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Veganismusforum:
Nicht-vegane Freunde

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 21

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Nicht-vegane Freunde

Autor: ann | Datum:
Bin nun schon seit ca. einem Jahr Veganerin und bin von meiner veganen Lebensweise sehr überzeugt. Mir ist es sehr wichtig, auch andere Menschen vom Veganismus zu überzeugen. Zwar geben mir viele Freunde recht, sind aber nicht bereit, selbst ihr Verhalten zu ändern. Sie halten mich für zu extrem und sagen mir sogar, ich wäre fanatisch. Vielleicht weil mir es schwer fällt, "sachlich" und emotionslos mit ihnen über dieses Thema zu sprechen.
Mich macht es traurig, das Verhalten der Menschen, die mir nahe stehen, nicht ändern zu können. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man kein VeganerIn sein kann! Alles andere macht mich traurig und wütend.

Wie geht ihr mit euren nicht-vegenen Freunden um? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich?

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: TomGast | Datum:
Hallo Ann,

>Zwar geben mir viele Freunde recht, sind aber nicht bereit, selbst >ihr Verhalten zu ändern.

Was hast du ihnen denn schon an Informationen gegeben? Bilder sagen ja oftmals mehr als tausend Worte, vielleicht lassen sie sich ja durch das unter folgenden Links zu findende Bildermaterial davon überzeugen, dass ihr Konsumverhalten ein moralisches Verbrechen ist.


>Wie geht ihr mit euren nicht-vegenen Freunden um?

Das steht und fällt wohl mit dem Verständnis von Freundschaft. Freundschaft, das bedeutet für mich eine enge Vertrautheit, eine Vertrautheit, die ich zu TierausbeuterInnen ebenso wenig aufbauen kann wie zu FaschistInnen. Jedoch finden sich in meinem Bekanntenkreis selbstverständlich zahlreiche NichtveganerInnen, die sich schon durch meine bloße Existenz als Veganer provoziert fühlen. Schließlich halte ich ihnen - auch ohne viele Worte darüber zu verlieren - ständig ihre moralischen Fehltritte vor Augen, indem ich z.B. in der Mensa nicht an einem Tisch mit ihnen speise. Konflikte sind da selbstredend vorprogrammiert, doch das sorgt zumindest für eine permanente Beschäftigung mit dem Thema.

Letztlich wirst du dich von dem Gedanken lösen müssen, dich mit NichtveganerInnen gut zu verstehen, sofern dein Denken und Handeln antispeziesistisch motiviert ist. Ich persönlich bemühe mich, NichtveganerInnen zu verdeutlichen, dass ich keinen persönlichen Hass gegen sie verspüre, aber ihre Lebensweise, die unsäglich viel Leid verursacht, zutiefst ablehne und verachte. Meist sind so noch Gespräche über Themen möglich, die sich hinsichtlich des Vegansismus indifferent verhalten.

Gruß,
Tom

Zwischenmenschlichkeit/Vertrautheit

Autor: tHflaV | Datum:
TomGast schrieb:

> Vertrautheit, die ich zu
> TierausbeuterInnen ebenso wenig aufbauen kann wie zu
> FaschistInnen.

Wie beurteilst du eine vergleichbare (enge) Vertrautheit zu nahestehenden Verwandten, zum Beispiel zu Eltern oder Geschwistern? Kann diese Vertrautheit in einem antispeziesistischen-speziesistischen Spannungsverhältnis aufrecht erhalten werden?

Wie sieht das z.B. praktisch bei anderen ForenbesucherInnen und hiesigen Forenadmins aus?

Re: Zwischenmenschlichkeit/Vertrautheit

Autor: Tanja | Datum:
> Wie beurteilst du eine vergleichbare (enge) Vertrautheit zu
> nahestehenden Verwandten, zum Beispiel zu Eltern oder
> Geschwistern? Kann diese Vertrautheit in einem
> antispeziesistischen-speziesistischen Spannungsverhältnis
> aufrecht erhalten werden?
>
> Wie sieht das z.B. praktisch bei anderen ForenbesucherInnen
> und hiesigen Forenadmins aus?

Gute Frage, dazu wollte ich auch schon mal einen Beitrag schreiben. ;-)
Seine Familie sucht man sich ja nicht aus, da wächst keine Vertrautheit mit dem immer-besser-Kennenlernen sondern man hat sie normalerweise von Kindesbeinen an und kann sie dann höchstens verlieren bzw. die Vertrautheit wird weniger. Rein objektiv ist es sicher nicht weniger schlimm, wenn ein Angehöriger ein Verbrechen begeht - und doch bin ich der Meinung, daß man damit wahrscheinlich anders umgehen wird.
Warum, weiß ich nicht genau, sicher gibt es aber über sowas (z.B. was Familien von Angehörigen des Nazi-Regimes angeht) irgendwelche soziologischen Studien.

Tanja

Re: Zwischenmenschlichkeit/Vertrautheit

Autor: TomGast | Datum:
>Warum, weiß ich nicht genau, sicher gibt es aber über sowas (z.B. >was Familien von Angehörigen des Nazi-Regimes angeht) irgendwelche >soziologischen Studien.

Die wird es sicherlich geben, persönlich kenne ich nur eine Fernsehreportage (müsste SpiegelTV gewesen sein) über die Mutter eines Massenmörders, der in der Todeszelle sitzt. Sie beschrieb ihre ambivalenten Gefühle für ihn, die sich ständig zwischen nicht enden wollender Liebe und unstillbaren Hass bewegen. Besonders pikantes Detail: Er ermordete u.a. seinen Vater.

Gruß,
Tom

tHflaV

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ich spreche leider nicht besonders gut Klingonisch, was heißt denn tHflaV?

Achim

Re: tHflaV

Autor: tHfkaV | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Ich spreche leider nicht besonders gut Klingonisch, was heißt
> denn tHflaV?
>
> Achim

Ups, da habe ich mich glatt vertippt.

tHfkaV = the Human formerly known as Vegetarian

Das ist eine Anlehung an den amerikanischen Musiker Prince, der sich eine Zeit lang "TAFKAP" (The Artist Formerly Known As Prince) nannte.

Re: tHflaV

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Qapla' vegan

bang SoH'a'.

Hm, was heißt eigentlich "vegan" auf klingonisch? Gibt's das Wort da überhaupt?

Achim

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Zwar geben mir viele Freunde recht, sind aber nicht bereit,
> selbst ihr Verhalten zu ändern. Sie halten mich für zu extrem

Geeignete Informationsschrifen findest Du hier (vgl. auch http://veganismus.ch/foren/read.php?f=2&i=586&t=586), Bildmaterial im Maqi-Bildarchiv und http://govegan.de.

> Wie geht ihr mit euren nicht-vegenen Freunden um? Habt ihr
> vielleicht ein paar Tipps für mich?

Bitte benutze die Suchfunktion hier im Forum, dazu gibt es (was wohl wenig überraschen düfte) bereits zahlreiche Beiträge.

Achim

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: blanci | Datum:
>Wie geht ihr mit euren nicht-vegenen Freunden um? Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich?

naja, das gleiche kannst du auch bei fleischfressenden familienmitgliedern fragen. ich halte ihnen nur immer wieder vor augen wie schlecht das ist was sie machen. der fleischkonsum in unserem haushalt ist schon so drastisch gefallen, das hätt ich nicht für möglich gehalten. mein bruder ist jetzt auch schon fast vegan, meine mutter braucht noch einen kleinen anstoß.

ich würde einfach sagen, rede viel mit deinen nicht veganen freunden, halte ihnen immer alles vor augen, etc. manchmal passierts dann schon ganz wie von selbst dass sie plötzlich keine lust mehr auf ein schnitzerlsemmerl haben. sich von ihnen abzuseilen würde ich falsch finden, weil nur mit diskutieren und vorhalten kann man etwas erreichen.

lg blanc

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: Arno | Datum:
Hallo Forumsfreunde,

kein Veganer lebt auf einer isolierten Insel.
Veganer leben in einer Demokratie als kleine
Randgruppe. Das heißt, daß Veganer stets mehr
anders denkende Freunde haben. Das ist aber auch gut so.
Die Auseinandersetzung ist also vorprogrammiert.
Wenn man andere Menschen für seine Lebensinhalte
gewinnen will, braucht man Mut und Ausdauer.
Vorwürfe, Provokationen, Beleidigungen helfen nicht weiter.
Wenn jeder Veganer dies berücksichtigt, wächst die
Randgruppe und mit ihnen die Einflußnahme auf die
poliischen Geschicke.
Ich denke, dieses Engagement lohnt sich und führt
über viele Jahre zum Erfolg.

Viele Grüße
Arno

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: Achim Stößer | Datum:
> kein Veganer lebt auf einer isolierten Insel.

Hm, doch, wenn ich mich recht erinnere gibt es ein Projekt einer nur von veganern bewohnten Insel (oder ist zumindest geplant).

> Veganer leben in einer Demokratie als kleine
> Randgruppe. Das heißt, daß Veganer stets mehr
> anders denkende Freunde haben. Das ist aber auch gut so.

Äh, nein. Ich bin weder mit Leichenfressern noch mit Nazis noch mit Christen etc. befreundet.

> Wenn man andere Menschen für seine Lebensinhalte
> gewinnen will, braucht man Mut und Ausdauer.

Mut? Naja. Ausdauer? Sicher. Un manches andere.

> Vorwürfe, Provokationen, Beleidigungen helfen nicht weiter.

Du wiederholst Dich. Durch Fußaufstampfen wird es nicht wahrer.

> Wenn jeder Veganer dies berücksichtigt, wächst die
> Randgruppe und mit ihnen die Einflußnahme auf die
> poliischen Geschicke.

Wieviele Leute sind durch Deine (geheime? Details verrätst Du ja nicht) "Methode" bisher vegan geworden?

Durch unsere - effektiven - Methoden, die Du hier permanent zu diskreditieren versuchst ("Beleidigung") - gibt es jedenfalls jede Menge Veganer. Vielleicht informierst Du Dich einfach mal (z.B. http://www.veganismus.ch/foren/read.php?f=2&i=586&t=586), statt Dir irgendwelche abstrusen Theorien aus den Figern zu sauegn (die offensichtlich allein den Zweck haben, Dein kontraproduktives Verhalten, mit dem Du versuchst, nur ja möglichst niemandem auf den Schlips zu treten, zu rechtfertigen).

Achim

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: Arno | Datum:
Hallo Achim,

ich diskreditiere niemanden und mein Verhalten ist auch nicht
kontraproduktiv und ich will schon gar nichts rechtfertigen.
Wir leben in einer multikuturellen Gesellschaft und müssen uns
täglich mit allen möglichen sachlichen und unsachlichen Dingen
auseinandersetzen. Ich vergleiche das immer mit einem
Spinnennetz. Wenn man an einer Seite zupft, schwingt es an
vielen anderen Ecken. Auch die Veganer, die auf einer Insel
ihre vagane Lebensweise praktizieren, müssen sich mit den
anders lebenden Menschen auseinandersetzen. Ein isoliertes Leben
gibt es nicht. Genauso geht es Dir,weil Du Dich auch mit den
Leichenfressern, Nazis, Christen usw. auseinandersetzt, weil Du
in den meisten Fällen gar nicht wissen kannst, welche Personen
vor Dir stehen.
Zumindest habe ich durch meine "geheime Methode" sehr viele Menschen in meinem Umkreis sehr nachdenklich gemacht.

Viele Grüße
Arno

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: Achim Stößer | Datum:
> gibt es nicht. Genauso geht es Dir,weil Du Dich auch mit den
> Leichenfressern, Nazis, Christen usw. auseinandersetzt, weil
> Du
> in den meisten Fällen gar nicht wissen kannst, welche Personen
> vor Dir stehen.

Selbstverständlich.

Was aber nun überhaupt nichs damit zu tun hat, daß ich, wie Du behauptet hast, mit Leichenfressern, Nazis etc. befreundet sein müßte.

> Zumindest habe ich durch meine "geheime Methode" sehr viele
> Menschen in meinem Umkreis sehr nachdenklich gemacht.


Ja sicher.

Womit die Frage, wieviele durch Deine "geheime Methode" vegan wurde, indiekt beantwortet ist: keiner.

Q.e.d.

Achinm

die geheime Methode

Autor: Tanja | Datum:
> Zumindest habe ich durch meine "geheime Methode" sehr viele
> Menschen in meinem Umkreis sehr nachdenklich gemacht.

Und wie sieht diese Methode nun aus?

Neugierig,
Tanja

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Arno,

> kein Veganer lebt auf einer isolierten Insel.
> Veganer leben in einer Demokratie als kleine
> Randgruppe. Das heißt, daß Veganer stets mehr
> anders denkende Freunde haben. Das ist aber auch gut so.
> Die Auseinandersetzung ist also vorprogrammiert.

Man muß allerdings nicht mit Menschen befreundet sein, um sie dazu zu bringen, nachzudenken und etwas zu verändern.

> Wenn man andere Menschen für seine Lebensinhalte
> gewinnen will, braucht man Mut und Ausdauer.

Es geht dabei ja nicht um mich, es geht um Dritte.

> Vorwürfe, Provokationen, Beleidigungen helfen nicht weiter.

Wenn jemand Tiere umbringt oder umbringen läßt, muß er sich das selbstverständlich vorhalten lassen, zu Provokationen habe ich nun ja schon alles gesagt (habe irgendwie den Eindruck, daß Du einfach nciht verstehst, was ich meine) - "Beleidigungen" wirst Du bei uns wohl nirgendwo finden.

Tanja

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: Manfred Eckmann | Datum:
[Zitate per quote markiert - Moderator]

Zitat: ich würde einfach sagen, rede viel mit deinen nicht veganen freunden, halte ihnen immer alles vor augen, etc. manchmal passierts dann schon ganz wie von selbst dass sie plötzlich keine lust mehr auf ein schnitzerlsemmerl haben. sich von ihnen abzuseilen würde ich falsch finden, weil nur mit diskutieren und vorhalten kann man etwas erreichen.


Stellt sich jetzt bur die Frage ob sie aus Überzeugung kein Fleisch essen,oder weil sie die ständigen beschwerden nicht hören wollen.Wer weiß was sie machen wenn du nicht da bist?

Zitat: Mich macht es traurig, das Verhalten der Menschen, die mir nahe stehen, nicht ändern zu können. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man kein VeganerIn sein kann! Alles andere macht mich traurig und wütend.


Ich persönlich kann das sehr gut verstehen.Aber es ist eben so das man andere Überzeugungen als der große Rest der Menschheit haben kann.Da kann man nicht ändern.Zumindest nicht immer.

Und ich denke mal diese Tatsache macht dich auch traurig weil dir was an diesen Leuten hängt.Logisch,ein Mensch ist ja auch noch mehr als das was er zu sich nimmt.Soll man deswegen eine Freundschaft aufgeben?Ich denke eher nicht.Ausserdem akzeptieren und verstehen deine Freunde dich.Auch wenn ihre Einstellung für dich schwer zu akzeptieren ist.

Re: Nicht-vegane Freunde

Autor: Achim Stößer | Datum:
Manfred Eckmann schrieb:
> dir was an diesen Leuten hängt.Logisch,ein Mensch ist ja auch
> noch mehr als das was er zu sich nimmt.Soll man deswegen eine
> Freundschaft aufgeben?Ich denke eher nicht.Ausserdem

Bei Veganismus geht es nicht darum, "was man zu sich nimmt", sondern darum, andere Tiere nicht zu mißhandeln und umzubringen, um ihre Leichen, Sekrete usw zu fressen oder sonstwie zu nutzen.

Veganismus ist keine "Diät", sondern eine Frage der Ethik. Daher ist die Frage nach speziesistischen Freunden analog zu der nach rassistischen etc.

Steht aber alles bereits hier. Bevor Du also weitere Beiträge dieser Art (und solche, die ich wegen Verstoß gegen die Forenrichtlinien löschen mußte) verfaßt, lies bitte a) eben diese Forenrichtlinien, b) die Threads, auf die Du antwortest, c) die zugehörigen FAQs und d) ggf. die anderen Threads, die sich mit dem Thema befassen (Suchfunktion), und zwar aus den in den Forenrichtlinien angegebenen Gründen. Kontraproduktive Stammtischforen mit Websites ohne eigene sinnvolle Inhalte findest Du andernfalls genug - hier ist keines.

Achim