf reagiert.

Etwa so, wie's in der FAQ-Antwort steht.

Achim

Hmmm, da hätte ich vielleicht gar keinen neuen Beitrag eröffnen müssen, mein Anliegen scheint ja auch hier recht gut hinein zu passen.

Ich bin, wie andernorts bereits erwähnt, kein Veganer. Und ja, bis zu einem gewissen Punkt kann ich durchaus verstehen, dass sich Veganer mitunter angegriffen fühlen, ganz einfach deshalb, weil sie nicht selten angegriffen werden.

Allerdings habe ich als Nichtveganer auch schon massive Angriffe hinnehmen müssen und der Eindruck enstand, dass sich nicht wenige Veganer durchaus für etwas Besseres halten. Du arbeitest unendgeldlich beim ASB? Na und? ICH bin Veganer! Du willst nach abgeschlossener Ausbildung für "Ärzte für den Frieden" arbeiten? So lange du weiter tote Tiere frisst bist du immer noch ein Mörder! Ach übrigens, ICH lebe ja vegan. Natürlich ist das nicht die Regel, kommt aber immer noch oft genug vor, dass ich mich dann meinerseits maßlos ärgern könnte.