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Veganismusforum:
Kaffe(e)hausbesuch

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Kaffe(e)hausbesuch

Autor: Márton Terts | Datum:
Ich möchte die Möglichkeit des Austausches nicht zum Blogschreiben mißbrauchen, und vielleicht ist die ganze Angelegenheit belanglos.

Gestern abend rief man mich an, daß der Pianist des traditionreichen Bremer Kaffehaus-Orchesters erkrankt war (wartet jetzt auf Rückenmark-Transplantation), und ich sollte heute mittag für die Fernsehsendung vom NDR Hannover zum 20jährigen Jubiläum einspringen, die in dem noblen Kaffehaus Stecker in der Bremer Innenstadt aufgezeichnet wurde. Nach dem Musizieren gab es ein Gespräch mit uns, "und was trinken Sie? welcher ist denn Ihr Lieblingsgetränk oder -kaffee?" u. Ä. Soweit ich Veganismus verstehe, geht es nicht darum, daß das Kaffeetrinken ("Kaffeekultur") abgeschafft wird, sondern daß Kaffee vegan hergestellt werden soll, was ja auch nicht so problematisch sein kann.

So wollte ich auch einen nehmen, und fragte den Besitzer Herrn Stecker (geschätzte 180 Kilo), ob es Sojamilch gibt. Er sagte nein, er müsse Hochzeitstorte für Diabetiker, für Laktoseintolerante usw. machen, sei überfordert, laktosefreie Milch sei das Maximum. Auf mein dem Rahmen angemessen gebliebenes Insitieren sagte er u. a., man könne vegan "das ist also auch ohne Milch und Eier") nichts in dem Segment machen. Wolle er den Teig leicht machen, brauche man schon Eier; und was sei mit den Sahnekuchen.... Ich eröffnete ihm einige Möglichkeiten von Sojarahm/-sahne, Eierersätzen, meinen leichten-leckeren-luftigen Lieblings-Möhrenkuchen und Sojamilch. Ich sagte ihm, vielleicht könnte er das ganze überlegen, denn es gibt immer mehr konsequente Veganer (hoffentlich), und die gälte es ja auch als Kunden zu erschließen. Sojamilch ist haltbar, und es wird Interesse geben, garantiert. Er sagte zum Thema Kuchen: nun, wenn die Leute das akzeptieren, daß tiefgefrorene Zeugs schnellaufgetaut werden, dann ginge das, aber er kann nicht jeden Tag die Schnitten machen, und -- kommen sie bis am Abend nicht weg -- verderben lassen. Das ist vielleicht ein wichtiger technischer Punkt.

Nach einigem Hesitieren bat ich aber an, daß wir faken, und ich bestellte im Film, als wäre das alltäglichste, einen Capuccino mit Sojamilch, denn so könnte eine Botschaft rübergebracht werden. Ich hoffe, sie schneiden das rein.

Die neugebackenen Kollegen waren aber aufgeschlossen; die sagten, daß sei eine Super-Sache (Gag?), das Kaffeehausorchester mit dem veganen Pianisten zu sein (und haben das Wort "vegan" sofort verstanden und sich nicht versprochen).

Ergänzung

Autor: Márton Terts | Datum:
.....habe vergessen: Dieser konditor sagte mir noch, "mir fällt als einziges veganes dessert Blätterteig mit Margarine ein".

Re: Kaffe(e)hausbesuch

Autor: Achim Stößer | Datum:
Wann kam/kommt die Sendung denn und wie heißt sei? Falls "kam", war was Veganismusrelevantes drin?

Achim