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Pressespiegel:
Menschenrechtler gegen Tierrechte

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Menschenrechtler gegen Tierrechte

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ob "Schweinefarmen" von "Menschen für Menschen", "Hühnerzucht" von "terre des hommes" - oft gehen "Menschenrechtskampagnen" mit eklatanten Tierrechtsverletzungen einher.

Nun will der (vor allem dafür, daß er Tiere möglichst jeder nichtmenschlichen Spezies, die ihm begegnet, auffrißt) bekannte Bäcker und Survival-Guru Rüdiger Nehberg gegen Klitorektomie vorgehen - mit Kamelausbeutung.

Rüdiger Nehberg zieht mit Kamelen durch Hamburger Innenstadt

Autor: Achim Stößer | Datum:
Mittwoch 15. Dezember 2004, 14:59 Uhr


Hamburg (AP) Mit vier beladenen Kamelen hat der Abenteurer Rüdiger Nehberg am Mittwoch in der Hamburger Innenstadt für Aufsehen gesorgt. Mitten im Weihnachtsgeschäft auf der größten Einkaufsmeile der Stadt kündigte Nehberg damit sein Vorhaben an, im Januar mit 20 Dromedaren von Mauretanien durch die Sahara bis Mali zu ziehen.

Die «Karawane der Hoffnung» solle die Botschaft der islamischen Würdenträger von Mauretanien verbreiten, wonach die Beschneidung von Mädchen und Frauen nicht der religiösen Lehre des Islam entspreche und somit verboten sei, erklärte der 69-Jährige. «Wie kann eine Weltreligion sich so ein schreckliches Verbrechen in die Schuhe schieben lassen», sagte Nehberg nach der Aktion.

Das eigens nach Hamburg angereiste geistliche Oberhaupt des Landes Mauretanien, Großmufti Hamden Ould Tah, betonte: «Mein Empfehlungsschreiben wird der Karawane alle Türen öffnen.» Er lobte Nehbergs Menschenrechtsorganisation «Target» für ihre Initiative. Die Genitalverstümmelung von Frauen sei eine Tradition vorislamischer Völker. «Der Islam sagt Nein zur Genitalverstümmelung. Sie ist Sünde», soll auf Fahnen und Transparenten stehen, die die Karawane auf ihrem Weg von Chinguetti in Mauretanien nach Timbuktu in Mali hinterlassen wird und in den Moscheen aufgehängt werden sollen.

http://de.news.yahoo.com/041215/12/4c8d4.html

Nehberg mit Karawane durch die Sahara

Autor: Achim Stößer | Datum:
Der Hamburger Abenteurer Rüdiger Nehberg startet eine neue Aktion gegen Genitalverstümmelung in Afrika. Mit einer "Karawane der Hoffnung" will der 69jährige Mitte Januar im Auftrag von Großmufti Hamden Ould Tah von Mauretanien nach Mali durch die Sahara ziehen. Dabei werde er eine Fahne mit der Aufschrift "Der Islam sagt NEIN zur weiblichen Genitalverstümmelung. Sie ist Sünde" tragen, teilte Nehberg am Mittwoch mit. Jährlich würden etwa zwei Millionen Mädchen Opfer der Verstümmelung, weltweit seien mehr als 150 Millionen Mädchen und Frauen betroffen.

Mit der neuen Kampagne will die Menschenrechtsorganisation Target einen Beitrag zur Abschaffung der Genitalverstümmelung leisten, betonte Nehberg. Diese schwere Mißhandlung betreffe Frauen in Europa ebenfalls, denn darunter litten auch Migrantinnen hier, erklärte der Landesfrauenrat Hamburg. dpa



http://www.welt.de/data/2004/12/16/375439.html
Artikel erschienen am Do, 16. Dezember 2004

"In Not frisst der Teufel Fliegen - ich auch"

Autor: Achim Stößer | Datum:
REICHENBACH: Rüdiger Nehberg im H2O - Abenteurer und Kämpfer für bedrohte Völker und gegen Verstümmelung

Von Michael Paproth

Rüdiger Nehberg, einst Vorstadt-Bäcker in Hamburg, dann Abenteurer und schließlich Kämpfer für die Rechte bedrohter Völker: Ein Mann, der bereits in den frühen Jahren seines Abenteurerdaseins meint, auf Schusters Rappen und ohne Essen von Hamburg nach Oberstdorf wandern zu müssen, wodurch er jeden Tag ein Pfund seines Körpergewichtes verliert. 25 Kilo sind es insgesamt. Er sei "geschrumpft wie eine Mumie", sagt der 1935 geborene Überlebenskünstler - und etwas mehr als 200 Zuhörerinnen und Zuhörer im H20 in Reichenbach lauschen gebannt seinen Erzählungen. Sie werden nicht enttäuscht. Launig und humorvoll kommt Rüdiger Nehberg daher und hat viele Kalauer parat während seinen gut 90-minütigen Diavortrags am Dienstagabend. Selbstbewusst, professionell und ohne Pathos führt der selbst ernannte "Abenteurer mit Sinn" durch sein Programm.

Leckere Würmchen suchen

Waffen machen müsse man können (aus zersplittertem Stein) und anerzogenen Ekel überwinden. Nehberg spricht von leckeren Würmchen und von Luzifer: "In der Not frisst der Teufel Fliegen - und ich auch." Aber Achtung, wenn Ratten auf dem Speiseplan stehen. Dann muss fein differenziert werden. Jahrelang hat Nehberg Überlebenstraining angeboten, vor 15 Jahren hörte er auf damit. Und einst ist er den blauen Nil hinabgefahren mit zwei Freuden. Einer wurde während eines Überfalls erschossen. Nehberg hatte Glück - und eine Knarre unterm Hemd. Sie erwiderten das Feuer, überraschten so die Angreifer und konnten fliehen.

Was treibt einen Mann dazu, sich derartigen Risiken auszusetzen? Die Antwort darauf, bleibt Nehberg dem Publikum in Reichenbach schuldig. Vielleicht lautet sie so: "Ich empfinde mein Reisen als Suche nach großer Erfüllung und Glück. Vor allem seit ich die Art zu reisen verändert habe. Früher war das eher Selbstbefriedigung. Heute verkoppele ich das Reisen mit Sinnvollem", sagt Nehberg in einem Interview mit dem "Deutschen Allgemeinen Sonntagsblatt".

Womit wir beim anderen Rüdiger Nehberg angekommen wären. Bei dem, der zwar immer wieder raus muss auf Meere, in Wüsten und in Dschungel, der aber auch als "Aktivist für Menschenrechte" weltweit politisch für Furore sorgt. Da wird der Abenteurer zum Ankläger und Anwalt in einer Person: Wenn er Dias zeigt von afrikanischen Frauen mit riesigen Tellerlippen. Verunstaltet, damit sie nicht mehr schön sind. Von toten Yanomami-Indianern im brasilianischen Urwald und von den toten Goldsuchern, die den Yanomami das Unheil brachten. Aus Elendsvierteln gekommen sind sie Opfer und Täter zugleich. "Affengrillen" nannten es die Goldsucher, wenn sie Indianerhäuser anzündeten, weil sich jemand gegen Vergewaltigungen zur Wehr setzte. Nehberg klagte an - und gewann nach und nach mächtige Verbündete: Greenpeace, AI, WWF, Weltbank und UNO blickten auf den Landstrich nahe der Grenze zu Venezuela, wo 20 000 Yanomami lebten. Seit 1997 herrscht dort ein "akzeptabler Frieden". Weil die Weltbank Druck machte.

Spürbare Betroffenheit

Im H20 liegt Betroffenheit in der Luft. Wie viel kann ein Mensch aufnehmen an Leid und Elend? Nehberg, ruhig und sachlich, streut sein Lebensmotto ein: "Lerne klagen, ohne zu leiden." Ein Motto, das auf Deutschland zutreffe, sagt er. Beifall und Gelächter. Aber bald wird es wieder bitter ernst. Nehberg macht mobil gegen die Verstümmelung äthiopischer Mädchen, denen im "Haus der Schreie" mit Rasierklingen die Klitoris abgeschnitten wird. Das sei noch die mildeste Form der Verstümmelung. Nicht jeder im Saal kann Worte und Bilder ertragen. Einer kippt um. "Die Füße hoch legen", rät Nehberg. Dann spricht er ruhig weiter.


http://www.ez-online.de/lokal/esslingen/kreisesslingen/artikel75050.cfm