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Pressespiegel:
Käfige hin oder her

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Käfige hin oder her

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der vermeintlich Erfolg der "Legehennenverordnung", das Verbot der Käfighaltung [ist] ein Pyrrhussieg? (das Fragezeichen ist dabei überflüssig) "kommt erneut auf den Prüfstand".

Was wieder zeigt, daß einzig ein Bewußtseinswandel hin zu Antispeziesismus und Abolitionismus langfristig erfolgreich sein kann.

Agrarminister stellen Verbot der Käfighaltung in Frage

Autor: Achim Stößer | Datum:
Rostock/Hannover (OZ/ddp) Die 2001 vom Bundesrat verabschiedete Legehennenverordnung kommt erneut auf den Prüfstand. Am Freitag wird im Rahmen der Agrarministerkonferenz in Rostock über das Thema diskutiert, bestätigte gestern die Sprecherin des Schweriner Landwirtschaftsministeriums. Insbesondere das Verbot so genannter ausgestalteter Käfige müsse aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse überprüft werden, verlautete aus dem Agrarministerium in Hannover. Danach wollen Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gegen das Verbot der Käfige vorgehen, das ab 2006 gelten soll.

Die niedersächsische Landesregierung hatte bei der Tierärztlichen Hochschule Hannover ein Gutachten in Auftrag gegeben, um die verschiedenen Haltungsformen zu vergleichen. Darin stellten die Wissenschaftler fest, dass Hühner in Boden-, Volieren- und Freilandhaltung schlechtere Lebensbedingungen haben als in der Käfighaltung.

Der Studie zufolge beträgt die Sterblichkeit bei Hühnern in Freilandhaltung 20 Prozent, bei Käfighaltung zehn Prozent. In so genannten ausgestalteten Käfigen, in denen Hühner in Gruppen von 40 Tieren leben, liegt die Mortalitätsrate bei vier Prozent. Erkrankungen treten in offenen Haltungssystemen häufiger auf als in Käfigen. Niedersachsens Agrarministerium geht davon aus, dass das Verbot ausgestalteter Käfigen nicht mit dem Tierschutz vereinbar ist.

Dienstag, 23. September 2003

http://www.ostsee-zeitung.de/wir/start_167828_846208.html

Künast setzt sich durch: Käfigverbot für Hennen ab 2007

Autor: Achim Stößer | Datum:
Berlin (dpa) - Im Bund-Länder-Streit um mehr Platz für Legehennen hat sich Bundesagrarministerin Renate Künast (Grüne) durchgesetzt. «Ab Ende 2006 ist die herkömmliche Käfighaltung verboten», sagte Künast am Freitag und setzte sich damit über einen zuvor vom Bundesrat mehrheitlich getroffenen Beschluss hinweg. Sie werde die dort gebilligte Tierschutz-Verordnung für Schweine und andere Nutztiere nicht unterzeichnen, erklärte sie.

Darin wollte eine Ländermehrheit unter anderem den bereits 2001 von Künast durchgesetzten Verbotstermin 2007 für die Hennen-Käfighaltung aufweichen. Zuletzt verzichteten sie aber auf die zunächst geplante feste Verschiebung um drei Jahre auf 2010. Mit dieser Erklärung von Künast ist die Länder-Verordnung endgültig gescheitert, dafür gibt die Bundesministerin aber eine frühzeitige nationale Tierschutzregelung für die Haltung auch anderer Nutztiere auf.

Für die Schweinehaltung werde es im Jahr 2005 eine neue Richtlinie geben, sagte die Ministerin. Statt einer zunächst geplanten Verlängerung der Übergangsregelung um drei Jahre bis Ende 2009 hatte der Bundesrat nur noch durchsetzen wollen, dass die Käfighaltung noch «zwei Jahre nach dem in Kraft treten einer Rechtsverordnung» erlaubt sein soll. Damit wäre der Verbotstermin 2007 bei anhaltendem Bund-Länder-Streit ebenfalls nicht zu halten gewesen. Von einer Verständigung im Verlauf des Jahres 2004 gehen Experten derzeit nicht aus.

Wie Künast kritisierte auch ihre nordrhein-westfälische Kollegin Bärbel Höhn (Grüne), dass die jetzt wortführenden Länder wie Mecklenburg-Vorpommmern und Niedersachsen von dem 2001 einmütig gefassten Beschluss zum Ende der Käfighaltung ab 2007 abwichen und sich dazu eines Gegengeschäfts bei der Schweinehaltung bedienten. «Kein Kuhhandel zwischen Huhn und Schwein», forderte Höhn. «Tun Sie etwas für die Hennen, tun Sie etwas für die Schweine», rief sie ihren Amtskollegen zu. Auch Schweine benötigten mehr Platz - und zwar mindestens zwei Quadratmeter bei einem Gewicht von 100 Kilogramm.

Der Schweriner Agrarminister Till Backhaus (SPD) verwahrte sich gegen den Vorwurf, kein Tierschützer zu sein. Es werde lediglich mehr Zeit benötigt, um eine angemessene Raumregelung für Nutztiere zu finden, die für die Bauern auch wirtschaftlich sei. Er forderte die Bundesregierung eindringlich auf, zügig die Voraussetzungen für eine Art «TÜV» für die zu schaffen.

Künast sagte zu, dass diese Fragen auf der Frühjahrskonferenz der Agrarminister diskutiert werden sollten. Das gebe den Ländern aber nicht das Recht, «Millionen von Hühnern dauerhaft in Käfigen einzusperren», kritisierte sie die darin übliche Fläche eines DIN-A- 4-Blatts pro Henne. Die Grünen-Agrarsprecherin Ulrike Höfken erklärte: «Die Länder haben sich von den Agrarlobbyisten - entgegen den Wünschen der Verbraucher - instrumentalisieren lassen.»

© dpa - Meldung vom 29.11.2003 10:15 Uhr



Bundesrat

Die Bildkombination zeigt Hühner in Freiland und Käfighaltung.

© dpa - Bild vom 29.11.2003 10:15 Uhr