>>Es gibt da einige Probleme. Es wäre natürlich sinnvoll, wenn die Tierrechtsbewegung geschlossen auftritt.
>
>Allerdings sicher weit wichtiger in grundlegenden als derart peripheren Fragen, so etwa in der Frage "Abschaffung statt Reform" und "Vegetarier stehen nicht auf der Tierrechts- sondern auf der Tierausbeuterseite".
Stimmt natürlich, "Abschaffung statt Reform" sehe ich auch als "Fundament" der Tierrechtsarbeit, wahrscheinlich ist das der entscheidende Unterschied zum sogenannten Tier"schutz". Deshalb fällt es ja auch schwer, Peta zur Tierrechtsbewegung zu zählen; an die hab ich nämlich nicht gedacht bei der Wahl des Begriffes.
Per Definition ist auch jeder Veganer ein Vegetarier, das ist das Problem. Nicht-vegane Vegetarier aber stehen in der Tat, auch wenn sie sich dadurch "persönlich" angegriffen fühlen, für eine nicht-vertretbare Lebensweise wie Nicht-Vegetarier auch. Was mir darüber hinaus immer unangenehm auffällt, ist, daß sie ihre "Ethik" auf die Ernährung beschränken und andere Tierausbeutungsprodukte wie Echtleder konsumieren. (Ich habe jedenfalls diesen Eindruck; ob der repräsentativ ist, weiß ich nicht!) Die Beschränkung läßt leider eine vorrangig/reine gesundheitliche, kosmetische und/oder ästhetische Motivation vermuten ...
>>Meinungsverschiedenheiten über die richtige Vorgehensweise, die richtige Strategie machen angreifbar.
>
>Richtig, aber das kann nicht bedeuten, sich einer mehrheitlich falschen Meinung unterzuordnen.
Nun, ob die Meinung richtig oder falsch ist, kann man ja nicht sagen, wenn der Sachverhalt nicht objektiv feststellbar ist. Es spräche einiges für eine Art Abstimmung unter Tierrechtlern, ob die KZ-Analogie strategisch sinnvoll ist. Im Idealfall wird eine Übereinstimmung auch durch eine intensive Diskussion erreicht - da hab ich momentan aber ein schlechtes Gefühl;-) Viele glauben nicht, daß der sog. Vergleich legitim ist und sind deshalb erst gar nicht zu einer Diskussion bereit. (Als Beispiel sei noch mal Georg Hemprich angeführt.)
Wenn sich dem Ergebnis der Abstimmung alle Vertreter unterordnen würden, wäre ein homogenes Auftreten garantiert - ein Pluspunkt für den "Kampf" gegen den Rest der Gesellschaft. Aber es ist andererseits nebensächlich, dem muß ich zustimmen.
>>Wie steht Maqi dazu?
>
>Wie ich dazu stehe, habe ich ja ausgeführt. Wie alle anderen dazu stehen, kann ich nicht sagen, da jeder, der sich mit der Maqi-Agenda -
http://maqi.de/txt/agenda.html - identifizieren kann, in der dies jedoch nicht explizit formuliert ist, sich als zu Maqi gehörig betrachten kann. Bislang hat sich allerdings noch niemand gegen die in "Legen macht frei" ausgeführte Position ausgesprochen.
Zu Maqi sind bei mir wohl auch noch einige Fragen offen, ehrlich gesagt. Ich habe den betreffenden Kommentar in der Agenda bis jetzt anders interpretiert: "Wer dies eingesehen hat und es möchte, kann sich als Maqi zugehörig betrachten."
Die Zugehörigkeit zu Maqi erfordert also nur die Identifikation, der Personenkreis ist nicht erfaßt, es gibt keine Kartei? Damit distanziert ihr euch natürlich noch weiter vom konventionellen Bild einer Institution (Organisation, e.V., "gläserne" Mitglieder als Stichwörter), aber das ist durchaus positiv. Die Ablehnung finanzieller Unterstützung jeglicher Art scheint mir am wichtigsten. Ohne das kann man sicher nicht von 100%iger Unabhängigkeit sprechen. (...)
Trotzdem frage ich mich, ob eine Mitgliedschaft (mit entsprechendem Beitrag) bei den tierbefreiern e.V. akzeptabel ist, ich stehe kurz vor dem Eintritt.
>>Die Tierrechtsbewegung ist alles andere als homogen, jeder weitere Konflikt ist sicher schädlich. Aber
>
>Nein, im Gegenteil, Konflikte sind zwingend notwendig (siehe etwa PeTA in einigen anderen Threads, nur wenn gegen deren Machenschaften konsequent angegangen wird, ist eine Besserung in Aussicht).
Wie gesagt, Peta nach diversen Aktionen der Tierrechtsbewegung zuzuordnen, fällt mir trotz ihrer Selbstbezeichnung schwer.
Ich glaube, es läuft darauf hinaus, daß das Problem schlicht unlösbar ist: Einerseits wäre es strategisch sinnvoll, (nach außen) homogen aufzutreten; andererseits kann erst durch die Präsenz unterschiedlicher Meinungen und die daraus entstehenden Diskussionen Wahrheitsfindung stattfinden. Fragt sich, wo der beste Kompromiß liegt ...
Zur "Wahrheitsfindung": Ich denke, es ist nicht möglich, sich auf den Standpunkt zu stellen, die Theorie der Tierrechte ist heute "endgültig"/"allumfassend" (oder wird es jemals sein). Das ist ja auch nicht entscheidend.