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Van der Graaf: Tierschützer sind Mörder?

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Van der Graaf: Tierschützer sind Mörder?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Wegen Mordes an dem Rechtspopulisten Fortyn am 6. Mai 2002 muß sich Tierschützer Volkert van der Graaf jetzt vor Gericht verantworten.

Während Tierschützer sich bei der Ermordung von Tieren anderer als der von ihnen "geschützten" Spezies (meist Hunde, Katzen, "Pelz"-, "Zirkus"- und "Versuchs"-Tiere usw., "Gallen-" und "Tanz"-Bären, Robben etc.) auf nichtmenschliche beschränken (v.a. Rinder, Hühner usw. für ihre Ernährung), liefert van der Graaf Tierrechtsgegnern ein willkommenes Pseudoargument: wie schon im Fall des kürzlich von einem Vogelschützer Ermordeten Jägers wird der Unterschied zwischen Tierschützern und Tierrechtlern (die einen zementieren die Ausbeutung, in dem sie sie reglementieren, und praktizieren sie in der Regel selbst, während die anderen sich für die Abolition, die Abschaffung der Ausbeutung einsetzen) verwischt. Mit dazu bei trägt natürlich die wachsende Masse all der Pseudotierrechtler, jener Tierschützer, die, ihre eigenen Tierrechtsverletzungen ausblendend, sich mit dem Wort "Tierrechtler" schmücken zu müssen meinen.

Viele haben ein großes Problem mit dem Verständnis mathematischer Grundlangen und begreifen nicht, daß zwangsläufig Birken Bäume, Quadrate Rechtecke, Kirschen Früchte, Menschen Tiere, Tierrechtler Veganer sind - nicht jedoch umgekehrt alle Bäume Birken, alle Rechtecke Quadrate, alle Früchte Kirschen, alle Tiere Menschen, alle Veganer Tierrechtler.

Daß elementarer Bestandteil der Tierrechte das Recht auf Leben ist, daß Menschen Tiere sind und damit eben jenes Recht auf Leben auch sie betrifft und daher die Ermordung eines Menschen nicht mit den Tierrechten zu vereinbaren ist wird dabei geflissentlich ignoriert.

Unklar ist, ob das Fortyn-Attentat, wie es ursprünglich gelegentlich von der Presse kolportiert wurde, mit dessen Haltung zu "Pelztierzucht" stand.

Mutmaßlicher Fortuyn-Attentäter unter Mordanklage vor Gericht

Autor: Achim Stößer | Datum:
Amsterdam (dpa) - Mehr als zehn Monate nach der Ermordung des niederländischen Rechtspopulisten Pim Fortuyn hat am Donnerstag in Amsterdam der Prozess gegen den mutmaßlichen Attentäter begonnen. In einem hermetisch abgeriegelten Gerichtsgebäude am Stadtrand hörte der 33 Jahre alte Tierschutz-Aktivist Volkert van der Graaf erstmals öffentlich die gegen ihn gerichteten Vorwürfe. Staatsanwalt Koos Plooy beschuldigte ihn des Mordes, unerlaubten Waffenbesitzes und der lebensgefährdenden Bedrohung eines Zeugen.

Van der Graaf hat in der gerichtlichen Voruntersuchung zugegeben, vor dem Rundfunkzentrum in Hilversum auf den damals populärsten Politiker der Niederlande geschossen zu haben. Neun Tage vor den Parlamentswahlen habe er verhindern wollen, dass Fortuyn zu viel politische Macht erobere und damit eine Gefahr für besonders verwundbare Gruppen der Gesellschaft darstellen könne, sagte er nach Darstellung der Justiz.

Die Anklage verweist auf die bei der Festnahme van der Graafs gefundene Schusswaffe und dazu gehörige Munition, die später in seiner Wohnung entdeckt wurde. Außerdem wird ihm der Besitz eines explosiven Gemischs zur Last gelegt, das in seiner Garage gefunden worden war. Die Mixtur sei in 35 Kondomen aufbewahrt worden, heißt es in der Anklageschrift. Darin wird van der Graaf auch zur Last gelegt, mit der Waffe den Chauffeur Fortuyns bedroht zu haben, als dieser ihn nach dem Attentat verfolgte und die Polizei zu ihm dirigierte. Der Zeuge blieb unverletzt.


© dpa - Meldung vom 27.03.2003 11:52 Uhr

Fortuyn: Mord-Prozess begonnen

Autor: Achim Stößer | Datum:
AMSTERDAM afp Ein Jahr nach der Ermordung des niederländischen Rechtspopulisten Pim Fortuyn hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 33-jährige Volkert van der Graaf erschien gestern in einem Hochsicherheitssaal des Gerichts von Amsterdam. Er ist wegen vorsätzlichen Mordes angeklagt. Im November hatte er nach monatelangem Schweigen ein Geständnis abgelegt. Dem radikalen Tierschützer droht lebenslange Haft. Der Prozess wurde auf drei Tage festgesetzt. Der charismatische Politiker Fortuyn war am 6. April vergangenen Jahres, zehn Tage vor der Parlamentswahl, beim Verlassen eines Radiosenders in Hilversum erschossen worden. Nach dem Mord zog seine Partei, die Liste Pim Fortuyn, als zweitstärkste Kraft ins Parlament ein.

taz Nr. 7016 vom 28.3.2003, Seite 11, 27 Zeilen (Agentur)

http://www.taz.de/pt/2003/03/28/a0053.nf/text

Fortuyn murder case: 'Confession'

Autor: Achim Stößer | Datum:
Saturday, November 23, 2002 Posted: 7:00 AM EST (1200 GMT)

AMSTERDAM, The Netherlands -- The vegan animal rights activist charged with May's shock murder of Dutch politician Pim Fortuyn has confessed, prosecutors say.

Suspect Volkert van der Graaf said he killed the controversial right-wing leader because he considered him a danger to society.

The flamboyant Fortuyn was gunned down just days before his fledgling Pim Fortuyn List (LPF) swept to second place in May's general election. Van der Graaf, 32, was arrested moments after the murder and has been in custody since.

"(Van der Graaf) has admitted that he purposefully shot dead Fortuyn. He had conceived this plan some time earlier," the public prosecutor said in a statement obtained by Reuters.

The prosecutor's statement said Van der Graaf had said "he saw in Fortuyn an increasing danger to, in particular, vulnerable sections of society." It is first indication of any motive for the killing.

The openly gay Fortuyn sent shockwaves through the Netherlands' cosy consensual political system by calling for a halt to immigration and branding Islam as "backward."

The 54-year-old courted controversy with his robust style, being blunt, outspoken and flamboyant, an approach formerly unseen in Dutch politics.

The former Marxist sociology lecturer and newspaper columnist stood out with his shaven-head and bright, colourful ties and was also conspicuous travelling around in a car with blacked-out windows.

After his death, the May election catapulted Fortuyn's party into a three-way centre-right coalition with the Christian Democrats and VVD Liberals.

But in-fighting between LPF ministers brought a cabinet collapse last month. The government was the shortest-lived in the Netherlands since World War Two.

Opinion polls suggest voters will consign the LPF -- founded only in February -- to virtual political oblivion when new elections are held on January 22, losing most of its 26 seats.

Van der Graaf said Fortuyn expressed what were stigmatising political ideas and he threatened to seize huge political power, according to prosecutors.

"Van der (Graaf) saw no other way he could stop that danger than to kill Fortuyn," Saturday's statement said.

The accused said he had acted alone -- as prosecutors have maintained -- and that no one else knew of his plans.

Van der Graaf's lawyers said earlier this month that their client would soon break his silence and make a statement. The statement was made to a judge earlier this week in the presence of the prosecutor and defence lawyers.

At a preliminary court hearing in August, prosecutors said Van der Graaf was arrested carrying a loaded gun speckled with the victim's blood and that his clothes had absorbed blood matching Fortuyn's DNA.

Van der Graaf is to undergo psychiatric tests before his trial, which is expected to begin next year.

Fortuyn's brief contribution to Dutch public life continues to define the country's politics.

Last week the leader of the Dutch Green Left party, who was a relentless critic of Fortuyn quit politics after receiving death threats, his party said.

Some supporters of Fortuyn had blamed Green party leader Paul Rosenmoeller for "demonising" Fortuyn before he was gunned down in May just before general elections.

"It wasn't only death threats to himself personally, but to his wife and children," Tom van der Lee, the party's campaign leader, told Reuters.

Find this article at:
http://www.cnn.com/2002/WORLD/europe/11/23/netherlands.fortuyn

Tierschützer sind Mörder? - Private «Tierschutz-Miliz» jagt Wilddiebe in Afrika

Autor: martin.p | Datum:
Private «Tierschutz-Miliz» jagt Wilddiebe in Zentralafrika

Jackson (dpa) - Bruce Hayse spricht langsam und sehr leise. Und wenn der 54-Jährige erzählt, wie skrupellose Wilderer in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) Elefantenherden abschlachten, Dörfer plündern, Frauen vergewaltigen und Männer in die Sklaverei verschleppen, klingt seine Stimme traurig. So hört sich kein Oberbefehlshaber einer Armee von bewaffneten Freiwilligen an, die organisierten Wilderern den Krieg erklärt hat.

Doch der freundliche Familienvater aus Jackson (US-Staat Wyoming) besitzt eine «Lizenz zum Töten». Im August 2001 erlaubte der damalige Präsident Angé-Félix Patassé dem von Hayse gegründeten Verein «Africa Rainforest and River Conservation», marodierenden Terrortrupps im 155 000 Quadratkilometer großen Chinko-Becken nachzustellen. Die Tierschützer haben einen Ex-Soldaten aus Südafrika angeheuert, um mehrere hundert Einheimische für eine «Tierschutz-Miliz» zu rekrutieren. Wehren sich die Jagdfrevler, machen die selbst ernannten Ordnungshüter kurzen Prozess.

Etablierte Tierschutzorganisationen lehnen den Einsatz von ausländisch finanzierten «Ballermann-Söldnern» ab. Schießwütige «Öko-Rambos» oder «arbeitslose Fremdenlegionäre» nach Afrika zu schicken, ist eine perverse Idee, sagt Jörn Ehlers vom Word Wildlife Fund (WWF) in Frankfurt.

Fluss der Elefanten heißt der Chinko bei den Eingeborenen. Hier im Osten der Zentralafrikanischen Republik badeten einst Zehntausende der Dickhäuter in den Fluten. Büffelherden streiften durch die Savannen, Nashörner, Giraffen und Löwen. Legendär war das Wildlife- Paradies im Herzen Afrikas - drei Mal größer als die Serengeti. Doch als Extrem-Urlauber Hayse 1999 durch die wilden Stromschnellen des Chinko paddelte, war es still im Regenwald.

Jedes Jahr zur Trockenzeit fallen Horden von Wilderern in dieses Gebiet ein, erläutert Richard Carroll vom WWF in Washington. Die Mehrheit kommt aus dem benachbarten Sudan, wo das meiste Großwild längst ausgerottet ist. In den 70er Jahren jagten die bis zu 200 Mann starken Banden noch mit Speeren. Heute sind sie mit Maschinengewehren ausgerüstet. «Damit schießen sie auf alles, was sich bewegt», sagt Carroll. 90 Prozent der Elefanten im Chinko-Becken sind bereits niedergemetzelt. Auf den Märkten versilbern die Karawanen ihre Beute. «Das sind keine armen Afrikaner, die Essbares für ihren Teller zusammenkratzen», sagt Aktivist Hayse, «das sind Kriminelle.»

Der leer gefegte Urwald hat katastrophale Folgen für das gesamte Ökosystem: Tierarten sterben aus, Pflanzen verschwinden. Einheimische leiden an Mangelernährung, weil fremde Jäger ihr Revier ausbeuten.

Ein ZAR-Regierungsbericht bestätigt, dass «institutionalisierte» Banden die Region systematisch zerstören. Doch es gebe «kein Geld, keine Ressourcen und kein großes Verlangen», sich auch noch für Tiere zu engagieren, sagt Bruce Hayse. Aus Sicherheitsgründen machen internationale Hilfsorganisationen meist einen großen Bogen um das vergessene Krisengebiet.

Rund 200 000 Dollar (183 300 Euro) hat der Verein von Hayse inzwischen gesammelt. Um eine funktionierende Wildhüter-Patrouille für einen geplanten Nationalpark aufzubauen, werde das Doppelte benötigt. Das Projekt ist nicht einmal richtig angelaufen, wird aber schon heftig angegriffen: Drei Wilderer sollen unter indirekter Mitwirkung von Hayse-Männern gelyncht worden sein. Gerüchte kursieren, dass die gefährlichen Tierschützer ihr mageres Gehalt mit Diamantenschmuggel aufbessern.



© dpa - Meldung vom 27.06.2003 09:17 Uhr