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Scheinheiliger Landwirt

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Scheinheiliger Landwirt

Autor: Achim Stößer | Datum:
"Mein Gott, wer tut so etwas Grausames?" - "Landwirt Andreas Herrmann ist entsetzt über die Kaltblütigkeit des Täters, der am Sonntagabend seiner Kuh "Mira" im Stall den Bauch aufschlitzte."

Wer so etwas tut? Nicht vielleicht jeder Schlachter, den der ach so mitfühlende Landwirt bezahlt, die "überflüssigen" Kälber und die Kühe mit nachlassender "Milchleistung" umzubringen?

"So etwas darf nicht ungestraft bleiben. Nach meiner Meinung darf der Täter auch nicht mit einer milden Strafe davon kommen. Das Tier ist genau so ein Lebewesen wie ein Mensch", fordert Andreas Herrmann "erschüttert".

Was für ein Heuchler.

Unbekannter Tierquäler schlitzt Kuh den Bauch auf

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hemschlar. (mb) "Mein Gott, wer tut so etwas Grausames?" Andreas Herrmann steht fassungslos vor seiner aufgeschlitzten Kuh auf dem Hof in Hemschlar.

Am Sonntag gegen 21.45 Uhr war der Landwirt noch einmal in seinen Stall gegangen, um nach dem Rechten zu sehen. "Da lag das Tier - mit dem Kopf in der Bucht, das Hinterteil davor auf dem Boden und ich erkannte eine Masse dahinter", schildert der Landwirt. "Erst habe ich vermutet, das Tier habe ausgetrieben, aber das ist drei Monate nach der Geburt unmöglich."

Als er das Licht einschaltete, sah er, was wirklich passiert war: Eine ca. 25 Zentimeter große Wunde klaffte am Unterleib von "Mira" - direkt neben dem Euter. Zu diesem Zeitpunkt konnte die Kuh noch nicht lange tot gewesen sein. "Als ich sie angefasst habe, war sie noch warm", erklärt der Landwirt entsetzt.

"Der Täter muss sich mit den Gegebenheiten hier ausgekannt haben", vermutet Andreas Herrmann. "Wir waren zwischen 19.30 Uhr und 20.30 Uhr mit den Schleppern zur Siloernte unterwegs, da war niemand auf dem Hof." Eine Gelegenheit, die der Tierquäler für seine grausame Tat genutzt haben muss. Mit welcher Brutalität er vorgegangen ist, zeigt die große Schnittwunde: Die Innereien des Tieres sind ausgetreten.

Die Polizei, die unmittelbar nach der Entdeckung der toten Kuh alarmiert wurde und schnell vor Ort war, hat die Ermittlungen aufgenommen. Erste Vermutungen, dass "Mira" von einer anderen Kuh gestoßen wurde oder sich an einer Stange im Boxenstall verletzt haben könnte, wurden schnell ausgeräumt. Der Hoftierarzt der Familie Herrmann hat eindeutig ein Fremdverschulden bestätigt. Auch eine kleinere Schnittverletzung am rechten Hinterlauf deutet darauf hin, dass die Kuh von einem Menschen attackiert wurde. "Die Wunde rührt wahrscheinlich von einem Tritt des Tieres her, das sich wehrte", erklärte der Tierarzt, der in 30 Dienstjahren so etwas noch nicht erlebt hat.

Etwa 1500 Euro Zuchtwert habe das fünfjährige Tier gehabt, erklärt Andreas Herrmann. Doch es ist nicht der materielle Schaden, der ihm und seinem Vater Sorgen macht. "Die Kuh muss sich gewehrt und geschrien haben als der Täter zugestochen hat. Dazu gehört doch schon sehr viel Kaltblütigkeit!", sind der Landwirt und seine Frau entsetzt.

"So etwas darf nicht ungestraft bleiben. Nach meiner Meinung darf der Täter auch nicht mit einer milden Strafe davon kommen. Das Tier ist genau so ein Lebewesen wie ein Mensch", fordert Andreas Herrmann erschüttert. "Heute Morgen, als ich die anderen Kühe auf die Weide getrieben habe, sind einige vor der Absperrung bei dem toten Tier stehen geblieben und wollten nicht weiter gehen. Wenn diese Tiere sprechen könnten, hätten wir den Täter", sagt Andreas Herrmann.

Wer am Sonntagabend verdächtige Beobachtungen am Hof der Familie Herrmann am Rundweg gemacht hat, sollte sich mit der Polizei Bad Berleburg, Tel: 02751/9090, in Verbindung setzen.

24.05.2004 http://www.westfalenpost.de/wp/wp.bad_berleburg.volltext.php?kennung=on1wpLOKStaBadBerleburg38130&zulieferer=wp&kategorie=LOK&rubrik=Stadt®ion=Bad%20Berleburg&auftritt=WP&dbserver=1

Bildtext:
Landwirt Andreas Herrmann ist entsetzt über die Kaltblütigkeit des Täters, der am Sonntagabend seiner Kuh "Mira" im Stall den Bauch aufschlitzte. WP-Foto: Matthias Böhl