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Tierrechtskochbuchforum:
Aufstrich-"Pastete" selbst machen?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 13

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Aufstrich-"Pastete" selbst machen?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Von Tartex, Alnatura usw. gibt es diesen als "Pastete" bezeichnetet Aufstrich, der hauptsächlich aus Nährhefe und Wasser besteht (dazu noch Öl, Stärke, Verdickungsmittel, je nach Sorte Gewürze usw.).

Die sind a) meistens lecker und b) ziemlich teuer.

Kann sowas (aus (Nähr-)Hefeflocken) nicht selbst gemacht werden?

Wenn ja, wie?

Beispiel-Zutaten laut Deklaration Alnatura "Delikateß":
Zitat: Wasser, Nährhefe, Sonnenblumenöl, Kartoffelstärke, Meersalz, Tomatenmark, Hefeextrakt


Hört sich eigentlich an, wie die Zutaten einer Hefesauce - die aber nun so rein gar nichts mit so einer Pastete gemein hat, was Geschmack und Konsistenz angeht.

Ideen? (Oder gar schonmal selbst gemacht?)

Achim

Re: Aufstrich-"Pastete" selbst machen?

Autor: sonja w. | Datum:
hi,
ich hab mal vor zeiten versucht diese aufstriche nachzumachen.
im moment hab ich keine zeit für küchenexperimente, hab einen zahnenden säugling zu hause ;-)
aber wer mehr zeit hat:
das beste ergebnis habe ich mit frischer hefe erzielt.
hefeflocken ergeben eine bröcklige konsistenz, hefekonzentrat (vitam r wars) fand ich zu salzig und geschmacklich nicht den reisser...
allerdings braucht man nur sehr wenig hefe, da der geschmack sehr intensiv ist
ein versuch gelang meiner meinung nach am besten:
1/4 hefewürfel mit 2 grossen gekochten kartoffeln in die moulinette (bisschen probieren, soviel kartoffeln, das die intensität des hefegeschmacks passt), margarine dazu bis die konsistenz passt - tja und dann nach geschmack abschmecken (knoblauch, ...)

mengen hab ich dazu leider nicht, koch meist pi mal daumen.
das ganze etwas dünner (brühe, oder "milch" nach wahl) und ein bisschen bindemittel (speisestärke oder pfeilwurzelmehl, was halt da ist...) dazu und das ganze schmeckt wunderbar zum überbacken auf tomatenbroten.(um irrtümer zu vermeiden: mit käsegeschmack hat das nix zu tun, lecker ists trotzdem)
grüsse,
sonja

Frischhefebasis

Autor: Achim Stößer | Datum:
> das beste ergebnis habe ich mit frischer hefe erzielt.

Uh, mit Frischhefe habe ich vor Jahren auch mal dahingehend experimentier, das Ergebnis war brechreizerregend ... aber vielleicht war es einfach zu viel? Na, ich probiere es nochmal.

> 1/4 hefewürfel mit 2 grossen gekochten kartoffeln in die
> moulinette (bisschen probieren, soviel kartoffeln, das die
> intensität des hefegeschmacks passt), margarine dazu bis die
> konsistenz passt - tja und dann nach geschmack abschmecken
> (knoblauch, ...)

Okay, bei einem so geringen Hefeanteil köne es gehen. Allerdings hat das zumindest on dn Zutaten her wenig mit dem Original" zu zun (wo ja Hefe - und eher nicht Frischefe - Hauptbestandteil ist).

> überbacken auf tomatenbroten.(um irrtümer zu vermeiden: mit
> käsegeschmack hat das nix zu tun, lecker ists trotzdem)

"Trotzdem" würde ich bezweifeln, eher "grade deshalb" ;-) .

Achim

Re: Frischhefebasis/zusatz

Autor: sonja w. | Datum:
hi,
ja der eigengeschmack ist wirklich sehr intensiv und den 1/4 würfel war je nach kartoffelgröße eher als obergrenze gemeint, lieber "klein anfangen"

hab grad folgende 2 rezepte im "bayrischen notkochbuch" gefunden
(sind rezepte aus der nachkriegszeit) die evtl. in die richtung gehen könnten (im originalwortlaut, dass es für fett und milch pflanzliche varianten gibt sollt klar sein...)
wenn du eh grad dabei bist ;-)
"falsche leberwurst"
zwiebeln in etwas wasser dünsten, einige esslöffel semmelmehl (gemeint sind semmelbrösel/paniermehl) oder geriebenes schwarzbrot zugeben und alles durchkochen lassen. nach dem erkalten hefepulver (? trockenhefe würd ich meinen), majoran, thymian und etwas würzpulver "wurstgeschmack" zugeben.

gut, den "wurstgeschmack" bekommt man heutzutage sicher nicht mehr ;-) bzw, weiß der geier was dann da alles drin ist...
aber vielleicht muskat? schmeckt zumindest für mich recht "wurstig"

"fürstenbrotaufstrich"
10g fett
30g mehl
1 tasse milch (welche auch immer...soja/reis sollte gut gehen)
5g hefe (das scheint dann die frische zu sein)
salz, zwiebel, suppenwürze (instantgemüsebrühe), essig und zucker zum abschmecken

fett erhitzen und das mehl darin hellbraun rösten. die hefe in der angewärmten milch auflösen und alles gut durchkochen lassen. mit salz geriebener zwiebel, suppenwürze und einer spur essig und zucker würzen.


lg,
sonja

Hefepulver und "Wurst"geschmack

Autor: Achim Stößer | Datum:
> schwarzbrot zugeben und alles durchkochen lassen. nach dem
> erkalten hefepulver (? trockenhefe würd ich meinen), majoran,

Hm, ich meine mich zu erinnern, daß es Trockenhefe noch nicht gar so lange gibt, habe aber grade nichts dazu gefunden. Na, egal ;-) .

> thymian und etwas würzpulver "wurstgeschmack" zugeben.

Der typische "Leberwurst"geschmack kommt eigentlich hauptsächlich von Majoran und Thymian, soviel ich weiß. Drum muß das Testen noch eine Weile warten (die sollen nicht schwangerschaftskompatibel sein ;-)).

Aber Dein "testbericht"-Rezept kommt ja anscheinend ohne aus :-) .

Achim

Re: Frischhefebasis/zusatz

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ja der eigengeschmack ist wirklich sehr intensiv und den 1/4
> würfel war je nach kartoffelgröße eher als obergrenze
> gemeint, lieber "klein anfangen"

Also irgendwie habe ich mit Deinen Tipps kein Glück :-( ...

Ich habe das (also Deinen ersten Vorschlag) gestern ausprobiert (eigentlich die halbe Menge, aber ich rechne es der Einfachheit halbe mal hoch auf Deine Angaben):

Erstmal 1/4 W Frischhefe, 2 Kartoffeln (je 100g), 2 EL Margarine (ca. 40g), Salz.

2 Kartoffeln waren eindeutig zu wenig, also habe ich eine 3. dazupüriert. Trotzdem roch das ganze wie normaler Hefeteig, hatte die Konsistenz von mit etwas Leim versetzten Kartoffelpüree und schmeckte entfernt an Käse erinnernd (mag ja manchen begeistern, mich aber nicht ;-)). Ich habe dann noch Tomatenmark dazu (kommt ja in vielen "Original"-Pasteten vor, hat's aber auch nicht gerettet. Vielleicht meintest Du mit "Margarine, bis es die richtige Konsitenz hat" ja ein halbes Kilo oder so, aber noch mehr wollte ich da nicht verschwenden ;-) .

Jetzt steht's im Kühlschrank, eßbar ist es nicht :-/ . Falls ich heute oder morgen Pizza mache, probiere ich das mal an einer Ecke als "Käse", aber da ich "Käse" eh nicht ausstehen kann ...

Also jedenfalls kam weder etwas, das auch nur entfernt ans Original erinnert hat, raus, noch sonst etwas Nettes. Vielleicht hat ja wer anders mehr Glück und kann dann ein entsprechendes Rezept aufschreiben, aber mir ist jetzt erstmal der Appetit auf Versuche in der Richtung vergangen. Also kommen, wenn ich mich von dem hier erholt habe, erstmal Deine beiden anderen Vorschläge ("Notkochbuch" und "Testbericht") dran ;-) . Vielleicht hätte ich damit anfangen sollen :-/ .

Ich habe mir auch nochmal ein paar Zutatenlisten angesehen, im wesentlichen dürften die (genaue Mengenangaben fehlen ja) zu je etwa eimen Drittel(!) aus Nährhefe, Wasser und Öl bestehen. Ist also definitiv was anderes als das oben, wo grade mal 3% Frischhefe schon übel stinken.

Achim

Re: Frischhefebasis/zusatz

Autor: sonja w. | Datum:
ohje... ich tu mich halt auch schwer was zu beschreiben, grad beim kochen, koch ja meist pi mal daumen - vielleicht liegts daran?
ich kann dir ja mal ein döschen zuschicken, bevor du dich gar nicht mehr traust ;-)

Re: Frischhefebasis/zusatz

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ohje... ich tu mich halt auch schwer was zu beschreiben, grad
> beim kochen, koch ja meist pi mal daumen - vielleicht liegts

Klar, mache ich auch, für Rezepte messe(!) und schreibe ich dann halt mit ;-) .

> daran?

Wenn (so unverständlich war's ja nicht ;-)) dann höchstens zum Teil, schätze ich.

> ich kann dir ja mal ein döschen zuschicken, bevor du dich gar
> nicht mehr traust ;-)

Danke :-) . Ich versuche mich erstmal an den anderen, ehe ich ganz aufgebe (allerdings sehe ichbgrade, daßd a überall Zwiebeln drin sind, und Zwiebelgewächse hat Tanja mir derzeit verboten (was das kochen nicht grade einfacher macht) :-/ . Na, mal sehen ... habe eh eine Zwiebel hier, um Zwiebelschmalz zu machen das Tanja eh nicht mag).

Achim

Fürstenbrotaufstrich

Autor: Achim Stößer | Datum:
Nächster Versuch:

> "fürstenbrotaufstrich"

So, mal eine Erfolgsmeldung (naja, sagen wir Teilerfolg ;-) .

1/2 EL Margarine (wurde dann doch 1 EL)
1 EL Mehl
1/2 T Sojamilch (1 T schien mir zu viel, ich vermute, da war die "normale" Kaffeetasse gemeint, nicht das amerikanische Tassenmaß, jedenfalls war's so schon ziemlich soßig)
1/8 W Hefe

Dazu Salz, Gemüsebrühpulver, wg. Zwiebelverbot Pfeffer, Majoran, etwas Tomatenmark.

Ergebnis war von der Konsistenz her (nach dem Abkühlen, vorher eben Soße) merkwürdig (puddingartig), vom Geschmack erträglich (auch wenn die Hefe noch einen Tick rausschmeckte, aber naaj, ohne Zwiebel ...); Tanja war aber begeistert, es sei wie "Schmierkäse" (nicht zu verwechseln mit Käseschmiere). Ich weiß zwar nicht genau, was "Schmierkäse" sein soll, klingt aber schonmal nicht wie etwas, was ich essen möchte ;-) . Aber daß ich Käse schon immer ekelhaft fand, habe ich ja glaube ich gelegentlich erwähnt.

Trotzdem, könnte was draus werden.

Naja, ich habe mir jedenfalls jetzt getrocknete Tomaten eingelegt ;-) .

Achim

Re: Fürstenbrotaufstrich

Autor: Tanja | Datum:

> Ergebnis war von der Konsistenz her (nach dem Abkühlen,
> vorher eben Soße) merkwürdig (puddingartig), vom Geschmack
> erträglich (auch wenn die Hefe noch einen Tick rausschmeckte,
> aber naaj, ohne Zwiebel ...); Tanja war aber begeistert, es
> sei wie "Schmierkäse" (nicht zu verwechseln mit
> Käseschmiere). Ich weiß zwar nicht genau, was "Schmierkäse"
> sein soll,

Heißt auch "Schmelzkäse", glaube ich. Diese in Alufolie abgepackten Streichkäseteile eben, meistens in so einer runden Papp-Verpackung erhältlich. ;-)
Also jedenfalls hat es mich geschmacklich mehr daran erinnert als an den käuflichen Aufstrich. Sicher noch verbesserungsfähig, aber durchaus jetzt schon sehr lecker. :-)

Tanja

testbericht ;-)

Autor: sonja w. | Datum:
und nochmal hi...
ich denk ich habs...
der trick ist, die frische hefe nicht einfach unterzurühren sondern sie anzubraten und zwar "bis sie nach pilzen duftet" - nun einen pilzduft konnte ich persönlich nicht ausmachen, ich hab einfach gebraten bis die hefe nicht mehr stank(ok - stinken ist übertrieben, halt intensiv roch), sondern der geruch angenehm war.
sah folgendermaßen aus:
1 mittlere zwiebel mit 1/2 apfel (war noch übrig, kann man weglassen) in die moulinette (pürierstab, sehr fein hacken sollt auch gehen) zwei gute esslöffel margarine in einem topf erwärmen, die zwiebelmasse rein und glasig anschwitzen.
1 würfel hefe dazubröckeln und unter rühren braten (hitze evtl. bisschen runter) bis sich der geruch ändert.
1 tasse "milch" (hier wars soja-reismilch)aufgießen. binden. kochen lassen bis die konsistenz passt.
würzen nach geschmack- ich hab einfach instantbrühe genommen.

zum binden:
ich hatte kein kartoffelmehl da, also hab ich eine mittlere kartoffel zusammen mit der sojamilch püriert, das reichte aber nicht und ich hab den rest mit 2 esslöffel paniermehl gebunden. auch lecker, aber hat halt wieder eine andere konsistenz und eigengeschmack.

die hefe verliert einen grossen teil ihrer intensität - ich denke das erklärt auch den zusatz von hefeextrakt bei der konfektionierten pastete, ich hab aber grad keinen im haus.

lecker ist der aufstrich jedenfalls auf brot, farbe und konsistenz stimmen (bis auf das verwendete paniermehl ebenfalls) nur der hefegeschmack ist deutlich weniger intensiv als bei der konfektionierten pastete, das sollte sich aber durch hefeextrakt ändern lassen - nur wie gesagt... dafür sind die zwiebeln natürlich deutlich intensiver.
ich werd sie nur nachher nochmal durchpürieren, sobald das fett kalt genug ist um abzubinden.

ich finds zumindest sehr ähnlich
lg,
sonja

achja, nicht versuchen/probieren/abschmecken bevor das zeug ein bisschen gekocht hat - ist fatal ;-)

pürier aber auf jedenfall nochmal wenn...

Autor: sonja w. | Datum:
das fett kühler ist, wurde selbst mit dem paniermehl total glatt und weich - äh und weg ist die creme auch schon *gg*
lg,
sonja