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Pressespiegel:
Grundschüler von Tiermord wenig begeistert

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Grundschüler von Tiermord wenig begeistert

Autor: martin | Datum:
Sie haben es schon schwer, die professionellen Leichenzerstückler, wenn sie eine Gruppe von Kindern weis zu machen versuchen, daß es normal sei, Tiere umzubringen und in Teile zu zerhacken. Wenn währenddessen auch noch eine Atmosphäre von Verwesungsgestank herrscht, macht die Sache nicht gerade einfacher.
Dabei ist bei den Kindern viel Arbeit zu leisten, da sie sich keineswegs gesellschaftskonform verhalten: sie wollen keine Leichenteile anfassen, sie können kein Blut sehen und sind von diesem "Beruf" wenig begeistert. Zum Glück für die Tierausbeutungsindustrie haben die Produkte nichts Tierähnliches mehr an sich und so kann "Lea Ronja", obwohl ihr "die Schweine leid tun", beruhigt ihr "Schnitzel" essen, sobald sie die unansehnliche Realität hinter sich gelassen hat.

Kinder zu Besuch beim Metzger

Autor: martin | Datum:
Kosheen (7) steht vor einem großen Edelstahltisch und rümpft ein wenig die Nase. „Das sind alles Teilstücke vom Schwein”, erklärt Metzgermeister Dirk Flechsig, „das hier ist Schulter, hier haben wir Nacken und das ist Schweinerücken”.

Er zeigt auf drei dicke Brocken rohen Fleisches, die soeben von seinem Mitarbeiter Kevin Borgstedt fachkundig zerlegt wurden. Dabei durften ihm gestern die Grundschüler im Rahmen des Ferienprogramms der Offene Ganztagsschule (OGS) der Diesterwegschule zuschauen.

„War das ein Mädchen oder ein Junge”, möchte Kosheen über das ehemalige Schwein wissen. „Das war ein Junge”, lacht Metzger Borgstedt. Dann löst er einen Rippenknochen von dem Fleisch und reicht ihn der kleinen Nora zur Begutachtung. Doch die 7-Jährige weicht kopfschüttelnd zurück. „Der ist ganz sauber”, beteuert Dirk Flechsig. Umso interessierter befühlt Luca (7) den kleinen Knochen. „An dem einen Ende fühlt er sich ganz schwabbelilg an, aber an dem anderen ganz hart”, stellt er fest.

Dem 10-jährigen Feyzullah hat es ein Kettenhandschuh angetan. Den brauchen die Metzger, um sich mit den scharfen Messern nicht zu schneiden. „Der ist richtig schwer”, staunt Feyzullah, als er sich den Handschuh überstreift. Mutig hält er Dirk Flechsig seine nun geschützte Hand hin, die der Metzgermeister prompt mit einem kleinen Messer bearbeitet - der Handschuh hält, was er verspricht.

Während sich seine Mitschüler darum streiten, wer als nächstes den Handschuh anprobieren darf, rätselt Jannis (8), was der große silberne Kasten mit der Kurbel sein könnte, der in einer Ecke steht. „Das ist ein Fleischwolf”, verrät ihm Dirk Flechsig. „Vielleicht habt ihr soetwas in Klein zuhause, um damit zu Weihnachten den Plätzchenteig dort durchzudrehen”, hilft er dem 8-Jährigen auf die Sprünge.

Inzwischen sind ein paar Zartbesaitete schon wieder draußen an der frischen Luft. „Ich konnte das nicht mehr riechen”, sagt Kosheen. „Und ich kann kein Blut sehen”, stöhnt Henning (9). „Die Schweine tun mir leid”, meint die 6-jährige Lea Ronja etwas traurig. Ein Schnitzel will sie aber trotzdem zu Mittag essen.

http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/kamen/2009/7/17/news-126110285/detail.html

Es geht um mehr als die Wurst

Autor: martin | Datum:
GROßENLÜDER Kühe sind gar nicht lila, nach Kartoffeln muss man erst buddeln, und bis die leckeren Erdbeeren auf dem Kuchen liegen, ist viel Arbeit nötig.



Um Kindern deutlich zu machen, wo Lebensmittel herkommen, und wie sie produziert werden, arbeitet die Kindertagesstätte Abenteuerland Großenlüder seit acht Jahren mit dem Landwirt Peter Kömpel zusammen.
Mit seiner Familie bewirtschaftet der Vater von vier Kindern insgesamt 95 Hektar Acker und Grünland. 115 Rinder und 280 Schweine stehen in seinem Stall. Mit dem
Vier Termine im Jahr
Bauernhof-Projekt soll den Kleinen die Arbeit eines Landwirts näher gebracht werden, erläutert Hiltrud Ebert, die Leiterin der Kindertagesstätte.
Viermal im Jahr statten die Kinder dem Landhof Kömpel am Ortsrand von Großenlüder einen Besuch ab. „Obwohl wir recht ländlich leben, wissen viele Kinder nicht, woher die Lebensmittel im Supermarkt kommen“, sagt Peter Kömpel.
Im Frühjahr zeigt Bauer Kömpel, wie Mais ausgesät wird. „Der Boden muss dafür fein-krümelig sein“, erklärt der 52-Jährige den Kindern. Ein paar Saat-Körner gibt er dann immer mit. Die werden im Kindergarten in Töpfe gepflanzt und fleißig gegossen.
Auf der Straße werde er dann immer wieder von den kleinen Hof-Besuchern angesprochen: „Bauer Peter, warum ist dein Mais denn schon so groß und unserer so klein?“ Der nächste Termin im Jahreslauf ist die Erdbeerernte. Auf dem ein Hektar großen Erdbeerfeld demonstriert der Landwirt, dass man die Erdbeersträucher hegen und pflegen muss, damit die roten Früchtchen gedeihen. „Zum Naschen bekommt dann jedes Kind ein Schälchen mit nach Hause“, fügt Kindergartenleiterin Ebert hinzu.
Um die Wurst geht es bald darauf: Wenn die 25 Kinder mit Hygienehäubchen aus Papier und weißen Plastikkitteln ausgestattet sind, geht es zum Würstchenbefüllen. Mit spitzen Fingern befühlen sie den glitschigen Darm, trauen sich meist nicht recht zuzupacken. Dann führt Kömpel die Hände der Kinder. Anschließend werden die Würste gebrüht und noch am selben Tag gegrillt und verspeist. Dass für die Würstchen ein Schwein geschlachtet wurde, verschweigt Kömpel. „So ins Detail gehe ich nicht“, sagt er. „Die Kinder sind zwischen drei und sechs Jahre alt. Die Älteren könnten es vielleicht verkraften, dass vorher ein Tier sterben musste, für die Kleineren wäre das zu viel“, findet Ebert. Lediglich eine Schüssel mit Fleischstückchen bekommen die Kinder zu Gesicht, bevor das Fleisch mit Gewürzen im Wolf landet.
Ein Zuviel gibt es nicht, wenn es darum geht, die Leckereien vom Bauernhof zu verspeisen. „Beim Bratwurst-essen hauen die Kinder richtig rein“, sagt Kömpel, der auch Metzgermeister ist. Zwei Würstchen verdrücke so manches Kindergartenkind. Um den Genuss geht es auch beim Kartoffelfeuer im September. Zwar werden auf Kömpels Land keine Erdäpfel angebaut. Wie man diese auf ganz einfache Weise zubereiten kann, möchte der Großenlüderer den Kleinen trotzdem zeigen. In Alu-Folie verpackt wandern die Kartoffeln ins Feuer und werden anschließend mit einer Ladung Quark aus Christel Kömpels Küche verspeist. „Da haben die Kinder einen Quark-Bart bis zu den Ohren“, freut sich der Landwirt, dem der Trubel auf seinem Hof viel Vergnügen bereitet. Die Ruhe im Winterhalbjahr gefällt ihm aber auch, bevor im Frühjahr die nächste Gruppe zur Mais-Aussaat vorbeischaut.

Von unserer Volontärin
Anne Kramer

http://www.fuldaerzeitung.de/newsroom/regional/dezentral/fulda/art5879,920793#