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antiSpe Fragen und Antworten:
(späte) Verwunderung

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 34

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(späte) Verwunderung

Autor: anna.t | Datum:
hallo,

ich hab grad in der voice von Oktober (2002) was gefunden, was mich grad ziemlich irritiert. In dem Bericht vom Tierrechtskongress in Wien steht folgende unglaubliche Aussage von "Tierrechtler" (!!!) Aufhauser:

Zitat:

>>>
Vor der Kamera auch mal Fleisch [!!!] essen und den eigenen Vegetarismus verschweigen, um die Distanz zu denen, die man erreichen möchte, aufzuheben
>>>

BITTE ????????????????????????????????????

Offenbar handelt es sich dabei weder um einen satirischen Beitrag noch um einen Druckfehler.

Wer bitte ist dieser Aufhauser ? Wenn jemand näheres weiss würde mich das doch sehr interessieren....

gruss
anna

Re: (späte) Verwunderung

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Anna,

die Hp dieses "Tierrechtlers" findest Du unter http://www.tierrechte-privatstiftung.com/

Er vermittelt "freigekaufte" Pferde als "Reitpferde" und Hera Lind hat dort ihre jüngste Hochzeit gefeiert (wäre mir neu, daß sie vegan lebt).
Soviel zum "Tierrechtler" Aufhauser.

Tanja

Mehr....

Autor: Tanja | Datum:
Im SF-Meinungsforum erläutert Aufhauser seine Beweggründe, Hoffnungen und Pläne:

"Bauern sind Tierschützer der vernünftigen Art. Dazu zähle ich mich mit meinem Kreis auch. Gute Haltung und schonendes Schlachten sind Grundsätze, die uns verbinden. Eines meiner Ziele ist es, Pferdeschlachttage in österreichischen Schlacht-höfen einzuführen und gekühltes Fleisch nach Italien zu senden, um den qualvollen Lebend-Tiertrans-porten auf lange Sicht einen Riegel vorzuschieben. Dass dieser Schlachtvorgang stress- und angstfrei gestaltet werden soll, findet gerade bei den Bauern einstimmig Befürwortung.
Tierschutz heißt auch, dem Beruf des Metzgers die entsprechende Achtung entgegen zu bringen. Leider werden auf diesem Gebiet in weiten Teilen Europas die fachkundigen Spezialisten durch Hilfskräfte ersetzt, die keine Qualifikationen nachweisen können."

http://www.salzburg.com/salzburgerfenster/artikel/mein0802.html

Noch Fragen?

Aufhauser-Zitate

Autor: Iris | Datum:
> Zitat:
>
> >>>
> Vor der Kamera auch mal Fleisch [!!!] essen und den eigenen
> Vegetarismus verschweigen, um die Distanz zu denen, die man
> erreichen möchte, aufzuheben
> >>>
>
> BITTE ????????????????????????????????????
>
> Offenbar handelt es sich dabei weder um einen satirischen
> Beitrag noch um einen Druckfehler.

Daß Aufhauser sowas äußert, wundert mich nicht (siehe seine von Tanja geposteten Zitate!), wohl aber, daß er sich wohl als Vegetarier sieht ("den eigenen Vegetarismus verschweigen") - oder empfiehlt er das nur anderen?

Unter http://antispe.de/Quotes.html ist auch ein Zitat von Aufhauser zu finden, allerdings lang nicht so kraß wie das, das Tanja gepostet hat. Sollten wir demnächst mal austauschen oder ergänzen.
Unter dem Link, den Tanja gepostet hat, finden sich noch solche Ungeheuerlichkeiten:

>>>
Die Tatsache, dass die Tiere von Gut Aiderbichl letztendlich nicht zum Schlachter kommen, soll die Fleischproduktion nicht in Frage stellen.
Die Tiere auf Gut Aiderbichl werden von tausenden von Menschen besucht und gestreichelt und haben somit eine Art Diplomatenrolle für ihre Artgenossen.
<<<


Und hier gleich der Grund, warum die Tiere, die von ihm freigekauft wurden, nicht ermordet werden:

>>>
Meine Integrität würde angezweifelt werden, würde ich diese Tiere, die einem breiten Publikum namentlich bekannt sind, einer landwirtschaftlichen Nutzung zuführen.
<<<


Oder:

>>>
Österreichische Produkte können ebenso exportiert werden. Ich denke da zum Beispiel an hochwertige Eier, die als Salzburger Produkt schon allein am Geschmack identifiziert werden könnten. Oder der Tafelspitz als Export-Markenartikel bei entsprechender Produktionsbasis mit einer Empfehlung von Gut Aiderbichl, das den Menschen in Deutschland mittlerweile auch bekannt ist.
Utopie? Ich erinnere mich genau, als das erste berühmte blaue Pickerl „Chiquita“ auf die Banane geklebt wurde. Bei seiner Einführung wurde es belächelt, denn niemand glaubte an Qualitätsunterschiede bei Bananen. Ähnlich könnte es einmal sein bei einem Rindsbraten mit der Aufschrift „Original aus Salzburg“.
<<<


Die Leichen ermordeter Tiere, mit der Empfehlung eines "Gnadenhofs"???!!!

Ich denke, allerspätestens bei derartigen Aussagen wie diesen von Aufhauser sollte jeder und jedem klarwerden, daß TierschützerInnen eine der größten Gefahren für die Tierrechtsbewegung darstellen.
Wobei Aufhauser ja auch noch so dreist sein mußte, seine Tierschutz-Stiftung "Privatstiftung für Tierrechte" zu nennen. :-(

Iris

Re: Aufhauser-Zitate

Autor: anna.t | Datum:
Hallo Iris,

War grad auf der HP von dem Spinner, ist ja unglaublich !

Das so einer sich "Tierrechtler" nennt und auf einem "Tierrechtskongress" das Wort führen darf, tss...tsss....

>Ich denke, allerspätestens bei derartigen Aussagen wie diesen >von Aufhauser sollte jeder und jedem klarwerden, daß >TierschützerInnen eine der größten Gefahren für die >Tierrechtsbewegung darstellen.

Wenn er wenigstens nur den Begriff "Tierschutz" verwenden würde, ich meine Apel frisst ja auch Fleisch etc. und der Tierschutzbund macht ja auch Werbung für Biohöfe etc.
Aber das sowas unter dem Begriff "Tierrechte" läuft ist einfach nur krass.

gruss
anna

[Anti]Tierrechtskongreß

Autor: martin.p | Datum:
Wieso irritiert dich das? Es geht schließlich um den [Anti]Tierrechtskongreß. Der Bestand hauptsächlich aus TierschützerInnen und Vereinen für "schöneres" Schlachten.
Außerdem war er noch von UL unterwandert (Dirk hat da noch einige Bilder dazu).

Aber das von Aufhauser war nicht das einzige in dieser Richtung.
Die Antwort, auf die Frage „Welche Rechte haben Tiere?“, von Regan war „gesunde Säugetiere ab 1 Jahre“, womit er wohl sagen wollte, dass Tiere erst ab 1 Jahr Rechte haben, was allerdings kaum Folgen auf das Alter der „Nutz“tiere zur „Fleischproduktion“ hätte, da diese i.d.R. nicht älter als ein Jahr werden.
Auch eine sinnlose Behauptung von Haberditzl auf die Frage „Welche Strategie wäre die beste zur Institutionalisierung der Tierrechte?“ hat keineswegs das Ziel, Tieren vernünftige Rechte zu geben sondern lediglich ihm ein besseres Gewissen zu verschaffen: „Tiere müssen ein von ihnen einklagbares Recht auf Auslauf, Laufstall, Betäubung und Transportvermeidung bekommen.“. (Hier paat auch mal wieder der Sklavenvergleich wunderbar.)
Auf diese Frage antwortet Kaplan auch wieder absolut weltfremd: „...indem man sich heute schon so verhält, als wären die Tierrechte bereits etabliert...“
Und der Brennglas Verlag warb für sich selbst: „Ungeschminkt und realitätsnah aufklären und Broschüren verbreiten.“
Einige haben sich sogar von den sehr nützlichen und lebensretteten ALF-/Tierbefeiungsaktionen distanziert, wie Eicher und der VgT mit „Da die politische Ebene erreicht werden muss, sind nur demokratische und völlig legale Aktionen zu unterstützen.“.
Auf die Frage „Wie soll man die Bevölkerung aufklären?“ antworten gleich drei (Kaplan, Lauppert, Aufhauser) mit dem Blödsinn „Veganisierungsversuche verhindern Vegetarier“.
Diese hätten lieber auf Dunayer hören sollen, welche es deutlich ausdrückte „Radikal das Endziel deutlich machen und keine [blutverschmierten, MP] Kompromisse eingehen“.
Und auf die Frage „Wie konsequent muss das verhalten eines Tierrechtlers sein?“ antwortete (nein, wer hätte das gedacht?) Kaplan mit seiner bekannten Antiveganismuspropaganda „Konsequent vegan leben ist schlicht unmöglich, wir können nicht jeden Tag alles überprüfen, es gibt keine saubere, befriedigende Lösung. – woraus folgt, dass Pizza Margarita (mit Käse) bestellen in Ordnung geht.“. (Mehr zu Kaplan hier und den Kongreß betreffend hier.)
Dabei ist es so einfach, wie die letzte Antwort zeigt „Man sollte selbst Veganer sein und die Fakten klar aussprechen, nur eigenes konsequentes Verhalten kann überzeugen“.
Und das wurde in dem Bericht in der VOICE leider nicht kommentiert noch kritisiert...

Re: [Anti]Tierrechtskongreß

Autor: Volker | Datum:

Hi Martin!

>Einige haben sich sogar von den sehr nützlichen und lebensretteten
>ALF-/Tierbefeiungsaktionen distanziert, wie Eicher und der VgT mit
>?Da die politische Ebene erreicht werden muss, sind nur
>demokratische und völlig legale Aktionen zu unterstützen.?.

Glauben die, dass ohne Proteste und Blockadeaktionen überhaupt ein Mensch wüsste, dass CASTOR-Transporter durch Deutschland rollen?
Damit versetzen sie sogar investigativem Journalismus (der schließlich in Sachen Tierrechte auf Aufnahmen aus illegalen Aktionen angewiesen ist um Straftaten zu beweisen!) den Dolchstoß.
Ok, der VgT ist mir eh zu fremdenfeindlich und Kontaktversuche mit Eicher scheiterten.

Gruß,
V.

Eicher-Kontaktversuche

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Kontaktversuche mit Eicher scheiterten.

Soso, interessant, wie sah das aus?

Achim

Re: [Anti]Tierrechtskongreß

Autor: anna.t | Datum:
>Wieso irritiert dich das? Es geht schließlich um den [Anti]>Tierrechtskongreß.

Schon klar ! Das SO krasse Aussagen kommen und dann auch noch unkommentiert oder unwiedersprochen (!) gemacht werden, hätte ich allerdings nicht gedacht.

>Dirk hat da noch einige Bilder dazu).

Kann man die irgendwo ansehen ???

>Aber das von Aufhauser war nicht das einzige in dieser Richtung.
>Die Antwort, auf die Frage „Welche Rechte haben Tiere?“, von >Regan war „gesunde Säugetiere ab 1 Jahre“,

*Argh* tatsächlich, hab ich auch grad gelesen. Unglaublich. Langsam tendiere ich dazu, dass jeder der sich Tierrechtler nennen will erst mal ein paar Kurse in Biologie belegen muss!
Die einzig halbwegs vernünftige Aussage scheint die von Dunayer diesbezüglich zu sein.

Ich finde wirklich erschreckend wie unwissend und letztendlich auch speziesistisch viele "Tierrechtler" sind was dieses Thema betrifft. Auf der Tagung in Kassel vom Vegetarierbund kam auch mehrfach dass nur "Wirbeltiere" oder "Säugetiere" oder besser noch "höher entwickelte Tiere" Rechte bekommen sollten.
Und sowas nennt sich dann Tierrechtler. Jeder Biologe weiss, dass es in Bezug auf den Faktor Leiden und Tod keinerlei verifizierbare Grenzen im Tierreich gibt.
Mit solcher Inkompetenz rückt sich die "Tierrechtszene" immer wieder selbst in das Licht der Willkür und Unsubstanziiertheit.

anna

Re: [Anti]Tierrechtskongreß

Autor: martin.p | Datum:

> Auf der Tagung in Kassel vom
> Vegetarierbund kam auch mehrfach dass nur "Wirbeltiere" oder
> "Säugetiere" oder besser noch "höher entwickelte Tiere"
> Rechte bekommen sollten.

Ist von denen nicht anders zu erwarten...

> Und sowas nennt sich dann Tierrechtler.

Echt? Bezeichnen sich die vom Vegetarierbund als Tierrechtler?

> Mit solcher Inkompetenz rückt sich die "Tierrechtszene" immer
> wieder selbst in das Licht der Willkür und Unsubstanziiertheit.

Ja, das ist das, was Achim schon angesprochen hat. Das nämlich TierrschützerInnen und TierrechtlerInnen unter einen Hut gesteckt werden. Auch zu merken bei den Ankündigungen für Maqi-TV Bereicht...

Re: [Anti]Tierrechtskongreß

Autor: anna.t | Datum:
>> Und sowas nennt sich dann Tierrechtler.

>Echt? Bezeichnen sich die vom Vegetarierbund als Tierrechtler?

Ja klar ;) Die Äußerungen kamen aber auch vom Publikum, welches sich auch durchweg als "Tierrechtler" bezeichnete...

>Ja, das ist das, was Achim schon angesprochen hat. Das nämlich >TierrschützerInnen und TierrechtlerInnen unter einen Hut >gesteckt werden.

Was wohl an der Modeerscheinung liegt, sich unbedingt "Tierrechtler" nennen zu wollen. Ich kapier das irgendwie nicht. Wenn ich Tierschützer wär, würd ich mich gar nicht als Tierrechtler bezeichnen wollen, aber jeder hergelaufene Tierschützer vom Hundesportverein Dingenskirchen ist ja heutzutage "Tierrechtler" , dabei wissen die meisten noch nichtmal, welche weitreichenden Konsequenzen das mit sich bringt.
wo das wohl hinführt...tss....

anna

Re: [Anti]Tierrechtskongreß

Autor: Katl | Datum:
Also ich muß ehrlich sagen, ich mag diese Begriffe-Klopferei ja ganz und gar nicht. Mag sein, es ist ganz praktisch, wenn man in einem Forum wie diesem hier bei einer Diskussion genaue Abgrenzungen haben möchte. Mir persönlich ist es jedoch zuwider mich irgend einem Trend anzuschließen. Von mir aus könnten man mich auch "Tier-Spinner" nennen, das wäre mir völlig egal. Hauptsache man will das selbe.

Das gleiche gilt übrigens auch für dieses zwanghafte Gruppendenken, was ich hier auch schon entdeckt habe. "Ich bin dort dabei, der gehört hier dazu, der ist ein Tierschützer, der ein Tierrechtler, blablabla". Solange die Leute vegan leben und dafür eintreten (und auch mit mir anderen wichtigen Ansichten konform sind), ist mir das doch völlig schnuppe. Ich gucke lieber, was macht die betreffende Person denn aus? Naja, was soll's. Ich glaub, damit steh ich hier ziemlich allein da.

Re: [Anti]Tierrechtskongreß

Autor: Tanja | Datum:
Hallo Katl,

> Also ich muß ehrlich sagen, ich mag diese Begriffe-Klopferei
> ja ganz und gar nicht. Mag sein, es ist ganz praktisch, wenn
> man in einem Forum wie diesem hier bei einer Diskussion
> genaue Abgrenzungen haben möchte. Mir persönlich ist es
> jedoch zuwider mich irgend einem Trend anzuschließen. Von mir
> aus könnten man mich auch "Tier-Spinner" nennen, das wäre mir
> völlig egal. Hauptsache man will das selbe.


Hm, mir wäre das nicht egal; denn wenn mich jemand als "Spinner" bezeichnet, ist davon auszugehen, daß er weder mich noch mein Anliegen ernst nimmt. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß jemand, der mich als "Spinner" bezeichnet, nicht dasselbe will wie ich. ;-)


> Das gleiche gilt übrigens auch für dieses zwanghafte
> Gruppendenken, was ich hier auch schon entdeckt habe. "Ich
> bin dort dabei, der gehört hier dazu, der ist ein
> Tierschützer, der ein Tierrechtler, blablabla". Solange die
> Leute vegan leben und dafür eintreten (und auch mit mir
> anderen wichtigen Ansichten konform sind), ist mir das doch
> völlig schnuppe. Ich gucke lieber, was macht die betreffende
> Person denn aus? Naja, was soll's. Ich glaub, damit steh ich
> hier ziemlich allein da.


Hm, Du scheinst das nicht wirklich verstanden zu haben. Das hat nichts mit "zwanghaftem Gruppendenken" zu tun. Einen "Tierschützer" macht aus, daß er kein Tierrechtler ist und trotzdem meint, anderen Tieren was Gutes zu tun. Das macht die betreffende Person eben u.a. aus und es ist nun mal absolut notwendig, sich von solchen Leuten abzugrenzen. Ich möchte jedenfalls ungern mit Leuten, die "Tiere schützen" und gleichzeitig ihre Rechte verletzten, indem sie sie z.B. auffressen, ausbeuten (lassen) oder sie sonst irgendwie degradieren, in einem Atemzug genannt werden - eben weil sie kaum dassselbe wollen können wie ich.

Tanja

Re: [Anti]Tierrechtskongreß

Autor: Katl | Datum:
>Einen "Tierschützer" macht aus, daß er kein Tierrechtler ist und trotzdem meint, anderen Tieren was Gutes zu tun. Das macht die betreffende Person eben u.a. aus...

Das ist genau was ich meine. Ist ein Tierschützer per Definition nicht vegan und tritt nicht für Veganismus ein? Ist er, sobald er es tut ein Tierrechtler? Warum sind dann vegane Tierschützer vegan? usw.

Ich muß leider weg. Bis morgen...

vegane TierschützerInnen

Autor: Iris | Datum:
> Das ist genau was ich meine. Ist ein Tierschützer per
> Definition nicht vegan und tritt nicht für Veganismus ein?
> Ist er, sobald er es tut ein Tierrechtler? Warum sind dann
> vegane Tierschützer vegan? usw.

Vegan zu leben ist zwar die Vorraussetzung dafür, TierrechtlerIn zu sein, daß heißt aber nicht, daß alle VeganerInnen TierrechtlerInnen sind. Dazu gehört ja mehr als vegan zu leben, m.E. ist ein antispeziesistischer Anspruch unbedingt erforderlich. Den haben TierschützerInnen nicht, sonst würden sie sich nicht für Tierschutz stark machen.
Warum manche TierschützerInnen vegan leben? Um Tiere zu schützen. Das kann aber nicht Programm eines Tierrechtlers oder einer Tierrechtlerin sein (näheres dazu in "Voice of the Voiceless", den ich hier zum wiederholten Male empfehle...).
Als ich vegan wurde, bezeichnete ich mich auch als Tierschützerin. Von Tierrechten hatte ich noch nie etwas gehört.
Ich war noch genauso speziesistisch wie zuvor. Als ich dann mit Tierrechten in Berührung kam, erfolgte eine Entwicklung über eine tierprotektionistische Position (die ich zu der Zeit als tierrechtlerisch bezeichnet habe) zu meinem jetzigen Standpunkt. Daß ich heute antispeziesistisch denke und handle, möchte ich nicht von mir behaupten. Dazu ist der Speziesismus viel zu tief verwurzelt. Aber ich habe den Ansprich, speziesistische Denk- und Handlungsweisen zu erkennen und zu versuchen, sie zu verändern.

Iris

Re: "Voice of the Voiceless"

Autor: Katl | Datum:
Hallo Iris,

"Voice of the Voiceless"

den Artikel habe ich schon ein paar mal gesucht aber anscheinend bin ich zu blöd. Er soll doch irgendwo hier stehen: http://tierrechts-aktion-nord.de/ oder? Kann ihn nicht finden.
:-(

Re: "Voice of the Voiceless"

Autor: Iris | Datum:
Hallo Katl,

> den Artikel habe ich schon ein paar mal gesucht aber
> anscheinend bin ich zu blöd. Er soll doch irgendwo hier
> stehen: http://tierrechts-aktion-nord.de/ oder? Kann ihn
> nicht finden.

den Aktikel kann man leider noch nicht online lesen, sondern muß ihn bei tan@tierrechts-aktion-nord.de bestellen. Ich hatte schon in meinem Beitrag "Reformen" Preis, Porto und nähere Infos aufgelistet.

Du findest die Infos zur Bestellung auch auf der TAN-Seite unter dem Link Merchandise.

Gruß,
Iris

Re: vegane TierschützerInnen

Autor: Katl | Datum:
>Den haben TierschützerInnen nicht, sonst würden sie sich nicht für Tierschutz stark machen.

Da fehlt mir ne' grundlegende Info: Was verstehst Du denn unter Tierschutz? Leute die Tiere schützen? Wenn ja, dann ist doch die entscheidende Frage, wovor sie sie schützen wollen. Was ist mit Tierschützern, die die Tiere vor Speziesismus schützen wollen?

Re: vegane TierschützerInnen

Autor: Tanja | Datum:
Hm, Du meinst vielleicht Tierrechtler?

Re: vegane TierschützerInnen

Autor: Katl | Datum:
Ja, das ist die Frage. Deswegen möchte ich ja gern eine Definition für Tierschützer, da diese Menschen ja offenbar der Alptraum eines jeden Tierrechtlers sind.

Ich persönlich mag diese ganze Definiererei ja nicht, sondern beurteile einen Menschen lieber nach seinem Handeln und Denken und nicht nach vermeintlichen "Titeln" oder "Gruppen" zu denen er sich zählt oder gezählt wird. Ja klar, das eine ergibt sich aus dem anderen. Aber letzteres führt schnell zu Urteilen, die mit dem Menschen, der gemeint ist, nix zu tun haben. Oder besser noch, ganze Gruppen werden als eine homogene Masse bewertet. Das finde ich eine eher oberflächliche Sichtweise. Wie gesagt, für eine Diskussion wie in diesem Forum sicher eine nützliche Abgrenzung. Aber im täglichen Leben? *Pff*. Meine Kollegin wußte nicht mal was eine Veganerin ist (ja richtig, nicht was sie isst, sondern, was das ist!). Bevor ich mich an die Feinheiten mache, räum ich doch erstmal den groben Schlamm zur Seite...

Schutz vor Speziesismus

Autor: Iris | Datum:
> Da fehlt mir ne' grundlegende Info: Was verstehst Du denn
> unter Tierschutz? Leute die Tiere schützen? Wenn ja, dann ist
> doch die entscheidende Frage, wovor sie sie schützen wollen.

Ich verstehe unter Tierschutz das, was üblicherweise darunter verstanden wird.

>>>
Tierschutz
gesetzlicher Schutz der Tiere vor Mißhandlung u. Quälerei u. Ausrottung seltener Arten
<<<

(Wahrig)

>>>
Tierschutz
Bestrebungen zum Schutz von Tieren, insbes. zur Vermeidung überflüssiger Leiden und Schmerzen bei Tieren. [...]
<<<

(dtv-Lexikon)

Diese Defintionen stimmen mit dem allgemeinen Verständnis von Tierschutz überein und haben nichts mit Tierrechten gemeinsam. Tierschutz und Tierrechte haben nicht mal die gleiche Wurzel. Das Bestreben, nichtmenschliche Tiere zu schützen, ging daraus hervor, daß man es nicht human und gesittet fand, nichtmenschliche Tiere zu quälen - nicht um die Individuen zu schützen.
Tierrechte sind dem entgegengesetzt, sie sollen ausschließlich deshalb etabliert werden, um nichtmenschliche Individuen aus der menschlichen Tyrannei zu befreien und nicht, um den Menschen ein besseres Ansehen, Gewissen oder dgl. zu verleihen.
Auf das alles wird explizit in "Voice of the Voiceless" eingegangen.

> Was ist mit Tierschützern, die die Tiere vor Speziesismus
> schützen wollen?

Das ist überhaupt nicht möglich. Siehe "Voice of the Voiceless"! ;-)

Was meinst Du denn, warum vor ca. 30 Jahren eine Tierrechtsbewegung entstanden ist, die sich ausdrücklich von der Tierschutzbewegung abgrenzt? Leider muß ich aufgrund der Tendenzen der sog. Tierrechtsbewegung sagen: abgrenzen sollte.

Iris

Re: Schutz vor Speziesismus

Autor: Katl | Datum:
>Tierschutz
>gesetzlicher Schutz der Tiere vor Mißhandlung u. Quälerei u. Ausrottung seltener Arten
<<<
>(Wahrig)

>>>
>Tierschutz
>Bestrebungen zum Schutz von Tieren, insbes. zur Vermeidung überflüssiger Leiden und Schmerzen bei Tieren. [...]
<<<
>(dtv-Lexikon)

Ok, wenn Du das unter Tierschutz verstehst, dann würde ich mich auch nicht gern als Tierschützer verstehen. Als ich das Tierschutzgesetz las, war ich schockiert, was die da "schützen". Ich wär nicht mal im entferntesten drauf gekomnmen, dass man Tiere überhaupt so quälen kann, wie es da steht.

>> Was ist mit Tierschützern, die die Tiere vor Speziesismus
>> schützen wollen?

>Das ist überhaupt nicht möglich. Siehe "Voice of the Voiceless"! ;-)

Da scheint tatsächlich der Schlüssel zur Wahrheit zu liegen. Na dann werd ich es mir mal bestellen...

Re: Nachtrag

Autor: Katl | Datum:
>Was meinst Du denn, warum vor ca. 30 Jahren eine Tierrechtsbewegung entstanden ist, die sich ausdrücklich von der Tierschutzbewegung abgrenzt?

Vor 30 Jahren war ich noch das Leuchten in den Augen meiner Eltern, also frag mich nicht so schwere Sachen. ;-)

>Leider muß ich aufgrund der Tendenzen der sog. Tierrechtsbewegung sagen: abgrenzen sollte.

Nun, das Ziel kann doch nicht allein in der Abgrenzung liegen. Vielleicht bewegen sich andere Menschen (!) auf die Tierrechtler zu? Wer weiß schon genau, was sich in 30 Jahren so entwickelt hat. Ich jedenfalls sowieso nicht, da ich ja erst seit kurzem involviert bin (worin kann ich eigentlich auch nicht definieren!).

Tierrechte statt Tierschutz

Autor: Achim Stößer | Datum:
> >Leider muß ich aufgrund der Tendenzen der sog.
> Tierrechtsbewegung sagen: abgrenzen sollte.
>
> Nun, das Ziel kann doch nicht allein in der Abgrenzung
> liegen. Vielleicht bewegen sich andere Menschen (!) auf die

Abgrenzung ist nicht das Ziel, sondern die (notwendige) Methode, endlich Tierrechte zu etablieren (gegen die Tierschützer wissentlich oder unwissentlich ankämpfen).

Achim

Re: Tierrechte statt Tierschutz

Autor: Katl | Datum:
Was genau verstehst Du in diesem Zusammenhang unter etablieren? Gibt es einen Konsens in Bezug auf das (visionäre) Endergebnis?

Re: Tierrechte statt Tierschutz

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Was genau verstehst Du in diesem Zusammenhang unter
> etablieren? Gibt es einen Konsens in Bezug auf das

Was verstehst Du denn nicht an "etablieren"?

> (visionäre) Endergebnis?

Konsens zwischen wem?

Achim

Re: Tierrechte statt Tierschutz

Autor: Katl | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> Was verstehst Du denn nicht an "etablieren"?
>
Das Wort ist klar, umschreibt aber nur, das man etwas auf die Beine stellen will. Ich dachte, es gäbe genauere Vorstellungen über die Umsetzung. (Ich meine nicht die zweifelsohne wichtige Überzeugungsarbeit, die auch geleistet wird.)
>
> Konsens zwischen wem?
>
Tierrechtlern

genauer

Autor: Katl | Datum:
Vielleicht sollte ich mich etwas genauer ausdrücken: Gibt es z.B. sowas ähnliches bzw. einen Entwurf für ein Tierrechtsgesetz für die Spezies Mensch?

Re: genauer

Autor: martin.p | Datum:
> Gibt es
> z.B. sowas ähnliches bzw. einen Entwurf für ein
> Tierrechtsgesetz für die Spezies Mensch?

Wie meinst du das? Es gibt "Menschenrechte" und das sind auch Rechte und ist kein "Menschenschutz".

Re: genauer

Autor: Katl | Datum:
>Es gibt "Menschenrechte


Ja, aber die sind m.E. nur für Menschen. Ich kenne sie nicht auswendig; sind sie eins zu eins auf nichtmenschliche Tiere übertragbar?
Müssten wir angesichts der augenblicklichen Lage nicht eher ein Gesetz für Menschen zur Beachtung der Rechte nichtmenschlicher Tiere schreiben? Sollte auch nur ein (ausgedachtes) Beispiel sein.

>und das sind auch Rechte und ist kein "Menschenschutz".

Den Zusammenhang zu Menschenschutz kapier ich hier nicht. Was willst Du mir sagen?

nicht-/ menschliche Rechte

Autor: martin.p | Datum:
> Ja, aber die sind m.E. nur für Menschen. Ich kenne sie nicht
> auswendig; sind sie eins zu eins auf nichtmenschliche Tiere
> übertragbar?

Nein, sonst würden sie nicht Menschenrechte heißen.
In der FAQ steht dazu auch schon, dass Grundrechte, wie das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit (Recht auf Leben) gewährleistet werden müssen, aber sonstige spezifisch menschliche Recht für anderen Tieren sinnlos sind.
Ich habe jetzt hier nur die Menschenrechtskonvention zur Hand, aber da steht z.B. als Art. 3 (2):
Zitat:
Niemand darf das Recht entzogen werden, in das Hoheitsgebiet des Staates einzureisen, dessen Staatsangehöriger er ist


Ist jetzt wohl ein schlechtes Beispiel (den eigentlich trifft das ja auch zu), aber da es für nichtmenschliche Tiere keine Staaten gibt, dürfen die wegen menschlichen Machtspiele auch nicht behindert werden.

> Müssten wir angesichts der augenblicklichen Lage nicht eher
> ein Gesetz für Menschen zur Beachtung der Rechte
> nichtmenschlicher Tiere schreiben?

Ja.
Da nichtmenschliche Tiere untereinander auch keine Gesetze aufgezwängt bekommen dürfen (siehe FAQ -> "Dürfen Löwen Antilopen töten?" (o.ä.)).

> Den Zusammenhang zu Menschenschutz kapier ich hier nicht. Was
> willst Du mir sagen?

Das es im Moment nur ein sog. "Tierschutzgesetz" gibt, wobei zwischen (wirklichem) Schutz und Rechten ein Unterschied besteht.

Tierrechtsetablierung

Autor: Iris | Datum:
> Was genau verstehst Du in diesem Zusammenhang unter
> etablieren? Gibt es einen Konsens in Bezug auf das
> (visionäre) Endergebnis?

Tierrechte sollen geachtet, Tierausbeutung beendet werden. Punkt.

Iris

Re: [Anti]Tierrechtskongreß

Autor: Dirk Micheel | Datum:

> >Dirk hat da noch einige Bilder dazu).
>
> Kann man die irgendwo ansehen ???

Vielleicht weiß Dirk ja, wo die sind? ;-)
E-Mail: dm@dirk-micheel.de

_Dirk