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Wasser teurer als Kuhmilch

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 11

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Wasser teurer als Kuhmilch

Autor: Tanja | Datum:
Hallo,
war kürzlich mal wieder in meinem Ex-Stammcafe und blätterte da ein bißchen in der Karte rum (die ich zwar eigentlich auswendig kenne, aber da die Preise für Speis und Trank erhöht wurden, wollte ich einfach wissen, was da nun wieviel kostet ;-)). Und da fand ich tatsächlich 0,2l Wasser für 1,10 Euro und 0,2l Kuhmilch für 0,90 Euro. Ist das überall so? Was kostet denn der Liter Wasser (aus der Flasche) denn im Durchschnitt? Und wieviel Kuhmilch?
Das ist doch echt nur kraß, daß zur Produktion von Milch (wie auch anderer Tierausbeutungsprodukte) Unmengen an Wasser benötigt werden und dann die Milch trotzdem billiger ist als das Wasser. Bei sowas frage ich mich, wie bescheuert die Leute eigentlich sind.

Tanja

Die Milch macht's

Autor: Schlunz | Datum:
Tanja schrieb:

> Bei sowas frage ich mich, wie bescheuert die
> Leute eigentlich sind.

Massenverblödung, die nur funktioniert, weil die Massen blöd sind.
7000 Liter Wasser auf 100 Gramm Rindfleisch, 3000 Liter auf einen Liter Milch...
Das sind wirklich "wertvolle Proteine".
Wenn wir Wasser sparen sollen, müssten Tierleidprodukte unbezahlbar sein.

LG, Schlunz

Wo ist das Wasser?

Autor: Schlunz | Datum:
Die antiveganen Althausjünger haben ein großes Problem, diesen Thread zu verstehen.
Sie fragen sich, wie ich auf 7000 Liter Wasser für 100 Gramm Rindfleisch komme (in dem Fall durch das Worldwatch-Institute).
Sie können sich nicht vorstellen, dass ein Rind in seinem Leben viele Liter Wasser trinkt und dass auch das Soja, welches an Rinder verfüttert wird (von dem wissen sie sicher auch nichts), von Pflanzen kommt, die nicht unbedingt hier in Deutschland wachsen.
Sie können sich nicht vorstellen, dass man soetwas hochrechnen kann. Dazu müssten sie ja auch langfristig verknüpfendes Denken kennen und beherrschen...
Sie wissen nicht mal etwas von einem weltweiten Wassermangel (liegt wohl daran, dass der Meeresspiegel steigt und es in diesem Sommer ständig regnet. Das macht solche Nullchecker ganz wirr).
Aber sie machen mich dennoch stutzig. Ich frage mich die ganze Zeit:
Sind die wirklich so geistlos? Hat UL-Opa Kaplan Recht und Fleisch essen macht dumm? Oder tun die nur so? Hmm...
Der Thread, den sie zum Thema gestartet haben, heißt übrigens "Wasserverbrauch" und da fällt mir ein, dass dieser Planet vielleicht gar kein Wasserproblem hätte, wenn die Antiveganer das kostbare Nass nicht in ihren Köpfen sammeln würden...

LG, Schlunz

Re: Wasser teurer als Kuhmilch

Autor: Google Junkie | Datum:
Wobei man aber anmerken muss, dass das in der Karte kein simples Leitungswasser ist, sondern Mineralwasser. Das Wasser, das die Kühe bekommen, ist sicher wesentlich billiger als das "Endprodukt".

Re: Wasser teurer als Kuhmilch

Autor: Tanja | Datum:
Google Junkie schrieb:
>
> Wobei man aber anmerken muss, dass das in der Karte kein
> simples Leitungswasser ist, sondern Mineralwasser. Das
> Wasser, das die Kühe bekommen, ist sicher wesentlich billiger
> als das "Endprodukt".

Was trotzdem nicht den Preis rechtferigt - ob aus der Flasche oder dem Hahn: "Milchkühe" bekommen Trinkwasser.

Tanja

Hat sich erledigt...

Autor: Schlunz | Datum:
High!
Lest Ihr keine Nachrichten?
Die Preise für Milch und Milcherzeugnisse steigen weltweit um 50%, wobei die Bauern wohl finanziell auf der Strecke bleiben.
http://www.tagesspiegel.de/politik/Interview-Baerbel-Hoehn;art771,2351737
Die Frage, ob Hartz deshalb fear ebenfalls erhöht wird, betrifft auch arbeitslose Veganer, die im Prinzip diese Erhöhung ablehnen müssten...
Gestern heulte im Fernshen eine Mutter, dass ansonsten der Kühlschrank lange vor Monatsende leer sein wird (Veganismus ist für sie sicher kein Thema).
Von mir aus könnten die Preise jedenfalls auch um 100% steigen...

LG, Schlunz

Re: Hat sich erledigt...

Autor: Tanja | Datum:
Hi Schlunz!

> Lest Ihr keine Nachrichten?

Ich höre die meist beim Autofahren. ;-)

> Die Preise für Milch und Milcherzeugnisse steigen weltweit um
> 50%, wobei die Bauern wohl finanziell auf der Strecke bleiben.

Na das ist doch nun echt kein Problem...

> Die Frage, ob Hartz deshalb fear ebenfalls erhöht wird,
> betrifft auch arbeitslose Veganer, die im Prinzip diese
> Erhöhung ablehnen müssten...

Steht das ernsthaft zur Debatte, daß solche Sozialleistungen deswegen erhöht werden sollen?

> Gestern heulte im Fernshen eine Mutter, dass ansonsten der
> Kühlschrank lange vor Monatsende leer sein wird (Veganismus
> ist für sie sicher kein Thema).

Ja, schon erstaunlich, wie wenig die Leute selbst in Notlagen bereit sind, mal ein bißchen weiterzudenken.

Tanja

Re: Hat sich erledigt...

Autor: Schlunz | Datum:
Tanja schrieb:

High Tanja!

> > Lest Ihr keine Nachrichten?
>
> Ich höre die meist beim Autofahren. ;-)

Dann dreh mal ne Runde... ;o)

> > Die Preise für Milch und Milcherzeugnisse steigen weltweit um
> > 50%, wobei die Bauern wohl finanziell auf der Strecke
> bleiben.
>
> Na das ist doch nun echt kein Problem...

Nö.

> > Die Frage, ob Hartz deshalb fear ebenfalls erhöht wird,
> > betrifft auch arbeitslose Veganer, die im Prinzip diese
> > Erhöhung ablehnen müssten...
>
> Steht das ernsthaft zur Debatte, daß solche Sozialleistungen
> deswegen erhöht werden sollen?

Jepp. Dazu haben sich in den letzten Tagen mehrere Politiker geäussert...

> > Gestern heulte im Fernshen eine Mutter, dass ansonsten der
> > Kühlschrank lange vor Monatsende leer sein wird (Veganismus
> > ist für sie sicher kein Thema).
>
> Ja, schon erstaunlich, wie wenig die Leute selbst in Notlagen
> bereit sind, mal ein bißchen weiterzudenken.

Da ist immer noch zu viel Fehlinput in den Köpfen.
Die besagte Mutter ist garantiert ernsthaft der Meinung, dass ihre Kids ohne Milchprodukte drauf gehen...
Wer kein Internet hat, nur BILD liest und RTL guckt, hat von Veganismus keinen Schimmer... *grusel*

LG, Schlunz

Milchpreiserhöhung

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Die Preise für Milch und Milcherzeugnisse steigen weltweit um
> 50%, wobei die Bauern wohl finanziell auf der Strecke bleiben.

Das ist erstmal nur ein Gerücht, dazu gibt es auch andere Prognosenen (wobei ich ein Interview mit Höhn im tagesspiegel kaum als "Nachrichten" bezeichnen würde ;-), aber dazu ab es ja aktuell viele Dutzend Meldungen).

Tatsächlich steigt der Milchpreis (allerdings tw. auch Lebensmittelpreise wie die von Brot), wobei Kuhmilch durch massive Subventionen wohl immer noch billiger bleibt als etwa Sojamilch - primär durch erhöhte Nachfrage "auf dem Weltmarkt", soll heißen, v.a. China.

Zwar ist die Laktoseintoleranz dort weit verbreiteter als hier, so daß bisher kaum Milch konsumiert wurde (und jetzt auch vorwiegend in Form von was LI angeht weniger problematischen Verarbeitungsformen, etwa milchpulver in Schokoriegeln), aber es ist "schick", und inzwischen werden schon Kinder daran "gewöhnt" (was zur Redunktion der nur tw. genetisch bedingten Laktoseintoleranz beiträgt), ein "Statussymbol".

Achim

Die spinnen, die Chinesen...(?)

Autor: Tanja | Datum:

> Zwar ist die Laktoseintoleranz dort weit verbreiteter als
> hier, so daß bisher kaum Milch konsumiert wurde (und jetzt
> auch vorwiegend in Form von was LI angeht weniger
> problematischen Verarbeitungsformen, etwa milchpulver in
> Schokoriegeln), aber es ist "schick", und inzwischen werden
> schon Kinder daran "gewöhnt" (was zur Redunktion der nur tw.
> genetisch bedingten Laktoseintoleranz beiträgt), ein
> "Statussymbol".

Kinder bekommen dort mittlerweile sogar gratis Milch in manchen Schulen, bei der Zeit gab es kürzlich einen Artikel dazu: http://www.zeit.de/online/2007/31/milch-in-china.

Tanja

"Viele Kinder zu arm für gesunde Ernährung"

Autor: Ricarda+ | Datum:
Hab grad einen Artikel in der Online SZ gefunden: "Viele Kinder zu arm für gesunde Ernährung"

Zitat: Mit dem Regelsatz nach Hartz IV, den es seit Anfang 2005 gibt - lässt sich eine ausgewogene Ernährung von Kindern und Jugendlichen kaum sichern. Davor warnt das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) der Universität Bonn.

Die stellvertretende Leiterin des FKE, Mathilde Kersting, sieht darin auch den Grund für die hohe Quote von übergewichtigen Kindern in den unteren sozialen Schichten.


Zitat: Das Institut hatte die Preise für über 80 Lebensmittel bei Discountern, "normalen" Supermärkten sowie in einem Bioladen in Dortmund erhoben. Anhand dieser Daten berechneten die Wissenschaftler nach Altersgruppen gestaffelt die Kosten für "optimierte Mischkost".
Das Ergebnis: Für vier- bis sechsjährige Kinder reichen die staatlich veranschlagten 2,57 Euro pro Tag gerade aus - allerdings nur, wenn Lebensmittel konsequent beim Discounter gekauft werden.
Und im Schnitt sind mindestens 4,68 Euro erforderlich, um einen Teenager ausgewogen zu ernähren - deutlich mehr als die veranschlagten 3,42 Euro.


Wie auch bei einem anderen Artikel über Hartz IV, wo dann die arme Frau trotz abzüglichen 50€ für Zigaretten im Monat immer noch mehr Geld hatte, wie ich als Studentin, finde ich das Rumgeheule hier, auch wieder recht übertrieben.
Als über 14-jährige_r stehen einem 102,60€ im Monat zur Verfügung, was genau so viel ist, wie ich für Essen zu Verfügung habe.
Ich komme damit sehr gut hin, gebe nur mehr aus, wenn ich mir ein paar "Luxussachen" leiste, die ja nicht umsonst so heißen.
Ich gehe sowohl in Discountern, Supermärkten als auch in Biosupermärkten einkaufen und ich esse ziemlich viel.
Der große Unterschied ist wohl, dass ich mich vegan ernähre und eine "optimierte Mischkost" vorsieht, dass schon Kinder mit 13-14 Jahren am Tag 450ml Milch, 75g Fleisch und Wurst und in der Woche 2-3 Eier und 200g Fisch essen sollen, abgesehen von der Milch und den Eiern in Kuchen und anderen Produkten.

Da sieht man mal wieder, dass vegane Ernährung definitiv billiger ist, als nichtvegane Ernährung, vom gesundheitlichen Aspekt mal gar nicht zu sprechen (worum es in dem Artikel ja eigentlich primär geht). Aber wie Schlunz schon geschrieben hat: Veganismus ist für solche Leute und auch die Wissenschaftler, die sowas untersuchen, wohl kein Thema.