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Vegane Kinder:
Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 32

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Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Tanja | Datum:
Habe dazu einen krassen Artikel auf einer Webseite gefunden, die normalerweise immer mal ganz gute Tips und Infos bietet für vegane Eltern. Sicher ist das eine schwierige Situation für vegane Eltern und es ist dann bestimmt auch nötig, nicht gleich den Untergang aller Ethik kommen oder das eigene Kind im Geiste eine Berufslaufbahn als Metzger antreten zu sehen, aber die Tips, die am Ende des Artikels gegeben werden, haben mich doch sehr erstaunt:

Zitat: 20 Ways to Tell Your Meat-again Teenager "I Love You"

Don't insist she renew her PETA membership, "just in case."
Learn about animal products you may be unfamiliar with such as prosciutto. Know what she's eating.
Help her experiment with new recipes.
Support her decision to try meat.
Tell relatives, in front of her, how proud you are of her ability to make decisions for herself.
Educate her on the importance of buying organic meats.
Support her in her efforts to communicate with her friends about her choices.
Go to restaurants that offer a variety of options.
Encourage a healthy omnivorous diet, not just burgers and pizza.
Point out teen nutrition articles in the local newspaper.
Defend her at the pediatrician's office.
Make the "m" word a non-issue at meal time, just eat and enjoy each other's company.
Tolerate her new leather bag.
Learn more by talking to vegetarians you know whose children have tried meat.
Hide the aggravation—make your efforts loving and curious, keep any disdain of the subject to yourself.
Teach her good manners—no flashing a big juicy steak in front of a sibling saying, "Ooh, don't you wish you had one of these."
Let her throw a burger on the grill at the next barbecue.
Buy her some cookbooks especially for students.
Read archived confessionals like the one at www.vegetarianteen.com/articles/animallover.shtml.
Read about celebrity veg teens who have experimented with meat.

http://www.vegfamily.com/vegan-teens/make-mine-pepperoni.htm

Würde mich freuen, wenn auch Leute ohne Kinder schreiben würden, was sie davon halten bzw. wie sie einzelne Tips abändern würden.

Tanja

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
Die Frage finde ich sehr interessant.
Man kennt ja das Phänomen, dass Kinder von Spießern zu Punks werden (und umgekehrt).
Stellt sich also die Frage, wie sehr die Ethik in einer veganen Erziehung vom Kind rational und emotional wirklich erfasst wird.
Vieles, für das wir uns entscheiden und wonach wir streben, wird eher durch Schlüsselerlebnisse geprägt, als durch unsere Erziehung.
Es gibt sicher Unterschiede darin, wie veganen Kindern Veganismus vermittelt wird.
Ich denke, wenn vegan erzogene Teenager sich plötzlich unvegan verhalten, ist das ein Protest, ein "alles anders machen, als die Eltern". In dem Fall wurde die Ethik vom kind nie richtig erfasst, sondern bestand nur aus einer Auflage, wie sich das Kind zu verhalten hat, solange es "seine Füsse unter Mamas/Papas Tisch stellt".
Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert, wurde ihm das Thema Ethik falsch vermittelt und bedeutet für ihn eher Zwang und soziale Ausgrenzung in einer omnivoren Gesellschaft, als wirkliches Verstehen.
Der Artikel ist ein Signal an vegane Eltern, die Aufnahme von Input und daraus resultierendes Verhalten nicht als selbstverständlich anzusehen und den pädagogischen Blanceakt zwischen Vorschrift, Freiwilligkeit und ethischer Aufklärung sehr ernst zu nehmen.

Wenn das Kind erstmal in den unveganen Brunnen gefallen ist, kann man meines Erachtens ganz von vorne anfangen und muss sich fragen, wo Ethik falsch oder missverständlich vermittelt wurde.
Da diese Problematik individuell sehr verscheiden sein kann, gibt es sicher keine Allgemeinlösungen.

LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Tanja | Datum:

> Es gibt sicher Unterschiede darin, wie veganen Kindern
> Veganismus vermittelt wird.
> Ich denke, wenn vegan erzogene Teenager sich plötzlich
> unvegan verhalten, ist das ein Protest, ein "alles anders
> machen, als die Eltern". In dem Fall wurde die Ethik vom kind
> nie richtig erfasst, sondern bestand nur aus einer Auflage,
> wie sich das Kind zu verhalten hat, solange es "seine Füsse
> unter Mamas/Papas Tisch stellt".

Hm, nicht unbedingt - könnte mir vorstellen, daß es Phasen im Leben gibt, wo Ethik und Mitgefühl als unwichtig erachtet werden. Zumindest bei manchen Menschen.

> Da diese Problematik individuell sehr verscheiden sein kann,
> gibt es sicher keine Allgemeinlösungen.

Ja, sehe ich auch so.

Tanja

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: joel_h | Datum:
Schlunz schrieb:
>
> Die Frage finde ich sehr interessant.
> Man kennt ja das Phänomen, dass Kinder von Spießern zu Punks
> werden (und umgekehrt).

Stimmt wobei dieses Phänomnen idR nur so lange andauert wie die Adoleszensphase, im späteren Leben "besinnen" sich die "KInder" bzw. Erwachsene dann z.T wieder auf die Werte, Verhaltensregeln und Rollenbilder die Ihnen die Eltern vorgelebt haben. Dieser vermeintiche Trotz, viel mehr ein Protest ist ein Streben nach Autonomie und Abnabelung von Eltern. Daher ist Ziel dieses Verhaltens ein möglichst spiegelverkehrtes Bild der Elterngeneration abzugeben. Dann kommt die Phase des Differenzierens wo man sich fragt was ist gut an meiner Genartion un gut anm der genration meiner Eltern bzw. falsch an meiner Genraration und falsch an der meiner Eltern und man zu neuen alten Ansichten Werten und Verhalten gelangt.


> Stellt sich also die Frage, wie sehr die Ethik in einer
> veganen Erziehung vom Kind rational und emotional wirklich
> erfasst wird.

Das ist ein guter Punkt ich denke dass Ethik zu erst einmal rational gar nicht erfasst wird sondern nur emotional. Das Kind orientiert sich erst an Verhaltem und Werten der Eltern später an Verhaltem und Werten die ihm oder ihr attraktiv erscheinen und erst noch später (wenn überhaupt) beginnt die ethische Reflektion ein Stadium das viele bzw. die meisten Menschen nie erreichen. Das Stadium wo man über die eigenen Werte und werte die einem vermittelt wurden rational nachdenkt und sich seine eigene Meinung bildet.

> Vieles, für das wir uns entscheiden und wonach wir streben,
> wird eher durch Schlüsselerlebnisse geprägt, als durch unsere
> Erziehung.
> Es gibt sicher Unterschiede darin, wie veganen Kindern
> Veganismus vermittelt wird.
> Ich denke, wenn vegan erzogene Teenager sich plötzlich
> unvegan verhalten, ist das ein Protest, ein "alles anders
> machen, als die Eltern". In dem Fall wurde die Ethik vom kind
> nie richtig erfasst,

Das is sicher richtig allerdings ist es nicht so einfach einem Kind abstrakte Ethik nahezubringen.


sondern bestand nur aus einer Auflage,
> wie sich das Kind zu verhalten hat, solange es "seine Füsse
> unter Mamas/Papas Tisch stellt".

Ich denke ein guter Ausweg würden hier vegane Märchen bilden. Denn nichts vermitteln Kindern so sehr (leider auch falsche) Moral wie Märchen, denn sie vermitteln werte auf bildhafte weise , eine weise also die Kinder sehr gut (auch unbewusst) erfassen und verstehen können. In Märchen ist es oft ein attraktiver Held der das richtige tut und gegen das Bösse kämpft. es ist wichtig dass der Held (der ethisch handelt)attraktiv für das Kind ist. Denn das Kind fragt nicht was ist das richige verhalten oder was ist gut sondern wem möchte ich gleichen.

> Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert, wurde
> ihm das Thema Ethik falsch vermittelt und bedeutet für ihn
> eher Zwang und soziale Ausgrenzung in einer omnivoren
> Gesellschaft, als wirkliches Verstehen.

Manchmal ist es auch einfach nur Protest gegen die Werte der Eltern, suche nach autonomie und abnabelung. Ein anderes Problem denke ich ist auch wenn man Kinder vegan erzieht sie leicht von gleichaltrigen ausgegrenzt werden weil sie anders sind, Kinder sind ja leider sehr faschistoid. Die Reaktion darauf könnte dann Vegaismusverweigerung sein um dazuzugehören um dem Spott dder z.B der Mitschüler zu entgehen. Ich denke es ist die größte Herausforderung veganer Eltern die eigenen Kinder ethisch zu erziehen und sie dabei selbstbewusst genug zu machen dass sie von anderen Kindern akzeptiert werden. Denn selbstbewusste extravertierte offene Menschen werden selten ausgeschlossen.


LG Joel

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: K | Datum:
Hallo Tanja,

wir haben uns auch schon manchmal Gedanken über das Thema gemacht, obwohl es bis zum Teenageralter bei unseren Kindern noch eine Weile hin ist.

Zu den Tips der Webseite fällt mir wirklich kaum etwas ein. Ich finde Sie eigentlich alle übel.
Wie Schlunz bereits schrieb, bin ich auch der Meinung, dass es keine Allgemeinlösung für einen solchen Fall gibt.

Ich möchte einfach ein paar allgemeinere Stichpunkte aufführen, die mir zu dem Thema einfallen:
-> Verbote oder Vorschriften bringen, insbesondere bei „rebellischen“ Teenagern, wahrscheinlich eh nichts. Kommunikation sollte wie immer das Mittel der Wahl sein.
-> Es gibt Dinge, ich nenne sie mal „moralische Fehltritte“, die ich nicht akzeptiere, selbst wenn ich damit in die Ecke „Solange Du Deine Füsse unter unseren Tisch stellst ...“ gestellt werde. Würde ich es akzeptieren, wenn mein Kind andere, schwächere Kinder verprügelt? Nein. Würde ich es akzeptieren, wenn mein Kind in unserem Haus eine Nazi-Flagge aufhängen will? Nein. Würde ich Tierleichenteile an unserem gemeinsamen privaten Esstisch akzeptieren? Nein.
-> Zu den eigenen Kindern besteht (hoffentlich) immer eine ganz besondere Beziehung, die grundsätzlich belastbarer ist, als viele andere zwischenmenschliche Beziehungen.

Interessante Gespräche ergeben sich bei uns allerdings jetzt schon, denn der Traumberuf meiner Tochter (4) ist es, einen "veganen Bauernhof" mit allen möglichen Tieren (natürlich alle in Mama-Papa-Kinder-Konstellation) zu haben. Dort werden keine Tiere geschlachtet, sie dürfen frei laufen und die Milch ist nur für die Tierkinder. Würde sich noch die Frage der Finanzierung stellen ;-) Ich biete Ihr derzeit gerne die Begriffe Gnaden- oder Tierbefreierhof an. Wobei sich die Finanzierungsfrage dennoch stellt :-(

Viele Grüße
Kurt

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Nathan | Datum:
*schauder*
Eine derartige Situation stelle ich mir für die Eltern als unendlich belastend vor. Als Erzeuger und Erzieher fühlt man sich indirekt doch mitverantwortlich für das unethische Verhalten des 'Nachwuchses'. Kommen da nicht schwerwiegende Selbstvorwürfe, noch einen Mörder mehr auf die Welt losgelassen zu haben, in einem auf?
*schauder*

Vielleicht adoptiere ich dann doch lieber Kinder, die so oder so ein höchstwahrscheinlich unveganes Leben geführt hätten...

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Tanja | Datum:
Nathan schrieb:
>
> *schauder*
> Eine derartige Situation stelle ich mir für die Eltern als
> unendlich belastend vor. Als Erzeuger und Erzieher fühlt man
> sich indirekt doch mitverantwortlich für das unethische
> Verhalten des 'Nachwuchses'. Kommen da nicht schwerwiegende
> Selbstvorwürfe, noch einen Mörder mehr auf die Welt
> losgelassen zu haben, in einem auf?
> *schauder*

Nein, denke ich nicht. Eltern können Kindern zwar Wege bereiten und aufzeigen, aber letztendlich treffen die Kinder irgendwann ihre eigenen Entscheidungen, ob sie diese beschreiten wollen oder nicht. Trifft doch genauso auf andere Formen von Gewalt oder Drogenkonsum etc. zu.

Tanja

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Achim Stößer | Datum:
Also es geht hier dochz gar nicht um veganer, sondern um Vegetarier mit obligatorischer Peta-Mitgliedschaft.

Daß dabei nichts gescheites rauskommt, versteht sich von selbst.

Achim

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Also es geht hier doch gar nicht um veganer, sondern um
> Vegetarier mit obligatorischer Peta-Mitgliedschaft.

In dem Artikel, den Tanja hier reingestellt hat, schon...
Aber sicher nicht in dem Anliegen von Tanja selbst...

> Daß dabei nichts gescheites rauskommt, versteht sich von
> selbst.

Wie meinst Du das? Meinst Du die Tipps von der Vegetarierseite, oder den Umstand, dass eventuell gerade deren Kinder schneller zum Omni werden?
Bist Du bei Eurem Sohn optimistisch, dass er sich sein Leben lang konsequent vegan ernährt, oder meinst Du nicht auch, dass Tanja sich zurecht solche Gedanken macht?

LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Mientsche | Datum:
Wahrscheinlich würde ich mich erst mal hinsetzen und kräftig heulen, wenn mein Kind zum Leichenfresser mutiert. Ich habe keine Kinder, daher ist alles nur graue Theorie.

Jedenfalls finde ich diese Tipps blöd. Außerdem bin ich der Meinung, dass man ein Kind sehr wohl zum "lebenslangen" Veganer erziehen kann. Ist ein wenig unglücklich formuliert, aber ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll. Teenager fangen auch nicht an, plötzlich Menschen umzubringen und zu essen, nur weil sie ihren Eltern trotzen wollen. Genauso ein Tabu-Gefühl muss ein veganes Kind gegenüber allen Tieren entwickeln und das können die Eltern im großen Maße beeinflussen. Es muss doch einen Grund geben, warum ein Kind plötzlich alles ignoriert, was es bisher gelernt hat und diesen Grund gilt es herauszufinden. Eltern sollten gut zuhören können und reden, reden, reden (auch über die grausamen Wahrheiten in unserer Gesellschaft).

Tiere sind nicht zum essen da. Obwohl Medien und andere Menschen einem veganen Kind täglich das Gegenteil sagen werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein von Geburt an vegan erzogenes Kind als Teenager plötzlich einen Burger bei McDonald essen möchte, wo es doch genau weiß wieviel Leid und Tod hinter der Produktion steht. Ich würde es nicht zulassen, selbst wenn ich mein Kind ins Schlachthaus zerren müsste, um ihm die Konsequenzen seines Tuns aufzuzeigen.

-- Marina

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: IroniePolizei | Datum:
Sagt mal.

Habt Ihr den Witz nicht verstanden oder was?

Das ließt sich wie ein "Leitfaden" für Eltern deren Kinder
plötzlich Vegetarier werden, nur umgekehrt und ist als WITZ
gedacht.

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Mientsche | Datum:
IroniePolizei schrieb:
>
> Sagt mal.
>
> Habt Ihr den Witz nicht verstanden oder was?
>
> Das ließt sich wie ein "Leitfaden" für Eltern deren Kinder
> plötzlich Vegetarier werden, nur umgekehrt und ist als WITZ
> gedacht.

Mag ja sein, aber es geht wohl eher um die Frage "was wäre wenn" und wie Eltern damit umgehen würden. Die Grundidee ist somit gut - ein Leitfaden, der Eltern hilft, falls ihr Kind Leichenfresser werden möchte.


Zitat: Teach her good manners—no flashing a big juicy steak in front of a sibling saying, "Ooh, don't you wish you had one of these."


Was ist daran bitte witzig? Ist wohl nicht meine Art von Humor. Ich finde es blöd, aber das schrieb ich bereits.
-- Marina

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: K | Datum:
Zitat: Habt Ihr den Witz nicht verstanden oder was?
Das ließt sich wie ein "Leitfaden" für Eltern deren Kinder
plötzlich Vegetarier werden, nur umgekehrt und ist als WITZ
gedacht.


Hm, kann mir jemand den Witz dabei noch mal erklären?! Ich scheine auch anderen Humor zu haben :-)
Das einzige, was an "Ooh, don't you wish you had one of these." lustig ist, ist dass die Situation aus einer Folger der Simpsons geklaut ist.

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
IroniePolizei schrieb:

> Sagt mal.
>
> Habt Ihr den Witz nicht verstanden oder was?
>
> Das ließt sich wie ein "Leitfaden" für Eltern deren Kinder
> plötzlich Vegetarier werden, nur umgekehrt und ist als WITZ
> gedacht.

Da hat die Polizei mal wieder versagt... ;o)
Der Text hat zwar ironische Passagen, ist aber durchaus ernst gemeint.
Analog zu spiessigen Eltern, deren Sohn ein Punk ist, hiesse es:
Setzen sie ihn nicht unter Druck.
Sagen sie ihm nicht jeden Tag, wie schrecklich sie seinen Iro finden.
Lassen sie sich die Ohren mit Piercings zutackern und begleiten sie ihn zu den Chaostagen, randalieren sie mit ihm, oder gehen sie mit ihm schnorren.
Je mehr sie ihn unterstützen, desto weniger wird er rebellieren und so besteht eine hohe Chance, dass er doch noch zu dem angepassten, gesellschaftsfähigen und spiessigen Menschen wird, den sie sich wünschen...

LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Rele | Datum:
Schlunz schrieb:
> und
> begleiten sie ihn zu den Chaostagen, randalieren sie mit ihm,
> oder gehen sie mit ihm schnorren.

:-D

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Steffen | Datum:

> > und
> > begleiten sie ihn zu den Chaostagen, randalieren sie mit ihm,
> > oder gehen sie mit ihm schnorren.
>
> :-D

Bin ich jetzt zu dabbisch, die Ironie zu sehen, bin ich humorlos? Oder ist das tatsächlcih Dein Bild von "Punk"?

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
Steffen schrieb:

> Bin ich jetzt zu dabbisch, die Ironie zu sehen, bin ich
> humorlos?

Such Dir was aus...

> Oder ist das tatsächlich Dein Bild von "Punk"?

Nein. Das ist das Klischeebild, das diese Gesellschaft vom Punk hat (analog zum Klischeebild vom Veganismus).

LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Steffen | Datum:
Schlunz schrieb:
>
> Steffen schrieb:
>
> > Bin ich jetzt zu dabbisch, die Ironie zu sehen, bin ich
> > humorlos?
>
> Such Dir was aus...

Uiuiui, das ist jetzt aber nicht sehr nett... ganz schön grantig, würd ich sagen... ganz und gar nicht punkrock, alter... :op



(analog zum Klischeebild vom Veganismus).
>
> LG, Schlunz

"bewundernswert konsequent aber viel zu extrem und noch dazu ungesund"? das ist jedenfalls das, was ich meistens zu hören bekomme... so schlecht steh´n wir gar nicht da, nur macht halt keineR mit!

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
Steffen schrieb:

> Uiuiui, das ist jetzt aber nicht sehr nett... ganz schön
> grantig, würd ich sagen...

Naja... Gibt Schlimmeres...

> ganz und gar nicht punkrock, alter... :op

Ich kann ja nicht immer ganz und gar Punkrocker sein...

> "bewundernswert konsequent aber viel zu extrem und noch dazu
> ungesund"? das ist jedenfalls das, was ich meistens zu hören
> bekomme... so schlecht steh´n wir gar nicht da, nur macht
> halt keineR mit!

KeineR ist ja nun untertrieben...
Veganer stehen im Übrigen immer noch schlecht genug da...
Ich musste mich schon oft rechtfertigen, weil ich angeblich mit meiner "veganischen Fehlernährung die Krankenkassen belaste" und die armen Omnivoren das dann "wieder ausbügeln müssen".
Aufklärung tut Not.

LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Steffen | Datum:
Schlunz schrieb:
> Ich kann ja nicht immer ganz und gar Punkrocker sein...

Nur manchmal? Feierabend- Wochenend- oder Je-nach-Bedarf-Punk?
nu gut...

> KeineR ist ja nun untertrieben...
> Veganer stehen im Übrigen immer noch schlecht genug da...
> Ich musste mich schon oft rechtfertigen, weil ich angeblich
> mit meiner "veganischen Fehlernährung die Krankenkassen
> belaste" und die armen Omnivoren das dann "wieder ausbügeln
> müssen".
> Aufklärung tut Not.
>
> LG, Schlunz

Selbstverständlich. Aber die Abscheu und der regelrechte Hass, der (Straßen-)Punks häufig entgegengebracht wird, kommt gegenüber Veganern nicht so oft vor. Es sei denn, beides vereint sich in einer Person.
Ich hab schon sehr oft gehört, wo ich "unter Hitler" gelandet wäre und wo ich auch hingehören würde... und diese Leute wussten nicht, dass ich mich vegan ernähre...

Die Analogie hinkt. Das wollte ich sagen. :o)

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
Steffen schrieb:

> Schlunz schrieb:
> > Ich kann ja nicht immer ganz und gar Punkrocker sein...
>
> Nur manchmal? Feierabend- Wochenend- oder Je-nach-Bedarf-Punk?
> nu gut...

Ja, leider... Bei Kunden und Auftraggebern bin ich einfach nur ein Schlunz... ;o)

> > KeineR ist ja nun untertrieben...
> > Veganer stehen im Übrigen immer noch schlecht genug da...
> > Ich musste mich schon oft rechtfertigen, weil ich angeblich
> > mit meiner "veganischen Fehlernährung die Krankenkassen
> > belaste" und die armen Omnivoren das dann "wieder ausbügeln
> > müssen".
> > Aufklärung tut Not.

> Selbstverständlich. Aber die Abscheu und der regelrechte
> Hass, der (Straßen-)Punks häufig entgegengebracht wird, kommt
> gegenüber Veganern nicht so oft vor. Es sei denn, beides
> vereint sich in einer Person.

Na... Da hab ich den Salat... ;o)

> Ich hab schon sehr oft gehört, wo ich "unter Hitler" gelandet
> wäre und wo ich auch hingehören würde...

Sährr Krrrass...

> und diese Leute
> wussten nicht, dass ich mich vegan ernähre...

Sei froh... ;o)

> Die Analogie hinkt. Das wollte ich sagen. :o)

Naja... Sie wurde dennoch von den Meisten verstanden (denk ich).



LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Steffen | Datum:


> Ja, leider... Bei Kunden und Auftraggebern bin ich einfach
> nur ein Schlunz... ;o)

Da bin ich aber froh,dass man in meinem Job "sowas wie mich" quasi erwartet...

>

Hihi. Machst Du mehr so Sachen wie das?



> LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
Steffen schrieb:

> > Ja, leider... Bei Kunden und Auftraggebern bin ich einfach
> > nur ein Schlunz... ;o)
>
> Da bin ich aber froh,dass man in meinem Job "sowas wie mich"
> quasi erwartet...

Dann machst Du demnach Musik, Event-Management, oder Merchandising...?
In meinem Job erwartet man das aber teilweise auch.
Hab u.A. für die Ärzte, Oxymoron und die Bates Möhrchendeising gemacht...

> Hihi. Machst Du mehr so Sachen wie das?

http://schlunz-vegan.blogspot.com/
http://schlunz-comics.blogspot.com/
http://schlunz-graphics.blogspot.com/
http://schlunz-tiere.blogspot.com/

LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Steffen | Datum:
Schlunz schrieb:
> Dann machst Du demnach Musik, Event-Management, oder
> Merchandising...?

Nein. Da äre zwar toll, aber leider nein. Ich Arbeite als Heilerziehungspfleger mit Menschen mit geitigen Behinderungen.

> Hab u.A. für die Ärzte, Oxymoron und die Bates
> Möhrchendeising gemacht...

Ach so, ich dachte, wir reden immer noch über Punkrock... ;o)



> http://schlunz-vegan.blogspot.com/
> http://schlunz-comics.blogspot.com/
> http://schlunz-graphics.blogspot.com/
> http://schlunz-tiere.blogspot.com/
>
> LG, Schlunz

Na, ach so! Da kenn ich einiges ja schon! *Lob* :o)

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
Steffen schrieb:

> > Dann machst Du demnach Musik, Event-Management, oder
> > Merchandising...?
>
> Nein. Das wäre zwar toll, aber leider nein. Ich Arbeite als
> Heilerziehungspfleger mit Menschen mit geistigen Behinderungen.

Und die brauchen Punks? *g*

> > Hab u.A. für die Ärzte, Oxymoron und die Bates
> > Möhrchendeising gemacht...
>
> Ach so, ich dachte, wir reden immer noch über Punkrock... ;o)

Oxymoron IST Punkrock (also bitte...).

LG, Schlunz

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Steffen | Datum:
Schlunz schrieb:
>
>Ich Arbeite als
> > Heilerziehungspfleger mit Menschen mit geistigen
> Behinderungen.
>
> Und die brauchen Punks? *g*

Genau. ;o)
Naja, der Gedanke, daß *wenn* man denn schon Arbeiten gehen muss, daß man dann auf jeden Fall etwas macht, wo man Niemanden reicher macht als er eh schon ist und gleichzeitig dazu beitragen kann, daß die, die an den Rand dieser tollen Gesellschaft gedrängt werden, ein möglicht glückliches Leben führen können, kommt überdurchschnittlich häufig bei z.B. Punks vor, würde ich sagen...

Ausserdem wirke ich wahrscheinlich recht glaubwürdig, wenn ich einem Betreuten sage, daß die Leute ruhig glotzen sollen, weil sie noch nicht verstanden haben, daß es nicht aufs äusserliche ankommt...



> > > Hab u.A. für die Ärzte, Oxymoron und die Bates
> > > Möhrchendeising gemacht...
> >
> > Ach so, ich dachte, wir reden immer noch über Punkrock... ;o)
>
> Oxymoron IST Punkrock (also bitte...).

Ok, Oxymoron schon...

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
Steffen schrieb:

> >Ich Arbeite als
> > > Heilerziehungspfleger mit Menschen mit geistigen
> > Behinderungen.
> >
> > Und die brauchen Punks? *g*
>
> Genau. ;o)
> Naja, der Gedanke, daß *wenn* man denn schon Arbeiten gehen
> muss, daß man dann auf jeden Fall etwas macht, wo man
> Niemanden reicher macht als er eh schon ist und gleichzeitig
> dazu beitragen kann, daß die, die an den Rand dieser tollen
> Gesellschaft gedrängt werden, ein möglicht glückliches Leben
> führen können, kommt überdurchschnittlich häufig bei z.B.
> Punks vor, würde ich sagen...

Stimmt... Kenn ich einige...

> Ausserdem wirke ich wahrscheinlich recht glaubwürdig, wenn
> ich einem Betreuten sage, daß die Leute ruhig glotzen sollen,
> weil sie noch nicht verstanden haben, daß es nicht aufs
> äusserliche ankommt...

Stimmt auch..

> > Oxymoron IST Punkrock (also bitte...).
>
> Ok, Oxymoron schon...

Na also...
Jetzt is aber Schluss mit Off Topic. ;o)

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: IroniePolizei | Datum:
Nö.
Analog wären Punk-Eltern deren Kind plötzlich
im Anzug auftaucht.

Was Soll daran witzig sein?

Na Alles! Aber wer sich so ernst nimmt wie die verkniffenen
Gestalten hier, der geht zum lachen ja eh in den Keller.

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Schlunz | Datum:
IroniePolizei schrieb:
>
> Nö.
> Analog wären Punk-Eltern deren Kind plötzlich
> im Anzug auftaucht.

Das wäre nicht mehr, oder weniger analog...

> Was Soll daran witzig sein?
>
> Na Alles! Aber wer sich so ernst nimmt wie die verkniffenen
> Gestalten hier, der geht zum lachen ja eh in den Keller.

Im von Tanja zitierten Text soll nicht alles witzig sein, wie ich ja schon betonte (der pädagogische Hintergrund scheint sich Dir nicht zu offenbaren, vielleicht brauch ich noch mehr Metaphern...?).

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: Lúthien | Datum:
Da ich selber Kinder habe, weiß ich um die Gedanken, die man sich da macht, aber ich bin der Meinung, jedes Kind hat ab einem gewissen Alter das absolute Recht zu entscheiden, was es anziehen, essen, lesen etc. mag.

Haben wir nicht auch unsere Entscheidungen getroffen GEGEN den Willen unserer Eltern?

Bei uns Daheim gibt es nur vegane (von mir gekauft) und vegetarische (von Oma oder den Kindern gekauft, da sie es nicht besser wissen) Nahrung. Ich selber lebe meine Ethik und Prinzipien vor, zwinge sie aber niemand anderem auf.
Ich habe meinen Kindern erklärt, warum ich mich entschlossen habe, so zu leben; sie sind informiert, ich zeige ihnen Berichte und Filme zum Thema (stelle ihnen aber auch hier frei, es zu schauen, oder nicht) und rede mit ihnen darüber.
Jedoch sollen sie als eigenverantwortliche Menschen lernen, sich ihre eigenen Prinzipien zu schaffen.

Ganz klar ist, daß es bei uns Daheim niemals Tierleichen zu essen geben wird, klar ist aber auch - und das wissen meine Kinder - dass ich sie nicht weniger liebe und respektiere, WENN sie bei Freunden oder sonstwo, so etwas essen möchten.
Natürlich wird es mir weg tun, aber es ihr Recht und das muss ich respektieren, so wie meine Eltern vor Jahrzehnten respektieren mussten, daß ihre Tochter mit einem Mal dies und das ablehnte bei Tisch.

Jeglicher Zwang führt zum Gegenteil und zum Vertrauensbruch zwischen Eltern und Kindern.

Was meine Kinder betrifft, so bin ich sehr zuversichtlich, daß sie niemals Tierleichen essen werden, bekehren stattdessen Schulfreunde, vegetarisch zu leben :-)
Allerdings ist es schwer für sie, ganz konsequent vegan zu leben.
ALle essen im Sommer ein Eis und sie sollen zuschauen?
Klar, wir machen selber Eis, aber das hat man ja nicht immer parat.
Sicher haben wir daheim vegane Gummibärchen, aber was ist, wenn sie unterwegs sind und jmd bietet ihnen etwas an?
Was, wenn es auf einem Geburtstag mit Ach und Krach vegetarische Kost gibt, aber nichts Veganes?

Ich möchte meine Kinder nicht dazu zwingen, auf alles zu verzichten und mir essgestörte Menschen züchten. Ich mache sie aufmerksam darauf, warum ICH es nicht esse und ICH es ihnen als Kleinkinder nicht gegeben habe, warum ICH es nicht kaufe, aber es ist für Kinder einfach viel zu schwer, alle Inhaltstoffe zu kennen und dann auch immer Nein zu sagen.

Ich bin sicher, mit der Basis, die ich ihnen gegeben habe, sind sie sehr gut informiert und sobald sie ein wenig größer sind und nicht mehr nur dem Primärtrieb folgen müssen, werden sie auch bewusster leben.

Lùthien

Mordrecht?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Da ich selber Kinder habe, weiß ich um die Gedanken, die man
> sich da macht, aber ich bin der Meinung, jedes Kind hat ab
> einem gewissen Alter das absolute Recht zu entscheiden, was
> es anziehen, essen, lesen etc. mag.

Nein - niemand hat das "Recht", zu morden.

Achim

Re: Wenn der vegane Teenager auf einmal Leichen konsumiert

Autor: K | Datum:
Hallo Lùthien,

Zitat: Ich möchte meine Kinder nicht dazu zwingen, auf alles zu verzichten und mir essgestörte Menschen züchten.

Was meinst Du mit dieser Aussage? Selbstverständlich soll man Kinder nicht zu irgendetwas zwingen - Überzeugung ist notwendig. Aber in welchem Verhältnis steht das zu "essgestörten Menschen"?

Zitat: Sicher haben wir daheim vegane Gummibärchen, aber was ist, wenn sie unterwegs sind und jmd bietet ihnen etwas an?

Ich weiß nicht wie alt Deine Kinder sind, aber als Elternteil hast Du m.E. auch die Verantwortung für Alternativen zu sorgen. Grundsätzlich bricht aber auch eine Kinderwelt nicht zusammen wenn mal etwas ohne vorhandene Alternative einfach abgelehnt wird. Etwas Konsumzurückhaltung im Kindesalter zu erlernen ist heute grundsätzlich positiv.

Zitat: Was, wenn es auf einem Geburtstag mit Ach und Krach vegetarische Kost gibt, aber nichts Veganes?

Bei solchen Gelegenheiten nehmen wir für unsere Kinder einfach selber einige Dinge mit - Kuchen sowieso :-)

Gruß
Kurt