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Leckere neue Säugetiere

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Leckere neue Säugetiere

Autor: Achim Stößer | Datum:
Immer wieder werden neue Säugetiere entdeckt, gestreifte Kaninchen, verschiedene kleine Hirsch-, Büffel- und Antilopenarten sowie eine Unterart des vom Aussterben bedrohten Java-Nashorns oder jetzt die Laotische Felsratte. Nicht bei Expeditionen in unerforschten Gebieten, sondern "in den Hütten lokaler Jäger oder wie [...] auf Märkten", denn schließlich wird möglichst alles abgeknallt und aufgefressen, was sich bewegt.

Neue Säugetier-Familie entdeckt

Autor: Achim Stößer | Datum:
Erschienen am: 13.05.2005

New York. baz/wio. Auf einem Lebensmittelmarkt in Laos haben Wissenschaftler um Robert Timmins von der New Yorker Wildlife Conservation Society eine vollkommen neue Säugetierfamilie (Laonastidae) gefunden, deren einziges Mitglied bislang eine als Kha-Nyou oder Laotische Felsratte (Laonastes aenigmamus) bezeichnete Nagetierart ist. Die Spezies hat lange Barthaare, kurze Füsse und einen sehr buschigen Schwanz. Anhand von DNA-Untersuchungen und Unterschieden in der Schädel- und Knochenform gehen die Forscher davon aus, dass sich die Art bereits vor mehreren Millionen Jahren von anderen Nagetierfamilien getrennt hat. Über seine Ökologie ist bislang nicht viel bekannt, ausser dass sich das Tier vegetarisch ernährt und nachtaktiv ist. Gemäss Aussage lokaler Jäger lebt es auf bewaldeten Kalksteinfelsen. Wahrscheinlich gebärt es aufs Mal nur ein Jungtier und keinen grösseren Wurf.

Später wurden weitere Exemplare auf lokalen Märkten entdeckt, sodass zumindest von einem gewissen Jagddruck auf die Tiere auszugehen ist. Es ist dies die erste wissenschaftliche Neubeschreibung einer Säugerfamilie seit 1974. In Indochina wurden in den letzten Jahren allerdings mehrere neue Säugetierarten entdeckt, darunter ein gestreiftes Kaninchen, verschiedene kleine Hirsch-, Büffel- und Antilopenarten sowie eine Unterart des vom Aussterben bedrohten Java-Nashorns. Zumeist finden die Forscher die Spezies in den Hütten lokaler Jäger oder wie in besagtem Fall auf Märkten. Neben Lebensraumzerstörung ist folglich die Jagd das grösste Existenzrisiko für die neuen Arten.

http://www.baz.ch/sciencecorner/index.cfm?startpage=1&ObjectID=D5824D71-60CF-2062-F4EDF63C2A89FB92