Atheismusforum:
Wir rufen zum Mittagsgebet - durchgeknallte Sekte

Hallo Achim,
klar kenne ich das aus meiner ehemaligen Heimat (Tatort: oberbayerisches quasi-erzkatholisches Dorf). Einfach mal "Gebet Ratsche" googeln, und es erscheinen reichlich Leuz mit ner Zerebral-Ratsche aus dem Voralpen- und Alpengebiet (D,A, CH)
Noch mehr Mittelalter gefällig?
Ich kenne noch den Brauch, dass große Baumschwämme auf Draht gezogen und angezündet wurden. Das Zeugs qualmte lecker und wurde vor der Kirche wie ein Lasso geschwungen - atemberaubend!
Auch schön: Eichen, deren Stämme mit drei untereinander geschnitzten Kreuzen verschandelt wurden, damit keine Hexen das Milchvieh verhexen.
Kuhställe werden einmal jährlich vom Bauern mit Weihrauch beräuchert.
Auf der Unterseite des Brotlaibes werden drei Kreuze geritzt, eine Art Zauberformel gesprochen, bevor der Laib angeschnitten wird. (Was ein Glück, dass es damals noch keine Erschießungskommandos, elektrischen Stühle etc. gab, was für eine Schnitz-Action! Aber Galgen wäre gegangen. Geht schnell, und das Brot sieht dann richtig appetitlich aus.)
Auch 21 Jahrhundert: Kirchenbänke mit strenger Sitzordnung: Rechts Männer, links Frauen, vorne ledige Mütter mit ihren stigmatisierten Kindern. (Ich habe nie heraus bekommen, in welcher Reihe die Väter der ledigen Kinder sitzen, aber Hauptsache schein-heilig.)
Noch ca. 1975(soll geändert worden sein): Selbstmörder durften nur in "heiliger Erde" begraben werden, wenn ein Psychiater attestierte, dass diese armen Menschen aufgrund depressiver Vorerkrankung Suizid begangen haben. Plöhd nur, wer als Toter kein Attest und somit ordnungsgemäße Beerdigung aufweisen konnte. Stank der dann zum Himmel?
Exorzismus: Die Exorzisten arbeiten bis heute rund um die Uhr, aber dieses Thema ist einen eigenen Thread wert...

LG
Trolli