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Pressespiegel:
Todesstrafe für Flucht

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Todesstrafe für Flucht

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ein Einjähriger wurde - wohl von Geburt an - gefangengehalten. Trotz eines viereinhalb oder fünf Meter hohen Elektrozauns gelang ihm die Flucht. Und was tat die Polizei, statt diejenigen, die ihn gefangengehalten hatten, zu verhaften? Sie erschoß ihn.

Tiger flieht aus Zoo

Autor: Achim Stößer | Datum:
Über 4,5 m hohen Zaun

Ein vor drei Wochen an den Zoo der dänischen Stadt Nykøbing gelieferter Tiger ist am Dienstag aus seinem Gehege entwichen und wenige Stunden danach erlegt worden.

Wie die Polizei mitteilte, konnte der Tiger eine viereinhalb Meter hohe Umzäunung auf dem Freiluftgelände überwinden und verschwand zunächst spurlos.

Nachdem die Anwohner der Kleinstadt auf der Insel Falster vor dem Verlassen ihrer Wohnung gewarnt worden waren, entdeckten Suchmannschaften das Raubtier in einem Versteck vor der zweiten Umzäunung. Da diese mit einer Höhe von einem Meter achtzig kein ernsthaftes Hindernis für den Tiger darstellte, entschied die Einsatzleitung, das Tier zu erschießen.

Mittwoch, 8. Dezember 2004
http://www.n-tv.de/5459626.html

Tiger türmt aus Zoo

Autor: Achim Stößer | Datum:
NYKÖBING (Dänemark) – Es gibt nicht mehr viele Amur-Tiger auf dieser Welt. Trotzdem musste am Dienstag einer erlegt werden. Der Raubkatze war das scheinbar Unmögliche gelungen.
Der einjährige Amur-Tiger lebt im Falster-Zoo im dänischen Nyköbing. Zusammen mit einem Weibchen wurde er am 20. November dort untergebracht. Doch sein neues Heim gefällt ihm nicht sonderlich. Er will raus in die Freiheit.

Der fast fünf Meter hohe Elektrozaun, der sich um den jungen Tiger erstreckt, wirft ihn aber immer wieder auf den harten Boden der Realität zurück. Doch Übung macht bekanntlich den Meister. Und nach unzähligen gescheiterten Versuchen, gelingt es dem Kleinen schliesslich, über das Gehege zu klettern. Dass er das schaffen konnte, grenzt an ein Wunder.

Der Tiger selber staunt dagegen nicht lange über seine Spitzenleistung, sondern macht sich gleich aus dem Staub, um erstmal einen nah gelegenen Park zu durchforsten.

Die Zoowärter haben inzwischen Alarm geschlagen. In Nyköbing macht sich schnell Angst breit. Wenn die Raubkatze die Stadt erreicht, wird es sehr gefährlich.

Die Polizei riegelt sofort den Park ab, in dem der Ausbrecher herumtigert. Alle liegen auf der Lauer. Gut eine Stunde später läuft der Amur schliesslich einem Beamten vors Zielfernrohr – und er wird getötet. «Das Tier war sehr gefährlich, weil es verängstigt war», rechtfertigt der Zoodirektor diesen finalen Todesschuss kurz danach im dänischen Fernsehen.

Schade, dass es keinen anderen Ausweg gegeben hat. Denn in der freien Natur gibt es nicht einmal mehr 400 Amur-Tiger. Sie sind vor allem in der sibirischen Region Amur-Ussuri sowie in Nordchina und Korea zu Hause.


http://www.blick.ch/news/news1822

Amur-Tiger nach Ausbruch aus dänischem Zoo erschossen

Autor: Achim Stößer | Datum:
Kopenhagen (AP) Ein seltener Amur-Tiger ist am Dienstag aus einem Zoo in Dänemark entkommen und kurz danach erschossen worden. Der einjährige Tiger kletterte am Nachmittag über einen nahezu fünf Meter hohen Elektrozaun des Falster-Zoos in Nyköbing, wie Zoodirektor Gunnar Schönveller mitteilte. Die Raubkatze entkam in einen nahe gelegenen Park, der von der Polizei abgeriegelt wurde.

«Das Tier war gefährlich, weil es verängstigt war», sagte Schoenveller im dänischen Fernsehen. Gut eine Stunde nach dem Ausbruch aus dem Freigelände wurde es von Polizisten erschossen. Es habe die Gefahr bestanden, dass der Tiger in die Stadt gelangen könnte, sagte Polizeisprecher Kim Bak.

Der Tiger war erst am 20. November zusammen mit einem weiblichen Tier in Nyköbing eingetroffen. In der freien Natur gibt es nur noch weniger als 400 Amur-Tiger, vor allem in der sibirischen Region Amur-Ussuri sowie in Nordchina und Korea.

http://de.news.yahoo.com/041207/12/4buv3.html
Dienstag 7. Dezember 2004, 19:14 Uhr

Dänischer Zoo-Tiger stirbt im Kugelhagel

Autor: Achim Stößer | Datum:
Raubtier bricht aus Gehege aus - Panik in der Kleinstadt Nyköbing - Arzt schießt mit Betäubungsgewehr daneben
von Ingrid Raagaard

Kopenhagen - Nico war ein wunderschöner, neun Monate alter Sibirischer Tiger und zog erst vor drei Wochen zusammen mit seiner Schwester Luna in das eigens für sie gebaute Tigergehege im Zoo der dänischen Kleinstadt Nyköbing. Sogar der Bürgermeister kam zur Begrüßung. Beim Anblick von Nico und Luna verstand jeder, warum der Tiger erst vor kurzem zum beliebtesten Tier der Welt gewählt wurde.


Nun ist das Raubtier tot. Er starb, weil er seinem Freiheitsdrang nachging, und er starb auch, weil das hochgelobte Freigehege für einen mutigen Tiger nicht genug Hindernisse bot. In erster Linie starb er allerdings, weil die Menschen in Panik gerieten und in diesem Moment ihre Bewunderung für die edle Großkatze vergaßen.


Besonders tragisch: Nico und Luna lebten bis gestern im Käfig des Tigergeheges. Nach ihrer Eingewöhnungszeit wurden sie am Nachmittag zum ersten Mal hinaus ins Grüne gelassen. Nico strich am fast fünf Meter hohen Zaun entlang und sah darin offensichtlich eher eine Herausforderung als ein Hindernis. Geschmeidig, wie Katzen nun einmal sind, kletterte er über den Zaun und ignorierte auch die Stromstöße der 10 000-Volt-Sicherheitsleitungen. Der Tiger war frei! Der Zoo wurde sofort evakuiert, Streifenwagen fuhren durch die Stadt und warnten die Bürger, in den Nachrichten des öffentlich-rechtlichen Rundfunksenders wurde vor der "130 Kilo schweren Killermaschine" gewarnt. Gleichzeitig wurden Tierärzte mit Betäubungsgewehren und die Organisation "Falck" - die Feuerwehr und Rettungsdienst unter sich vereint - alarmiert.


Keiner wußte, wo Nico war, und er wurde in jeder Ecke von Nyköbing vermutet, bis man ihn schließlich fand. Nico hatte sich nie von seinem neuen Zuhause entfernt, sondern sich in einem Gang zwischen Freigehege und zweitem Sicherheitszaun niedergelassen. Seine Schwester saß nur wenige Zentimeter neben ihm - auf der "richtigen" Seite des Zauns. Ein Tierarzt mit Betäubungsgewehr und mehrere Schützen von "Falck" bezogen Stellung. Dann drückte der Tierarzt ab - und schoß daneben. Erschrocken sprang Nico auf, in dieser Sekunde schossen die "Falck"-Leute. Nico starb im Kugelhagel, Schwester Luna wurde durch einen Schuß verletzt und mußte operiert werden.


Bis es soweit war, wich sie allerdings kein Stückchen von ihrem toten Bruder. Sie legte sich, soweit es der Zaun zuließ, neben ihn und trauerte offensichtlich. Ob der Zoo weiterhin Tiger halten will, ist völlig ungewiß. Nun muß das gerade stolz eröffnete Freigehege erneut von Grund auf überprüft werden.


Artikel erschienen am Do, 9. Dezember 2004
http://www.welt.de/data/2004/12/09/371987.html