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Tierrechtskochbuchforum:
Spätzle

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Spätzle

Autor: tempeh-reiter | Datum:
Hallo,

ich hatte seit geraumer Zeit schon nach einem Spätzle-Rezept gesucht, aber keine annehmbare vegane Variante gefunden. Dann habe ich ein Video entdeckt, das die Zubereitung von Spätzle mit fünf Eiern und etwas Wasser zeigt.
Als ich dort den fertigen Teig sah (eine schleimig-klebrige Angelegenheit), kam mir eine Idee, die ich vor ein paar Tagen umsetzte.

Hier mein Rezept für Spätzle:

10 g Pinienkerne (ca. 1 EL)
20 g Mandelkerne
300 g Wasser
200 g chinesische Yamswurzel
7 g Öl
350 g Weizenvollkornmehl
2 g Salz (ca. 1 Tl)

Pinienkerne und Mandeln mit etwas Wasser mixen, bis keine festen Stücke mehr vorhanden sind. Yamswurzeln (geschält und grob zerkleinert), etwas Wasser und das Öl hinzufügen und wieder mixen. Das Ganze wird sehr "schleimig".

Das Mehl in eine Schüssel geben und mit dem Salz vermischen. Die Mixtur und evtl. das restliche Wasser hinzufügen. Kräftig durchrühren. Der Teig sollte schleimig, dehnbar und klebrig sein. Sollte er zu fest sein, etwas Wasser hinzugeben.

In einem großen Topf Salzwasser zum Kochen bringen. Ein Holzbrett (ideal ein sog. Spätzle-Brett) mit dem heißen Wasser befeuchten. Etwas vom Teig auf des feuchte Brett geben. Den Teig wieder gut befeuchten (ich habe dazu mit einem Spätzle-Spatel etwas Wasser aus dem Topf über den Teig gezogen). Also alles schön feucht halten, damit der Teig beim Abstechen nicht klebt und in den Topf gleiten kann. Dann mit einem Spätzle-Spatel (ein breites Messer funktioniert sicher auch) den Teig dünn ausstreichen, und dann schmale Steifen über dem Topf abtrennen und in das kochende Wasser fallen lassen (es gibt wenigstens ein Video im Netz, das das Prozedere zeigt).

Die Spätzle gehen im kochenden Wasser auf und schwimmen oben, wenn sie gar sind. Die oben schwimmenden Spätzle aus dem Wasser und in ein Sieb heben und mit kaltem Wasser abspülen.

Mit dem restlichem Teig ebenso verfahren.


Die Spätzle sind danach fertig und kalt, weswegen auch noch mein Rezept für eine Pilz-Sahne-Soße folgt.

10 g Pinienkerne
15 g Haselnüsse
30 g Mandelkerne
30 g Cashewnüsse
25 g Öl
250 g Wasser

130 g Shiitake
1 kleine Zwiebel

Öl zum Braten
Salz und Pfeffer zum Abschmecken
gehackte Petersilie oder andere Kräuter


Die Nüsse zusammen mit etwas Wasser im Mixer fein mahlen. Öl und restliches Wasser hinzufügen, wieder mixen.

Pilze und Zwiebeln klein schneiden und mit Öl in einer Pfanne anbraten. Bei Erreichen des gewünschten Röstungsgrads mit der Nuss-Mixtur ablöschen. Etwas einkochen lassen (Vorsicht, geht sehr schnell), dann die Spätzle unterheben. Gut verrühren. Wenn wieder alles heiß/warm ist, gehackte Kräuter (z.B. Persilie oder Schnittlauch) hinzugeben. Und mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zusammen mit einem Salat servieren, um die Leukozyten in Bann zu halten :-).

Variationen:
Yamswurzel (beim Reiben zerfällt sie zu Schleim) könnte durch Maniok ersetzt werden.
Pinienkerne durch Zedernnüsse ersetzen (der Preis der Pinienkerne hat sich verdreifacht).
Ich hatte nicht genug Pilze zur Hand, 300 g wären sicher besser.
Außer den Pinienkernen können die Nüsse nach Belieben variert werden (der Geschmack kommt nicht durch, was eher dominiert, ist das Aroma des Öls)
Die Menge des Öls in den Emulsionen kann erhöht werden (bei ausreichend Öl hat man Mayonnaise :-)).

Geschmack:
Die Spätzle schmecken sehr gut (subjektive Wahrnehmung zweier Menschen). Schmecken wunderbar nach dem Getreide, das verwendet wurde. Mit Weizen würde ich den Geschmack als rustikal beschreiben. Der Vorteil gegenüber "traditionellen" Spätzle: der faulige Geschmack von Eiern ist nicht enthalten.

Ein frohes neues Jahr

Stefan