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Tierrechtskochbuchforum:
Sojaprodukte selber herstellen?

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Sojaprodukte selber herstellen?

Autor: Annie | Datum:
Kann man eigentlich Sojaprodukte selbest herstellen weil sowas ist im laden manchmal sogar doppelt so teuer wie nicht veganische produkte. Und meine mutter meinte sie wird das nicht mehr lange finazieren wollen. kauft ihr veganische produkte (joghurt, bgrotaufstrich) oder macht ihr sowas auch selber?

Re: Sojaprodukte selber herstellen?

Autor: Ava Odoemena | Datum:
Annie schrieb:

> Kann man eigentlich Sojaprodukte selbest herstellen

Ja. Das Tierrechtskochbuch und die Suchfunktion sollte hier einige Ergebnisse abwerfen.

> weil
> sowas ist im laden manchmal sogar doppelt so teuer wie nicht
> [vegane, AO] produkte.

Es heißt "vegane Produkte", nicht veganisch.

Wenn von "teuren veganen Produkten" die Rede ist, sind meistens Fertigprodukte gemeint die im Bioladen erhältlich sind - dort ist aber alles bis zu 50% teurer. Durch die Verwendung von frischen Grundnahrungsmitteln und eben die eigene Herstellung von z. B. Aufstrichen usw. kehrt sich das ganze jedoch um und die veganen Gerichte werden wesentlich günstiger.

> Und meine mutter meinte sie wird das
> nicht mehr lange finazieren wollen.

Was konkret will "sie nicht mehr lange finanzieren"? Vollkornbrot, Nudeln, Grünkohl, Tomaten und Nüsse? Tofu kostet 95 Cent für 400 Gramm beim Asialaden, wenn sie _das_ nicht mehr finanzieren will, solltest Du Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen! Sojamilch gibt es auch schon im regulären Supermarkt für 89 Cent, womit hat sie also ein Problem?

> kauft ihr [vegane, AO]
> produkte (joghurt, bgrotaufstrich) oder macht ihr sowas auch
> selber?

Mal so mal so.

Re: Sojaprodukte selber herstellen?

Autor: daniela | Datum:
es ist schön und gut wenn man vieles selbst macht, das machen wir auch, aber ich finde es wichtig dass man auf qualiät achtet. wenn ich tofu im asia laden kaufe, für 89 cent oder was auch immer, dann habe ich - für meine ansicht - keinen einwandfrei ethisch vertretbaren tofu. mir ist es wichtig dass meine sojabohnen aus regionalem bio anbau kommen und lieber gebe ich mehr geld aus und verzichte dafür auf andere sachen als billig tofu zu kaufen, der von riesen sojaplantagen kommt und vielleicht noch gentechnisch verändert ist etc..

ist meine meinung dazu :)

liebe grüße von
daniela

Identitätskrücke Öko-Elitarismus als Privilegiendünkel

Autor: Ava Odoemena | Datum:
daniela schrieb:

> es ist schön und gut wenn man vieles selbst macht, das machen
> wir auch, aber ich finde es wichtig dass man auf qualiät
> achtet.

Eine, Verzeihung, wirre Aussage. Schließlich implizierst Du damit, dass Selbstgemachtes keine Qualität haben kann. Dabei ist oft genau das Gegenteil wahr: Selbstgemachtes hat eine bessere Qualität als eine Massenkonsumware.

> wenn ich tofu im asia laden kaufe, für 89 cent oder
> was auch immer, dann habe ich - für meine ansicht - keinen
> einwandfrei ethisch vertretbaren tofu.

Aha. Wurden die Asialadensojabohnen nicht artgerecht geschlachtet oder wie? Kannst Du diese Ansicht auch begründen, oder soll man warten bis sie von selbst initialzündet um dann das Weltall zu erhellen?

> mir ist es wichtig
> dass meine sojabohnen aus regionalem bio anbau kommen und
> lieber gebe ich mehr geld aus und verzichte dafür auf andere
> sachen

Ich freue mich natürlich für Dich, dass Du über Geld verfügst welches Du in teueren Tofu investieren kannst - dessen Ursprungspflanze, das gibt jetzt vielleicht einen kleinen Knick in Deiner Ethik - mit Fäkalien aus versklavten Tierpersonen gedüngt wurde. Nur, während Du Dich auf dieses vermeintliche Podest stellst, solltest Du nicht ignorieren dass es Leute gibt, auch in Deutschland, deren Kalorienbudget 100 Euro und weniger im Monat beträgt. Es ist also eine Sache sich selbst auf die Kiste zu stellen, es ist eine andere Sache die bessere Aussicht zu missbrauchen um anderen ins Gesicht zu treten anstatt rational begründete Kritik an der Landwirtschaftspolitik der Agrarwirtschaft vorzutragen.

Es steht natürlich außer Zweifel, dass veganer (nicht bio!) Anbau mit pflanzlich basierter Kompostdüngung die intelligenteste Form darstellt mit Ressourcen umzugehen angesichts der Tatsache dass Dünger auf fossilen Energieträgern basiert. Aber dies ist doch bitte der Agrarwirtschaft anzulasten und nicht Konsumenten, die nicht in Bioläden einkaufen (können). Gegen internationalen Handel als Struktur an sich ist übrigens nicht das geringste einzuwenden, wenn fossile Energieträger, Kunst/Fäkaldünger und Chemikaliennutzung gegen nachhaltigen veganen Anbau und nachwachsende Energie ausgetauscht wurde schon gleich gar nicht.

> als billig tofu zu kaufen, der von riesen
> sojaplantagen kommt

Äh, wenn alle die im Moment den widerlichen Billigtofu von den Ausländern kaufen, die Wahrheit erkennen und auf edlen, reinen, lokal von teutschen Elfswesen und netten Kobolden angebauten Biotofu umsteigen - werden die dazu benötigten Agrarflächen nicht zwangsweise auch riesig? Daran schon mal, Achtung jetzt kommts: gedacht? Und womit düngen wir die riesigen Bioplantagen dann? Ich habs! Lasst uns einfach auf der gesamten Mondoberfläche eine Hühnerbiobodenhaltung bauen, deren Kacke, Blut und Federn können wir dann mit Raketen vom Mond direkt auf die Biofelder schießen. Selbstverständlich Satelliten gestützt, schließlich soll die Fracht nicht im Vorstadtvorgarten von Schmidt-Willekes landen.

Ich entschuldige mich für den Sarkasmus. Meine Überschrift verrät ja schon, warum mich derart Gedankenlosigkeit verärgert.

> und vielleicht noch gentechnisch
> verändert ist etc..

Ach, wenn Konsumenten durch kriminelle Machenschaften hintergangen werden, dann lastest Du dies den Konsumenten, also den Opfern an?

> ist meine meinung dazu :)

Schön, dann freue ich mich ja schon direkt auf die Argumente, die kommen ja sicher noch hinterher. Wozu eigentlich der Gremlin dahinter, war da irgendwo Humor verborgen der mir entging?

Aber kommen wir mal zur Sache...

Die Regionalbiohysterie, also die gewollte Vernichtung des internationalen Handels der als Ressourcenverteilung einer der Grundlagen der Kommunikation und Völkerverständigung eine bedeutende Rolle zukommt, treibt immer groteskere Auswüchse:

Zitat: Wirtschaft und Arbeit sind mit den Interessen des Naturschutzes grundsätzlich vereinbar. Regionale Kreisläufe, heimische Qualitätsprodukte, nationale und regionale Gütesiegel schaffen Produktsicherheit und sichern langfristig Arbeitsplätze. Jedes Produkt, das in unserem Land hergestellt wird, stärkt nicht nur die Wirtschaft, sondern spart unnötige Verkehrswege und Energie. Die deutsche Land- und Forstwirtschaft ist von einer besonderen Nachhaltigkeit geprägt. Daher dürfen heimische Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe nicht durch Billig-Importe aus dem Ausland ersetzt werden.


Nein, das stammt etwa nicht von den Grünen, sondern von der NPD. Wie der Zufall es will, hatte ich diesen Beitrag begonnen, musste zwischendurch zum Supermarkt wo im Zuge des Wahlkampfs jemand einen Karton mit Flugblättern direkt am Eingang "vergessen" hatte, den ich dann angemessener Weise gleich dorthin entsorgt habe, wo er hingehört, in die Mülltonne.

Selbstverständlich durften, wenn man schon mal dabei ist, auch Tierschutzphrasen nicht fehlen:

Zitat: Zum Schutz der Natur gehört auch der Schutz des Tieres und der Erhalt der Artenvielfalt in der Tier-und Pflanzenwelt. Die Verhinderung von Tierquälerei (z.B. Schächten) und das Verbot von unnötigen Tierversuchen [als ob es nötige Tierversuche gäbe, AO] für die Kosmetikindustrie und überflüssige Pharmaprodukte ist eine menschliche Selbstverständlichkeit.


Mal gespannt ob die UL-Apologeten nun auch NPD wählen: "Weil, die sind doch für die Tiere!" "Freut euch doch dass es eine Partei gibt die gegen Tierversuche ist!"

Nun, wie kommt so eine Partei denn auf solche Ideen? Ganz einfach, sie haben erkannt dass bei Leuten die sich an der Bio-Gruppenphantasie beteiligen, sich ein offensichtlich nicht unwesentlicher Anteil Personen befindet, die Bio als Elitär-Selbstabgrenzung und somit Privilegiendünkel betreibt, also faschistoide Grundzüge beheimaten. Auf diesem "Substrat" kann die NPD natürlich relativ einfach pilzartig hineinwachsen, denn dieses Substrat leistet wenig Widerstand, weil es zwischen den Persönlichkeitsgrundstrukturen (oder Abwesenheit davon) zu viele Parallelen gibt.

Versteht mich nicht falsch. Gegen (vegane) Bioprodukte ist nichts einzuwenden, gegen manche Grundmotivation derer, die sie kaufen allerdings schon. Denn denen geht es primär um die Abgrenzung vom "Pöbel der Billigmüll" kauft, was früher der Sekt und die Krebsleiche war, ist heute ein Wandschrank voll mit fair gehandelten Bioprodukten.

Wohin das führer, ups, führen kann, und welche Ironie es beinhaltet wenn linke Globalisierungsgegner erkennen müssen dass sie das trojanische Pferd geliefert haben mit dem Extremrechts in die Mitte eindringt, zeigt die plötzliche Entdeckung des Umwelt-u. Tierschutzes der NPD.

Re: Identitätskrücke Öko-Elitarismus als Privilegiendünkel

Autor: daniela | Datum:
hallo du :)

ich habe weder zeit und lust auf eine diskussion (mag mir auch nicht das ganze durchlesen) - nur soviel dazu: wir pflanzen vorwiegend alles selbst an (weil eben nicht soviel geld vorhanden um alles teuer zu kaufen) und die paar sachen die ich nicht einmache, einkoche, die wir nicht selbst herstellen, kaufe ich bio, weil es wichtig ist, keine gentechnik zu unterstützen, keine menschen die für einen hungerlohn arbeiten müssen etc.

tut mir leid dass ich keine zeit für eine diskussion habe, ich hoffe aber du verstehst was ich meinte..sollte dies falsch rübergekommen sein!

liebe grüße von
daniela