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Veganismusforum:
Framstag essen wir mal kein Fleisch - ob wir das wohl überleben?

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Framstag essen wir mal kein Fleisch - ob wir das wohl überleben?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Die Kampagne der Bundesregierung "5 am Tag" empfiehlt fünf Portionen(!) Gemüse und Obst am Tag. Was selbst als Veganer kaum zu machen ist, wie erst, wenn man Lebensmittel durch Käse, Eier oder Leichenteile ersetzt?

Selbst die DGE, "Deutsche Gesellschaft für Ernährung", eine Lobbyorganisation der "Fleisch"- und "Milchindustrie" (http://veganismus.de/vegan/faq-rechfertigungsversuche.html#dge) empfiehlt in ihren "Zehn Regeln der DGE"
Zitat: 3. Gemüse und Obst – Nimm „5“ am Tag …

Genießen Sie 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag, möglichst frisch, nur kurz gegart, oder auch 1 Portion als Saft – idealerweise zu jeder Hauptmahlzeit und auch als Zwischenmahlzeit: Damit werden Sie reichlich mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Carotinoiden, Flavonoiden) versorgt. Das Beste, was Sie für Ihre Gesundheit tun können.

4. Täglich Milch und Milchprodukte; ein- bis zweimal in der Woche Fisch; Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen.

Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z.B. Calcium in Milch, Jod, Selen und Omega-3-Fettsäuren in Seefisch. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und Vitaminen (B1, B6 und B12). Mehr als 300 – 600 g Fleisch und Wurst pro Woche sollten es nicht sein. Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten. http://www.dge.de/modules.php?name=Content&pa=showpage&pid=15


Unfreiwillig komisch auch die Schweizer Fleischpropagandaorganisation "Proviande", die auf US-Empfehlungen aus den 80er zurückgreifen muß, während "nun", 1992(!), weniger "Fleisch" empfohlen wird:
Zitat: Wieviel Fleisch ist sinnvoll?

Die empfohlenen Mengen zum Fleischkonsum widerspiegeln die jeweils aktuellen Erkenntnisse der Ernährungsmedizin. [...] Die aktuellen offiziellen Empfehlungen verschiedener Organisationen:

Schweizerische Gesellschaft für Ernährung, Bern, 2005:

Pro Tag abwechslungsweise 1 Portion Fleisch, Fisch, Eier, Käse oder andere Eiweissquellen wie z.B. Tofu oder Quorn essen (1 Portion = 100 -120 g Fleisch/Fisch [Frischgewicht] oder 2-3 Eier oder 200 g Quark/Hüttenkäse oder 60 g Hartkäse oder 100 -120 g Tofu/Quorn). Pro Tag zusätzlich 3 Portionen Milch oder Milchprodukte verzehren, fettreduzierte Varianten bevorzugen (1 Portion = 2 dl Milch oder 150 -180 g Jogurt oder 200 g Quark/Hüttenkäse oder 30 - 60 g Käse).

Die US-Behörden empfehlen:

Noch sind täglich 2-3 Portionen mit einem Total von 140-200 Gramm empfohlen. Starker Gegenwind bläst nun aber von der «New Food Pyramid» von W.C.Willett & M.J.Stampfer, die Fleisch zum sparsamen Verzehr zuoberst in der Spitze ansiedeln (USA «Food Guide Pyramid» (USDA), 1992).
http://www.schweizerfleisch.ch/ernaehrung/nahrungsmittel_fleisch/wieviel_fleisch_/ (meine Hervorhebungen)
(Nicht verwechseln mit http://schweizerfleis.ch

Selbst wenn wir Fischleichen nicht dem "Fleisch" zurechnen, sind das also nach DGE drei bis sechs Leichenmahlzeiten pro Woche. Sprich: 15-18 Mal pro Woche Frühstück, Mittag- und Abendessen vegetarisch.

Also 70-85% der Mahlzeiten "fleischfrei" - nach Empfehlung der Tierausbeutungslobbyorganisation(!) DGE.

Ich komme drauf, weil immer wieder Neuvegetarieren empfohlen wird: "Koch doch mal für Deine Familie ein vegetarisches Essen, damit sie sehen, daß man auch ohne Fleisch lecker essen kann."

Wieso muß man ihnen das zeigen, was sie doch eh überwiegend machen?

Oder etwa doch nicht?

Wie kommt es, daß in Restaurants gefühlte 120% der Gerichte aus Leichen bestehen?

Wie kommt es, daß in Kantinen, Mensen usw. eben nicht 6 von 7 Gerichten vegetarisch (von vegan gar nicht zu reden) sind, sondern nahezu alle als Hauptanteil ein Stück von einem toten Tier beinhalten?

Wie kommt es, daß die belgische Stadt Gent einen einzigen Tag, den Donnerstag, zum "vegetarischen Donnerstag" machen will? Daß Paul McCartney den "fleischfreien Montag" ("Meatless Mondays") fordert?

Achim

Re: Framstag essen wir mal kein Fleisch - ob wir das wohl überleben?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Auch hier:
Zitat: [...] wobei eine fleischhaltige Ernährung etwa doppelt so viel CO2 verursacht wie eine fleischlose.

Die Stadt Zürich engagiert sich daher an der WWF-Aktion Panda-Zmittag vom 15. September. Die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung werden aufgefordert, am Dienstag über Mittag auf Fleisch zu verzichten. [...] Das Gesundheits- und Umweltdepartement (GUD) bietet am 15. September ausschliesslich fleischlose Gerichte in der Personalverpflegung an. Das GUD als grösstes Departement der Stadt Zürich umfasst unter der Leitung von Stadtrat Robert Neukomm Betriebe wie die Stadtspitäler Triemli und Waid sowie die Altersheime und Pflege-
zentren.

Das Schul- und Sportdepartement unter der Leitung von Stadtrat Gerold Lauber hat sich in Zusammenarbeit mit dem Lieferanten Menu and More dafür eingesetzt, dass sich möglichst viele Schulen an dieser WWF-Aktion beteiligen. Über 5 000 Kinder werden am Panda-Zmittag in den Horten vegetarisch ernährt.

Die Stadt Zürich leistet mit geschätzten 7 000 fleischlosen Mahlzeiten mehr als einen symbolischen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Geht man davon aus, dass die eine Hälfte der Beteiligten so oder so vegetarisch essen würde und nur die andere Hälfte als reale Einsparung gerechnet werden kann, ergibt sich eine Einsparung von rund 7 000 kg CO2. Denn ein vegetarisches Essen verursacht durchschnittlich 2 kg CO2 weniger als eines mit Fleisch. Die eingesparten 7 000 kg CO2 entsprechen einer Autofahrt von über 20 000 Kilometern oder um die halbe Erde.


Panda-Zmittag: Stadt Zürich serviert über 7 000 vegetarische Menüs, http://www.schweizmagazin.ch/2009/09/14/panda-zmittag-stadt-zurich-serviert-uber-7-000-vegetarische-menus/ Sep 14th, 2009

Re: Framstag essen wir mal kein Fleisch - ob wir das wohl überleben?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Denächst wohl auch Magdeburg (wobei nicht klar ist, ob "regelmäßig" ein Tag im Jahr oder pro Woche "fleischfrei" sein soll ...

Zitat: Ratsfraktion SPD / Tierschutzpartei / future ! unterstützt Vorstoß / Antrag geht in den Stadtrat / Erste Signale auch aus der Gastronomie

Fleischlos in Magdeburg: Im Oktober soll es den ersten Vegetariertag geben
Von Jana Wiehe

Es ist angerichtet: Bulgur (vorgekochter Weizen), Knödel und reichlich Gemüse – auch bei Vegetariern bleibt die Pfanne nicht leer. Foto: dpa
Einen Tag lang ganz ohne Fleisch auf dem Teller: Geht es nach dem Willen von Tierschützern, könnte es ab Oktober regelmäßig und stadtweit einen " Vegi-Tag ", einen Vegetariertag also, geben. Magdeburg würde damit dem Vorbild der belgischen Stadt Gent folgen und bundesweit eine Vorreiterrolle in der Umsetzung des vegetarischen Ernährungsgedankens spielen. Der Vorschlag für den Vegi-Tag soll nun ganz schnell als Antrag in den Stadtrat gehen. [...] Restaurants, in denen am Vegi-Tag eine alternative Speisekarte angeboten wird, Aktionen im Stadtgebiet – und wer weiß, vielleicht spielt ja neben dem ein oder anderen Hotel sogar die Schulspeisung mit. Was bisher nur ein frommer Wunsch der Verfechter der fl eischlosen Ernährung war, bekommt nun politische Rückendeckung. Einstimmig beschloss am Montagabend die Dreierbündnis-Fraktion aus SPD, Tierschutzpartei und future !, sich für die Einführung eines solchen Aktionstages einzusetzen. Schon im nächsten Stadtrat soll ein entsprechender Antrag eingebracht werden.

Ziel : Der erste Vegi-Tag soll aus Anlass des Welttierschutztages am 4. 10. noch im Oktober 2009 durchgeführt werden. Als Wochentag ist der Donnerstag vorgesehen.

Wenn der Stadtrat dies beschließt, könnte der erste " Vegi-Tag " der 29. 10. 2009 sein, informierte Josef Fassl.

Die belgische Stadt Gent beschloss Mitte Mai 2009 als erste, einen offi ziellen fl eischlosen Wochentag einzuführen. Dies habe nicht nur im In- und Ausland für Aufsehen gesorgt, " sondern auch viele Magdeburger fanden die Idee toll, zum Nutzen des Klimas, der Weltbevölkerung, der eigenen Gesundheit und auch der verschonten Tiere, einmal pro Woche freiwillig auf Fleisch zu verzichten ", erklärte Josef Fassl gestern gegenüber der Volksstimme. [...]

In einer ersten Stufe soll die Stadt mit ihren Einrichtungen beispielgebend an einem Tag auf Fleisch verzichten, so die Vorstellung. Es sollen vornehmlich vegetarische Gerichte angeboten werden. Dies könnte dann durch das Angebot der Gastronomie, für diesen Tag eine vegetarische Speisekarte auszulegen, untermauert werden. Dabei handele es sich " um einen Appell unter der Devise : Nur kein Zwang ", betont Fassl, der hofft, dass die Idee nach und nach mehr Magdeburger begeistert. [...]

23.09.2009
http://www.volksstimme.de/vsm/nachrichten/lokalausgaben/magdeburg/magdeburg/?em_cnt=1497647)

Brigitte Bardot fordert von Nicolas Sarkozy einen Vegetariertag

Autor: Achim Stößer | Datum:
In Frankreich zieht Brigitte Bardot (bekannt als Robbenjagd- und Pferdefleischgegnerin, die jedoch auch nach Beginn ihres Einsaztes gegen Robbenjagd kein Problem hatte, Nerzmäntel zu tragen und dafür zu werben, sowie für rechtes Gedankengut) nach

Zitat: Après le sommet sur le climat qui vient de se tenir à New-York et avant la mise en place, en France, d’une taxe "carbone" sur les carburants, la Fondation Brigitte Bardot est intervenue auprès du Président Nicolas Sarkozy... [...]

[Umweltschäden, Methan, CO2, Abholzung der Regenwälder durch "Viehzucht" ..., AS]

Si les pays " développés " diminuaient leur consommation de viande, il serait possible d’éradiquer la famine qui tue près de six millions d’enfants chaque année.

C'est pourquoi, dans une lettre adressée le 25 septembre au Chef de l’Etat, Brigitte Bardot demande au Président de " donner un sens aux déclarations du sommet sur le climat et être en cohérence avec la mise en place d’une taxe carbone ", en instaurant une journée végétarienne dans tous les établissements publics et en invitant les établissements privés à faire de même, dans une démarche citoyenne et responsable.

Pour Brigitte Bardot : "Outre ces préoccupations environnementales et humanitaires, refuser la consommation de viande est aussi le meilleur moyen de protester contre l’inhumanité et la barbarie partout présentes dans les élevages, durant les transports ou lors de l’abattage des milliards d’animaux sacrifiés et consommés chaque année. "

Et de conclure : " Il y a déjà la " journée sans voiture ", la " journée sans tabac ", mais instaurer une journée végétarienne aurait des répercussions bien plus fortes que toutes les taxes " carbones " réunies et la planète s’en porterait infiniment mieux (elle se porterait encore bien mieux si cette démarche végétarienne était suivie 365 jours par an)… "

http://www.fondationbrigittebardot.fr/site/actu.php?id=40207 Hervorhebungen und Hervorhebungen im original, meine Hervorhebungen


Achim

welch ein Erfolg

Autor: martin | Datum:
Im Zuge der Kampagne für einen "fleischfreien" Tag bejubelt der Tierschutz die Zusage von Schwerin. Dort wird erklärt:
Zitat: Fleischverzicht zugunsten des Klimas
Kantine der Stadtverwaltung bietet freitags keine Fleischgerichte mehr an

Einen freiwilligen fleischfreien Tag wird es ab sofort immer freitags in der Kantine der Schweriner Stadtverwaltung geben. „Die Landeshauptstadt unterstützt damit die Kampagne der Albert Schweitzer Stiftung, die Bürgerinnen und Bürger dazu aufruft, mindestens an einem Tag in der Woche kein Fleisch zu verzehren“, sagt Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow . Hintergrund sind vor allem ökologische Aspekte, denn der hohe Fleischkonsum in den Industrieländern trägt massiv zur Klimaerwärmung bei. So schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO ein, dass die Viehhaltung zu 18 Prozent zum menschengemachten Klimawandel beiträgt. „Hinzu kommt aber auch, dass wir dreimal mehr Fleisch essen als gut für uns ist. Man muss ja nicht gleich Vegetarier werden, aber ein fleischfreier Tag kommt auf jeden Fall auch der Gesundheit zugute“, meint Angelika Gramkow. „Ich kann mir zwar nicht vorstellen, ganz aufs Fleisch zu verzichten, aber einen Tag ohne, das geht in Ordnung. Es hilft dem Klima und der Gesundheit“, sagt Fritz Maaß, der zusammen mit Evelin Hubert die Kantine des Schweriner Stadthauses betreibt. Durchschnittlich 130 Mittagessen werden hier täglich verzehrt. Im Angebot sind drei Wahlgerichte. Heute steht beispielsweise ein Seelachsfilet auf indische Art mit Reis und Salat, eine Gemüsepfanne mit Reisrand und Rührei mit Bratkartoffen auf dem Speiseplan.
Mahi Klosterhalfen, Vizepräsident der Albert Schweitzer Stiftung rechnet vor, welche Klimaeffekte der fleischfreie Tag in Schwerin bringen würde, wenn sich alle Bürgerinnen und Bürger anschließen würden: „Wenn alle Schwerinerinnen und Schweriner nur einen Tag in der Woche kein Fleisch essen, müssten pro Woche 4000 Tiere weniger geschlachtet werden, deren Aufzucht etwa dem jährlichen CO2 Ausstoß von 7000 Autos entspricht.“

http://www.schwerin.de/?internet_navigation_id=443&internet_pressemitteilungen_id=3565

Zusammengefasst: Es werden (ganz in Übereinstimmung mit der Tierschutzverbandsargumentation) ethische Aspekte völlig ausgeklammert, marginalisiert und indirekt vehement abgelehnt. Es wird klar gemacht, dass dieser eine Tag nur akzeptiert wird, da es nur bei einem Tag bleiben soll. Und das beste: Es ändert sich überhaupt nichts. Freitags gibt es "traditionell" ohnehin Fischleichen, so auch hier. Die einzige Änderung besteht darin, mit einer marginalen (hier wohl mit gar keiner) Änderung für sich und seinen Unveganismus Werbung zu machen.
Noch jemand der Meinung, das sei ein Schritt in die "richtige Richtung"?

ob wir das überleben?

Autor: Márton Terts | Datum:
Das ist auch mir aufgefallen. Meinetwegen bloss vegetarisches Essen ist bei dafür aufgeschlossenen Chorleiterseminaren, Taucher-, Wanderwochen oder Busrundfahrten nicht etwa ein-zweimal die Woche was anderes, sondern jedes mal.