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Veganismus und Krankheiten

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 26

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Veganismus und Krankheiten

Autor: Michael Winter | Datum:
[Beitrag verschoben aus Veganismusforum, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Ich bin seit fast zwei Jahrzehnten Ovo-Lacto-Vegetarier, nehme also Milch und Eier zu mir... aus gutem Grund, denn ich bin aufgrund eines Imundefektes im Besitz einer therapieresistenten Kreuzallergie. Ich vertrage einen Teil der Gemüse-/Obstsorten (wie z. B. Kartoffeln, Nüsse und Paprika) nicht und reagiere auch auf Fruchtzucker allergisch.
Das setzt voraus, dass ich mir lebensnotwendige Stoffe anders zuführe - rein vegan zu leben ist für mich leider (!!!) nicht möglich, obwohl ich gern würde - zudem ist mein Ernährungsplan bereits jetzt sehr teuer. Ich muß z. B. zusätzliche Ausgleichspräparate nehmen...

Umso "erfreuter" bin ich nun, da ich mich von den Veganern, die für die Seite "www.maqi.de" verantwortlich sind, mit Fleischessern (sprich "Mördern") auf eine Stufe gestellt fühle. Immerhin wird dort geschrieben, dass Vegetarier wie Fleischesser zu behandeln sind und NICHT in den Reihen der Veganer stehen.
Dass es Erkrankungen gibt, die keine andere Handlungsweise zulassen - dieser Fakt interessiert anscheinend nicht.
Ich lebe also in einem Zwiespalt aus gewollt, aber nicht gekonnt.

Was tun, sprach Zeus?
Bin ich jetzt ein "Mörder", nur weil ich nicht anders kann?
Mich würde mal interessieren, wie Herr Stösser (der Verfasser, den ganz besonders auf die O-L-Veggies hinweist) reagieren würde, wenn er - oder vielleicht sogar sein Kind - dieselbe Erkrankung hätte(n). Wäre das dann was anderes?

Als Hinweis: nach knapp 20 Jahren hat man alle Möglichkeiten, alle Ärzte ausgeschöpft. Ich bin zugegebenermaßen ratlos.

Wie seht Ihr mein Problem?

Liebe Grüße,
Michael

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: Red_Tear | Datum:
Nun, vorausgesetzt dir ist eine vegane Ernährung tatsächlich nicht möglich, kann man nichts machen.

Siehe auch veganismus.de Faq (
Was ist mit Tieren, die nicht vegan ernährt werden können?
Sollte es Tiere geben, die nicht vegan ernährt werden können, handelt es sich um ein ethisches Dilemma. Die Existenz ethischer Dilemmata kann jedoch keine Rechtfertigung sein, Tiere zu mißhandeln und umzubringen, um andere Tiere, die vegan ernährt werden können, zu ernähren. )

Allergie gegen Fruchtzucker schließt ja eigentlich schon alles Obst aus?!
Ich weiß ja nicht gegen was du alles allergisch bist.
Hilfreich wäre es an dieser Stelle sich zu fragen: Wie würdest du handeln wenn es Menschen wären, die dafür ein kurzes und eingeengtes Leben führen würden?
Ich bin mir beinahe sicher, dass die Nährstoffe und Vitamine, die in den dir verbleibenden veganen Nahrungsmitteln nicht vorkommen, als Nahrungsergänzung auf pflanzlicher oder synthetischer Basis in der Apotheke erhältlich sind.

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: dom | Datum:
Wozu brauchst Du Milch? Was ist in der Milch, das Du nicht anders zufuehren kannst? Was ist mit Eiern? Wozu die? Ich bin kein Mediziner, dennnoch kann ich mir nicht vorstellen, dass man unbedingt Milch zu sich nehmen muss. Das ist eine ernst gemeinte Frage!

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: Ricarda | Datum:
Michael Winter schrieb:
>
> Bin ich jetzt ein "Mörder", nur weil ich nicht anders kann?
Das würde ich mit einem einfachen und knappen "ja" beantworten.
Fakt ist, dass für das "Essen" von Vegetariern andere Tiere ermordet und gequält werden.
Das ist dann wohl dein ethisches Dilemma, wenn du sonst aber gerne vegan leben würdest. Die Fakten kannst du dadurch aber nicht ändern.

Ansonsten frage ich mich wie dom, was du denn aus Milch und Eiern für Nährstoffe brauchst und dann auch, warum man die nicht substituieren kann.
Dann stellt sich noch die Frage, was das für Ärzte waren.
Es gibt genug Menschen, die sich Arzt nennen dürfen und trotzdem den Unsinn verbreiten, dass man ohne Leichenteile angeblich nicht leben könnte. Wie sagte ein Bekannter so schön: Die werden wohl von Dr. Beef bezahlt.
Hast du mal mit Ärzten gesprochen, die selber vegan leben oder zumindest nicht anti-vegan eingestellt sind?

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: Michael | Datum:
Grundsätzlich bin ich ein Atopiker - das bedeutet, gesund leben ist für mich nicht unbedingt sehr gesund.
Ich nehme einfach ein Beispiel für die Milch, denn am ausgeprägtesten ist meine Fruktose-Intoleranz (Fruktosemalabsorption), da in meinem Körper das Enzym Aldolase fehlt, das für den Fruktoseabbau genutzt wird. Nehme ich also Fruktose zu mir, dann kann das z. B. zu schwerwiegenden Leberschäden und Nierenschäden führen. Also bin ich auf Laktose (Milchzucker) angewiesen. Wenn man bedenkt, das allein das menschliche Gehirn täglich 300-500 kcal Zucker verbraucht, ist der Laktosebedarf schon sehr hoch. Fett (pflanzliches) liefert keinen Treibstoff fürs Gehirn, fällt damit weg. Das Gehirn ist angewiesen auf Zucker. Eiweiß dagegen kann ebenfalls vom Körper in hochwertige Glucose umgebaut werden.
Leider ist genau dieser Mangel nicht anderweitig ausgleichbar bzw. durch Präparate zu ersetzen.

Und ja - ich habe mit vegan eingestellten Ärzten gesprochen, auch diese haben keine Alternativmöglichkeiten.

Und genau das, was Ricarda schreibt, prangere ich für mich auch an. Es sind Fakten da und alles, was abweichende Norm ist, ist trotzdem haargenauso zu behandeln. Soll ich das Essen einfach einstellen?
Ich wünsche Dir niemals diese Kreuzallergie - wobei sie in jedem Lebensalter auftreten kann. Ansonsten müsstest Du Deine Nahrungsaufnahme einstellen und langsam verhungern - Du würdest nie alle benötigten Nährstoffe zum Überleben anderweitig vegan ersetzen können. Nicht einmal mit dem besten chemischen Kram.

Also habe ich durch meine Krankheit - wenn ich ethisch korrekt leben will, aber nicht kann - kein Anrecht auf mein Leben mehr?
Dann ist die Frage: ethisch leben und dabei verhungern?

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: Ricarda | Datum:
Michael schrieb:
>
> Und ja - ich habe mit vegan eingestellten Ärzten gesprochen,
> auch diese haben keine Alternativmöglichkeiten.
Waren die auch selber vegan?

> Und genau das, was Ricarda schreibt, prangere ich für mich
> auch an. Es sind Fakten da und alles, was abweichende Norm
> ist, ist trotzdem haargenauso zu behandeln. Soll ich das
> Essen einfach einstellen?
> Ich wünsche Dir niemals diese Kreuzallergie - wobei sie in
> jedem Lebensalter auftreten kann. Ansonsten müsstest Du Deine
> Nahrungsaufnahme einstellen und langsam verhungern - Du
> würdest nie alle benötigten Nährstoffe zum Überleben
> anderweitig vegan ersetzen können. Nicht einmal mit dem
> besten chemischen Kram.
>
> Also habe ich durch meine Krankheit - wenn ich ethisch
> korrekt leben will, aber nicht kann - kein Anrecht auf mein
> Leben mehr?
> Dann ist die Frage: ethisch leben und dabei verhungern?

In einer anderen Gesellschaft als dieser wärst du wahrscheinlich wirklich schon verhungert. Es gibt auch genug Personen die ohne Krankheit verhungern.

Wie gesagt, es ist dein ethisches Dilemma. Ist dir dein Leben wichtiger, als das Leben von anderen Personen?
Machst du da einen Unterschied zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Tieren?
Das soll nicht heißen, dass du verhungern sollst.

Fakt ist, du lässt andere Tiere für dein Leben töten und quälen, egal aus welchem Grund, und demnach musst du dir wohl gefallen lassen, wenn man dich mit Leichenfressern und anderen Qualproduktefressern auf eine Stufe stellt.

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: Tobi | Datum:
Hallo, Michael

> Aldolase fehlt, das für den Fruktoseabbau genutzt wird. Nehme
> ich also Fruktose zu mir, dann kann das z. B. zu
> schwerwiegenden Leberschäden und Nierenschäden führen. Also

Das glaube ich Dir jetzt einfach mal, aber

> bin ich auf Laktose (Milchzucker) angewiesen. Wenn man

das ist doch wohl Unsinn, denn

> bedenkt, das allein das menschliche Gehirn täglich 300-500
> kcal Zucker verbraucht, ist der Laktosebedarf schon sehr

der Körper baut sämtliche zugeführte Kohlenhydrate in Einfachzucker und Traubenzucker um. Nur so kann es als Energiequelle im Blut zur Verfügung stehen. Was spricht also dagegen, sich die Kohlenhydrate anstatt in Form von Laktose, in Form von z.B. Nudeln, Reis, Mais, Quinoa, Hirse etc. zu sich zu nehmen?

> hoch. Fett (pflanzliches) liefert keinen Treibstoff fürs
> Gehirn, fällt damit weg. Das Gehirn ist angewiesen auf
> Zucker. Eiweiß dagegen kann ebenfalls vom Körper in
> hochwertige Glucose umgebaut werden.
> Leider ist genau dieser Mangel nicht anderweitig ausgleichbar
> bzw. durch Präparate zu ersetzen.

Wie wär's, wenn Du - anstelle von "Präparaten" - einfach Leguminosen isst, oder allgemein einfach das, wogegen Du eben nicht allergisch bist. Es gibt genug vegane Nahrungsmittel, eine Mangelernährung ist wohl eher schwierig anstatt vorprogrammiert.
Es sei nur klargestellt, dass ich Dir nichts unterstellen will. Wenn es tatsächlich nicht möglich sein sollte (was ich nicht glaube), dann mögest Du mir es nachsehen. Aber ich denke, Du bist entweder
a) ein Troll, oder
b) bist froh darüber, dass Ärzte Dir angeblich bestätigt haben, dass Du nicht die ach so schwer fallende vegane Lebensweise betreiben musst.

Wie gesagt, ich weiß von Dir fast nichts; bitte verzeih, falls ich mich irre, aber ich halte Dich nicht für glaubwürdig.


Tobi

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: Achim Stößer | Datum:
>Und ja - ich habe mit vegan eingestellten Ärzten gesprochen, auch diese haben keine Alternativmöglichkeiten.

Interessant, mail mir doch mal die namen und Kontaktdaten dieser veganen Ärzte ...

Achim

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: XXX | Datum:
Also ich kann dir nur sagen, mach dass, was für dich richtig ist.
Denn du bist niemanden eine Rechenschaft schuldig. Auch wenn eine vegane Lebensweise idealer wäre, aber was nicht möglich ist kann eben nicht sein.
Der vom Gehirn benötigte Zucker kann der Körper aber vor allem aus Kohlehydraten selber herstellen, Proteine hingegen werden meines Wissens aber für die Muskelatur und zur Herstellung von Körpereigenen Hormonen benötigt.
Welche veganen Proteine du aber verträgst weis ich natürlich auch nicht. mfg XXX

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: dolli | Datum:
Hi!

Mit Biomodulation sind meine Allergien weggegangen.
Und ne Weile radikal-Ausschlussdiaet- also kein Weizen, Stärke,
bzw keinerlei Getreide (Incl Reis, Mais und Soja) ausser Dinkelsachen, Kartoffelstärke; sowieso keine Milch- und Eiprodukte etc. War ne harte (Koch-)zeit...
aber jetzt ginge prinzipiell alles wieder, nur ich ausser bei den Getreiden ess ichs halt nicht.

Biomodulations-Infos kriegst du unter www. gbm-medizin.de
Ist übrigens von Physikern "erfunden" worden, nicht von "Esoterikern"... ;-)


lg dolli

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: dom | Datum:
dolli schrieb:

> Biomodulations-Infos kriegst du unter www. gbm-medizin.de
> Ist übrigens von Physikern "erfunden" worden, nicht von
> "Esoterikern"... ;-)

Das bezeifle ich! Physikalisch ist das Humbug. Allerdings muss ich zugeben, dass ich den Erfolg einmal direkt miterlebt habe, aber erklaeren kann ich es nicht (und ich denke andere Physiker koennen das auch nicht).

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: Achim Stößer | Datum:
Naheliegende Erklärung: Placeboeffekt. Esoterische "Medizinlehren" sind dadurch oft "wirksam" und werden deshalb gelegentlich sogar im Rahmen seriöser Medizin eingesetzt. Bekanntestes Beispiel ist die Homöopathie, aber auch Schamanismus (z.B. in England) ...

Achim

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: dom | Datum:
Ja, nur dass ich und die behandelte Person nicht an die Wirksamkeit glaubten. Waere das nicht der letzte Versuch gewesen haette sie es wohl auch nicht versucht. Aber, es kann natuerlich schon mit der Hoffnung auf Erfolg zu tun haben. Naja, egal. Warum es gewirkt hat ist danach dann Nebensache.

Re: Veganismus und Krankheiten

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Mit Biomodulation sind meine Allergien weggegangen.
> Und ne Weile radikal-Ausschlussdiaet- also kein Weizen, Stärke,

"Mit" x "und" y.

Wenn Du also bei Vollmond nackt im Park getanzt und diese Diät gemacht hättest, würdest Du nun sagen "Mit Nacktbeivollmondimparktanzen sind meine Allergien weggegangen." Typisches magisches Denken, Koinzidenzen mit Korrelationen zu verwechseln. Die Azteken opferten Menschen, damit morgens die Sonne aufgeht. Hat jedesmal funktioniert ...

> Ist übrigens von Physikern "erfunden" worden, nicht von "Esoterikern"... ;-)

Dom hat ja schon geschrieben, was er als Physiker davon hält.

Im übrigen hält Physiker zu sein ja keinen davon ab, an esoterischen Wahnvorstellungen zu leiden, so wie Biologe zu sein keinen davon abhält, an kreationistischen Wahnvorstellungen zu leiden - nur sind solche Wahnvorstellungen unter Wissenschaftlern aus offensichtlichen Gründen unterrepräsentiert.

Achim

Warum ungültige Emailadresse?

Autor: K | Datum:
Lieber Initiator dieses Beitrags,

wenn Du eine ernsthafte Fragen stellen oder (nicht "gefakte") Diskussionen führen möchtest, dann solltest Du Dich auch nicht davor scheuen, eine gültige Emailadresse anzugeben, unter der Du auch zu erreichen bist.

Atopie oder doch eher Psychopathie?

Autor: Achim Stößer | Datum:
>wenn Du eine ernsthafte Fragen stellen oder (nicht "gefakte") Diskussionen führen
>möchtest, dann solltest Du Dich auch nicht davor scheuen, eine gültige
>Emailadresse anzugeben, unter der Du auch zu erreichen bist.

Tja, die Frage hat sich wohl mittlerweile erledigt (wenig überraschend blieb auch meine Frage unbeantwortet.

Also ist der Threadersteller wohl mittlerweile dieser Krankheit erlegen - ich habe auch mal ein bißchen darüber informiert, gerade der von ihm als notwendig behauptete unvegane Vegetarismus - Milchprodukte und Eier - sind offenbar (wie auch Fischleichen) gerade Auslöser von Schüben. Merkwürdig, nicht?

Alternative Erklärung zu seinem plötzlichen Ableben wäre natürlich, daß er ein trollender Veganismusgegner ist, der versucht, solche kranken Meme zu verbreiten (siehe auch Tobis Ausführungen ... aber sowas würde ja sicher niemand tun, oder?

Achim

Re: Alternativen zu Laktose

Autor: Trolli | Datum:
Hallo Michael,

wieso gibst du dir Lactose wegen Zuckerzufuhr? Du hast ein ethisches Problem, und dein sowieso schon so geschundener Verdauungstrakt, der bei dieser Erkrankung sofort mit Krämpfen und Dünnflitz reagiert, wird mit einem ABFÜHRMITTEL vollgestopft?!
Ein Liter Kuhmilch enthält 50 g Lactose. Bei bis zu 500 g Zucker/Tag fürs Hirn müsstest du also die Lactose von 10 Litern Kuhmilch zuführen, bzw. 500 g Lactose. Sei mir nicht böse, aber bei 500 g Lactose scheißt sich selbst ein gesunder Mensch zu Tode! Wieviel Lactose nimmst du täglich unbeschadet zu dir???

Verbesserungsvorschlag:
Zucker fürs Hirn: Traubenzucker (Kohlehydrate wären zwar sinnvoller, aber wenn's schnell zuckern soll ;-)
Sehr fructosearm: Dinkelsirup, Reissirup (statt Bienenspucke, Zuckerrüben- oder Ahornsirup)

Fructosefreier Milchersatz: Hafer ist fructosefrei. Probier mal die Hafermilch-Produkte von Oatly. Pur ist davon: Milch (Hilch), Sahne. Schmeckt lecker!
Sehr fructosearm: Reismilch
Wie kommst du mit Soja/Tofu zurecht? Das enthält ja Fructose.

Calziumzufuhr: Calziumreiche Mineralwasser statt artfremder Milch.

Ich habe auch mit Fructosemalabsorption und div. Allergien zu kämpfen. Ich vertrage Lupinen-Seide recht gut, mache mir daraus u. a. eine Art Kräuterquark zum Frühstück SCHMATZ!

Du verträgst keine Kartoffeln? Allergie? Dann willkommen im Club ;-(
Oder Malabsorption? Dann versuche mal: Kartoffeln in feine Scheiben schneiden, in Salzwasser kochen, Kochwasser abschütten, Kartoffeln in Klarwasser spülen, dann weiter verarbeiten.
Bei Gemüse kannst du das auch probieren: Max. 100 g Gemüse kochen, Kochwasser wegschütten, wenig/keine Gewürze, Zwiebeln weg lassen, und dann heroischen Selbsttest auf Verträglichkeit machen. (Schätze mal, das hast du schon durch?)

Wenn du Nüsse nicht verträgst, wie sieht es mit Fettfrüchten aus?
Mandeln, Erdnüsse sind botanisch keine Nüsse, werden oft von Nussallergikern vertragen.

Logo verträgst du keine Paprika. Die könnte die Fructose erfunden haben ;-) Wie verträgst du Ballaststoffe? Kannst du Salate essen? Wie sieht's mit Pilzen aus? Schon mal was mit Lupinen probiert? - tolles Zeugs mit hochwertigem Eiweiß. Schon alle Sorten Hülsenfrüchte in Minimenge ausprobiert? Ich vertrage einige Bohnen, aber nicht alle Sorten.

Welche Gemüse kannst du essen? Welches Obst? Eine kleine Menge Obst als Nachtisch wird schon mal besser vertragen.

Gegen deine Fructose-Malabsorption ist kein Kraut gewachsen, aber gegen deinen Lactosekonsum auf jeden Fall. Mal gucken, vielleicht findet sich eine neue Eiweißquelle, die du verträgst.

Bei Lemi-Allergien und Unverträglichkeiten hab ich auch den Jackpot gezogen. Gib nicht auf, nach veganen Alternativen zu suchen. Gerade Allergiker sind auf Eigeninitiative angewiesen.

LG
Trolli

Re: Alternativen zu Laktose

Autor: stupid_fish | Datum:
ok, ich schreib hier noch rasch einen kurzen beitrag aus einem etwas anderen blickwinkel: ich finde, wenn "fleisch- oder ovo-lacto-Fresser" dieses forum sehen, werden nachher 80 % dieser leute genau die einstellung haben, Veganer seien meistens total militant.ich finde, Veganer sind meistens einfach zu wenig tolerant gegenüber den anderen. da sie ja die besten argumente haben und intelligent sind, sollten sie auch etwas feinfühlig sein, und sich bewusst sein, dass nun mal die meisten Leute zuerst einmal völlig überfordert sind, wenn sie sich mit dem veganismus auseinandersetzen. das wollte ich hier einfach mal so sagen, da mir das in diesem forum immer wieder auffällt. ganz nebenbei sei noch erwähnt, dass ich zwar auch veganer bin, aber ich betone das nicht alle 10 sekunden.

Re: Alternativen zu Laktose

Autor: dom | Datum:
stupid_fish schrieb:
> meistens total militant.ich finde, Veganer sind meistens
> einfach zu wenig tolerant gegenüber den anderen. da sie ja

Und das ist auch richtig so. Ich moechte nicht tolerant gegenueber einem Moerder und Tierquaeler sein! Du etwa?

Re: Alternativen zu Laktose

Autor: stupid_fish | Datum:
für mich ist es auch absolut so, dass die anderen NICHT im recht stehen. aber nur mit VERURTEILEN erreichste einfach viel zu wenig, und das Resultat sind dann so militante Anti-Veganer, was einfach nicht sein müsste. man muss sich nicht wundern, wenn man als überheblich/arrogant angesehen wird, ich finde es einfach nur schade. für mich sind fleischfresser nicht feinde sondern mitmenschen, zu missionieren und verurteilen ist die falsche einstellung!!

Re: Alternativen zu Laktose

Autor: stupid_fish | Datum:
noch eine parabel/beispiel dazu: ich bin konfessionslos und veganer. trotzdem war ich als kind katholisch und fleischfresser. wer zum "mörder" erzogen wird, kann nicht unbedingt etwas dafür, man wird bei der taufe als kind schliesslich auch nicht gefragt, ob man wirklich katholisch werden möchte!

tolerant/militant

Autor: Ricarda | Datum:
stupid_fish schrieb:
> ich finde, wenn "fleisch-
> oder ovo-lacto-Fresser" dieses forum sehen, werden nachher 80
> % dieser leute genau die einstellung haben, Veganer seien
> meistens total militant.ich finde, Veganer sind meistens
> einfach zu wenig tolerant gegenüber den anderen.

Bei dem Wort "Toleranz" werde ich regelmäßig genervt, weil die meisten Leute darunter verstehen, dass man absolut alles toll finden muss.
Wie dom schon geschrieben hat: Wieso sollte man Mord und Qual tolerieren?
Rassismus wird in dieser Gesellschaft grundsätzlich auch nicht toleriert.

Die Frage ist auch die: Wie kommen die Leichen- und Qualproduktefresser auf einen Veganer zu?

Wenn ich überzeugenderweise mit falschen Behauptungen angequatscht werde (Aber vegan leben ist doch ungesund!; Vegetarier kann ich ja noch verstehen, aber Veganer??!?!?; Das bringt doch eh nichts!), leg ich eben die Fakten ganz klar auf den Tisch.
Anders, wenn mich jemand interessiert nach meiner Lebensweise befragt (Hast du nicht Probleme mit ...?; Wie machst du ...?; Warum machst du das?). Ich beantworte gerne jegliche Fragen in dieser Hinsicht.

Hier im Forum sind die meisten Anfragen von Nicht-Veganern eher ersterer Natur. Es soll vorwiegend provozieren und darauf kann man eben nicht mit einer Einladung zum veganen Essen antworten.

Ich denke so handhaben das viele Veganer, die nicht gerade Vegetarierkuschler sind.
Wenn du das als militant einstufst oder meinst, dass es so rüberkommt, dann kann man da wohl eh nicht mehr helfen.

Re: tolerant/militant

Autor: stupid_fish | Datum:
@Ricarda: so gesehen hast du völlig recht, vielleicht habe ich unter dem wort "Toleranz" nicht genau das gemeint. ich wollte einfach bewusst machen, dass man als minderheit, irgendwie von der mehrheit abhängig ist und man logischerweise auch als veganer fleischfressende freunde haben darf. auch veganer sind nicht die besseren menschen. die schwächen machen den menschen zum menschen. das soll natürlich keine ausrede sein, ich würde einem fleischfressenden kollegen z.B. niemals sagen, dass ich es gut finde, dass er das macht, aber gleichzeitig akzeptiere ich ihn als mensch und ich habe bei jedem mindestens einen kleinen funken hoffnung, dass auch er eines tages veganer werden könnte.

Re: tolerant/militant

Autor: Achim Stößer | Datum:
Ich kann es nicht mehr hören. Ich kann es einfach nicht mehr hören.
Zitat: ich wollte einfach bewusst machen, dass man als minderheit, irgendwie von der mehrheit abhängig ist und man logischerweise auch als nichtfaschist menschenvergasende freunde haben darf. auch nichtfaschisten sind nicht die besseren menschen. die schwächen machen den menschen zum menschen. das soll natürlich keine ausrede sein, ich würde einem vergasenden kollegen z.B. niemals sagen, dass ich es gut finde, dass er das macht, aber gleichzeitig akzeptiere ich ihn als mensch und ich habe bei jedem mindestens einen kleinen funken hoffnung, dass auch er eines tages nichtfaschist werden könnte.

stupid_fish, 1944

Re: tolerant/militant

Autor: Trolli | Datum:
Hi fish,

wie definierst du tolerant? Devot alles abnicken? Und wer Rückgrat beweist ist militant? ist diese Denke nicht arg schwarz/weiß???

Du sprichst von Mehrheiten und Minderheiten. Weil wir - noch - eine Minderheit sind, sollten wir den Mehrheiten die Wahrheit so schonend beibringen, dass sie sich uns theoretisch anschließen könnten?
Schon mal was von Komfortzone gehört? Da bewegt sich wenig! Wir waren doch fast alle fleischfressend und getauft durch die Kindheit geführt worden. Deshalb ist es uns doch auch so bewusst, wie stark die Manipulation, die Gehirnwäsche ist. Meinst du, dass du die Gehirnwäsche (Fleisch = lebensnotwendig, ohne Milch = Knochenbrösel usw.) mit Schmusekurs angekratzt kriegst?

Es gilt, nicht die Menschen zu verurteilen, sondern ihnen den Spiegel vorzuhalten. Und ab einem bestimmten Alter/Intellekt/Unabhängigkeit entscheidet jeder Mensch selbst, was er schluckt, und macht sich zum Mittäter von Tiermördern, und IST somit ein Tiermörder.
Nur weil Millionen von Menschen Tiere ermorden/quälen lassen, wird es doch nicht richtiger, oder? Glaubst du allen Ernstes, dass wir alle 10 Min. '(oder waren es Sekunden?) herausplärren: Wir sind voll krass korrekte Veganer?

Würdest du auch so sprechen, wenn wir in der Mehrheit wären?
Würdest du Menschen entschuldigen, die Menschen fressen, nur weil es die Mehrheit tut? Die Frauenmilch trinken, und den Babys minderwertigen Dreck geben, Hauptsache sie wachsen gut und geben einen guten Babybraten ab? klingt das militant? Ich kann dir Bilder von Menschen- und Babyfressern liefern, in Kulturkreisen, in denen das wohl noch "normal" ist. Diese Bilder stelle ich hier nicht rein, weil nicht jeder Mensch diese Bilder verkraften kann, aber ich kann dir die Bilder bei Bedarf mailen.

LG
Trolli

Meine Meinung: Du kannst nur mit der Wahrheit wachrütteln. Das ist nicht militant, sondern konsequent.

Eine Frage noch: Wieso nennst du dich stupid fish? Ich nenne mich doch auch nicht "dumme Gans", um Klischees zu bedienen...

LG
Trolli