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antiSpe Fragen und Antworten:
Text über Spezisimus im Zusammenhang mit anderen "-ismen"

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 11

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Text über Spezisimus im Zusammenhang mit anderen "-ismen"

Autor: FragenstellerIn | Datum:
Kennt hier irgendwer gute Texte, in denen die Verknüpfung von Spezisimus mit Phänomenen wie Rassismus, Sexismus, etc. behandelt werden?

Re: Text über Spezisimus im Zusammenhang mit anderen "-ismen"

Autor: yetzt | Datum:
Ich hab nur mal ein Flugblatt darueber verfasst, es is aber eher eine pamphletisches Excrept denn ein inhaltlicher Artikel.

Text über Speziesismus im Zusammenhang mit anderen "-ismen"

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Kennt hier irgendwer gute Texte, in denen die Verknüpfung von
> Spezisimus mit Phänomenen wie Rassismus, Sexismus, etc.
> behandelt werden?

Ich kenne dazu leider nur schlechte Texte, die den Schwerpunkt auf die Verknüpfung Speziesismus/Sexismus legen (und dabei dummerweise feministisch-sexistisch sind).

Achim

Text über Speziesismus im Zusammenhang mit Faschismus

Autor: Achim Stößer | Datum:
Einen Text über Speziesismus im Zusammenhang mit Faschismus gibt es aber - vielmehr eine Ausarbeitung zu Parallelen und Analogien zwischen beiden Ismen, gern von pseudolinken Speziesisten und solchen, die sich bei eben diesen anbiedern wollen, als "KZ-Vergleich" kolportiert: Legen macht frei.

Achim

Pseudolinke Speziesisten

Autor: Achim Stößer | Datum:
Und wie auf Bestellung haben wir hier ein solches Exemplar eines pseudolinken Speziesisten, der als Reaktion auf die neueset Pressemitteilung (Veganismus statt Vegetarismus, Tierrechte statt Tierschutz) schrieb:

Zitat:
gehst noch?
tutnixzursache 03.10.2005 01:15
"Vegetarier, die Eier essen, sind mit schuld daran, daß jährlich allein in Deutschland 40 Millionen männlicher Küken vergast werden"

vergast werden? besser konntet ihr eure antihumane geisteshaltung nicht auf den punkt bringen; die unzweideutige konnotation des terminus "vergasen" dürfte sogar unter mangelernährung leidenden veganerInnen noch aus dem geschichtsunterricht bekannt sein...
ihr bleibt halt doch verdammte deutsche, trotz wwf button und bunter latzhose...
[meine Hervorhebung, AS]

da schmeckt mir mein schwenksteak doch gleich nochmal so gut!

antisemiten angreifen!

de.indymedia.org/2005/10/129406.shtml


Keine Ahnung, dumm wie unveganes Brot, aber die Klappe aufreißen ...

Aber immerhin schreiben bei Indymedia auch ein paar Nichtsoziopathen, folgende Antwort darauf will ich hier mal (ohne mit jedem Detail übereinzustimmen) großteils wiedergeben:
Zitat:
@1:15
tagmata 03.10.2005 02:58
gottchen, wir sind heut wieder pc, hm?

tatsache ist, daß aus ökoonomischen gründen die unerwünschten küken folgendermaßen getötet werden: man packt sie in eine große box oder kammer, und leitet co2 ein, bis sie dran ersticken.

so, und mit welchem wort will man das bezeichnen?


ps: es hat seine gründe gehabt, daß sich die nazis für eben die methode des massenmords entschieden haben, auf die sie sich schlußendlich einigten - die versuche mit massenerschießungen zeigten, daß der logistische aufwand einer vernichtung menschlichen lebens in industriellem ausmaß mit konventionellen methoden nicht zu erfüllen war.

tatsächlich ist es ja doch so, daß bei allen unterschieden in kontext und intention, die sicherlich immens sind, die wahl der methode in beiden fällen nach den exakt gleichen kriterien vorgenommen wurde: billig und schnell und mit der größten emotionalen distanz zwischen töter und getötetem muß es geschehen. das ist ja das singuläre am holocaust - der maoismus mag mehr leute gekillt haben, aber nur die nazis haben diesen absolut kalten, technologischen ansatz einer total auf vernichtung gestreamlineten industrie versucht durchzuziehen, und sind damit furchtbar 'erfolgreich' gewesen. es ist also weniger verwunderlich als vielmehr zu erwarten, daß sich analogien in der industriellen tierproduktion finden, in der in einer grundverschiedenen situation dennoch die selben desiderata vorliegen.

analogien wie die von peta sind ganz klar erbärmlich. aber ausgerechnet maqi ns-trivialisierung vorzuwerfen, ist ebenfalls erbärmlich.

ganz nebenbei gesagt stellt sich die frage, wer deutscher ist: eine person, die das töten von küken mit toxischem gas als 'vergasen' bezeichnet oder eine, bei der sich angesichts einer auch noch so an den sackhaaren herbeigezogenen möglichkeit eines holocaustvergleichs (der de facto ganz bestimmt nicht getroffen und angsichts der quelle auch sicher nicht impliziert war) das rationale denken ausklinkt.

die shoa ist als teil der deutschen geschichte eine unauslöschbare tatsache. und es ist unsere verantwortung, versuche, diese geschichte zu wiederholen, im keim zu ersticken. aber dem ist nicht gedient, wenn mensch diese tatsache nicht klaren auges als solche akzeptiert, denn ein erfolgreiches 'never again' läßt sich nicht von einem mystifizierenden ansatz aus erreichen. die shoa war so schlimm wie sie war, nicht mehr und nicht weniger, und so wie sie war war sie schlimm und singulär genug, um keiner legendenbildung zu bedürfen, um als das zeugnis in der geschichte dazustehen, das sie darstellt. so überspannte kommentare wie der obige sind nur wasser auf die mühlen von heckenpennern wie martin walser, und das haben wir nicht nötig, wenn wir einfach nur die historischen tatsachen als solche anerkennen und für sich stehen lassen: sie sind bereits beweis genug für die immerwährende notwendigkeit eines antifaschistischen engagements, ohne daß es einer mystifikaton des geschehenen bedarf - truth is stronger than fiction.

[a.a.O, meine Hervorhebungen]


Achim

Wow...

Autor: Tanja | Datum:
... gerade kürzlich habe ich noch mit irgendwem darüber gescherzt, daß wohl niemand so bescheuert ist, sich darüber aufzuregen, daß man die Vergasung von Küken als solche benennt.
Hm... ;-/

Tanja

pseudolinks?

Autor: Peppermint | Datum:
In der "Linken" gibt es ja so einige Strömungen, die mit Herrschaftsfreiheit oder einer egalitären Anschauung nicht viel gemein haben. Wenn man nur den vermeintlichen Bezug zur vermeintlichen "Mitte" als Maßstab für Anschauungen nehmen möchte, taugt der Begriff nicht viel, also ist auch "pseudolinks" wenig aussagekräftig.

Re: Pseudolinke Speziesisten

Autor: yetzt | Datum:
ich glaub eher, dass sich anarchistische menschen wie wir eigentlich nicht unter dem terminus 'links' definieren sollten. wobei mir natuerlich 'linke' meinungen oft sympatischer sind als andere.

Re: Pseudolinke Speziesisten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich glaub eher, dass sich anarchistische menschen wie wir
> eigentlich nicht unter dem terminus 'links' definieren
> sollten. wobei mir natuerlich 'linke' meinungen oft
> sympatischer sind als andere.

Sehe ich im wesentlichen auch so. Wenn "links" und "rechts" in der komplexen Zahlenebene auf der Achse der reellen Zahlen liegen (sagen wir, -1 und 1), dann würde ich mich irgendwo bei -1+i sehen ;-) .

Alternativ könnte aber - wie hier - eine geeignete sinnvolle Definition von "links" wählen, bei der eben die Mehrheit derer, die sich als "links" definieren (und z.B. ihre peinliche Cerebraldiarrhoe in die Indymedikommentare schmieren), in Wahrheit eben nur pseudolinks sind. Das ist eigentlich die Variante, die ich seit einigen Jahren (aus pragmatischen Gründen) bevorzuge.

Achim

Re: Text über Spezisimus im Zusammenhang mit anderen "-ismen"

Autor: Felix | Datum:
Habe eben zufällig das hier gelesen, vielleicht ist es ja das, was du suchst.

http://veg.gs/dateien/mag/voice37-veganarchie.pdf