Forenübersicht RSS

Tierrechtsforum:
Partei gründen

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 2

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Partei gründen

Autor: P. | Datum:
Im Internet habe ich nach einer Partei gesucht, die sich dem Veganismus verschreibt und dann kam ich wieder hier an. Es ist wie im Kreis laufen.
Es scheint auch niemanden zu geben als euch hier, die zwischen Veganismus und Vegetarismus strikt trennen und das nicht gleichsetzen, was mich sehr verwundert.

Da sich in Bezug auf eine Partei scheinbar aber nichts tut, wollte ich das Thema noch einmal aufgreifen, auch mit der Frage, wie das Parteiprogramm aussehen könnte oder müsste.

Ich persönlich kann mir vorstellen, dass eine Partei, die den Tierkonsum verbieten will, erstmal aufstößt.

Ich persönlich fände eine Formulierung nicht schlecht, die darauf abzielt Veganismus zu fördern und darüber aufzuklären, mit dem Ziel einen sehr breiten gesellschaftlichen Konsens darüber zu erreichen und in der Folge die Tierausbeutung abzuschaffen.
Letztendlich läuft es dann doch darauf hinaus, dass man ein Verbot will, allerdings mit der breiten Gesellschaft, nicht gegen sie - wobei beides halbwegs Hand in Hand geht, da man ja nunmal Mehrheiten braucht um solche Gesetze umzusetzen, vielleicht sogar Änderungen im GG und folglich 2/3 Mehrheiten.

Dabei würde ich persönlich nicht so weit gehen Tiere vom Eigentum auszunehmen, allerdings von ihrem Dasein als Nutztiere und hin zu einem lebenswerten Leben.
Wer Tiere, die nicht frei überleben können, halten will, soll eben dafür sorgen, dass sie ein lebenswertes Leben haben.
Wie das gehen kann, zeigt mE Hof Butenland, auch wenn ich noch nicht weiß, wie ich zur Kastration stehe, die dort durchgeführt wird. Eher kritisch.

Es mag zwar die Folge sein, dass Hausschweine auf lange Sicht aussterben, wenn man das hypothetisch weltweit umsetzen würde, aber ich fände es falsch das zu befördern. Wenn sich Menschen um Hausschweine kümmern wollen und diesen einen Lebensstandard bieten, der angemessen ist, dann wäre es doch schade dies auch weiteren Generationen von Hausschweinen zu versagen und eine gewisse Vermehrung auch zuzulassen.
Das Eigentumsrecht finde ich insofern erstmal sinnvoll, freilich begrenzt von den Rechten des Tieres.

Naja, das mal meine Gedanken. Vielleicht schaffen wir es ja doch zu einer Partei. Auch die Grünen und die Piraten haben es schließlich mit Themen geschafft, die keine andere Partei abgedeckt hat. Auf unserer Seite haben wir mE, dass die Menschen nicht sehen wollen, was sie tun. Den meisten Menschen ist es gar nicht egal, sie verdrängen es nur. Wenn man das noch mehr in das gesellschaftliche Bewusstsein rücken kann, kann ich mir vorstellen, dass ein Konsens darüber entsteht, dass man Szenen, wie sie in Tierquälervideos zu sehen sind, nicht nur in dem Moment ablehnt, sondern die Konsequenzen zieht.

Re: Partei gründen

Autor: martin | Datum:

> Ich persönlich kann mir vorstellen, dass eine Partei, die den
> Tierkonsum verbieten will, erstmal aufstößt.

Und das wäre wahrscheinlich vorübergehend auch die (nahezu) einzige Funktion einer tatsächlichen Tierrechtspartei. Denn wenn über 90 % der potenziellen Wähler, da Nicht-Veganer, dagegen sind, kann der (u.U. durchaus sinnvolle) Zweck einer solchen Partei nur darin bestehen, gesellschaftliche Aufmerksamkeit für dieses Thema zu wecken.

> Letztendlich läuft es dann doch darauf hinaus, dass man ein
> Verbot will, allerdings mit der breiten Gesellschaft, nicht
> gegen sie - wobei beides halbwegs Hand in Hand geht, da man
> ja nunmal Mehrheiten braucht um solche Gesetze umzusetzen,
> vielleicht sogar Änderungen im GG und folglich 2/3 Mehrheiten.

Genau deshalb sollte politische Arbeit (i.e.S.) auch erst einmal nicht im Vordergrund stehen, sondern Aufklärungsarbeit.

> Dabei würde ich persönlich nicht so weit gehen Tiere vom
> Eigentum auszunehmen, allerdings von ihrem Dasein als
> Nutztiere und hin zu einem lebenswerten Leben.

Den Eigentumsstatus abzuschaffen ist schon wegen der symbolischen Bedeutung wichtig. Ich wüsste auch nicht, wozu er sinnvoll wäre.

> Wer Tiere, die nicht frei überleben können, halten will, soll
> eben dafür sorgen, dass sie ein lebenswertes Leben haben.

Von Menschen "gehalten" zu werden bedeutet für jede Spezies Einschränkungen bei ihren natürlichen Verhaltensweisen. Für Tiere ist es grundsätzlich nicht in ihrem Interesse, überhaupt "gehalten" zu werden (wobei sie letztlich auch nur Mittel zum Zweck wären). Daher sollte man nur die bestmöglich versorgen, die bereits auf der Welt sind, und darauf hinarbeiten, dass keine neuen mehr dazu kommen.

> Es mag zwar die Folge sein, dass Hausschweine auf lange Sicht
> aussterben, wenn man das hypothetisch weltweit umsetzen
> würde, aber ich fände es falsch das zu befördern.

Warum? Hausschweine und ähnliche Arten würden ohne die Tierausbeutung der Menschen gar nicht existieren, es ist daher (für die Artenvielfalt) auch kein Verlust, wenn sie wieder verschwinden. Zudem sind praktisch alle menschlichen Züchtungen Qualzüchtungen, deren Optimierung auf hohe "Leistung" auch außerhalb der Haltung in entsprechenden Betrieben mit Gesundheitsschäden und Schmerzen einhergehen. Das gleiche gilt für praktisch alle Arten von "Haustieren" ("Heimtieren").

> Auf unserer Seite haben wir mE, dass die
> Menschen nicht sehen wollen, was sie tun. Den meisten
> Menschen ist es gar nicht egal, sie verdrängen es nur. Wenn
> man das noch mehr in das gesellschaftliche Bewusstsein rücken
> kann, kann ich mir vorstellen, dass ein Konsens darüber
> entsteht, dass man Szenen, wie sie in Tierquälervideos zu
> sehen sind, nicht nur in dem Moment ablehnt, sondern die
> Konsequenzen zieht.

Sicherlich gibt es bei allen Nicht-Veganern einen Verdrängungsprozess, aber er ist nicht die einzige psychische Stütze. Inzwischen wissen sehr viele Menschen über die Zustände in der Tierausbeutung Bescheid und das reicht dennoch nicht aus, damit sie vegan werden. Was bei diesen hilft, ist, wenn Veganismus gesellschaftlich noch einfacher wird. Vegane Alternativprodukte vielfältiger, weitflächiger verfügbar, billiger und qualitativ hochwertiger. Eine Bewegung dahin kommt immerhin in Gang.