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Peace for Pigs - Eiweißmythos bröckelt

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Peace for Pigs - Eiweißmythos bröckelt

Autor: Achim Stößer | Datum:
Peace for Pigs (oder auch Peas for Pigs) - "Holländische Ernährungsexperten empfehlen, Fleisch durch pflanzliche Proteine zu ersetzen", PROFETAS (Protein foods, Environment, Technology and Society) beschäftiget sich seit einigen Jahren mit der Frage, wie der Hunger nach Protein auf der Welt am besten gestillt werden könnte und kommt zu der überraschenden Erkenntnis, "Nur mit der Reduzierung des Anteils an tierischen Proteinen in unserer Nahrung und der Steigerung des relativen Anteils an pflanzlichen Proteinen kann die Versorgung der Weltbevölkerung in den nächsten Jahren mit Eiweiß sichergestellt werden", "Die steigende Tierproduktion erfordert einen immer größeren Anteil an den wichtigsten Ressourcen der Erde, nämlich an Trinkwasser, Anbaufläche und Energie", zudem "weisen die holländischen Forscher darauf hin, dass das unerträgliche Zusammenpferchen von Geflügel und Schweinen und ihr enger Kontakt mit Menschen immer wieder der Ausgangpunkt von bedrohlichen Seuchen wie etwa der Vogelgrippe ist".

Aber da es nicht um Ethik geht, empfehlen sie "nicht die vollständige Abkehr vom Fleischverzehr, sondern den Konsum einer geringeren Menge von dafür qualitativ hochwertigen Fleischprodukten."

Immerhin: "Der größte Anteil des Eiweißbedarfes soll aber durch pflanzliches Protein gestillt werden. Das Schlagwort hier ist 'Peas for Pigs', Erbsen statt Schweine. Dies kann sicherlich als eine dramatische Wende gegenüber der bisherigen niederländischen Agrarproduktion gesehen werden".

Erbsen statt Schweine

Autor: Achim Stößer | Datum:
Holländische Ernährungsexperten empfehlen, Fleisch durch pflanzliche Proteine zu ersetzen.

Global gesehen hat der Verzehr von tierischem Eiweiß in den Schwellen- und Entwicklungsländern in den letzten dreißig Jahren von sieben kg pro Person und Jahr auf mehr als zehn kg zugenommen. Damit liegt er aber noch weit unter dem, was ein durchschnittliches EU-Mitglied verzehrt. Die Bewohner der Europäischen Union essen nämlich zwischen 20 und 27 Kilogramm an tierischem Protein jährlich. Dieser Trend bedingte, dass die weltweite Produktion an Fleisch in den letzten drei Jahrzehnten enorm zugenommen hat, nämlich von 25 Milliarden Kilogramm Protein pro Jahr vor dreißig Jahren auf heute mehr als 60 Milliarden Kilogramm. Auf diese alarmierende Situation mit all ihren negativen Auswirkungen auf den Wasser- und Landverbrauch hat nun eine multidisziplinäre Gruppe holländischer Wissenschaftler hingewiesen, die sich zu einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Namen PROTFETAS 20 zusammen geschlossen hat. Die Abkürzung PROFETAS steht für Protein foods, Environment, Technology and Society. Die Forscher beschäftigen sich seit einigen Jahren mit der Frage, wie der Hunger nach Protein auf der Welt am besten gestillt werden könnte.

Und ihre Antwort ist eindeutig: Nur mit der Reduzierung des Anteils an tierischen Proteinen in unserer Nahrung und der Steigerung des relativen Anteils an pflanzlichen Proteinen kann die Versorgung der Weltbevölkerung in den nächsten Jahren mit Eiweiß sichergestellt werden. Die Zahlen, welche die holländischen Forscher dazu liefern, sprechen für sich: Um ein Kilogramm tierisches Protein zu erzeugen, sind drei bis zehn kg pflanzlicher Proteine notwendig, abhängig von der Tierart und den Haltungsbedingungen. Mehr als die Hälfte des gesamten auf der Welt produzierten pflanzlichen Eiweißes wird zur Tierfütterung verwendet. Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch benötigt 15 Kubikmeter Wasser. Der Wasserverbrauch für die Tierhaltung ist enorm. Die steigende Tierproduktion erfordert einen immer größeren Anteil an den wichtigsten Ressourcen der Erde, nämlich an Trinkwasser, Anbaufläche und Energie. Die holländischen Wissenschaftler schlagen nun eine radikale Änderung der Ernährungsgewohnheiten vor. Ihr neues Konzept heißt "Novel Protein Foods". Dabei empfehlen die Holländer nicht die vollständige Abkehr vom Fleischverzehr, sondern den Konsum einer geringeren Menge von dafür qualitativ hochwertigen Fleischprodukten. Qualität soll also Quantität ersetzen. Der größte Anteil des Eiweißbedarfes soll aber durch pflanzliches Protein gestillt werden.

Das Schlagwort hier ist "Peas for Pigs", Erbsen statt Schweine. Dies kann sicherlich als eine dramatische Wende gegenüber der bisherigen niederländischen Agrarproduktion gesehen werden, die sich bisher eher durch die Erzeugung nahezu geschmackloser Tomaten und wässrigen Schinkens profiliert hat. Der nun geforderte Wechsel von tierischen auf pflanzliche Proteine bietet viele Vorteile: In den Entwicklungsländern könnte die Proteinversorgung gesichert werden, in den Industrieländern würde es zur Abnahme von Übergewicht und Fettleibigkeit kommen. Und schließlich könnte mit diesem Konzept die problematische Massentierhaltung, mit ihren überaus negativen Auswirkungen auf Tier und Mensch zumindest teilweise zurückgedrängt werden. Zu Recht weisen die holländischen Forscher darauf hin, dass das unerträgliche Zusammenpferchen von Geflügel und Schweinen und ihr enger Kontakt mit Menschen immer wieder der Ausgangpunkt von bedrohlichen Seuchen wie etwa der Vogelgrippe ist.

http://www.pm-magazin.de/de/wissensnews/wn_id1476.htm