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Pressespiegel:
Honig rauchen ist nicht vegan

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Honig rauchen ist nicht vegan

Autor: Achim Stößer | Datum:
Auch wenn veganismusfeindliche Pseudovegetarier wie Helmut F. Kaplan es leugnen: Tabakkonsum ist im allgemeinen unvegan, da unvegane bzw. potentiell unvegane Stoffe zugesetzt werden. Was gestern sogar in den Tagesthemen zu hören war: u.a. wurde als Zusatzstoff von Zigaretten das Bienenausbeutungsprodukt Honig genannt. Aus aktuellem Anlaß gibt es dazu zahlreiche Presseberichte, die u.a. unspezifizierte Aromen, Glycerin, Schokolade, Milchsäure usw. nennen.

Die FDP kritisiert die Künast-Liste der Zusatzstoffe und fordert, diese zunächst zu "prüfen" (was wohl bedeutet: Tierversuche, um herauszufinden, ob Rauchen etwa durch krebserregenden verbrannten Zucker schädlich sein könnte).

Zusatzstoffe im Tabak - Künast setzt auf Hilfe der EU

Autor: Achim Stößer | Datum:
17.05.2005 19:38 Uhr

Berlin (dpa) - Bundesverbraucherministerin Renate Künast (Grüne) setzt bei ihrem Kampf gegen Krebs erregende und süchtig machende Zusatzstoffe in Tabakwaren auf europäische Unterstützung. Andere EU- Staaten sollten sich an der Untersuchung der Stoffe auf Gesundheitsgefährdungen beteiligen, sagte Künast am Dienstag in Berlin. Nach der Untersuchung soll über ein Verbot bestimmter Stoffe entschieden werden. Auf der Internetseite des Ministeriums wurde eine Liste mit allen Zusatzstoffen der in Deutschland erhältlichen Tabakprodukte veröffentlicht.
"Unsere Grundsatzaussage ist: Wissen, was drin ist gilt auch für den Tabak", sagte Künast. Die Liste schaffe erstmals Transparenz über die vorhandenen Zusatzstoffe. Jetzt müssten diese Substanzen überprüft und gegebenenfalls auch verboten werden. Bislang seien die Zusatzstoffe zwar für Lebensmittel erlaubt, erläuterte die Ministerin. Allerdings werde nun erstmals systematisch untersucht, welche Wirkung die Stoffe beim Verbrennen hätten. "Das geht über das bekannte Risiko des Tabak- und Zigarettenrauchens hinaus." Auch müsse geprüft werden, welche Substanzen zum Rauchen animierten, indem sie wie etwa Menthol Hustenreiz linderten.

Die FDP kritisierte die Veröffentlichung der Liste. "Frau Künast sollte die Stoffe erst prüfen und dann veröffentlichen", sagte die verbraucherpolitische Sprecherin der FDP, Gudrun Kopp, der "Berliner Zeitung". So lange man nicht wisse, welche Wirkung ein Stoff habe, führe die Liste nicht zu mehr Aufklärung, sondern trage zur Verunsicherung der Verbraucher bei. Die Deutsche Gesellschaft für Nikotinforschung begrüßte dagegen die Initiative von Künast und forderte in Erfurt ein generelles Rauchverbot in der Öffentlichkeit.

Die Liste umfasst insgesamt 1147 Seiten. Bei Zigaretten wurden von den Herstellern und Importeuren 68 verschiedene Substanzen an das Ministerium gemeldet. Dazu gehören beispielsweise Menthol, Rum, Lakritze, Kakao, Zucker, Glycerin oder Weinsäure. Auch Johannisbrotkernmehl, Milchsäure, Ammoniak, Zellulosefaser, Maissirup und Pflaumenextrakt sind in der Auflistung enthalten. Wann erste Ergebnisse der Überprüfungen vorliegen, ist nach Angaben des Ministeriums derzeit noch unklar.

http://www.rundschau-online.de/kr/KrCachedContentServer?ksArtikel.id=1116312009409&listID=1037966279508&openMenu=1039082845263&calledPageId=1039082845263

Künast will Tabak-Inhaltsstoffe veröffentlichen

Autor: Achim Stößer | Datum:
16. Mai 2005 08:34

Am kommenden Mittwoch will Verbraucherministerin Künast eine Liste mit krebs- und suchtfördernden Inhaltsstoffen von Zigaretten ins Internet stellen.


Verbraucherministerin Renate Künast will schärfer gegen das Rauchen ankämpfen. Am nächsten Mittwoch will die Ministerin eine Liste der sucht- und krebserregenden Inhaltsstoffe von Zigaretten im Internet veröffentlichen.
Nach einer wissenschaftlichen Untersuchung sollen dann die gefährlichsten Stoffe möglichst in allen EU-Ländern verboten werden.

Künast hatte den Herstellern Zeit bis zum 13. Mai gegeben, um die Zusammensetzung ihrer Produkte offen zu legen. Die «Bild am Sonntag» hatte berichtet, zu den bedenklichen Substanzen gehörten Ammoniak, Menthol, Rum, Lakritze, Kakao, Zucker, Weinsäure und Honig.

Diese Stoffe seien zwar für Lebensmittel zugelassen, setzten allerdings bei der Verbrennung mit Tabak giftige Stoffe frei, hieß es. Zudem werde vermutet, dass sie die Sucht nach Zigaretten verstärkten.

Künast sieht dabei eine besondere Gefahr für Jugendliche. «Bei Kakao, Honig und Aromen besteht der Verdacht, dass sie Jugendlichen das Rauchen erst schmackhaft machen, weil die Zigaretten süßlicher schmecken». Bei Alcopops sei das ganz ähnlich: «Jugendlichen würde harter Stoff niemals schmecken - sie finden das Zeug nur genießbar, weil es pappsüß ist.» (nz)

http://www.netzeitung.de/deutschland/338856.html

Schokolade in der Kippe

Autor: Achim Stößer | Datum:
Das liest sich wie die Zutatenliste für einen Kuchen: Ab heute kann jeder nachlesen, was die Konzerne in den Tabak mischen

VON PHILIPP DUDEK

Welche Zutaten in Lebensmitteln enthalten sind, lässt sich auf jeder Packung nachlesen. Selbst im Müsli sind nicht immer nur Rosinen und Haferflocken, sondern manchmal auch Magermilchpulver und Eisen. Verbraucher, die wirklich wissen wollen, was sie da Tag für Tag essen, können sich informieren. Seit gestern können auch Raucher nachlesen, was sie Tag für Tag inhalieren. "Es gilt die Maxime: Wissen, was drin ist", sagte Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne), als sie in Berlin eine Liste mit Tabak-Zusatzstoffen vorlegte.

"Als erstes europäisches Land, schaffen wir Transparenz über die Zusatzstoffe", sagte Künast. Der Tabak von mehr als 4.000 Zigaretten-, Zigarren- und Zigarillomarken ist in der Liste aufgeführt. Nicht alle Stoffe sind zunächst gesundheitsschädlich. Das liest sich zum Teil wie die Zutatenliste für einen Geburtstagskuchen: So haben einige Hersteller Zucker, Rum, Schokolade und Lakritze in den Tabak gemischt.

Für Künast ist klar, dass diese Stoffe das Inhalieren von Zigarettenrauch erleichtern oder die Einstiegsschwelle herabsetzen sollen. "Es ist anzunehmen, dass diese Stoffe die Sucht fördern sollen", sagte Künast. Offenbar solle der beißende Tabakrauch schmackhafter gemacht werden. "Falls sich später einige Stoffe tatsächlich als suchtfördernd herausstellen, ist nicht auszuschließen, dass man die auch gesetzlich verbieten könnte", sagte die Ministerin.

Zunächst aber wird im Verbraucherschutzministerium nicht das Suchtpotenzial, sondern die mögliche Gesundheitsgefährdung untersucht, die von den Zusätzen ausgehen könnte. Viele der Stoffe seien in Lebensmitteln erlaubt, jetzt müsse zunächst geklärt werden, was passiert, wenn diese Stoffe verbrannt und inhaliert werden, sagte Künast. Wie lange diese Untersuchungen dauern, sei derzeit nicht absehbar.

"Mit der Liste soll keineswegs der Eindruck erweckt werden, dass das Rauchen von Zigaretten mit besonders wenig Zusatzstoffen weniger gesundheitsschädlich wäre", sagte Künast. Man wolle aber dem Verbraucher nicht das Recht vorenthalten, selbst zu entscheiden, welche Zusatzstoffe er inhalieren will. "Wir wollen die Liste nicht einfach für uns behalten", so die Ministerin. Dabei ist die Zutatenliste keine Geheiminformation. Bereits seit 1977 müssen Tabakhersteller die Zusatzstoffe ihrer Tabakwaren an die zuständigen Behörden melden. Neu ist nur die Veröffentlichung - damit setzt das Verbraucherschutzministerium eine EU-Richtlinie von 2001 um.

Im Kampf gegen die schädlichen und süchtig machende Zusatzstoffe setzt Künast deshalb auch erst einmal auf europäische Unterstützung. "Ich werde dafür sorgen, dass wir uns die Arbeit teilen. Die Mitgliedsstaaten sollten sich an der Untersuchung der einzelnen Stoffe beteiligen", sagte die Ministerin. Anschließend soll dann auch über ein EU-weites Verbot bestimmter Stoffe entschieden werden. Die Liste aller Zusatzstoffe findet sich bis dahin unter www.verbraucherministerium.de.

taz Nr. 7666 vom 18.5.2005, Seite 3, 99 TAZ-Bericht PHILIPP DUDEK

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http://www.taz.de/pt/2005/05/18/a0146.nf/textdruck

Was Raucher so inhalieren

Autor: Achim Stößer | Datum:
Künast veröffentlicht Liste von Zusatzstoffen in Zigaretten

Jörg Michel

BERLIN, 16. Mai. Raucher können sich in Kürze im Internet über die genaue Zusammensetzung ihrer Zigaretten, ihres Tabaks oder ihrer Zigarren informieren. Am Mittwoch werde auf der Seite des Ministeriums eine über tausend Seiten umfassende Liste mit sämtlichen Zusatzstoffen der Tabakwaren veröffentlicht, sagte ein Sprecher am Montag. Ziel sei es, die Verbraucher auf Suchtgefahren beim Rauchen durch Zusatzstoffe wie Lakritz, Menthol, Rum oder Zucker hinzuweisen.

Zwar sind diese Stoffe laut Ministerium nicht von sich aus gefährlich. Doch in Kombination mit anderen Inhaltsstoffen oder dem Anzünden von Tabak könnte eine stärkere Suchtgefahr nicht ausgeschlossen werden. "Bei Kakao, Honig und Aromen besteht der Verdacht, dass sich Jugendlichen das Rauchen erst schmackhaft machen, weil die Zigaretten süßlicher schmecken", betonte Künast. Andere Stoffe wie Menthol oder Ammoniak stünden unter dem Verdacht, suchtverstärkend zu wirken, indem sie beim Inhalieren die Nikotinaufnahme erhöhten. Künast kündigte an, dass die Bundesregierung diese Wechselwirkungen mit Hilfe neuer Forschungsvorhaben unter die Lupe nehmen wolle. "Sobald wir bei einem Stoff feststellen, dass er etwa krebserregend ist, wird dieser verboten", so die Ministerin.

Kritik an der Veröffentlichung übte die FDP. "Frau Künast sollte die Stoffe erst prüfen und dann veröffentlichen", sagte deren verbraucherpolitische Sprecherin, Gudrun Kopp, der Berliner Zeitung. So lange man nicht wisse, welche Wirkung ein Stoff habe, führe die Liste nicht zu mehr Aufklärung sondern trage zur Verunsicherung bei. "Das Ganze ist ziemlicher Aktionismus", so Kopp. Zugleich betonte sie aber auch, dass Rauchen generell schädlich sei und auch unabhängig von Zusatzstoffen zum Tod führen könne.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/politik/448076.html

Einfach ekelhaft

Autor: Achim Stößer | Datum:

VON Thomas Geisen, 17.05.05, 06:46h


Dass Verbraucherschutzministerin Renate Künast eine Liste aller Zusatzstoffe in Zigaretten vorlegt, ist löblich. Damit wird der jahrzehntelange Kampf von Gesundheitspolitikern belohnt. Wer gedacht haben sollte, Zigaretten enthielten nur Tabak und sonst nichts, den muss das Grausen packen beim Gedanken daran, was da auf 1147 Seiten akribisch zusammengetragen worden ist: Rum, Glycerin, Ammoniak, Milchsäure . . . Einfach ekelhaft!
Die eigentliche Bedeutung könnte aber darin liegen, dass bloße Vermutungen nun justiziabel werden. Neben den Stoffen, die mehr den Geschmack beeinflussen, steht etwa Ammoniak im Verdacht, die Nikotinaufnahme zu erhöhen, damit die Sucht und - in deren Folge - die Krebsgefahr. Auch in Deutschland gab es schon Prozesse, in denen Raucher den Tabakkonzernen einen erhöhten Ammoniakgehalt in den Zigaretten nachweisen wollten. Nach dem Motto: Je süchtiger der Kunde, desto besser für den Umsatz.

Bleiben die Zweifel, ob nach der Information auch die Vernunft kommt. Dass Rauchen ungesund ist und bleibt, das wussten wir auch schon vor Künasts Liste.

THOMAS GEISEN


http://www.ksta.de/html/artikel/1115917407597.shtml