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Tierrechtsforum:
Düngemittel

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 10

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Düngemittel

Autor: bastards` girl | Datum:
Ich hatte heut wieder so n tolles Gespräch, wo ich dann echt nicht weiß, was ich antworten soll...
Also es ging darum, dass für Getreide/Gemüse ja im Normalfall Gülle verwendet wird. Und damit unterstützen die Bauern die Viehhaltung doch auch. Könnte mensch jetzt als "Abfallprodukt" sehen. Keine Ahnung.
mfg bastard

Re: Düngemittel

Autor: Thomas Dreher | Datum:
Hallo Bastard,
man kann lanwirtschaft selbstverständlich auch ohne Gülle betreiben.
der wichtigste Pflanzennährstoff in der Gülle ist der Stickstoff.
Stickstoff kann man z.B mit Kompost( verrotete Pflanzen) oder durch
den Anbau von Leguminosen(z.B. Lupine) in den Boden bringen oder industriell gefertigten Dünger (Nitrophoska) verwenden wobei ich nicht weiss ob das Vegan ist
mfg thd

Re: Düngemittel sind überflüssig !

Autor: Arno | Datum:
Hallo „Thomas Dreher“,

die Industrialisierung und die Massentierhaltung entstanden in
etwa zeitgleich ab Mitte des 19. Jahrhunderts.
Beide neuen Wirtschaftszweige hatten ein großes Abfallproblem.
In der Stahl- und Eisenindustrie fielen riesige Schlacke-
mengen und in der Massentierhaltung fielen riesige Mengen von
Gülle an.
Das Abfallproblem wurde dadurch gelöst, indem man beide Abfälle
durch die Bauern als Dünger flächendeckend verteilen ließ.
Daß durch dieses Vorgehen die Trinkwasserqualität deutlich
verschlechtert wurde, konnte erst viele Jahrzehnte später
festgestellt werden.
Genauso wurde bis noch vor ca. 15 Jahren mit dem Klärschlamm
verfahren. Heute wird der Klärschlamm aus den vielen Kläranlagen
thermisch verbrannt.
Die flächendeckende Ausbringung der hochgiftigen
Chemikaliencocktails (Herbizide, Pestizide, Fungizide, usw.)
durch die Landwirtschaft (und Bundesbahn) wird letztlich auch
durch den riesigen Futterpflanzenbedarf für die Massen-
tierhaltung verursacht.
Da diese „chemischen Kampfmittel“ der Wirkungsgradverbesserung
wegen immer im erheblichen Überschuß auf die Futterpflanzen
gespritzt werden, gelangt auch hier ein nicht zu unter-
schätzender Anteil mit dem Regen über das Grund- und
Oberflächenwasser in unser Trinkwasser.
Mit dem wie Zucker im Kaffee gelösten Anteil der chemischen
Kampfgifte kommt man in jede menschliche Zelle.
Daß diese ungewollte Medikamentierung Folgen haben muß, hört man
ja in den vielen Gesundheitssendungen des Fernsehens.
Die ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten steigen ja
proportional mit den Krankenkassenausgaben ständig an.
Die Folgen der Massentierhaltung sind wahrlich nicht zu
unterschätzen.

Viele Grüße
Arno

Re: Düngemittel

Autor: Götz Langefeld | Datum:
bastards` girl schrieb:
>
> Also es ging darum, dass für Getreide/Gemüse ja im Normalfall
> Gülle verwendet wird. Und damit unterstützen die Bauern die
> Viehhaltung doch auch.


Die Frage nach den Dünger ist ein gerne benutztes und ebenso dummes Argument, um zu zeigen, dass die vegane Lebensweise gar nicht möglich ist. Leider ist es bei den derzeitigen gesellschaftlichen Strukturen wirklich so, daß die meisten Bauern mit den Exkrementen nm. Tiere ihren Acker düngen, oder mit ziemlich üblen Chemikalien. Aber es gibt Alternativen, die in erster Linie nicht eingesetzt werden, weil auch "Güller" den Tiermord nur verbilligt. So muss sich schließlich niemand mehr um die Entsorgung von Kot und Urin der Milliarden und ausgebeuten nm. Tieren kümmern.
Nun ließe sich natürlich behaupten, daß das meiste Gemüse strenggenommen nicht vegan ist, da mit "Gülle" gedüngt. Aber: Wenn erst mal genug Menschen vegan leben, wird es auch immer mehr vegan gedüngtes Gemüse geben. Bis es soweit ist, müssen wir wohl auch hier den berühmten Satz über Vermeidung des Vermeidbaren anwenden. Wir können derzeit nicht verhindern, mit "Gülle" gedüngtes Gemüse zu essen, weil es oft keine Alternative gibt.

Ich kann ja auch nicht verhindern, dass z.B. in manchen Zügen oder Bussen Bezüge aus Tierhäuten gibt. Da sind alles Dinge, auf die ich keinen Einfluss habe, die aber mit Fortschreiten des Veganismus immer mehr verschwinden werden.

So wird irgendwann die Zeit kommen, in der vollkommen vegan angebautes Gemüse eine Selbstverständlichkeit ist!


Finde das Wort "Viehhaltung" übrigens sehr schlimm, setze es doch bitte demnächst in Anführungszeichen.

>Könnte mensch jetzt als
> "Abfallprodukt" sehen. Keine Ahnung.

Es gibt in der Tierausbeutung keine Abfallprodukte, denn bis hin zu den Exkrementen wird alles zu Geld gemacht.

mfg,

Götz

Re: Düngemittel

Autor: bastards` girl | Datum:
Also wenn ich jetzt mal ehrlich sein darf, dann klingt das ziemlich hoffnungslos...
Danke trotzdem.

Re: Düngemittel

Autor: Götz Langefeld | Datum:
bastards` girl schrieb:
>
> Also wenn ich jetzt mal ehrlich sein darf, dann klingt das
> ziemlich hoffnungslos...
> Danke trotzdem.

Was verstehst du unter "hoffnungslos"? Ich für meinen Teil bin davon überzeugt, daß wir eines Tages nur noch vegan angebautes Obst und Gemüse essen werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis uns die Gesellschaft folgen wird.

mfg,
Götz

Re: Düngemittel

Autor: bastards` girl | Datum:
Was verstehst du unter "wir"?!

Unter "hoffnungslos" versteh ich, dass dieser Zeitpunkt verdammt weit in der Zukunft liegt...

mfg bastard

Hoffnungslos

Autor: Ava Odoemena | Datum:

Keinesfalls. Für Dich individuell wird es vielleicht als hoffnunglos empfunden, aber wenn Du Dir die Erde als mathematisches Modell vorstellst, in dem jede Aktion eine Reaktion hat, kommt die enorme Wichtigkeit jedes einzelnen Veganers zum Vorschein. Zum Vergleich: Das Wetter ist eine grosse Masse in der physikalische Gesetze das Geschehen regeln, warme Luft steigt nach oben, kondensiert, formt Wolken. Diese Luftmassenbewegung erzeugt globale Winde die auch in Verbindung mit der Erdrotation stehen usw. Eine hochkomplexe Masse also.

Nun ist es aber so, daß das große Ganze über kleinste Details geregelt wird. Auf kleiner Ebene bedeutet das, daß ein Schmetterling und dessen Flügelschlag ein aktiver Teil des Wettergeschehens ist und durchaus das Zünglein an der Waage darstellen kann, wenn auch nur im mathematischen Sinn.

Unsere Position als vegane "Schmetterlinge" ist jedoch wesentlich mächtiger, da wir, entgegen des Insekts nicht gegen physikalische Kräfte "ankämpfen" müssen, sondern soziokulturelle Wetterverhältnisse, also geistige Strukturen. Von "Werten" kann man ja beim Speziesismus nicht sprechen.

Das heißt, alleine die Tatsache, daß wir vegan leben hat so einen mächtigen Symbolcharakter und konfrontiert damit ständig die speziesistische Gesellschaft, das es eigentlich nur eine Frage der Zeit ist bis die "Verteidigungs"mechanismen wegbrechen werden. Im Moment befinden wir uns noch in der Phase wo man versucht, den Veganismus zu vernichten, z.B. über geschickt angelegt und verbreitete Diffamierungskampagnen, z.B. in denen die vegane Ernährung als Mangelernährung konstruiert wird. Man versucht also mit dem aufstellen von Ventilatoren die Schmetterlinge am flattern zu hindern;-)

Jedoch genauso wie man aktzeptiert hat, daß die Erde keine Scheibe ist, wird man sich eingestehen müssen, daß die soziale Evolution unweigerlich beim Veganismus ankommen wird.

Das eigentlich Ziel des Veganismus ist deshalb seine eigene Selbstauflösung, denn wenn es der Standard ist fließt er gleichzeitig in die Wetterlage, die sich gesellschaftliche Normalität nennt, mit ein.

Deshalb mein lieber Schmetterling, flatter kräftig mit Deinen Flügeln, die Großwetterlage liegt vollkommen in unserer Hand:-)

Re: Hoffnungslos

Autor: fisalis | Datum:
Du flatterst übrigens nicht allein: Unter "www.biovegan.org" gibts gleich wollende.