Berlin (dpa) - Verzerrte Wettbewerbsbedingungen sind nach Ansicht von Verbraucherschützern für den hohen Preisunterschied zwischen konventionellem und ökologischem Schweinefleisch verantwortlich.
Nur weil hohe Umweltkosten der konventionellen Produktion nicht in die Fleischpreise eingingen, seien die Preisunterschiede zwischen Biofleisch und dem üblichen Supermarktangebot so hoch. Das ist das Ergebnis der Studie «Was kostet ein Schnitzel wirklich?», die von der Organisation Foodwatch in Berlin vorgestellt wurde.
«Die Preise an der Fleischtheke im Supermarkt lügen», sagte Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode. Derzeit koste ein Kilo herkömmliches Schnitzel 7 Euro, ein Kilo Ökoschnitzel 13 Euro.
Der Preis für konventionelles Fleisch müsste aber um ein Drittel höher liegen, wenn Schäden durch den Treibhauseffekt und die Verschmutzung von Wasser mit Phosphaten, Nitraten und Pflanzenschutzmitteln berücksichtigt würden. Wenn gleichzeitig für Ökofleisch effektivere Vertriebswege genutzt würden, könnte der Preisunterschied von derzeit 90 sogar auf 14 Prozent sinken.
Die Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) werbe undifferenziert für Fleisch und verhindere einen Qualitätswettbewerb, kritisierte Foodwatch. Die CMA müsse deshalb aufgelöst werden. Wesentliche Qualitätseigenschaften wie Haltung, Fütterung und Herkunft sollten gekennzeichnet werden. In Deutschland werden jährlich etwa 37 Millionen Schweine geschlachtet, der Anteil der Ökoschweine liegt unter 3 Prozent.
Fleischtheke
Der Preisunterschied zwischen ökologischem und konventionellem Fleisch ist groß.
© dpa - Meldung vom 24.03.2004 14:14 Uhr