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Ratten als Minensucher

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 12

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Ratten als Minensucher

Autor: V_xxL | Datum:
sah ich gestern in Weltspiegel.

Viele Tausend Menschen treten jährlich auf Minen, die meisten sind Kinder.

Die Ratten werden trainiert und können dann mit ihren Nasen, die feiner sind als die von Hunden, jede Mine aufspüren. Dabei laufen sie auf Grund ihres geringen Gewichts selbst keine Gefahr.

Wie ist diese Aktion einzuschätzen?

V_xxL

Re: Ratten als Minensucher

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Wie ist diese Aktion einzuschätzen?

Also wir als Tierrechtler lehnen den Einsatz von Minen natürlich ab. Antiveganer wohl eher nicht, dabei fällt ja sicher jede Menge "Grillfleisch" an.

Achim

Re: Ratten als Minensucher

Autor: V_xxL | Datum:

besteht nicht die Aufgabe eines Tierrechtlers darin, Leben zu retten? Die Minen sind ja da, ablehnen macht für diese keinen Sinn mehr.

Ich denke auch daran, daß Tiere auf die Minen treten. Das wurde im Film aus rassistischen Gründen natürlich nicht erwähnt.

V_xxL

Re: Ratten als Minensucher

Autor: Achim Stößer | Datum:
> besteht nicht die Aufgabe eines Tierrechtlers darin, Leben zu
> retten? Die Minen sind ja da, ablehnen macht für diese keinen

"Besteht nicht die Aufgabe eines Antirassisten darin, Leben zu retten?" könntest Du auch zur Rechtfertigung fragen, wenn etwa Rassisten dafür plädieren, Kindern in indischen Slums einzufangen und mit ihren Organe das Leben mehrerer "Weißer" Spenderorganempfänger "zu retten".

Nein, die Minen sind nicht einfach "da". Die haben gewisse(nlose) Leute ganz bewußt da hinbefördert.

Aufgabe von Tierrechtlern ist es also, u.a. zu verhindern, daß Leute so etwas tun. Dazu gehört mit Sicherheit nicht, irgendwelche faschistoiden Meme zu verbreiten wie die, daß Individuen anderer ethnischer Gruppen, anderen Geschlechts oder anderer Spezies diskriminiert werden können.

> Ich denke auch daran, daß Tiere auf die Minen treten. Das

Das hast Du erwähnt, zumindest für eine Spezies, "die meisten Kinder".

Daß Speziesisten nichtmenschliche Tiere (auch) zum Minenräumen einsetzen, ist klar. Militarist Heiner Geißler wollte ja z.B. auch Zivis dazu einsetzen. Hätte es in den USA keine Sklavenbefreiung gegeben, dürften das eben Afroamerikaner machen.

Wie wäre es, analog zur Forderung eines Kabatrettisten, Todesstrafebefürworter hinzurichten, wenn diejeigen, die andere durch Minen umbringen wollen, mal die Minen räumen dürfen (in dem Fall würde ich mich vielleicht sogar an dem Flugticket für Herrn Geißler beteiligen)? Dann hätten sie wenigstens endlich mal eine sinnvolle Aufgabe ... (nein, das ist nicht ernst gemeint, und ja, die Rekursion ist mir bekannt.)

Achim

Re: Ratten als Minensucher

Autor: V_xxL | Datum:

ein echter Rassist kann niemals dafür sein, ein nicht weißes Organ zu empfangen. :-)

deine Aussage also: wer Ratten zur Minensuche einsetzt, handelt speziesistisch.

Leider wird dein Vorschlag, verantwortliche Politiker die Minen räumen zu lassen, nur sehr schwer zu verwirklichen sein, selbst wenn ich den fehlenden Teil des Tickets gern beisteuere.

V_xxL

Re: Ratten als Minensucher

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ein echter Rassist kann niemals dafür sein, ein nicht weißes
> Organ zu empfangen. :-)

Och, soll auch waschechte Speziesisten geben, die Schweinelebern nicht nur im Magen haben wollen.

> deine Aussage also: wer Ratten zur Minensuche einsetzt,
> handelt speziesistisch.

Natürlich nicht, wenn die Ratten das in Kenntnis der Umstände freiwillig machen *augenroll*.

Achim

Re: Ratten als Minensucher

Autor: V_xxL | Datum:

> in Kenntnis der Umstände freiwillig

das war auch mein Gedanke. *freu*. Immerhin sind Ratten wirklich ausgezeichnete Minensucher, und wenn ich diese Fähigkeit hätte, betrachtete ich es als meine erste Pflicht, sie in den Dienst für Mensch & Tier zu stellen.

Manche Menschen können mit Tieren 'sprechen'. Aber ob die Verständigung so weit reichen würde..?

V_xxL

Re: Ratten als Minensucher

Autor: Achim Stößer | Datum:
> sie in den Dienst für Mensch & Tier zu stellen.

Menschen sind Tiere, wenn Di es schon für nowendig hälst sie explizit zu nennen, vergiß bitte nicht, weiter von "anderen" oder "nichtmenschlichen" zu sprechen, da andernfalls ein andere Eindruck entstünde (vgl. Sprachwandel).

> Manche Menschen können mit Tieren 'sprechen'. Aber ob die

S.o.: fast alle Menschen können mit Tieren sprechen (z.B. mit Menschen). Die verständigung mit anderen Spezeis gestaltet sich jedoch schwierig.

> Verständigung so weit reichen würde..?

Derzeit sicher nicht.

Achim

Re: Ratten als Minensucher

Autor: V_xxL | Datum:

> Menschen sind Tiere

ah, verstehe. Genauso wenig, wie man Neger & Menschen sagen kann. 'Mensch und Ratte' geht aber schon?

> Derzeit sicher nicht.

Ich finde, daß die Verständigung zwischen Menschen und anderen Tieren sehr wichtig ist, vielleicht der zentrale Punkt.

Ob die Sklaverei unter Menschen wohl abgeschafft worden wäre, wenn Sklaven nicht diegleiche Sprache wie ihre Herren gesprochen hätten...?

Im Moment werden andere Tiere als Behinderte behandelt, für die die Rechte stellvertretend eingefordert werden. Sind nicht gerade wir Menschen die Behinderten, weil wir nicht in der Lage sind, mit den anderen Tieren zu kommunizieren?

V_xxL

Re: Ratten als Minensucher

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Menschen sind Tiere
>
> ah, verstehe. Genauso wenig, wie man Neger & Menschen sagen

Jein, da "Neger" herabwürdigennd gebraucht wird; also eher wie "Deutsche und Menschen", "Frauen und Menschen", "Löwen und Tiere", "Eichen und Bäume", "Hühner und Vögel".

> kann. 'Mensch und Ratte' geht aber schon?

Ja.

> > Derzeit sicher nicht.
>
> Ich finde, daß die Verständigung zwischen Menschen und
> anderen Tieren sehr wichtig ist, vielleicht der zentrale Punkt.

Verständigung mag ja mit manchen anderen Tieren ansatzweise funktionieren, mit den meisten aber eher nicht.

> Ob die Sklaverei unter Menschen wohl abgeschafft worden wäre,
> wenn Sklaven nicht diegleiche Sprache wie ihre Herren
> gesprochen hätten...?

Hm ... haben sie?

> Im Moment werden andere Tiere als Behinderte behandelt, für
> die die Rechte stellvertretend eingefordert werden. Sind

Interessantes Beispiel. Eine Kommunikation mit (z.B.) anencephalen Säuglingen dürfte ebenfalls sehr schwer sein.

> nicht gerade wir Menschen die Behinderten, weil wir nicht in
> der Lage sind, mit den anderen Tieren zu kommunizieren?

Naja, mangelnde Fremdsprachenkenntnisse z.B. würde ich niht unbedingt als "Behinderung" (wenn acuh als behindernd) bezeichnen.

Achim

Re: Ratten als Minensucher

Autor: V_xxL | Datum:

woraus ich hinaus wollte: der Status der anderen Tiere könnte erheblich verbessert werden, wenn die vollständige Verständigung mit ihnen gelänge. Zumindest machen Reportagen immer einen mächtigen Eindruck auf mich, in denen gezeigt wird, wie die Verständigung gelingt - hauptsächlich durch Zeichen. Aber ich stelle mir ein Gerät vor, das auch Töne entschlüsselt, genauso, wie es umgekehrt meine Worte verschlüsselt wieder zurückbringt.

Forschung in dieser Richtung könnte der Tierrechtsbewegung m.E. einen enormen Schub geben, und vielleicht würde sich damit auch die ursprüngliche Frage "Ratten als Minensucher" elegant lösen. Die Ratten sagten einfach: okay, hilft ja allen Tieren..

V_xxL

Re: Ratten als Minensucher

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Zeichen. Aber ich stelle mir ein Gerät vor, das auch Töne
> entschlüsselt, genauso, wie es umgekehrt meine Worte

Gibt's nicht nur bei Star Trek, sondern (in Japan) auch als Hunde-/Katzen-Übersetzer, allerdings wenig seriös (kann sein, daß hier im Forum schon was dazu steht).

Wissenschaftlich fundiert in Ansätzen bei Delphinen, soweit ich mich erinnere.

Achim