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Veganismusforum:
"Steakliebhaber" sind [u.a. auch] Klimasünder

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"Steakliebhaber" sind [u.a. auch] Klimasünder

Autor: Nathan | Datum:
[Beitrag verschoben aus Pressespiegel, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Wurde der Fakt, dass Nichtveganismus mit erheblichen Klimaschäden verbunden ist, unter anderem auch noch in Al Gores Film "Eine unbequeme Wahrheit" verheimlicht, taucht er nun in Folge einer neuen Studie aus Japan auch in bekannten deutschen Zeitungen auf. Sogar die jedem zur Verfügung stehende Alternative "kein Fleisch zu essen" wird im letzen Satz noch schnell angerissen. Aber wahrscheinlich bleiben die Meisten der halbinteressierten Leser an dem vorherigen Verweis auf eine andere Studie hängen, nach der für Öko-Leichenteile 40% weniger Kohlendioxid ausgestoßen wird. Und auch Vegetarier dürfen sich noch weiter auf die Schulter klopfen, werden sie doch vor der Konfrontation mit dem Fakt, dass auch ihre Milchsklaven Methan unfreiwillig produzieren, verschont...

[Ein Kilo Fleisch – schädlich wie 250 km Autofahrt - Mod]

Autor: Nathan | Datum:
Ein Kilo Fleisch – schädlich wie 250 km Autofahrt

Wussten Sie, dass Steakliebhaber ähnlich große Klimasünder sind wie Autofahrer? Forscher haben ausgerechnet, dass der Klimaschaden von nur einem Kilo Fleisch rund 36 Kilogramm Kohlendioxid entspricht – wobei noch nicht einmal Energieverbrauch der Rinderfarm und Transport berücksichtigt sind.

Einfache Maßnahme zum Schutz der Umwelt: Weniger Fleisch essen

Die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch ist so klimaschädlich wie eine Autofahrt von 250 Kilometern. Das berichtet das britische Magazin „New Scientist“ mit Verweis auf japanische Forscher. Sie berücksichtigten unter anderem die Futterproduktion und das Methangas, das Rinder bei der Verdauung ausstoßen. Das Team um Akifumi Ogino vom Nationalen Institut für Vieh- und Weideforschung in Tsukuba hatte für die Studie Daten einer industriellen japanischen Rinderfarm verwendet.

Die Produktion und der Transport des Futters machen demnach mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs aus. Der Hauptanteil des Treibhauseffekts der Fleischproduktion gehe jedoch auf Methan zurück, das bei der Verdauung entsteht. Der gesamte Treibhauseffekt von einem Kilogramm Fleisch entspreche dem von 36,4 Kilogramm Kohlendioxid. Da die Forscher den Energieverbrauch einer Rinderfarm und den Fleischtransport nicht berücksichtigt hätten, sei der Klimaschaden von einem Kilogramm Fleisch noch höher als berechnet, schreibt das Magazin.

Eine schwedische Studie hatte bereits herausgefunden, dass bei Fleisch von Öko-Rindern, die auf der Weide stehen, um 40 Prozent weniger Treibhausgase produziert werden als beim Füttern mit Kraftfutter. Es gebe viele Versuche, den Treibhausgasstoß bei der Fleischproduktion zu verringern, sagte Su Taylor von der Gesellschaft der Vegetarier in Großbritannien. „Aber eines der einfachsten Dinge, die man tun kann, ist es, kein Fleisch mehr zu essen.“



http://www.welt.de/wissenschaft/article1036038/Ein_Kilo_Fleisch__schaedlich_wie_250_km_Autofahrt.html

Ein Kilo Fleisch verursacht 36 Kilogramm Kohlendioxid

Autor: Achim Stößer | Datum:
Stand fast wörtlich auch im Spiegel
Zitat:
19. Juli 2007

KLIMABILANZ
Ein Kilo Fleisch verursacht 36 Kilogramm Kohlendioxid

Die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch belastet das Klima so stark wie 250 Kilometer Autofahrt. Das hat eine japanische Studie zur Umweltbilanz von Rindern ergeben. Am klimaschädlichsten ist das Methan, das die Tiere bei der Verdauung ausstoßen.

Vegetarische Ernährung schützt das Klima: Der CO2-Rechner des bayrischen Umweltministeriums weist für Vegetarier einen deutlich geringeren Kohlendioxid-Ausstoß aus als für typische Fleischesser. Der Steak-Liebhaber kommt demnach auf 1,82 Tonnen CO2 pro Jahr, Vegetarier hingegen auf weniger als eine Tonne.

DPA

Steak: Wer weniger Fleisch isst, schützt das Klima
Japanische Wissenschaftler haben nun die Umweltbilanz von Rindfleisch genauer berechnet. Akifumi Ogino vom Nationalen Forschungsinstitut für Landwirtschaft in Tsukuba und seine Kollegen hatten dazu die Rinderhaltung in Japan von der Geburt bis zur Schlachtung der Tiere untersucht. Demnach entstehen bei der Rinderhaltung, für ein Kilogrammfleisch, Gase mit einer Treibhauswirkung, die der von etwa 36 Kilogramm Kohlendioxid entspricht.

Den größten Anteil daran habe das Methan, das Kühe während der Verdauung freisetzen, berichtet das Magazin "New Scientist". Zum Vergleich: Ein durchschnittliches europäisches Auto stößt auf 250 Kilometern Fahrt knapp 40 Kilogramm Kohlendioxid aus. Auch der Stallmist kann negativ zur Umweltbilanz beitragen, da er Boden und Wasser belastet. Darüber hinaus kostet die Fleischproduktion Energie, hauptsächlich für die Herstellung des Tierfutters.

Die Umweltbelastung, die beim Transport des Fleisches entsteht, haben die Wissenschaftler dabei nicht berücksichtigt. Das heißt, die Umweltbilanz der gesamten Rindfleischproduktion - vom Acker bis auf den Teller - fällt noch schlechter aus, als die Studie zeigt.

Die Forscher rechnen derweil vor, wie Rinderhalter die Umweltbilanz verbessern können: Wenn die Mutterkühe ihre Kälber in kürzeren Abständen bekommen, verringert sich die Belastung um knapp sechs Prozent.

Eine schwedische Studie hatte 2003 gezeigt, dass die Wahl des Futters einen weitaus größeren Effekt hat: Rinder, die Weidegras statt Kraftfutter bekommen, setzen 40 Prozent weniger Treibhausgase frei und verbrauchen 85 Prozent weniger Energie.

Um die Freisetzung von Methan aus dem Verdauungstrakt zu verringern, hatte die neuseeländische Regierung 2003 sogar versucht, Rinder und Schafe mit einer Methangassteuer zu belegen. In dem Land ist der Viehbestand für mehr als die Hälfte des gesamten Ausstoßes von Treibhausgasen verantwortlich. Nach Bauernprotesten rückte die Regierung von der Blähungssteuer jedoch wieder ab. Dafür wollen nun Zürcher Forscher Rindern und Schafen die Blähungen abgewöhnen
(mehr...)

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,495414,00.html

- war eine dpa-Meldung ;-) .

Interessant finde ich: "Die Umweltbelastung, die beim Transport des Fleisches entsteht, haben die Wissenschaftler dabei nicht berücksichtigt."

Schade, daß immer nur vom "Fleisch"; von Vegetarier die Rede ist - also ob Veganer nicht (natürlich) auch dabei besser abschnitten als Vegetarier ...

Achim

"Fleisch ist Mord an der Umwelt" (New Scientist)

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hier zwei etwas "wissenschaftlichere" Quellen - bemerkenswert v.a. der New Scientist-Titel:

Zitat: Meat is murder on the environment

A kilogram of beef is responsible for more greenhouse gas emissions and other pollution than driving for 3 hours while leaving all the lights on back home.

This is among the conclusions of a study by Akifumi Ogino of the National Institute of Livestock and Grassland Science in Tsukuba, Japan, and colleagues, which has assessed the effects of beef production on global warming, water acidification and eutrophication, and energy consumption. The team looked at calf production, focusing on animal management and the effects of producing and transporting feed. By combining this information with data from their earlier studies on the impact of beef fattening systems, the researchers were able to calculate the total environmental load of a portion of beef.

Their analysis showed that producing a kilogram of beef leads to the emission of greenhouse gases with a warming potential equivalent to 36.4 kilograms of carbon dioxide. It also releases fertilising compounds equivalent to 340 grams of sulphur dioxide and 59 grams of phosphate, and consumes 169 megajoules of energy (Animal Science Journal, DOI: 10.1111/j.1740-0929.2007.00457.x). In other words, a kilogram of beef is responsible for the equivalent of the amount of CO2 emitted by the average European car every 250 kilometres, and burns enough energy to light a 100-watt bulb for nearly 20 days.

The calculations, which are based on standard industrial methods of meat production in Japan, did not include the impact of managing farm infrastructure and transporting the meat, so the total environmental load is higher than the study suggests.

Most of the greenhouse gas emissions are in the form of methane released from the animals' digestive systems, while the acid and fertilising substances come primarily from their waste. Over two-thirds of the energy goes towards producing and transporting the animals' feed.

Possible interventions, the authors suggest, include better waste management and shortening the interval between calving by one month. This latter measure could reduce the total environmental load by nearly 6 per cent. A Swedish study in 2003 suggested that organic beef, raised on grass rather than concentrated feed, emits 40 per cent less greenhouse gases and consumes 85 per cent less energy.

"Methane emissions from beef cattle are declining, thanks to innovations in feeding practices," says Karen Batra of the National Cattlemen's Beef Association in Centennial, Colorado. "Everybody is trying to come up with different ways to reduce carbon footprints," says Su Taylor of the Vegetarian Society in the UK: "But one of the easiest things you can do is to stop eating meat."

From issue 2613 of New Scientist magazine, 18 July 2007, page 15
http://environment.newscientist.com/article/mg19526134.500-meat-is-murder-on-the-environment.html


Zitat: Fleischverzehr fördert Erderwärmung

Der Verzehr von einem Kilogramm Rindfleisch produziert mehr Treibhausgase als drei Stunden Autofahren - etwa 250 Kilometer Strecke -, wobei man die heimische Wohnung noch hell erleuchtet zurück lassen dürfte. Zu diesem Resultat gelangten japanische Forscher, welche die Produktionsbedingungen von Rindfleisch untersuchten.

Akifumi Ogino und seine Kollegen vom National Institute of Livestock and Grassland Science in Tsukuba berechneten die Entstehung von Treibhausgasen bei der Aufzucht der Rinder einschließlich der Produktion von Futtermitteln und ihrer Transporte. Berücksichtigt wurden auch der Energieverbrauch, die Entstehung von Methan sowie die Wasserverschmutzung. Die Ergebnisse stellen die Forscher in der August-Ausgabe des “Animal Science Journal” vor.

Nach den Berechnungen produziert ein durchschnittliches Rind während seines Lebens 4.550 Kilogramm Kohlendioxid. Auf ein Kilogramm gehandeltes Rindfleisch entfallen 36,4 Kilogramm Kohlendioxid, 340 Gramm Schwefeldioxid und 59 Gramm Phosphat, schreibt der “New Scientist”.

Ein Großteil der tierischen Treibhausgase macht das Methan aus, welches bei der Verdauung im Rind entsteht. Produktion und Transport der Futtermittel sind für mehr als zwei Drittel des Energieverbrauchs verantwortlich.

Nicht in die Rechnung einbezogen wurde der Transport des Fleisches vom Schlachter bis zum Lebensmittelhändler. Die absoluten Emissionen dürften angesichts globalisierter Märkte und Warentransporte also noch höher liegen.

Ein verbessertes Abfallmanagement und die um einen Monat verkürzten Intervalle beim Kalben könnten die Emissionen nach den Berechnung der Japaner um nahezu 6 Prozent verringern.

Nach einer schwedischen Studie aus dem Jahr 2003 steht die Öko-Landwirtschaft wesentlich besser da: Dort lassen sich 40 Prozent Treibhausgase und 85 Prozent Energie sparen, wenn die Rinder statt mit Kraftfutter mit dem Gras ortsnaher Wiesen ernährt werden.

Forschung: Akifumi Ogino, Kazuhiro Shimada, National Institute of Livestock and Grassland Science, Tsukuba; Hiroyuki Hirooka, Hideki Orito, Graduate School of Agriculture, Kyoto University; veröffentlicht im Animal Science Journal, Vol 78 Issue 4 pp 424-432, August 2007

WWW:
Abstract: DOI: 10.1111/j.1740-0929.2007.00457.x
Beitrag im New Scientist

http://umwelt.scienceticker.info/2007/07/21/fleischverzehr-foerdert-erderwaermung/


Achim

Re: "Steakliebhaber" sind [u.a. auch] Klimasünder

Autor: Schlunz | Datum:
Die Aufklärung zu dieser Problematik gewinnt mehr und mehr an Boden.
Das Wissen um die Wasserverschwendung durch Tierleid sollte sich natürlich genauso breit machen.
Es wird selbst für ethisch Minderbemittelte immer unbequemer, die Leichenfresserei zu rechtfertigen.