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Pressespiegel:
Honigpropaganda

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Honigpropaganda

Autor: Achim Stößer | Datum:
Die bekanntlich zur objektiven Berichterstattung verpflichtete Presse verbreitet wieder einmal Honigpropaganda.

Wer sich statt dessen für die Realität interessiert, kann diese unter Bienenerbrochenes - Fakten über Honig, Wachs und andere Bienenprodukte" nachlesen.

Preise für Honig explodieren

Autor: Achim Stößer | Datum:
Aachen (dpa) - Bei zehn Grad werden Klaus-Georg Gellers Bienenvölker munter und beginnen auszuschwärmen. Der Aachener Imker mit dem kleinen Familienbetrieb ist optimistisch: Nach dem Bienen-Sterben im vergangenen Jahr haben sich die Völker gut erholt. Zudem sind die Preise für Honig in den Discountern so gestiegen, dass die Verbraucher genauso gut bei ihm kaufen können.

Geller gehört zu den über 500 Vollerwerbs-Imkern in Deutschland. Pro Jahr erntet er mit seinem Familienbetrieb rund zwölf Tonnen Honig, die er selbst vermarktet. Mit einem jährlichen Pro-Kopf- Verbrauch von 1,3 Kilogramm ist Honig am deutschen Frühstückstisch ein beständiger Klassiker. Das macht sich bei dem Aachener Imker nicht unbedingt bemerkbar. Er hat mit dem teuren Image zu kämpfen: «Die Leute denken noch immer: Der Honig vom Imker ist gut, aber teuer. Da geh ich lieber in den Supermarkt, da ist er billiger. Das ist falsch», widerspricht der Imker.

Das bestätigt Frank Filodda vom Europäischen Honigverband, dem Dachverband der Abfüller und Händler. Rund zwei Drittel des Honigs in Deutschland wird importiert. «Der Preis für Importhonig hat sich in den letzten zwei Jahren mehr als verdoppelt», stellt Filodda fest. Der Preis sei damit auf dem höchsten Niveau seit 40 Jahren. Je nach Sorte koste ein 500-Gramm-Glas drei bis sieben Euro. Grund sei der Importstopp für Honig aus China, vorher mit 30 Prozent das Hauptimportland für Europa.

Seitdem die EU das Einfuhrverbot vor zwei Jahren aus Qualitätsgründen erlassen habe, sei der Honig knapp geworden. Gleichzeitig habe der Honigkonsum in den USA und Japan zugenommen. Deshalb seien die Preise angestiegen, nicht etwa wegen der Einführung des Euros. «Die Verbraucher haben das gemerkt», sagt Filodda. Sie verzichteten auf die teureren Sortenhonige und griffen zu den preiswerteren gemischten «Blütenhonigen» - größtenteils aus Argentinien, Mexiko oder auch aus osteuropäischen Staaten.

In dieser Situation könnten deutsche Imker Marktanteile gewinnen, meint Wolfgang Stöckmann vom Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund: «Die Honigknappheit ist für die deutschen Imker die große Chance das Verhältnis von Inlandsproduktion und Import zu verändern», meint der Sprecher des Berufsverbandes mit rund 500 Mitgliedern.

Das sieht auch sein Aachener Kollege Geller so. Er beobachtet aber, dass die Verbraucher nur sehr träge auf die veränderten Marktbedingungen reagieren. Auch wenn sich die Bedingungen auf dem Markt verändert haben, habe der Imker mit seinem Image zu kämpfen, teuer zu sein - obwohl die Gewinnspanne relativ gering ist. «Alles bei der Biene ist Handarbeit», begründet er die aufwändige Arbeit: die Pflege der Behausungen, der Bienen und schließlich die Ernte an abgelegenen Standorten.

Geller hat 600 Völker mit je 50 000 Bienen. Die schätzt er nicht nur als Honiglieferanten, sondern auch als Nützlinge: Für jedes Glas Honig haben 'zig tausend Bienen Blüten etwa von Obstbäumen bestäubt. «Da müssten wir doch sagen: Wir danken es den lieben Bienen, dass sie auf unsere Bäume fliegen. Jetzt kaufen wir auch euren Honig», plädiert er gar nicht betriebswirtschaftlich für das deutsche Produkt.



© dpa - Meldung vom 17.02.2004 11:10 Uhr



Imker

Klaus-Georg Geller gießt Met (Honigwein) in ein Trinkhorn.


© dpa - Bild vom 17.02.2004 11:10 Uhr