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Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 33

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Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Tanja | Datum:
Hallo,
kann mir jemand erklären, wie es kommt, daß einige Veganer, die vorher allein aus ethischen Motiven vegan waren, auf einmal aus gesundheitlichen Gründen (Vorstellungen...) roh-vegan werden? Was passiert denn da?
Mich wundert das jedes Mal wieder, wenn ich von einem "neuen" Roh-Veganer höre, der vorher allein ethisch motiviert war. Und ich habe schon darüber nachgedacht, nach Ende der Stillzeit (naja, das kann noch ein paar Jahre dauern... ;-)) mal ein paar Wochen selbst rohvegan zu leben um mir evt. dann erklären zu können, was daran so toll ist und so happy macht, daß man auf einmal total darauf umschwenkt. Nun ja, Achim meinte, er gibt mir 6 Stunden... ;-)

Tanja

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Claude | Datum:
Also ich kenne eine Rohveganerin. Sie trennt aber klar zwischen ethisch motiviertem Veganismus und Rohkost. Das hat eigentlich miteinander nichts zu tun. So lebt sie konsequent vegan, macht bei der Rohkost schon mal eine Ausnahme.
Du könntest dich also genausogut fragen wieso so viele ethisch motivierte Veganer mit dem Rauchen aufhören.
Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass Veganer wissen, dass eine Ernährungsumstellung machbar und nicht so schlimm ist wie es viele darzustellen versuchen, und sich so eher wagen Rohkost auszuprobieren. Und wenn man das gemacht hat gibt es anscheinend Gründe dabei zu bleiben.
Also ich finde Rohkost auch superlecker. Wieso man nur noch Rohes essen soll weiss ich aber nicht. Ich glaube das angeblich durch Teigwarenkonsum ausgeschüttete Serotonin macht mich froh genug.

Claude

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> kann mir jemand erklären, wie es kommt, daß einige Veganer,
> die vorher allein aus ethischen Motiven vegan waren, auf
> einmal aus gesundheitlichen Gründen (Vorstellungen...)
> roh-vegan werden? Was passiert denn da?

Ich vermute stark, daß das in der Mehrheit aller Fälle (Ausnahmen gibt es natürlich sicher) einfach daran liegt, daß diese "Veganer" eben nicht ethisch motiviert waren (sondern nur diesen Eindruck zu vermitteln versuchten, weil altruistische Motive eben besser klingen als "ich muß mich als was besonderes präsentieren aber Iros sind out" oder "Fleisch und so ist ja irgendwie ungesund" oder "ich versuche meine Magersucht zu kaschieren").

Und aus dem gleichen Grund (ob nun obskure Gesundheitsvorstellungen, Abgrenzungsbemühungen, Orthorexie oder was weiß ich), aus dem sie in Wahrheit "vegan" wurden werden sie jetzt halt Rohköstler.

Achim

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Rele | Datum:
Das hat sicher viele Gründe- ich denke, eine Rolle spielt, wie Claude sagt, dass man schonmal eine Ernährungsumstellung hinter sich hat& merkt, dass das garnicht so schlimm ist. Vielleicht halten ethisch motivierten Rohköstler das auch für energiesparender (da war doch schon mal ein Thread...)& somit ethisch korrekter? Oder sie sind eben nicht ethisch motiviert, sondern gesundheitich (oder wollen sich von der Masse abgrenzen).

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Tanja | Datum:
Hm, was ich halt so merkwürdig finde, ist dieses "Schlechtkost"-Gefasel, was da meist noch hinzukommt, außerdem vollkommene Ablehnung der "Schulmedizin" und oft auch noch die Tendenz zur absoluten Esoterik. Tatsächlich so, als seien Tierrechte und vegan zu leben nicht mehr "radikal" genug...

Tanja

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Thomas | Datum:
Tanja schrieb:

> Hm, was ich halt so merkwürdig finde, ist dieses
> "Schlechtkost"-Gefasel, was da meist noch hinzukommt,
> außerdem vollkommene Ablehnung der "Schulmedizin" und oft
> auch noch die Tendenz zur absoluten Esoterik.

andererseits ist ja auch gerade die Vegan- und auch Vegetarierszene wie ich finde extrem von Esotherik durchtränkt. Als Beispiel nenne ich den Verein vegane Zukunft, den ich leider mitgegründet habe. Oder sowas hier, was als Betreff hat:

Spirituelle WG

oder so was:

Vegane Ernährung ist Glauben

Viele Grüße
Thomas

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Tanja | Datum:

> andererseits ist ja auch gerade die Vegan- und auch
> Vegetarierszene wie ich finde extrem von Esotherik
> durchtränkt. Als Beispiel nenne ich den Verein vegane
> Zukunft, den ich leider mitgegründet habe. Oder sowas hier,
> was als Betreff hat:
>
> Spirituelle WG
>
> oder so was:
>
> Vegane Ernährung ist Glauben

Uaaahhh, das sind so Dinge, die man immer wieder gern verdrängt, ich gebe es zu. ;-)

Tanja

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: nagev | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> "Fleisch und so ist ja irgendwie ungesund" oder "ich versuche
> meine Magersucht zu kaschieren").

Ich hoffe, du beziehst dich mit der Aussage über die Magersucht nicht auf mich... Ich fühle mich zwar fett mit meinen 46,2kg, habe aber - als ich richtig magersüchtig war - auch noch Magerjoghurt (wohlgemerkt: Als Ovo-Lakto-Vegetarierin damals also Sekretjoghurt aus Kuhmilch) und Magerquark gegessen... Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es mir inzwischen sehr wohl allein um die Tiere und deren Leid geht, nicht etwa um meine Karriere als ehemalige Magersüchtige.

Liebe Grüße, nagev

Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: Achim Stößer | Datum:
nagev schrieb:
>
> Achim Stößer schrieb:
>
> > "Fleisch und so ist ja irgendwie ungesund" oder "ich versuche
> > meine Magersucht zu kaschieren").
>
> Ich hoffe, du beziehst dich mit der Aussage über die
> Magersucht nicht auf mich... Ich fühle mich zwar fett mit

Ich beziehe mich auch die Masse derjenigen, die hinter vermeintlichem Veganismus ihre Eßstörungen (Orthorexie, Anorexie, was auch immer) verstecken wollen (und die übrigens in großer Zahl gewisse Internetforen bevölkern). Was nicht gerade förderlich für Veganismus und Tierrechte ist.

> Kuhmilch) und Magerquark gegessen... Ich wollte nur darauf
> hinweisen, dass es mir inzwischen sehr wohl allein um die
> Tiere und deren Leid geht, nicht etwa um meine Karriere als

Das mag sein.

> ehemalige Magersüchtige.

Da Du Dich erst kürzlich, wenn ich mich recht erinnere, mit einem BMI von 17 als "fett" bezeichnet hast, habe ich da, was das "ehemalige" angeht, offen gesagt meine Zweifel.

Achim

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: Hempel Joel | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Da Du Dich erst kürzlich, wenn ich mich recht erinnere, mit
> einem BMI von 17 als "fett" bezeichnet hast, habe ich da, was
> das "ehemalige" angeht, offen gesagt meine Zweifel.

Ich auch ehrlich gesagt, denn zumindest eine klinische Anorexie ist unter einem BMI von 18 sicherlich noch vorhanden. Und wenn nagev meint dass sie sich immer noch zu fett fühlt glaube ich auch nicht dass bei ihr die psychologischen Ursachen schon ausreichend geklärt und überwunden wurden.

@nagev darf man fragen ob du schon professionelle Hilfe in Anspruch genommen hast? Oder ist es eine Eigendiagnose dass du nicht mehr magersüchtig bist?

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: dünner mensch | Datum:
Hempel Joel schrieb:
>
> Ich auch ehrlich gesagt, denn zumindest eine klinische
> Anorexie ist unter einem BMI von 18 sicherlich noch
> vorhanden.

das kann man so nicht sagen. es gibt auch leute, die futtern und futtern und futtern, und trotzdem einen BMI von nur 16 haben, so wie das bei mir z.b. der fall ist. medizinische ursachen konnten ärzte bei mir bislang keine finden, und mir wurde dann gesagt, so lange ich mich damit nicht unwohl fühle (körperlich gesehen), wäre das auch nicht unbedingt schlimm. wirklich bedenklich wird es nur, wenn man sich mit so nem BMI dann noch "fett" fühlt. ich hingegen bin mir schon bewusst, dass ich ziemlich dünn bin, und ein wenig mehr gewicht wäre mir schon lieber. nun ja, immerhin kann ich behauptungen, das käme vom veganismus, ganz einfach dadurch entkräften, dass ich sage, dass ich immer schon ziemlich dünn war.

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: Hempel Joel | Datum:
dünner mensch schrieb:
>
> Hempel Joel schrieb:
> >
> > Ich auch ehrlich gesagt, denn zumindest eine klinische
> > Anorexie ist unter einem BMI von 18 sicherlich noch
> > vorhanden.
>
> das kann man so nicht sagen.

Doch das kann man schon, klinische Anorexie heisst einfach wenn man einen bmi unter 18 hat.

> und ein wenig mehr gewicht wäre
> mir schon lieber.

hast du schon mal versucht durch ein Muskelaufbau Training versucht etwas zuzunehmen?

nun ja, immerhin kann ich behauptungen, das
> käme vom veganismus, ganz einfach dadurch entkräften, dass
> ich sage, dass ich immer schon ziemlich dünn war.

Ja, Nährstoffaufnahme bei einer veganen Ernährung ist sicherlich kein Problem. Immerhin ist der derzeitige Bodybuilding Weltmeister ein Veganer (sogar ethisch motiviert nach eigenen Angaben)

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: dünner mensch | Datum:
> > > Ich auch ehrlich gesagt, denn zumindest eine klinische
> > > Anorexie ist unter einem BMI von 18 sicherlich noch
> > > vorhanden.
> >
> > das kann man so nicht sagen.
>
> Doch das kann man schon, klinische Anorexie heisst einfach
> wenn man einen bmi unter 18 hat.

sagt wer? wenn ich danach googele, kommen bei allen definitionen noch andere kriterien hinzu, sei es, dass die personen einfach keinen appetit haben, oder panische angst haben, zu dick zu sein usw. aber dünn sein, obwohl man viel isst, bezeichnet man meines wissens nicht als anorexie.

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: Hempel Joel | Datum:
dünner mensch schrieb:
>
> sagt wer?

Das hab ich in der Schule in Ernährungslehre gelernt. Wobei mit klinischer Anorexie nicht unbedingt eine psychologisch bedingte Annorexie gemeint sein muss, man muss hier unterscheiden.

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: Thomas | Datum:
Hempel Joel schrieb:
>
> dünner mensch schrieb:
> >
> > sagt wer?
>
> Das hab ich in der Schule in Ernährungslehre gelernt.

Ohne jetzt behaupten zu wollen, daß ich kompetent bin, zu beurteilen, welche Parameter eine klinische Anorexie definieren habe ich damals in der Schule in Ernährungslehre gelernt, daß man ohne Leichenteile unweigerlich krank wird.

Viele Grüße
Thomas

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: Hempel Joel | Datum:
Thomas schrieb:
>
> gelernt, daß man ohne Leichenteile unweigerlich krank wird.

Bei mir nicht. Also unsere Lehrerin damals (so weit ich weiss war sie zwar nicht vegan) hat uns sogar erklärt dass beisbielsweise Kuhdrüsensekrete nicht für Menschen gedacht ist und uns auch über die gesundheitlichen Nachteile von Kuhdrüsensekret aufgeklärt. Des Weiteren hat sie auch ganz gut erklärt warum Freilandhaltung keine Alternative zu anderen Gefangenhaltungen vun Hühnern darstellt.

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: Thomas | Datum:
Hempel Joel schrieb:
>
> Thomas schrieb:
> >
> > gelernt, daß man ohne Leichenteile unweigerlich krank wird.
>
> Bei mir nicht. Also unsere Lehrerin damals (so weit ich weiss
> war sie zwar nicht vegan) hat uns sogar erklärt dass
> beisbielsweise Kuhdrüsensekrete nicht für Menschen gedacht
> ist und uns auch über die gesundheitlichen Nachteile von
> Kuhdrüsensekret aufgeklärt. Des Weiteren hat sie auch ganz
> gut erklärt warum Freilandhaltung keine Alternative zu
> anderen Gefangenhaltungen vun Hühnern darstellt.

Ziemlich glaubwürdige Lehrerin hast Du da gehabt ;)

Viele Grüße
Thomas

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: nagev | Datum:
Hempel Joel schrieb:

> @nagev darf man fragen ob du schon professionelle Hilfe in
> Anspruch genommen hast? Oder ist es eine Eigendiagnose dass
> du nicht mehr magersüchtig bist?

Professionelle Hilfe hab ich schon die ganze Zeit, ;-)... Erst 2 Wochen Klinik, dann haben sie mich als "hoffnungslosen Fall" mit 39kg rausgeschmissen. Schließlich war ich auf exakt 36,9kg und ab dann hab ich mich aus eigener Kraft wieder hochgearbeitet. Jetzt schwankts imma so zwischen 45 und 47 - ich hab im Moment nur ambulante Psychotherapie... Ist aber trotzdem professionelle Hilfe. Es ist übrigens eine Eigendiagnose, dass ich nicht mehr magersüchtig bin, abnehmen tu ich ja nicht mehr sehr, sondern halte schwankend mein Gewicht.

Und noch einmal: Ich esse nicht mal Rohkost, sondern Kartoffeln, Pfannkuchen, Brot, Reis, Nudeln usw. Auch gebratenen Tofu etc. Und ich möchte meine unterschwellige Magersucht wirklich nicht mit dem Veganismus kaschieren, das würde mir eh nichts bringen und zudem habe ich, wie bereits schon erwähnt, in der extremsten Phase ja auch noch Magerjoghurt gegessen. Ich bin seit 1. November vegan und bin wirklich froh darüber.

Liebe Greetzli nagev

Re: Magersüchtig und dann "vegan"

Autor: Tanja | Datum:

> Professionelle Hilfe hab ich schon die ganze Zeit, ;-)...
> Erst 2 Wochen Klinik, dann haben sie mich als "hoffnungslosen
> Fall" mit 39kg rausgeschmissen. Schließlich war ich auf exakt
> 36,9kg und ab dann hab ich mich aus eigener Kraft wieder
> hochgearbeitet. Jetzt schwankts imma so zwischen 45 und 47 -
> ich hab im Moment nur ambulante Psychotherapie... Ist aber
> trotzdem professionelle Hilfe.

Na dann wünsche ich Dir von Herzen, daß es gewichts- und kopfmäßig weiter aufwärts geht.

> Und noch einmal: Ich esse nicht mal Rohkost, sondern

Nun, Rohkost sollte man nicht ausschließlich konsumieren, aber sie sollte einen nicht geringen Teil der Ernährung ausmachen.

> Und ich möchte meine unterschwellige
> Magersucht wirklich nicht mit dem Veganismus kaschieren, das
> würde mir eh nichts bringen

Das "bringt" vielen Magersüchtigen einiges: auf die Art und Weise ist es problemlos möglich, bei Mahlzeiten zu sagen "danke, ich esse später, denn ich bin ja vegan und hier sind nur unvegane Dinge".

Tanja

Re: Magersüchtig und dann

Autor: nagev | Datum:
Tanja schrieb:

> Na dann wünsche ich Dir von Herzen, daß es gewichts- und
> kopfmäßig weiter aufwärts geht.

Danke, lieb von dir! ;-)
> > Und noch einmal: Ich esse nicht mal Rohkost, sondern
>
> Nun, Rohkost sollte man nicht ausschließlich konsumieren,
> aber sie sollte einen nicht geringen Teil der Ernährung
> ausmachen.

Naja, etwas Rohkost esse ich natürlich schon, aber halt nicht ausschließlich... auf meinem Speiseplan stehem auch oft Kratoffeln, Nudeln, Reis, Brot etc. Gekochtes Gemüse, Saucen Suppen usw.

> > Und ich möchte meine unterschwellige
> > Magersucht wirklich nicht mit dem Veganismus kaschieren, das
> > würde mir eh nichts bringen
>
> Das "bringt" vielen Magersüchtigen einiges: auf die Art und
> Weise ist es problemlos möglich, bei Mahlzeiten zu sagen
> "danke, ich esse später, denn ich bin ja vegan und hier sind
> nur unvegane Dinge".

OKay, du hast recht, aber wenn es etwas Unveganes gibt, esse ich dann wirklich später... oder falls ich irgendwo eingeladen bin, kündige ich es dem Gastgeber vorher an, dass er oder sie mir bitte auch etwas Veganes machen soll - meist gebe ich dann irgendein einfaches Rezept... zum Beispiel sind Pfannkuchen mit Mehl, Wasser und Salz sowie eine vegane Gemüsesauce in fast jedem Haushalt machbar.

Bei uns gibts in einer Stunde Bescherung - Prosit Weihnachten!! ;-)

Frohe Festtagsgrüße, nagev

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Hempel Joel | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> "ich versuche
> meine Magersucht zu kaschieren").
>
> Und aus dem gleichen Grund (ob nun obskure
> Gesundheitsvorstellungen, Abgrenzungsbemühungen, Orthorexie
> oder was weiß ich), aus dem sie in Wahrheit "vegan" wurden

Gut dass du das ansprichst(den Mut hatte ich bisher noch nicht), den Verdacht dass viele Leute versuchen ihre psychische Probleme mit der veganen Lebensweise zu verbergen bzw. Veganismus in den Dienst ihrer Störungen zu stellen hatte ich schon öfters. Das ist ein ziemliches ethisches Dilemma, weil diese Leute ja nicht mehr vegan leben können ohne damit ihre Krankheit zu legitimieren, und damit ein ehrlicher Altruismus gar nicht möglich (zumindest nicht bis durch therapeutische Hilfe das Problem geklärt wurde). Das führt dann dazu wie in einem der jüngsten Fälle wo Leute sich in Gangstermontour mit befreiten Tieren ablichten lassen und damit in Wahrheit ihr eigenes Leid zur schau stellen wollen - das allerdings unter der Gangsterkapuze anonym und unerkannt bleibt- und nicht das der Tiere. Die Tiere represäntieren dabei das eigene gekränkte Individuum das sich von der Gemeinschaft ausgestossen und misshandelt fühlt. Die gesellschaft wird also hier unbewusst für das eigene Leid angeklagt und nicht für das der Tiere, und damit sich selber und vor allem den Tierrechten enormen schaden zugefügt. Deshalb plädiere ich dafür das bevor man für Tierrechte aktiv wird, nicht (mehr) in eigene Probleme verstrickt ist bzw. diese geklärt hat.

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Thomas | Datum:
Hempel Joel schrieb:

> Deshalb plädiere ich dafür das bevor man für Tierrechte aktiv
> wird, nicht (mehr) in eigene Probleme verstrickt ist bzw.
> diese geklärt hat.

das ist wie ich finde sehr blauäugig und auch überheblich. Es gibt wohl nur sehr wenig Menschen, die keine Probleme haben, an denen sie zu knabbern haben, die sie noch zu bewälltigen haben und die sehr gewalltig sind.

Der eine ist vielleicht arbeitslos, die andere hat eine tyrannische Schwiegermutter, der andere wird am Arbeitsplatz gemobbt, wieder ein anderer ist Nikotinsüchtig, eine andere hat Krebs oder eine andere schlimme Krankheit, einer hat seinen Partner verloren, ihr Kind verloren, eine andere ist vergewalltigt worden ...

Willst Du all jenen verbieten, sich für Tierrechte einzusetzen, bis sie ihr Problem gelöst haben, wissend, daß sich manche Probleme gar nicht lösen lassen? Und so mancher, der durch eine persönliche Krise gezwungen wird, sein Leben zu überdenken, kommt überhaupt erst dadurch mittelbar dazu, sich für Tierrechte einzusetzen.

Viele Grüße
Thomas

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Hempel Joel | Datum:
Thomas schrieb:
> das ist wie ich finde sehr blauäugig

Nein du hast nur nicht verstanden worum es geht bzw. etwas in den falschen Hals gekriegt.

und auch überheblich. Es
> gibt wohl nur sehr wenig Menschen, die keine Probleme haben,
> an denen sie zu knabbern haben, die sie noch zu bewälltigen
> haben und die sehr gewalltig sind.

Es ist etwas anderes ob man an Problemen zu knabbern hat (das haben wir das ist schon klar), oder ob man in innere Probleme bzw. Konflikte verstrickt ist, die dann zu pathologischen Ursachen für den eigenen "Tierrechtsaktivismus" werden. Mit den negativen Konsequenzen die man an der Szene ablesen kann.

Ein krasses Beispiel. Jemand fühlt sich von der Gemeinschaft ausgegrenzt und missachtet überträgt das auf das Unrecht das den Tieren angetan wird, und liefert sich damit selbst ideale Feindbilder (Leichenfresser, Metzger etc) an denen man sich dann möglicherweise mit Gewalt rächen kann, nicht für das Leid der Tiere sondern für das eigene Leid. Diese Phänomän findet man sehr häufig bei Leuten die himmeljauchzend Freudesprünge machen wenn bei einem Jagdunfall ein Jäger einen anderen Jäger erschossen hat.

> Der eine ist vielleicht arbeitslos, die andere hat eine
> tyrannische Schwiegermutter, der andere wird am Arbeitsplatz
> gemobbt, wieder ein anderer ist Nikotinsüchtig, eine andere
> hat Krebs oder eine andere schlimme Krankheit, einer hat
> seinen Partner verloren, ihr Kind verloren, eine andere ist
> vergewalltigt worden ...
> Willst Du all jenen verbieten, sich für Tierrechte
> einzusetzen

Nein wieso? Wenn diese Probleme nicht Ursache für jene sind Tierrechtsaktivismus zu betreiben, jene ihr Problem also klar erkennen also nicht darin verstrickt sind, sehe ich da kein Problem. Gemeint war einfach nur dass man Tierrechte eben nicht (unbewusst) in den Dienst seiner psychischen Störungen stellen soll, wie Achim schon in seinem Beitrag erläutert hat (Anorexie, Orthorexie Abgrenzungsbestrebungen etc.). Dass Menschen mit Problemen keine Tierrechtler sein dürfen davon war nie die Rede.

Gedanken um 5

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Ich verstehe was Ihr beide meint und irgendwie redet Ihr auch aneinander vorbei.

Es gibt in der "veganen Szene" z. B. nicht nur viele essgestörte Frauen, sondern auch Leute die Veganismus als eine Art Verzichtsgeschichte praktizieren, also eine selbstauferlegte Reduktion, fast schon manchmal mit Selbstbestrafungscharakter in den Borderline-Bereich hineinreichend. Also Veganismus praktiziert als eine Form von Lebensmasochismus. "Gut sein muss weh tun"... "Ich fühle mich nur im Schmerz"... Gerade für Menschen aus dem Borderline-Spektrum scheint Veganismus magisch anziehend, da spielen zum Teil wohl auch die sozialen Aspekte, also die Legitimation des sich herauslösens aus der sozialen Gruppe z. B., tief habe ich mich mit der Thematik aber noch nicht befasst.

Für diese Menschen ist nicht nur die Tatsache dass vegane Ernährung z. B. auch Überschwang und Genuss bedeuten kann vollkommen unerreichbar, sondern eigentlich sind denen auch die ethischen Prinzipien vollkommen fremd obwohl letztere oft vorgeschoben werden. Die Übernahme ethischer Prinzipien ist aber nicht auf Basis von Verständnis und emotionaler Identifikation, sondern korsettartig aufgesetzt, maskenhaft. Man merkt das manchmal auch an der fast schon monotonen Äußerung bestimmter Phrasen. Blöd dass mir grad keine einfällt.

Während ich diese Leute nicht kritisiere, im Gegenteil, ich freue über jeden Menschen der vegan lebt, sind die Konsequenzen für den Veganismus auf der anderen Seite schlecht wenn so eine große Gruppe innerhalb dieser extremen Minderheit, die wir ja leider immer noch sind, so verquere Motivationen hat. Auf der anderen Seite ist das natürlich auch sehr traurig, denn ich glaube kaum dass so jemand den Veganismus als etwas schönes erleben kann, wenn es doch eher darum geht sich über Reduktion im weitesten Sinne weh zu tun.

Solche Leute vernetzen sich natürlich auch, und es ist da dann sehr schwer "reinzukommen", denn mit der Vernetzung einhergehend kommt natürlich auch die entsprechende Gruppenphantasie, z. B. "optimale Gesundheit" oder meine persönliche Alptraumtruppe, die neoanimistischen Natur-Esoteriker. Neu dazu haben sich die kinderzimmerlinken Coolvegankiddies gesellt. Spricht man dann nicht deren Sprache, Phrasen, hat also nicht deren Stallgeruch, ist man sofort untendurch, bzw. wird gar nicht (ernsthaft) wahrgenommen. Das erschwert die Kommunikation aus der Tierrechtsperspektive heraus ungemein.

Die Frage ist wie man damit umgeht. Kontrollierbar ist es nicht, evolutionär-soziologisch würde ich vermuten es handelt sich hier um Labore der kultur-identitätischen Selbstorganisation, also um etwas Ur-menschliches. In der DDR gab es Zipfelmützenvereine. Erwachsene Männer, die sich eine Zipfelmütze aufsetzten, sich trafen und Freizeitsachen miteinander unternahmen. Man kann nur hoffen dass "unsere" "Zipfelmützenträger" vielleicht doch mal zum Kernkreis des Veganismus vorstoßen, so wie wir alle aus einem gewissen Entwicklungsstand in den Kreis getreten sind.

Denn das eigentlich schädliche ist, dass sich nunmal ganz banal gesprochen der Veganismus verbreiten muss, und ich weigere mich "ethischer Veganismus" zu schreiben, denn die Prinzipien die den Veganismus tragen sind, der Veganismus ist ethisch und sollte keines erklärenden Adjektivs bedürfen. Soweit kommts noch. Wie aber kann sich der Veganismus verbreiten, wenn dieses ethische Substrat ständig von anderen Motivationen kolonisiert wird und er sich gegen diese zu verteidigen genötigt sieht? Denn im Grunde sind alle, die sich auf den Veganismus berufen, aber keine ethische Motivation tragen eigentlich Aggressoren gegen den Veganismus, auch wenn ihnen das selbst noch nichteinmal klar ist!

Vielleicht ist aber alles auch gar nicht so schlimm. Vielleicht ist es sogar so, dass dies eben die Flußrichtung ist, mit der sich der Veganismus in die Gesellschaft hineinverbreitet. Nicht der Kern wächst, sondern die Zellwand dehnt sich asymmetrisch aus. Nicht statisch, gleichmäßig und algorithmisch, sondern impressionistisch und vermeintlich chaotisch.

Allerdings freue ich mich schon auf die Zeit wenn ich sagen kann - ethisch leben ist frei sein - ohne angeschaut zu werden als ob ich einer Sekte angehöre.

Ich freue mich auf die Kultur der Ethik. Auch wenn ich sie nicht mehr erleben sollte.

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Thomas | Datum:
Hempel Joel schrieb:
>
> Thomas schrieb:
> > das ist wie ich finde sehr blauäugig
>
> Nein du hast nur nicht verstanden worum es geht

doch habe ich. Leider Du nicht, wie das folgende zeigt.

> bzw. etwas in
> den falschen Hals gekriegt.

ich habe es auch nicht in den falschen Hals gekriegt.
>
> und auch überheblich. Es
> > gibt wohl nur sehr wenig Menschen, die keine Probleme haben,
> > an denen sie zu knabbern haben, die sie noch zu bewälltigen
> > haben und die sehr gewalltig sind.
>
> Es ist etwas anderes ob man an Problemen zu knabbern hat (das
> haben wir das ist schon klar), oder ob man in innere Probleme
> bzw. Konflikte verstrickt ist, die dann zu pathologischen
> Ursachen für den eigenen "Tierrechtsaktivismus" werden.

Seufz. Als ob das immer so einfach wäre, zu beurteilen.

All unsere Erfahrungen, positive als auch negative machen genau das aus was wir sind. Zu den negativen Erfahrungen gehören dann durchaus mal derartige Probleme, die zeitlebens nicht vollständig gelöst werden können. Beispielsweise wenn eine Mutter ihr Kind verliert, kann das durchaus dazu führen, daß sie zeitlebens "einen Knacks weg hat" oder wie Du es versuchst auszudrücken: "in innere Probleme bzw. Konflikte verstrickt ist, die dann zu pathologischen Ursachen werden."

Inwiefvern hast Du oder die betreffende Person die Kompetenz zu beurteilen, ob ihr Tierrechtsaktivismus nun mehr pathologische Ursachen hat oder einfach ihr Lebensweg sie irgendwann dorthin geführt hat?

Das meine ich mit überheblich.


> Mit
> den negativen Konsequenzen die man an der Szene ablesen kann.

sicher gibt es in "der Szene" völlig abgedrehte Leute. Die gibt es auch in anderen "Szenen", die gibt es überall. Die Menschen sind nunmal zu einem gewissen Prozentsatz psychisch "versehrt". Thats Life. Das wirst Du nicht ändern können, das werde ich nicht ändern können.
>
> Ein krasses Beispiel. Jemand fühlt sich von der Gemeinschaft
> ausgegrenzt und missachtet überträgt das auf das Unrecht das
> den Tieren angetan wird, und liefert sich damit selbst ideale
> Feindbilder (Leichenfresser, Metzger etc) an denen man sich
> dann möglicherweise mit Gewalt rächen kann, nicht für das
> Leid der Tiere sondern für das eigene Leid. Diese Phänomän
> findet man sehr häufig bei Leuten die himmeljauchzend
> Freudesprünge machen wenn bei einem Jagdunfall ein Jäger
> einen anderen Jäger erschossen hat.

Ja und ein Jäger, Metzger, unveganer Steuerberater, was auch immer macht Luftsprünge vor seinem veganem Sohn ala "ich habs ja immer schon gewußt", weil in der Presse steht, daß ein angeblich veganes Paar ihr Kind verhungern ließ.

So ist das eben.

> > Der eine ist vielleicht arbeitslos, die andere hat eine
> > tyrannische Schwiegermutter, der andere wird am Arbeitsplatz
> > gemobbt, wieder ein anderer ist Nikotinsüchtig, eine andere
> > hat Krebs oder eine andere schlimme Krankheit, einer hat
> > seinen Partner verloren, ihr Kind verloren, eine andere ist
> > vergewalltigt worden ...
> > Willst Du all jenen verbieten, sich für Tierrechte
> > einzusetzen
>
> Nein wieso?

ja eben. Wieso sollte man ihnen das verbieten.

> Wenn diese Probleme nicht Ursache für jene sind
> Tierrechtsaktivismus zu betreiben, jene ihr Problem also klar
> erkennen also nicht darin verstrickt sind, sehe ich da kein
> Problem.

Das ist ja schön, wenn Du meinst, daß alles so einfach klar zu erkennen ist nur wird das in sehr vielen Fällen nicht so sein.

> Gemeint war einfach nur dass man Tierrechte eben
> nicht (unbewusst) in den Dienst seiner psychischen Störungen
> stellen soll,

Tierrechte bewußt in den Dienst seiner psychischen Störungen stellen ist also i.O.? ;-)

Ich bin beispielsweise auch aufgrund meiner Entwicklung, die auch durch Probleme definiert ist, mehr oder weniger bewußt dort gelandet, wo ich jetzt gerade bin. Das ist dann ja wohl nicht so gut, oder?

> wie Achim schon in seinem Beitrag erläutert hat
> (Anorexie, Orthorexie Abgrenzungsbestrebungen etc.). Dass
> Menschen mit Problemen keine Tierrechtler sein dürfen davon
> war nie die Rede.

nur wenn sie unbewußt einen Hau haben, dürfen sie keine Tierrechtler sein?

Es ist eigentlich auch ziemlich müßig, darüber zu diskutieren. Veganismus bzw. Tierrechte sind kein Club und wir beide nicht die Türsteher, die dem einen Einlaß gewähren und dem anderen sagen, daß er auf Grund seiner ungelösten psychischen Probleme nicht mitmachen darf. Vielleicht hast ja auch Du unbewußte psyschiche Probleme, die Dich zum Tierrecht getrieben haben ;-)

Viele Grüße
Thomas

Altruismus, Egoismus, Mitgefühl...?

Autor: Tanja | Datum:
Verstehe zwar, was Joel meint, aber ich muß Thomas hier beipflichten (hoffe, das geht, ohne Mob-Bildung unterstellt zu bekommen ;-)). Man kann zum einen keine Grenze ziehen, ab wann definitiv nur noch Egoismus hinter einem Lebenswandel steht und selbst dann wäre es sicher kontraproduktiv, jemandem diesen zu "verbieten". Daß eine magersüchtige Person dem Veganismus mehr schadet als nutzt, sollte klar sein, so kommen wahrscheinlich auch die Gerüchte, Veganer seien alle krank und unterernährt, zustande. Und wenn jemand seine Erfüllung darin findet, Tiere zu befreien, ist das sicher auch nichts schlechtes (solange es wohlüberlegt geschrieht und nicht Tiere "gerettet" werden die dann woanders auch sterben müssen oder gar getötet werden).
Man kann also wohl kaum sagen "Du bist würdig, Tierrechtler/Veganer zu sein und Du bis es nicht".

Habe schon vor einiger Zeit mal die These aufgestellt, daß wohl sogar die allermeisten Tierrechtler "einen Hau weg" haben und genau deswegen (u.a.?) Tierrechtler wurden. So kann z.B. jemand, der selbst schon Leid durchlebt hat, eher mit jemandem, der ebenfalls leidet, mitfühlen. Sicher, auch Mitgefühl ist eigentlich nicht notwendig zur Durchsetzung von Tierrechten, aber wenn nun mal genau das die Motivation des Einzelnen ist, ist das doch nichts Schlechtes. Und "der Hau" wird dadurch auch nicht zu etwas, was sich in irgendeiner Weise kontraproduktiv auf die Durchsetzung vion Tierrechten auswirkt...

Tanja

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Hempel Joel | Datum:
Thomas schrieb:

>
> > bzw. etwas in
> > den falschen Hals gekriegt
>
> ich habe es auch nicht in den falschen Hals gekriegt.

Ach wieso schreibst du denn die ganze zeit von etwas ganz anderem als ich. Ava hat schon richtig angemerkt dass wir aneinander vorbei reden, mir fällt das wenigstens auf

>
> Seufz. Als ob das immer so einfach wäre, zu beurteilen.

das das einfach zu beurteilen ist habe ich nie behauptet

> kann das durchaus dazu führen,
> daß sie zeitlebens "einen Knacks weg hat" oder wie Du es
> versuchst auszudrücken: "in innere Probleme bzw. Konflikte
> verstrickt ist, die dann zu pathologischen Ursachen werden."

Nett wie du hier meine aussagen verfälschst. Nur weil jemand einen Knacks hat wie du es so pietätvoll ausdrückst, heist das noch lange nicht dass jener Tierrechte in den Dienst seines "Knackses" stellt.


> Inwiefvern hast Du oder die betreffende Person die Kompetenz
> zu beurteilen, ob ihr Tierrechtsaktivismus nun mehr
> pathologische Ursachen hat oder einfach ihr Lebensweg sie
> irgendwann dorthin geführt hat?

Die Kompetenz hat jeder der über ein Mindestmaß an Fähigkeit zur Selbstreflektion verfügt.


> > Mit
> > den negativen Konsequenzen die man an der Szene ablesen kann.
>
> sicher gibt es in "der Szene" völlig abgedrehte Leute. Die
> gibt es auch in anderen "Szenen", die gibt es überall. Die
> Menschen sind nunmal zu einem gewissen Prozentsatz psychisch
> "versehrt". Thats Life. Das wirst Du nicht ändern können, das
> werde ich nicht ändern können.

Ich kann durchaus darauf aufmerksam machen und dadurch vielleicht ein wenig Abhilfe schaffen, nicht mehr und nicht weniger habe ich mir vorgenommen.



> Ja und ein Jäger, Metzger, unveganer Steuerberater, was auch
> immer macht Luftsprünge vor seinem veganem Sohn ala "ich habs
> ja immer schon gewußt", weil in der Presse steht, daß ein
> angeblich veganes Paar ihr Kind verhungern ließ.
>
> So ist das eben.

Jede sekunde werden in Deutschland 30 Schweine gesellschaftlich anerkannt ermordet. So ist das eben was soll s *seufz*


> >
> > Nein wieso?
>
> ja eben. Wieso sollte man ihnen das verbieten.

Genau dass ich jemandem was verbieten will habe ich nie behauptet, das hast du dir ausgedacht.



> Das ist ja schön, wenn Du meinst

Du scheinst ja gut darüber bescheid zu wissen was ich meine und was nicht, vielleicht machst du ja in Zukunft meine Hausaufgaben...

, daß alles so einfach klar
> zu erkennen ist nur wird das in sehr vielen Fällen nicht so
> sein.

Dass das so einfach und klar ist habe ich nicht behauptet, das hast du dir schon wieder selbst ausgedacht. sei mal bitte etwas weniger egozentrisch ud hör auf meine beiträge nach deinen Vorstellungen zu ordnen, bitte.

> > Gemeint war einfach nur dass man Tierrechte eben
> > nicht (unbewusst) in den Dienst seiner psychischen Störungen
> > stellen soll,
>
> Tierrechte bewußt in den Dienst seiner psychischen Störungen
> stellen ist also i.O.? ;-)
>
> Ich bin beispielsweise auch aufgrund meiner Entwicklung, die
> auch durch Probleme definiert ist, mehr oder weniger bewußt
> dort gelandet, wo ich jetzt gerade bin. Das ist dann ja wohl
> nicht so gut, oder?

Das weiß ich nicht ich kenne dich nicht, kann also nicht sagen wie du zu deinen Problemen stehst und darauf kommt es ja hier an, bei der Frage ob man in seine Probleme verstrickt ist oder nicht.

> > wie Achim schon in seinem Beitrag erläutert hat
> > (Anorexie, Orthorexie Abgrenzungsbestrebungen etc.). Dass
> > Menschen mit Problemen keine Tierrechtler sein dürfen davon
> > war nie die Rede.
>
> nur wenn sie unbewußt einen Hau haben, dürfen sie keine
> Tierrechtler sein?

Sag mal wie kommst du eigentlich darauf dass irgendjemandem etwas verbieten will?


> Es ist eigentlich auch ziemlich müßig, darüber zu
> diskutieren. Veganismus bzw. Tierrechte sind kein Club und
> wir beide nicht die Türsteher, die dem einen Einlaß gewähren
> und dem anderen sagen, daß er auf Grund seiner ungelösten
> psychischen Probleme nicht mitmachen darf.

Das ist jetzt aber doch ein bisschen mit den Haaren herbeigezogen.

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Thomas | Datum:
Hempel Joel schrieb:
>
> Thomas schrieb:
>
> >
> > > bzw. etwas in
> > > den falschen Hals gekriegt
> >
> > ich habe es auch nicht in den falschen Hals gekriegt.
>
> Ach wieso schreibst du denn die ganze zeit von etwas ganz
> anderem als ich.

Du:
"Deshalb plädiere ich dafür das bevor man für Tierrechte aktiv wird, nicht (mehr) in eigene Probleme verstrickt ist bzw. diese geklärt hat."

Ich:
"das ist wie ich finde sehr blauäugig und auch überheblich. Es gibt wohl nur sehr wenig Menschen, die keine Probleme haben, an denen sie zu knabbern haben, die sie noch zu bewälltigen haben und die sehr gewalltig sind."

Nun verstanden?

> Ava hat schon richtig angemerkt dass wir
> aneinander vorbei reden, mir fällt das wenigstens auf

soso

> > Seufz. Als ob das immer so einfach wäre, zu beurteilen.
>
> das das einfach zu beurteilen ist habe ich nie behauptet

daher schrieb ich auch: " Als ob...". Bitte genauer lesen.

> > kann das durchaus dazu führen,
> > daß sie zeitlebens "einen Knacks weg hat" oder wie Du es
> > versuchst auszudrücken: "in innere Probleme bzw. Konflikte
> > verstrickt ist, die dann zu pathologischen Ursachen werden."
>
> Nett wie du hier meine aussagen verfälschst.

Wo genau siehst Du eine Verfälschung?

> Nur weil jemand
> einen Knacks hat wie du es so pietätvoll ausdrückst,

stimmt. "in innere Probleme bzw. Konflikte verstrickt ist, die dann zu pathologischen Ursachen werden." Ist weit weniger pietätvoll ;-)

> heist
> das noch lange nicht dass jener Tierrechte in den Dienst
> seines "Knackses" stellt.

aber genau das ist doch Deine Befürchtung, weswegen Du ja dafür plädierst, das Menschen mit "Knacksen" ich zitiere:

"nicht (mehr) in eigene Probleme verstrickt ist bzw. diese geklärt hat."

und weiter:

" bevor man für Tierrechte aktiv wird"

ich halte dagegen, daß

1. das immer so einfach ist, zu beurteilen, ob das Engagement für Tierrechte pathologischen Ursachen Ursachen hat
2. das das irrelevant ist, da

Zitat:
"Es gibt wohl nur sehr wenig Menschen, die keine Probleme haben, an denen sie zu knabbern haben, die sie noch zu bewälltigen haben und die sehr gewalltig sind."

> > Inwiefvern hast Du oder die betreffende Person die Kompetenz
> > zu beurteilen, ob ihr Tierrechtsaktivismus nun mehr
> > pathologische Ursachen hat oder einfach ihr Lebensweg sie
> > irgendwann dorthin geführt hat?
>
> Die Kompetenz hat jeder der über ein Mindestmaß an Fähigkeit
> zur Selbstreflektion verfügt.

Große Worte ;-) Demzufolge haben die wenigsten Menschen incl. Dir dieses Mindestmaß. Ja, schau Dich ruhig um.

> > > Mit
> > > den negativen Konsequenzen die man an der Szene ablesen
> kann.
> >
> > sicher gibt es in "der Szene" völlig abgedrehte Leute. Die
> > gibt es auch in anderen "Szenen", die gibt es überall. Die
> > Menschen sind nunmal zu einem gewissen Prozentsatz psychisch
> > "versehrt". Thats Life. Das wirst Du nicht ändern können, das
> > werde ich nicht ändern können.
>
> Ich kann durchaus darauf aufmerksam machen und dadurch
> vielleicht ein wenig Abhilfe schaffen, nicht mehr und nicht
> weniger habe ich mir vorgenommen.

Viel Erfolg

> > Ja und ein Jäger, Metzger, unveganer Steuerberater, was auch
> > immer macht Luftsprünge vor seinem veganem Sohn ala "ich habs
> > ja immer schon gewußt", weil in der Presse steht, daß ein
> > angeblich veganes Paar ihr Kind verhungern ließ.
> >
> > So ist das eben.
>
> Jede sekunde werden in Deutschland 30 Schweine
> gesellschaftlich anerkannt ermordet. So ist das eben was soll
> s *seufz*

dito. Seufz.

>
>
> > >
> > > Nein wieso?
> >
> > ja eben. Wieso sollte man ihnen das verbieten.
>
> Genau dass ich jemandem was verbieten wil

stimmt, Du plädierst nur dafür ;-)

Lieber Hempel Joel. Ich breche die Debatte hiermit einfach mal ab, ohne den Rest Deines Beitrages zu lesen, geschweige denn darauf einzugehen. Es bringt einfach nichts, mich kostet es nur wertvolle Zeit und lenkt IMHO nur vom Wesentlichen ab. Es gibt wirklich wichtigeres bei der Thematik Tierrechte, ob man dafür plädiert, daß nur Menschen im harmonischen Gleichgewicht ohne ich zitiere "ungeklärte Probleme" sich für Tierrechte einsetzen sollten.

Einen hast Du bereits genannt:

"Jede sekunde werden in Deutschland 30 Schweine gesellschaftlich anerkannt ermordet."

Viele Grüße
Thomas (der hofft, daß sich noch viel mehr Menschen mit ungelösten persönlichen Problemen für Tierrechte engagieren)

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Hempel Joel | Datum:
Also das einzige was mir aufgefallen ist seit ich vegan lebe ist dass ich Gemüse auch öfters mal roh esse (z.B zum Salat gebe ich jetzt öfter mal Gemüsesorten dazu die ich vorher nicht dazugegeben habe) und vor allem mehr Nüsse konsumiere aber der Gedanke ganz auf Rohkost umzustellen ist mir bisher nicht gekommen wieso auch? Also Ernährungsphysiologische Gründe erschließen sich mir da nicht obwohl ich glaube dass man sich als Rohköstler unter erheblichem Aufwand auch gesung ernähren könnte.

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: dolli | Datum:
Hi Tanja,

ich habe manchmal den Eindruck, für einige klingt "ethisch motiviert" einfach -mensch entschuldige die Ausdrucksweise ;-) - "cooler" als gesundheitliche Gründe anzugeben. Wenn aber die halt im Hintergrund waren, werden dahingehend noch viel mehr Bücher gelesen, und der Wechsel zu Rohkost ist dann für viele nicht mehr fern.

Viel schlimmer finde ich, wenn Rohköstler, die vorher erst Vegetarier, dann Veganer waren, und schlußendlich Rohköstler, dann anfangen mit Salami und rohem Fisch und rohen Eiern. Das ist seltsam. In Rohkostliteratur wird Butter als Fett angegeben, das aus irgendwelchen Gründen akzeptabel sein soll, rohe sonstige Tierprodukte seien auch okay (weil die Affen auch Insekten mit ihrem Blatt-und Bananenfutter mitessen und daher tierische Eiweiße bekommen oder so ähnlich). ich bin nicht sicher, ob Rohkostautoren sich da nicht von "den seltsamen, gesellschaftlich nciht so anerkannten Veganern/Tierrechtlern" abgrenzen will, um als reine Gesundheits-Ernährungsform eine größere Zielgruppe zu haben.



lg dolli

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich habe manchmal den Eindruck, für einige klingt "ethisch
> motiviert" einfach -mensch entschuldige die Ausdrucksweise
> ;-) - "cooler" als gesundheitliche Gründe anzugeben. Wenn

Denke ich auch, siehe hier.

> Viel schlimmer finde ich, wenn Rohköstler, die vorher erst
> Vegetarier, dann Veganer waren, und schlußendlich Rohköstler,
> dann anfangen mit Salami und rohem Fisch und rohen Eiern. Das
> ist seltsam. In Rohkostliteratur wird Butter als Fett

Wieso seltsam? Denn:

> angegeben, das aus irgendwelchen Gründen akzeptabel sein
> soll, rohe sonstige Tierprodukte seien auch okay (weil die

... es geht ja eben nicht um ethische Motivation, und wenn der Rohkoistguru ssagt, das sei okay, weil nicht ungesund (für den Konsumenten, der Konsumierte interessiert ja nicht) ...

Achim

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: flowerboy | Datum:
hi,

tja, das liegt daran, daß es vegetarier und veganer gibt, welche eben den ursprung dieser ernährungsform nicht aktzeptieren wollen.

der ursprung vom bewußtsein ist der beginn des staunens und forschens. die einen staunen, die anderen forschen.
da gibt es noch welche, die staunend forschen.

grüße
flowerboy

Re: Erst ethisch motiviert vegan und dann Rohkost?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> tja, das liegt daran, daß es vegetarier und veganer gibt,
> welche eben den ursprung dieser ernährungsform nicht

Was wäre denn der Ursprung?

Veganismus ist nebenbei bemerkt keine Ernährungsform.

Achim