Forenübersicht RSS

antiSpe Fragen und Antworten:
Alpro/Provamel verkauft...

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 6

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Alpro/Provamel verkauft...

Autor: Kalle | Datum:
Aheu,

seit vorgestern ist es amtlich. Alpro/Provamel sind an den US-Riesen Dean Foods verkauft worden.
Dean Foods ist bei (US)-Veganern wohl wegen deren Sojamilch-Marke "Silk" bekannt, ansonsten setzen sie in erster Linie auf Produkte tierlicher Herkunft.
Hier eine kurze Selbstbeschreibung aus der Presseerklärung.

Zitat: Dean Foods is one of the leading food and beverage companies in the United States. The Company's Fresh Dairy Direct business is the largest processor and distributor of milk and other dairy products in the country. The WhiteWave-Morningstar business produces and sells a variety of nationally branded soy, dairy and dairy-related products. Popular brands include: Silk(R) soymilk, Horizon Organic(R) milk and dairy products, International Delight(R) coffee creamers, and LAND O'LAKES(R) creamers. Additionally, the WhiteWave-Morningstar segment produces and sells private label cultured and extended shelf life dairy products through the Morningstar platform.


Alpro bleibt wohl ein rein veganes Unternehmen und weiterhin in Europa tätig, nur die Gelder kommen (und fließen) nun aus/nach USA.

Jetzt kann man sich einerseits freuen, dass weder Nestle noch Unilever den Zuschlag bekommen haben, aber lange währt die Freude nicht, denn nur weil DeanFoods hier nicht/kaum bekannt sind ändert es nichts daran, dass hinter dem Deal kein ethisches Handeln steht, sondern Gewinnmaximierung.

Die großen Lebensmittelkonzerne merken mittlerweile auch, dass die tierliche Ernährung auf Dauer nicht zukunftsfähig ist. Natürlich nicht aus ethischen Gründen, sondern weil es einfach zu teuer und resourcenverschwendend ist. Früher oder später wird der Sojamarkt wohl komplett von solchen Firmen kontrolliert werden.

Da stellt sich nun die Frage wie man damit umgeht.

Vielen Leuten wird es wohl egal sein da sich ja bekanntermaßen auch gefreut wird wenn es bei McDonalds angeblich vegane Pommes gibt.

Bis dann,
Kalle

Re: Alpro/Provamel verkauft...

Autor: Wonko | Datum:
Zitat: dass hinter dem Deal kein ethisches Handeln steht, sondern Gewinnmaximierung.

Na so eine Überraschung! Ich glaube, das, was du da kritisierst, nennt sich "Kapitalismus".
*scnr*
Davon abgesehen: wer kauft schon Alpro? Der einzig wahre @!#$ ist Oatly! ;)

Re: Alpro/Provamel verkauft...

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Davon abgesehen: wer kauft schon Alpro? Der einzig wahre @!#$

Ich normalerweise nicht ;-), aber viele stehen ja auf "Sojajoghurt". Und da gibt's sonst wohl nur noch Sojade(?) - von einer Mokerei, soweit ich mich erinnere.

Und oft höre ich auch, daß Alpro-Sojamilch die einzige sei, die "schmeckt". Geschmack ist ja sicher Geschmackssache, aber wenn ich mir die Zutatenlisten so anschaue, könnten sie einfach irgedneine andere Sojamich mit Wasser verpanschen (da der Sojaanteil bei Alpro teils geringer ist als üblich) und haufenweise Zusatzstoffe reinhauen. Hm ...

Gut, andererseits ist Alpro heir ziemlich die einzige Sojamlich, dei mit Vitamin B12 angereichert ist.

> ist Oatly! ;)

Gab's hier in der Gegend nur bei Edeka - und die haben es ausgelistet (mir wurde gesagt, sie würden einen anderen Großhändler suchen, der es liefert, ist aber länger ehr und seither habe ich es nicht mehr gesehen). Und nun?

Achim

Re: Alpro/Provamel verkauft...

Autor: K | Datum:
Hallo Kalle,

> Da stellt sich nun die Frage wie man damit umgeht.

Ich beziehe mich im Folgenden mal auf eine grundsätzliche Möglichkeit und nicht auf die Handlungsalternativen von Einzelnen.
Eine denkbare Lösung ist die genossenschaftliche Organisation von Veganern. Es wäre denkbar Handels-, Produktions- und Konsumgenossenschaften zu gründen, um dadurch die Möglichkeit zu erhalten sich ethisch vertretbar zu versorgen.

Folgende Vorteile stecken in diesem Zusammenhang in der genossenschaftlichen Organisation:

Kriterien für Produktion und Handel können von den Mitgliedern bzw. Mitgliedervertretungen bestimmt werden
Es können sinnvolle bzw. ethisch vertretbare Ziele festgelegt werden, jenseits einer skrupellosen Gewinnmaximierung.
Die Genossenschaften gehören den Mitgliedern und können nicht wie andere Unternehmensformen einfach verkauft werden

Sicherlich gibt es weitere Aspekte und auch Risiken oder evtl. Nachteile. Ich halte den Grundgedanken der genossenschaftlichen Organisation allerdings für durchaus geeignet, um die vegane und auch sonst etisch vertretbare Versorgung sicherzustellen.

Soweit meine Gedanken, die ich mir immer in diesem Zusammenhang mache.

Also, wenn Du mit starten möchtest, sag Bescheid :-)

Viele Grüße
Kurt

Re: Alpro/Provamel verkauft...

Autor: Googler | Datum:
Kalle schrieb:
>

> sind ändert es nichts daran, dass hinter dem Deal kein
> ethisches Handeln steht, sondern Gewinnmaximierung.

Stand denn bei Alpro vorher ehthisches Handeln im Vordergrund?

Re: Alpro/Provamel verkauft...

Autor: Mona | Datum:
Ich halte es für realistisch, dass die vegane Lebensweise zum Ziel der Profiterhöhung vermarktet wird.
Was das wohl für Konsequenzen hätte?
Was würde das für die Tiere bedeuten?
Die Tiernutzung würde sicher rückläufig werden, jedenfalls so lange wie Bedürfnisse diesbezüglich geschaffen und erhalten werden können.
Eine Bewußtseinsänderung fand ja dann nicht statt.
Besitzverhältnisse wurden nicht angetastet.
Das sind beunruhigende Gedanken.

--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

"Der Schreibende soll sich nicht den Mächtigen beugen, er soll die Schwachen nicht betrügen. Natürlich ist es sehr schwer, sich den Mächtigen nicht zu beugen und sehr vorteilhaft, die Schwachen zu betrügen."

BERTOLT BRECHT
Fünf Schwierigkeiten
beim Schreiben der Wahrheit

Was B. Brecht da sagt, fand ich einfach nur toll und soll auf keinen Fall ausdrücken, dass ich ein „Rezept“ hätte mich dem kapitalist. System zu entziehen.
Mona