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Veganismusforum:
Die Kokosnuss-Verschwörung?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 11

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Die Kokosnuss-Verschwörung?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Seit einigen Monaten fällt mir mehr und mehr ein inflationärer Gebrauch von Kokosnuss-Produkten in veganen Rezepten auf: vegane Butter" aus Kokosöl, Kokossahne, Kokoscreme usw. usw., kaum ein Rezept (insbesondere Kuchen) scheint noch ohne auszukommen. Vielleicht ist das nur meine subjektive Wahrnehmung (es gab ja auch schon viel früher Rezepte wie Kokoseis, Kokosschlagsahne, Schokolade, Häsecreme oder Zwiebelschmalz), aber meiner Einschätzung nach bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie das heute der Fall ist.

Ist das Zufall? Oder von der Tierausbeutungsindustrie gesteuert, um dem Gesundheits-Pseudoveganismus-Trend etwas entgegenzusetzen (denn Kokosfett gehört soweit ich weiß neben Kakaobutter und Palmfett zu den einzigen pflanzlichen Fetten, die ähnlich schädlich [für die Konsumenten] sind wie tierliche)?

Da die ethischen Aspekte von der Flut der egoistischen - der Gesundheits-"Vegan"-Trend ist ja auch nicht ohne Grund zum großen Teil von der Tierausbeutungsindustrie und insbesondere Antiveganern von Hildmann über Drosihn - u.a. Soyatoo, darunter Sahne, die, anderes als das "Soya" im Namen vortäuschen soll, neben Wasser primär Kokos- und Palmfett enthält - bis zum Frankfurter Metzger Spahn gepusht weitgehend erfolgreich weggespült werden, müssen die Statistiken, die zeigen dass mit einer veganen Ernährung das Risiko entsprechender Erkrankungen signifikant sinkt, entsprechend für die Zukunft "korrigiert" werden.

Ich weiß es nicht. Aber sagt in zehn Jahren nicht, ich hätte Euch nicht gewarnt ;-) .

Achim

Re: Die Kokosnuss-Verschwörung?

Autor: Claude | Datum:
Da Palmöl einen schlechten Ruf hat wird wohl jetzt mehr Kokosfett verwendet. Aber die Probleme sind wohl die selben. Wenn für Kokos gerodet wird ist das auch nicht besser als wenn für Ölpalmen gerodet wird. Hier ist aber auch Rapsöl viel beliebter geworden als vor 10 Jahren. Das ist immerhin aus lokalem Anbau.

Claude

PS: Bei der Suche nach Kokosnuss-Verschwörung habe ich das hier gefunden:
Zitat: Auch über die Wirkung bei vaginalen Pilzinfektionen finden sich begeisterte Kommentare. Borax ist hier offenbar effektiver als andere Mittel. Üblicherweise wird eine große Gelatinekapsel mit Borax oder Borsäure gefüllt und zur Schlafenszeit eingeführt. Das wird jede Nacht bis zu zwei Wochen lang wiederholt. Alternativ kann das Pulver auch mit kühlem, erstarrtem Kokosfett gemischt zu einer Pille oder einem Zäpfchen verarbeitet werden.

Bei "Nexus" geht's halt in jedem "Artikel" um Verschwörungen und hier kam auch Kokosnuss vor. Aber vielleicht sind ja wirklich die Illuminati für den Kokos-Trend verantwortlich.

Re: Die Kokosnuss-Verschwörung?

Autor: Paul | Datum:
Ich denke Claude hat recht damit, dass es an dem schlechten Ruf von Palmöl liegt. Die Palmölparanoiker werden immer zahlreicher und lauter. (Ist eigentlich BIO-Palmöl genau so "übel" wie das konventionelle Palmöl?)
Mich aber stört bei Kokosnüssen primär der Einsatz von Affen als Erntehelfer:
http://www.zeit.de/1967/06/affen-als-sklaven

P.S. Wusste gar nicht, dass es 1967 schon Internet gab :-)

Re: Die Kokosnuss-Verschwörung?

Autor: Tobi | Datum:
> Da Palmöl einen schlechten Ruf hat wird wohl jetzt mehr
> Kokosfett verwendet. Aber die Probleme sind wohl die selben.
> Wenn für Kokos gerodet wird ist das auch nicht besser als
> wenn für Ölpalmen gerodet wird. Hier ist aber auch Rapsöl
> viel beliebter geworden als vor 10 Jahren. Das ist immerhin
> aus lokalem Anbau.
>

Soweit ich das sehe, geht es hier nicht um die ökologischen Auswirkungen des Palmfettes, sondern um die gesundheitlichen. Darum auch die Anspielung auf die "Korrektur" an der (auch) gesundheitlichen Überlegenheit veganer Ernährung.

Diese "Verschwörung" ist mir übrigens nicht aufgefallen (ich konsumiere auch kaum Fertigprodukte).

Apropos.: Fertigprodukte gelten ja allgemein als eher weniger gesund. Ich habe schon mindestens einmal gelesen, dass vegane Fertigprodukte (sofern sie tatsächlich vegan sind) gesundheitlich auch den unveganen in nicht viel nachstehen sollen; also für den Konsumenten etwa ähnlich ungesund sind wie unvegane.

Auch nach dieser These müsste man tatsächlich eine "Korrektur" vornehmen, dass vegane Ernährung immer gesundheitlich vorteilhaft wäre.

Veganismus selbst ist davon natürlich nicht betroffen, handelt es sich ja nicht um eine Diät.

Tobi

Re: Die Kokosnuss-Verschwörung?

Autor: Paul | Datum:
Zitat: Apropos.: Fertigprodukte gelten ja allgemein als eher weniger gesund. Ich habe schon mindestens einmal gelesen, dass vegane Fertigprodukte (sofern sie tatsächlich vegan sind) gesundheitlich auch den unveganen in nicht viel nachstehen sollen; also für den Konsumenten etwa ähnlich ungesund sind wie unvegane.

Ich zähle das zur Antiveganismus-Propaganda. In letzter Zeit sind vermehrt irgendwelche Warentests im Internet aufgetaucht die nicht relevant waren. Vielleicht waren auch ein paar getestete Produkte dabei welche man nicht täglich in sich hineinschaufeln sollte, aber das meiste Zeugs war harmlos.
Mein absolut objektives und nicht trügerisches Gefühl sagt mir, dass ein veganes Fertigprodukt immer gesünder ist als sein unveganes Pendant. :-)

Re: Die Kokosnuss-Verschwörung?

Autor: Tobi | Datum:

> Mein absolut objektives und nicht trügerisches Gefühl sagt
> mir, dass ein veganes Fertigprodukt immer gesünder ist
> als sein unveganes Pendant. :-)

Na, wer kann da noch widersprechen ;-)

Tobi

Vegane Pommes frites

Autor: Achim Stößer | Datum:
Vegane Pommes frites (viel Fett und Salz) dürften so ungesund (für die Konsumenten) sein wie unvegane. Bei Pommes frites mit Mayo sieht das schon wieder anders aus ;-) .

Achim

Re: Die Kokosnuss-Verschwörung?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Um das nochmal klarzustellen: ich rede nicht (in erster Linie) von Fertigprodukten, sondern von Rezepten, für die Kokosöl, Kokosnussmilch etc. verwendet werden sollen.

Achim

Re: Die Kokosnuss-Verschwörung?

Autor: peganlife | Datum:
darf ich fragen, woher du die Information hast, dass Kokosfett, Kakaobutter und Palmett schädlich für den Konsumenten sein sollen?

Kokosfett, Palmfett, Kakaobutter schädlich für die Konsumenten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> darf ich fragen, woher du die Information hast, dass
> Kokosfett, Kakaobutter und Palmett schädlich für den
> Konsumenten sein sollen?

Zuerst begegnet ist mir diese Information vor ein paar Jahren in einem Faltblatt beim Arzt, in dem es um "gesunde Ernährung" ging.

Da standen in einer Tabelle unter "schädlich" oder "nur in geringem Maß verzehren" o.ä. bei den Fetten neben den Leichenfetten eben auch diese drei. Ich habe dann recherchiert und das bestätigt gefunden (auch wenn es irgendwelche obskuren Websites - Eso- oder Paläospinner - gibt, die das leugnen).

Soweit ich sehe liegt das an den gesättigten Fettsäuren, die sich u.a. drastisch auf ein erhöhtes Herzinfarktrisiko und Fettstoffwechselstörungen auswirken.

Habe eben nochmal rasch gegoogelt und z.B. folgendes auf die Schnelle gefunden:
Zitat: Gesättigte Fettsäuren haben bei Zimmertemperatur eine
eher feste Konsistenz und kommen vor allem in
tierischen Fetten (Butter, Schmalz, Rindertalg) und in
tropischen pflanzlichen Fetten (Kokosfett, Palmfett,
Kakaobutter
) vor.
http://www.akadmed.com/files_dow/elearn/Vortrag/Metabol_Lipide_Bahadori_2011-09-17.pdf

Zitat: Es gibt starke Evidenz dafür, dass das KHK-Risiko [Koronare Herzkrankheit, AS] [um] 42% reduziert wird, wenn 5% Energie von gesättigten FS durch Energie von ungesättigten FS ersetzt wird
a.a.O.

Zitat: Butter und tierische Fette, aber auch z. B. Palmfett oder Kokosfett zählen zu den ungünstigen gesättigten Fetten.
http://www.herzstiftung.de/pdf/zeitschriften/herz-heute-2014-2/einkaufen-tipps-ernaehrung-herz-mittelmeerkueche.pdf

Zitat: Der vergleichsweise hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren wirkt sich bei fettreicher Ernährung ungünstig auf den Lipidstoffwechsel aus
http://www.spektrum.de/lexikon/ernaehrung/tierische-fette/8653

Zitat: Gesättigte Fettsäuren zählen zu den Fettsäuren, die am häufigsten in der Nahrung vorkommen. Die meisten tierischen Fette, zum Beispiel Milchfette, Rindertalg, Schweine- und Geflügelschmalz, sowie einige Pflanzenfette, dazu zählen Kakaobutter, Kokosfett, Sheabutter und Palmfette, enthalten überwiegend gesättigte Fettsäuren.

[...] Käse, Butter, Wurst und Fleisch, aber auch Schokolade und andere Süßwaren und verschiedene Fertigprodukte sind daher typische Lebensmittel, die überwiegend gesättigte Fettsäuren enthalten. Doch sollten diese gesättigten Fettsäuren nur in Maßen verzehrt werden.

Werden zu viele davon gegessen, wandern sie als Fettspeicher auf die Hüfte und erhöhen zudem den Cholesterinspiegel, vor allem den Gehalt an schädlichem LDL-Cholesterin. Zu viel schädliches LDL-Cholesterin sammelt sich im Blut an und damit steigt die Gefahr, dass die Adern verstopfen und sich so Arteriosklerose bilden kann.
http://www.elefanten-apo24.de/ernaehrungstipps/fettsaeuren/

Usw.

Jeweils meine Hervorhebungen.

Achim

Kokosöl "schlimmer als Schweineschmalz", "ungesund wie Butter"

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Darum ist Kokosöl schlimmer als Schweineschmalz


Wissenschaftler der „American Heart Association“ (AHA) machen nun Schluss mit diesem Mythos [Kokosöl sei gesund, AS], denn:
Kokosöl enthält extrem viele gesättigte Fettsäuren, und diese sind bekanntermaßen ungesund.

Sie erhöhen den Spiegel des „bösen“ LDL-Cholsterins. Das schadet den Gefäßen, was wiederum zu Herz- und Kreislauferkrankungen führen kann.

Daher empfehlen Ernährungsforscher und -berater gesättigte Fette zu meiden und lieber zu den gesunden, ungesättigten zu greifen. Denn tatsächlich: Menschen, die weniger gesättigte und mehr ungesättigte zu sich nehmen, haben ein um 30 Prozent verringertes Risiko eine Herz-Kreislauf-Krankheit zu bekommen. Das haben laut AHA inzwischen mehrere Studien gezeigt.


Gesättigte Fettsäuren stecken vor allem in tierischen Produkten, wie Butter und Käse, ungesättigte in pflanzlichen Lebensmitteln, wie Olivenöl, Avocados und Nüssen.
Doch Ausnahmen bestätigen, wie wir ja wissen, die Regel: Kokosöl enthält vor allem gesättigte Fettsäuren - und zwar 82 Prozent.

In Butter stecken zum Vergleich „nur“ 63 Prozent, in Rindertalg 50 Prozent und in Schweineschmalz 39 Prozent.



https://www.welt.de/kmpkt/article165682199/Darum-ist-Kokosoel-schlimmer-als-Schweineschmalz.html


Zitat: Wissenschaftler warnen: Kokosöl ist genauso ungesund wie Butter



Jetzt schlagen die Amerikaner Alarm und bestätigen: Kokosöl ist genauso ungesund wie Butter. Die Studie wurde von der "American Heart Association" veröffentlicht. Kokosöl enthalte 82 Prozent gesättigte Fettsäuren, Schweineschmalz hingegen nur 39 Prozent, Rindertalg 50 Prozent, Butter hat einen Anteil an gesättigten Fettsäuren von 63 Prozent. Die "American Heart Association" empfiehlt, gesättigte Fettsäuren zu reduzieren. Die sind in Butter, Käse, rotem Fleisch und anderen tierischen Produkten zu finden. Die Empfehlung: mehr ungesättigte Fettsäuren zu sich nehmen. Die stecken beispielsweise in fettigem Fisch, Nüssen, Hülsenfrüchten, Avocados.



http://www.stern.de/genuss/essen/wissenschaftler-warnen--kokosoel-ist-genauso-ungesund-wie-butter-7500396.html

Zitat: Health alert! Coconut Oil is as bad for you as beef fat and butter



In fact, coconut oil may be as unhealthy as beef drippings and butter.



http://www.mercurynews.com/2017/06/16/health-alert-coconut-oil-is-as-bad-for-you-as-beef-fat-and-butter/


Zitat: Coconut oil isn't healthy. It's never been healthy.

Frank Sacks, lead author on the report, said he has no idea why people think coconut oil is healthy. It's almost 100% fat.


https://www.usatoday.com/story/news/nation-now/2017/06/16/coconut-oil-isnt-healthy-its-never-been-healthy/402719001/


Hier der Originalartikel:
Zitat: Advisory: Replacing saturated fat with healthier fat could lower cardiovascular risks



Atherosclerosis is the hardening and clogging of arteries that can lead to heart attacks, strokes and other cardiovascular diseases.

Cardiovascular disease was lowered by about 30 percent, similar to the effect of cholesterol-lowering statin drugs when vegetable oil replaced saturated fat in the diet, according to the advisory. The switch to healthier oils also was associated with lower rates of death from all causes. [...]

“You wouldn’t tell people, ‘Hey reduce your sat fat and replace it with sugary soft drinks or donuts.’” You’d tell them to replace it with unsaturated oils, whole wheat bread, vegetables, nuts or beans, Sacks said.[...]

People are also quick to believe trends that aren’t supported by science, he said. A prime example is coconut oil, widely touted for its health benefits. “I just don’t know” who is pushing it, but it’s not scientists, Sacks said. It may be driven by manufacturers looking to profit, or some countries’ economic dependence on coconut oil, he said. [Naja, wir wissen ja, woher das kommt ;-) AS ...]

According to the advisory, coconut oil is 82 percent saturated fat, and studies show it raises LDL “bad” cholesterol as much as butter, beef fat or palm oil. Canola oil, on the other hand, has only 7 percent saturated fat. All fats and oils have varying levels of saturated, monounsaturated and polyunsaturated fat.

One reason people may have a hard time reducing their saturated fat intake is the familiarity of foods made with it, Sacks said.

“People also have a strong emotional connection to what they eat,” Sacks said. “What you’re brought up eating, what people call their comfort food — there’s a lot of emotion in that.” But nutrition science may not support the health of that kind of eating, he said.[...]

He advises people to reduce saturated fats by not cooking with butter, but with canola, or corn oil or soybean oil, or extra virgin olive oil.

Johnson said the main sources of saturated fats are butter, lard, beef tallow, palm oil, palm kernel oil and coconut oil. Healthier oils include canola oil, corn oil, soybean oil, peanut oil, safflower oil, sunflower oil, and walnuts, she said. Olive oil, avocados and tree nuts such as almonds, cashews, hazelnuts, pistachios, and pecans are low in saturated fats, and largely composed of monounsaturated fats, Johnson said. [...] “There’s nothing wrong with deep frying as long as you deep fry in a nice unsaturated vegetable oil,” he said.



http://news.heart.org/advisory-replacing-saturated-fat-with-healthier-fat-could-lower-cardiovascular-risks/

(meine Hervorhebungen)

Achim