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Vegane Kinder:
Mitleidsverlust wegen Kontakt zu Mördern?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 7

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Mitleidsverlust wegen Kontakt zu Mördern?

Autor: Dr. Brumm | Datum:
Hallo,
ich frage mich, ob unsere Kinder uns eines Tages als wirklichkeitsfremd abtun, gerade, wenn sie viel Kontakt zu Nichtveganern haben.
Meine Tochter geht in einen Kinderladen, in dem alle anderen Kinder zum Frühstück, Mittagessen und auch sonst Tierprodukte konsumieren, sie bekommt irgendwie immer eine "Extravurst". Sie weiß, dass die anderen Kinder Fleisch essen und will das auch nicht, aber ich frage mich, wie lange noch. Sie lernt die Nichtveganer doch als auf vielen Ebenen sehr nette Menschen kennen (ebenso in Familie und Freundeskreis), muss sie da nicht irgendwann denken, dass das Tieressen so schlimm nicht sein kann?
Ich habe Angst, dass sie abstumpft, für mich ist das Ermorden jedweden Tieres echter Horror (geworden), aber wenn es alle um uns herum machen, wie gruselig kann es dann für ein Kleinkind wohl tatsächlich noch sein?
Versteht ihr, was ich meine? Was sind eure Erfahrungen mit euren Kindern?
Liebe Grüße,
Vicky

Re: Mitleidsverlust wegen Kontakt zu Mördern?

Autor: K | Datum:
Hallo Vicky,

> Was sind eure Erfahrungen mit euren Kindern?

Bei unseren Kindern gab es bislang keine "Abstumpfungserscheinungen". Im KiGa und in der Schule haben sie ein ausschließlich unveganes Umfeld. Eher gab es schon öfter mal Unverständnis warum so wenige Menschen vegan leben. Wie das später im Jugendlichenalter aussieht - wir werden sehen.

Viele Grüße
Kurt

Re: Mitleidsverlust wegen Kontakt zu Mördern?

Autor: martin | Datum:

> Ich habe Angst, dass sie abstumpft, für mich ist das Ermorden
> jedweden Tieres echter Horror (geworden), aber wenn es alle
> um uns herum machen, wie gruselig kann es dann für ein
> Kleinkind wohl tatsächlich noch sein?

Wenn du es einem Kind erklärst, muss das nicht unbedingt "gruselig" geschehen. In der Regel kann man sich auf die natürliche Empathie verlassen, sodass es reicht, ihm zu erklären, dass ein Tier für diese Produkte sterben müsste. Ein entsprechendes Tier kann man auf einem normalen Bild zeigen.

Wenn man zum anderen erklärt, dass etwas nicht deshalb richtig ist, nur weil es alle machen (hier helfen einfache Analogien), sollte es verschändlich sein, dass Tierprodukte nicht in Ordnung sind.

Re: Mitleidsverlust wegen Kontakt zu Mördern?

Autor: n-vegan | Datum:
Zitat: Wenn du es einem Kind erklärst, muss das nicht unbedingt "gruselig" geschehen. In der Regel kann man sich auf die natürliche Empathie verlassen, sodass es reicht, ihm zu erklären, dass ein Tier für diese Produkte sterben müsste.


Das setzt voraus, dass das Kind bereits begreift, was Sterben bedeutet. Dieses Begreifen setzt meiner Ansicht nach begründet auf meine Erfahrungen erst sehr spät im Leben eines Kindes ein, je nach geistigen Fähigkeiten zwischen dem 9. und 12. Lebensjahr. Vorher ist ein Mensch gar nicht in der Lage zu erfassen, dass nach dem Tod eines Lebewesens (wahrscheinlich) NICHTS mehr kommt, dass es nicht mehr wieder kommt. Das die Existenz dieses Wesens für alle Verbleibenden unwiderruflich beendet ist. Das ist eine Wahrheit von einer solchen Dimension, dass sie wohl gerne auch aus Gründen des Selbstschutzes selbst von älteren Menschen geleugnet wird.

Die Worte "Schmerzen", sowohl physische als auch psychische, oder "Quälen", "Eingesperrt", "der Mama weggenommen" werden viel früher im Leben wirklich begriffen, können gefühlsmäßig erfasst und somit was entscheidend bei diesem Thema sein dürfte auch nachempfunden werden. Dass es schwierig (verstörend) für vegan lebende Kinder ist, dass Menschen aus ihrem unveganen Umfeld die sie meistens als "liebenswürdig" empfinden glasklar böse Dinge tun ist logisch und nahezu unvermeidlich. Da müssen wir als Eltern sie auffangen.

Ich hab's grad erklärungstechnisch leicht, meine 2-jährige lässt sich derzeit noch damit "abspeisen" dass ich ihr bspw sage: ja, die Bine ist lieb, aber wenn sie Kuhmilch trinkt tut sie etwas Böses. Wir müssen ihr sagen, dass sie damit aufhören muss! Da sie selbst selten sofort mit etwas aufhört, wenn ich sie darum bitte (Eleni, hör auf das Klopapier abzurollen!!) ist es für sie "ok", dass auch ihre Tagesmutter nicht SOFORT damit aufhört, (wirklich) böse Dinge zu tun. Später, vielleicht schon in einem Jahr wird die ganze Sache heikler. Hoffe, dass unser Umfeld bis dahin größtenteils vegan ist, sonst muss ich dann halt weiter schaun wie ich sie möglichst psychisch unbeschadet aus der Nummer raus krieg.

Wie dem auch sei, dass mit dem Abstumpfen kann meines Erachtens nicht geschehen, wenn wir als vegane Eltern für unsere Kleinen da sind. Ihnen vorleben was richtig und wahr ist und ihnen alle ihre Fragen nach bestem Wissen und Gewissen beantworten. Und wenn sie später sehen, erleben, dass wir aktiv für Tierrechte eintreten (und sei es nur durch STETIGE Aufklärung von Unveganern) sehen sie ja auch, dass wir zu dem was wir ihnen erzählen stehen. Was wichtig ist für ihr inneres Gleichgewicht in einer Welt der Widersprüche. In der sind wir als NICHT von Geburt an vegan lebende Menschen aufgewachsen und mit den Nachwehen müssen wir heute noch kämpfen. Ich bin mir aber sicher (so sicher man sich bei derartigen Spekulationen eben sein kann), dass ich mich nicht oft so zerrissen gefühlt hätte, wenn meine Bezugspersonen in meiner Kindheit vegan gewesen wären. Insofern fürchte ich auch nicht, dass meine Kleine jemals unvegan wird. Sie weiß durch mich, dass es falsch ist und ich bin in den entscheidenden Phasen ihrer Persönlichkeitsentwicklung maßgebend.

Re: Mitleidsverlust wegen Kontakt zu Mördern?

Autor: Hilde | Datum:
Der Titel des Threads ist jetzt nicht Dein Ernst, oder?!

Re: Mitleidsverlust wegen Kontakt zu Mördern?

Autor: Anniiiz | Datum:
den titel finde ich auch seltsam gewählt...
gerade zu übertrieben.

ich sage dazz: erklären, erklären, erklären...
oder das kind selbst entscheiden lassen, denn es ist ein eigenständiger mensch, nicht dein eigentum!

Re: Mitleidsverlust wegen Kontakt zu Mördern?

Autor: Marco | Datum:
Anniiiz schrieb:
>
> den titel finde ich auch seltsam gewählt...
> gerade zu übertrieben.

Inwiefern?

> oder das kind selbst entscheiden lassen, denn es ist ein

Würdest Du Dein Kind auch selbst entscheiden lassen, ob es Crystal Meth nimmt?

> eigenständiger mensch, nicht dein eigentum!

Wo wurde etwas anderes angedeutet?