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Haus- und Hoftiere

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 15

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Haus- und Hoftiere

Autor: Tyrael | Datum:
Hallo!

Hat jemand von euch Haus- oder Hoftiere? Wie haltet und beschäftigt ihr diese?

Wir haben selbst keine Tiere mehr. Früher hatten wir einen Wellensittich. Sein Käfig war eigentlich immer offen, nur aus der Wohnung raus haben wir ihn nie gelassen. Zu groß die Angst, das er doch wegfliegt.

Reiten verstößt ja auch gegen das Tierrecht. Wie unterhaltet ihr die Tiere?

Verstößt man auch, wenn man seinen Hund erzieht? Was ist überhaupt besser? Wohnungshund oder einer der immer im Garten ist und seine Hundehütte hat?

Ist es rechtens eine Ecke für Hühner, Enten und / oder Gänse einzuzäunen oder sollten die übers ganze Grundstück laufen können?

Tauben frei fliegen lassen, auch bei Habichtgefahr?

Katzen freigänger oder Stubentiger?

Fragen über Fragen... ;)

Gruß,

Tyrael

nichtmenschliche Tiere

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Tyrael,

die Fragestellung an sich ist nicht so passend für dieses Forum da ja kein Tierrechtler andere Tiere "hält" bzw. sie als "Haus- und Hoftiere" bezeichnen würde (siehe auch das FAQ dazu).

Aber um sie trotzdem zu beantworten: selbstverständlich nehmen Tierrechtler wenn möglich Tiere aus Notsituationen auf (sei es durch Befreiungen, aus Tierheimen o.ä.) um sie dann in größtmöglicher Freiheit zu betreuen.
Bei Hunden z.B. bedeutet das u.a., sie so zu erziehen, daß sie ohne Leine laufen können, siehe auch http://veganismus.ch/foren/read.php?f=1&i=1607&t=1596 und sie ihrer Persönlichkeit entsprechend zu beschäftigen. Manchen Hunden reichen die täglichen Spaziergänge und das "dabeisein", das Teilhaben am Familienleben, andere brauchen eine Aufgabe, die sie wahrnehmen können. Als Ali, ein Schäferhund, mit ca. 7 Jahren zu mir kam, war ihm bei Spaziergängen oft langweilig, allein einem Ball hinteherzurennen war ihm zu öde, und so brachte ich ihm bei, nach "verlorengegangenen" Dingen zu suchen.
Solange es nicht darum geht, einen eigenen Nutzen daraus zu ziehen oder es dem betr. Tier aufzuzwingen, sind auch gewisse Aufgaben ok bzw. letztendlich sogar notwendig. Ich kann hier wieder nur von Hunden schreiben, aber viele Hunde werden "aggressiv" weil sie unausgelastet sind.

> Reiten verstößt ja auch gegen das Tierrecht. Wie unterhaltet
> ihr die Tiere?

Bei Pferden ist es sicher sehr schwer, Achim hat mir mal von einer Veganerin erzählt, die mit ihrem Pferd spazierenfuhr - allerdings nicht, indem sie sich in einer Kutsche ziehen ließ, nein, sie fuhr Fahhrad und das Pferd (oder Pony?) lief nebenher.:-) Junge und aktive, gesunde Pferde auszulasten ist sicher sehr schwer, aber ich kenne mich damit nicht näher aus.

> Verstößt man auch, wenn man seinen Hund erzieht? Was ist
> überhaupt besser? Wohnungshund oder einer der immer im Garten
> ist und seine Hundehütte hat?

Da Hunde Rudeltiere sind, ist es selbstverständlich, daß man sie nicht aus dem Rudel aussperrt, das ist nämlich eine Strafe für sie. Der Idealfall sieht wohl so aus, daß der Hund innerhalb dieses Rudels seinen festen Platz (und evt. Aufgaben) hat und totzdem genug Freiraum.

> Ist es rechtens eine Ecke für Hühner, Enten und / oder Gänse
> einzuzäunen oder sollten die übers ganze Grundstück laufen
> können?

Kommt drauf an, wie groß das Grundstück ist bzw. die "Ecke" (?), die Du einzäunst. ;-) Letztendlich ist auch ein großes Gehege ein Gefängnis und man sollte immer versuchen, dem Ideal (also der Freiheit) so nahe wie möglich zu kommen. Einzäunen sollte man wenn, dann nur zum Schutz der betr. Tiere.

> Tauben frei fliegen lassen, auch bei Habichtgefahr?

Tauben haben ihre Flügel zum Fliegen. :-)

> Katzen freigänger oder Stubentiger?

Kommt auch wieder auf die Situation an. Bei Achim lebten ja mal FIV-positive Katzen, die deswegen nicht raus durften - ebenso verhält es sich, wenn man an einer vielbefahrenen Straße wohnt oder in einer ähnlichen Gefahrenzone. Katzen zu beschäftigen kann allerdings auch ganz schön in Arbeit ausarten ;-) und ich würde nicht dazu raten, eine junge, gesunde, aktive Katze ohne Wahlmöglichkeit in eine Wohnung einzusperren. Auf der anderen Seite läßt ja auch niemand sein Kind auf der Autobahn spielen...; es gibt hier also keine Richtlinie in meinen Augen, man muß eben vom Fall zu Fall abwägen wo Risiko oder Nutzen höher sind.

> Fragen über Fragen... ;)

Die leider oft nicht so pauschal zu beantworten sind, hoffe, ich konnte Dir trotzdem weiterhelfen. ;-)

Tanja

Re: nichtmenschliche Tiere

Autor: Bine | Datum:
Ich denke, dass man die Tiere "artgerecht" "halten" sollte. Dazu genügt ein Blick in die Natur.

Ein Rudeltier benötigt Artgenossen und selbst vermeindliche Einzelgänger wie Katzen sollten Artgenossen haben, vorausgesetzt es ist genügend Platz vorhanden. Es gibt Einzelfälle, die lieber allein sind, das muss man von Fall zu Fall entscheiden.

Dann sollte eine artgerechte Beschäftigung vorhanden sein. Bei Katzen kann das Spielen mit Fellmaus ein guter Ersatz zur Jagd sein, wenn sie anschließend belohnt wird.
Hunde brauchen, denke ich, Aufgaben. 1. damit ihnen nicht langweilig wird und 2. um ihrem Rudelführer einen Gefallen zu tun. Pferde und Katzen kann man ebenso beschäftigen und ihnen etwas "beibringen". Und wenn das "Beibringen" bei Hunden laut obigen Beitrag tierrechtlich Ok ist, dann ist es das bei Pferden auch. Wichtig ist die Freiwilligkeit und dass man darauf achtet, das natürliche Verhaltensrepertoire zu fördern und zu nutzen. Meine Katze z. B. gibt Pfötchen. Sie macht das von sich aus schon und ich habe ihr beigebracht, es auf einen Zuruf hin zu tun. Das hält sie wach und eine Maus würde ihr ja auch nicht einfach in den Mund laufen.

Was die Freiheit angeht: Es ist sicher optimal für jedes Tier, wenn es einfach durch die Landschaft streifen kann. Leider gibt es Gefahren, für die die Sinne der Tiere nicht gemacht sind (Straßen etc.) und so muss man sie zu ihrem eigenen Schutz oder dem Schutz anderer Tiere manchmal gefangen halten. Insbesondere dann, wenn sie krank sind und Ansteckungsgefahr für andere Tiere droht. Ich persönlich halte auch nichts davon, Katzen draussen herum laufen zu lassen, weil sie den Bestand heimischer Tierarten (Singvögel z. B.) gefährden und einfach nicht in unser Ökosystem gehören (dahin gehören Wildkatzen). Das ist leider ein Aspekt, der oft nicht bedacht wird und für mich hat die heimische Tierwelt immer Vorrang. Wenn aber Freiheit nicht möglich ist, dann muss ein möglichst würdiger Ersatz geschaffen werden, in dem das Tier wie oben erwähnt sein natürliches Verhaltensrepertoire ausleben kann.

Es versteht sich von selbst, dass die Tiere, von denen wir hier reden, Nottiere sind und nicht gekauft oder gezüchtet werden.

Re: nichtmenschliche Tiere

Autor: *Rele | Datum:
Hi,

bei uns leben zwei Katzen- und somit auch zwei vollkommen unterschiedliche Charaktere. :-)

Beide kamen im Alter von 4 Jahren vor 1 1/2 Jahren aus dem Tierheim zu uns. Pauline, die eine Woche früher bei uns war, ist mollig, faul (sorry- aber sie spielt sogar am liebsten im Liegen& schläft manchmal bei der Fellpflege ein)& absolut keine Freigängerin. Das "draußen" interessiert sie nicht& bestimmte Geräusche (Rasenmäher, Kinder usw.) ängstigen sie zutiefst. Da heißt es also, spielen, spielen, spielen! Ich denke, nach einiger Zeit lernt man Katzen (natürlich auch andere Tiere) einfach kennen& weiß, auf was sie am meisten "abfahren" (bei Pauli: "apportieren" von Papierbällchen- kein Witz& auch nicht von uns "antrainiert").


Die zweite Katze ist dagegen ganz anders- sehr schlank& absolute Freigängerin. Damit bzw. mit der Jagd gab es schon einige Probleme (im Forum müsste da was zu finden sein)- Bine, ich bin Deiner Meinung, dass "fremde" Jäger, zumal noch mit besseren Vorraussetzungen (satt, wach, fit) als die zu jagenden heimischen Tiere, als sehr problematisch anzusehen sind. Wir sind damals weggezogen & mit der neuen Umgebung hat sich das Problem fast erledigt. Ich muss aber sagen, dass sich mir als Mitbewohner einer Freigängerkatze durchaus ethische Probleme stellen- es ist ja klar, dass wir bisweilen tote Mäuse etc. auf dem Balkon liegen haben. Das Problem hatten wir schonmal (wie gesagt, steht hier irgendwo)& kamen auf keine Lösung (Möglichkeiten: qiälendes Halsbandgöckchen oder einsperren).


Ich denke auch, dass hier jeder individuelle Fall abgewogen werden muss.

Ciau, Rele

Wellensittich

Autor: Christian Schneider | Datum:
Was kann man mit einem Wellensittich machen? Hab überlegt freilassen und essen hinstellen damit er wenn er dann doch mal was brauch sich es hollen kann. Hier ist auch gleich ein Wald.

Re: Wellensittich

Autor: Thomas Zehrer | Datum:
ich kenne mich zwar nicht mit Wellensittichen aus, aber freilassen würde ich ihn auf keinen Fall. Seine Überlebenschancen wären sicher gering, spätestens den Winter könnte er nicht überleben.
Ich würde einen Aushang in den umliegenden Geschäften machen, die Besitzer des Vogels melden sich dann hoffentlich.
Ausserdem gibt es hier (in Würzburg) eine Frau die sich um junge und kranke Vögel kümmert (normalerweise einheimische Vögel). Vielleicht gibt es bei dir ja auch so jemand. Da gibt das Tierheim Auskunft.

Re: Wellensittich

Autor: Christian Schneider | Datum:
Nein der "Besitzer" ist ja mein Freundin sie hat ihn schon länger.Wollte eig schon immer das er frei sein kann und nicht im Käfig sitzt. Naja und dann haben wir gelesen das es möglich sei Wellensittiche frei zulassen und da wo der Käfig war Futter hinzumachen, dass sie wenn sie wollen immer zum Essen vorbei kommen können. Naja und im Winter ihn vieleicht wieder reinhollen oder so.

Re: Wellensittich

Autor: martin | Datum:
Damit gehst du davon aus, dass er immer wieder zurückkommen wird, was aber fraglich ist. Da Wellensittiche Nomadenvögel sind, kehren sie i.d.R. nicht an den gleichen Ort zurück. Und da er, wie erwähnt wurde, in Europa geringe Überlebenschancen hat, würde ich auch davon abraten.

Re: Wellensittich

Autor: Thomas | Datum:
und ein domestizierter Wellensittich dürfte auch nicht gelernt haben, wie er beispielsweise mit Katzen umgehen muß.

Grüße
Thomas

Re: Wellensittich

Autor: Christian Schneider | Datum:
Ok was wäre dann das beste für den Wellensittich was wir machen könnten.

Re: Wellensittich

Autor: martin | Datum:
Christian Schneider schrieb:
>
> Ok was wäre dann das beste für den Wellensittich was wir
> machen könnten.

Das Naheliegende: innerhalb der Einschränkung der Wohnung das bestmögliche Leben zu gewährleisten. Konkretes kann ich nicht sagen, da ich mich mit Wellensittichen nicht auskenne, aber dazu dürfte im Internet oder entsprechenden Büchern genug zu finden sein.

Re: Wellensittich

Autor: Danjiel | Datum:
Du redest von einem Wellensittich.
Das heisst ganz klar, das erste was du machen musst ist dir einen Artgenossen besorgen. mindestens einen, besser mehrere. Wellensittiche sind extrem Sozial, die brauchen Argenossen. Ich hatte zwar nicht selbst, aber meine Mitbewohnerin. Deswegen weiss ich ein bisschen was über die Tiere. Wen du dem Tier (oder besser bald den TierEN) etwas gutes tun willst, dann mach es so wie meine Mitbewohnerin. Die hatt im nahegelegenem Wald einen halben Baum geholt und den im Wohnzimmer aufgestellt. Das Ding war wirklich groß, ging bis kurz an die Decke, hatte weite verzwigte Äste.
Das ist alleine deswegen schon toll, weil die Vögel gerne am höchsten Punkt der Wohnung sind. Überblick haben. Versuch den Vögeln auch abwechslung zu bieten indem du Spielzeug an den Baum hängst, Futter regelmässig versteckst, etc. Dann beschäftige dich ein wenig mit der Ernährung. Sie hat ihren beiden beispielsweise regelmässig Gemüse gegeben... Frisches Wasser, Körnerfutter... Einen Stein mit Kalk war das glaub ich, hatte sie auch drinn. Das solltest du dir alles mal anschauen.

Viel erfolg..!

Re: Wellensittich

Autor: Christian Schneider | Datum:
Ok danke das mit dem Baum ist echt eine gute Idee mal schaun ob sich das machen lässt, war der Vogel dann immer auf diesem Baum also gar nicht mehr im Käfig? naja dann müssen wir uns mal umschauen wo wir einen Zweiten her bekommen.

Katz und Maus

Autor: Liliales | Datum:
Mittlerweile habe ich (bzw. haben wir, wobei ich nicht mehr bei meiner Familie wohne) keine nichtmenschlichen Mitbewohner mehr. Bis Frühling diesen Jahres hatten wir einen Kater, der dann aber leider schwer erkrankte, letztlich musste er dann eingeschläfert werden. Habe mir nie großartige Sorgen um seine Haltung gemacht (auch als ich bereits vegan lebte), da er viel rausging, nicht gezwungen wurde, bei uns zu bleiben, und wir uns viel um ihn gekümmert haben. Es tat mir nur sehr leid, als ich auszog, da ich mich bis zu diesem Zeitpunkt am meisten mit ihm beschäftigt habe.
Übrigens hatte ich auch mal versucht, ob man ihn vegan ernähren könnte und das ist schon im Ansatz gescheitert. :-/

Außerdem hatte ich noch bis vor einem halben Jahr eine Maus, davor 2, davor 3... und bis zuletzt hat mich das schlechte Gewissen aufgefressen... Sie waren ja lange Zeit zu dritt, ich hatte einen großen selbstgebauten (hab ihn extra größer gemacht, als fast alles, was nicht ein umfunktionierter Kleiderschrank war, was ich im Internet fand :D) "Käfig" und sie durften auch öfters mal aus dem Käfig hinaus, allerdings nur selten zu zweit oder zu dritt, weil mir das zu unübersichtlich wurde. Gegen Ende dann war es ganz schlimm, die letzte Maus war ausgerechnet die, die ich am wenigsten mochte (sie war faul, verfressen und vor allem ziemlich asozial), ich überlegte, was ich machen soll, da alleine lassen ja keine Lösung ist eigentlich, als ich mir dann fast überlegt hatte, sie extra zu ihren Halbbrüdern nach Braunschweig (was nicht gerade um die Ecke ist) zu bringen, wurde sie sehr krank und ich hatte Angst, dass es ansteckend ist... sie vegetierte nur noch so vor sich hin, ich versuchte mein bestes, aber nichts half, für Tierarzt hatte ich kein Geld, irgendwann ekelte ich mich dann vor ihr, dann überlegte ich, ob ich sie nicht besser einschläfern sollte, um ihr Leid zu ersparen, konnte mich aber mit dem Gedanken, sie zu töten, nicht so schnell anfreunden. Eines Abends unterhielt ich mich dann lange mit einem anderen Veganer darüber, war dann fest entschlossen, mir am nächsten Tag noch mal was Leckeres für sie so als letzte Freude, auch wenn es albern ist, und ein gewisses Medikament zu besorgen - am Morgen lebte sie bereits nicht mehr.

Man sollte sich meiner Meinung nach also als Veganer gut überlegen, ob man Tiere zu sich aufnimmt (man kann ihnen ja sonst auch helfen, sie zu vermitteln)...
Ich finde es aber gut, wenn Tierrechtler Tiere aufnehmen, die unter anderen Umständen ein viel schlechteres Leben hätten...
Sich extra ein Tier zuzulegen, weil man so eins haben möchte, finde ich sehr grenzwertig.

Re: Katz und Maus

Autor: Marco | Datum:
Liliales schrieb:
>
> Sich extra ein Tier zuzulegen, weil man so eins haben möchte,
> finde ich sehr grenzwertig.

Wer sowas tut, sollte sich auch nicht als Tierrechtler bezeichnen imho.