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Tierrechtsforum:
Wer bestimmt wer Rechte hat?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 10

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Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: Bernd Baier | Datum:
Lieber Leser!
Wenn ich die Beiträge die ich gerade gelesen habe nicht völlig missverstanden habe, scheint es grundsätzlich "ethisch" nicht vertretbar zu sein anderen "Tieren" zu schaden. Warum dürfen dann aber Angehörige des Pflanzenreiches benutzt und getötet werden? Ich erkenne keinen moralischen Unterschied zwischen der Tötung eines Baumes oder einer Koralle. Ebenso finde ich die Anwendung eines Notwehrgrundsatzes zur Rechtfertigung der Tötung von Parasiten moralisch nicht sehr überzeugend.
Der Rechtsbegriff ist in meinen Augen etwas zutieft menschliches und eignet sich -begrenzt- menschliches Zusammenleben zu organisieren. Die Evolution berücksichtigt aber keine "Rechte". Die Anwendung unserer menschlichen Moral auf die Gesamte "Natur" ist ein schönes Beispiel für die Überheblichkeit unserer Spezies.
Über Antworten würde ich mich freuen!

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: fisalis | Datum:
Und was schlägst du denn vor? Die herkömmliche Methode hat immerhin den Vorteil, dass der Ausgangspunkt das menschliche Erleben ist: Je näher ein nichtmenschliches Tier dem Menschen ist, desto schwerer trägt ein ethisch empfindender Mensch an dessen Leiden. Baum gegen Koralle ist mal wieder ein Extrembeispiel. Ob und wie stark eine Koralle Schmerz empfindet, weiss ich nicht, muss ich aber doch auch nicht wissen. Oder hast du schon mal Korallenragout in der Supermarktauslage entdeckt? Es genügt, wenn ich weiss, dass z.B. ein Schwein leidet.

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> schaden. Warum dürfen dann aber Angehörige des
> Pflanzenreiches benutzt und getötet werden? Ich erkenne

Du möchtest zunächst die FAQ lesen.

> Zusammenleben zu organisieren. Die Evolution berücksichtigt
> aber keine "Rechte". Die Anwendung unserer menschlichen Moral

Du lehnst demnach Menschen-, Frauen-, Kinderrechte usw. ab?

Achim

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: Max | Datum:
Das hast du nicht richtig gelesen Achim, er hat doch geschrieben, dass sich die Menschen(was bei mir Frauen Kinder etc. beinhaltet)Rechte nicht auf die Natur übertragen lassen.

Max

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Das hast du nicht richtig gelesen Achim, er hat doch
> geschrieben, dass sich die Menschen(was bei mir Frauen Kinder
> etc. beinhaltet)Rechte nicht auf die Natur übertragen lassen.

Was er "gesagt" hat ist irrelevant, entscheidend ist die Realität. Aber daß es mit der Logik bei manchen genauso hapert wie mit der Ethik ist ja klar ...

Achim

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: Achim Stößer | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > Das hast du nicht richtig gelesen Achim, er hat doch
> > geschrieben, dass sich die Menschen(was bei mir Frauen
> Kinder
> > etc. beinhaltet)Rechte nicht auf die Natur übertragen
> lassen.
>
> Was er "gesagt" hat ist irrelevant, entscheidend ist die
> Realität. Aber daß es mit der Logik bei manchen genauso
> hapert wie mit der Ethik ist ja klar ...

Zur Verdeutlichung, da selbst das manchen zu hoch zu sein scheint:

Er: Die Mondlandung ist eine Fälschung, weil alle Himmelskörper Scheiben sind, die Astronauten hätten also mit Seilen und Karabinerhaken dranhängen müssen, nicht darauf herumhüpfen können. Die Erdgestalt läßt sich nicht auf die Natur übertragen.

Ich: Demnach fallen wir vom Rand der Erde (die Teil der "Natur", ein Himmelskörpr wie alle ist, auch wenn da zufällig ein Haufen Spinner draufrumrennen, da muß ich nichts "übertragen"), wenn wir nach Indien segeln wollen?

Du: Er hat doch gesagt, daß sich die Erdgestalt nicht auf die Natur übertragen läßt.

Ich: Was er "gesagt" hat ist irrelevant, entscheidend ist die
Realität (denn dadurch, daß er eine alberne Behauptung aufstellt, wird diese nicht zum Faktum). Aber daß es mit der Logik bei manchen genauso hapert wie mit der Ethik ist ja klar ...

Achim

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: Dirk Micheel | Datum:
> Der Rechtsbegriff ist in meinen Augen etwas zutieft
> menschliches und eignet sich -begrenzt- menschliches
> Zusammenleben zu organisieren. Die Evolution berücksichtigt
> aber keine "Rechte". Die Anwendung unserer menschlichen Moral
> auf die Gesamte "Natur" ist ein schönes Beispiel für die
> Überheblichkeit unserer Spezies.

"Der Rechtsbegriff ist in meinen Augen etwas zutiefst weißes und eignet sich -begrenzt- weißes Zusammenleben zu organisieren. Die Evolution berücksichtigt aber keine 'Rechte'. Die Anwendung unserer weißen Moral auf die Gesamte 'Menschheit' ist ein schönes Beispiel für die Überheblichkeit unserer Rasse."

Dirk

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: Reina | Datum:
Hi,

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zunächst hoffe ich mal, dass es Zufall ist, dass sich der Name des Autors nur in einem Buchstaben von einem bekannten Troll unterscheidet...
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Die Worte unserer Alltagssprache sind nunmal nur eine Annäherung und keine wissenschaftliche exakte Klassifikation. Dies ist auch schon durch unser begrenztes Wissen über unsere Umwelt bedingt.

Es geht darum, anderen Individuen keine vermeidbaren Schäden zuzufügen. Es kann nicht sein, nur unsere eigenen Lebensansprüche in der Ethik schützen zu wollen. Das ist ein Relikt archaischer Willkür und des Faustrecht der Stärkeren.

Die Grenze der individuellen Bewusstheit, des sinnlichen Erlebens in Natur, wird durch die Bezeichnung Tiere natürlich nur in einer sehr groben Annäherung beschrieben. Für die wirtschaftlich und gesellschaftlich wirklich relevanten Bereiche ist diese Annäherung aber sehr brauchbar. Einer Differenzierung in Grenzbereichen stehen unzureichendes Wissen und ethisch gefährliche und höchst diffizile Fragestellungen entgegen ("gibt es höher- und minderwertiges Leben?").

So wie Tyrannei im Humanbereich nur durch die internationale Proklamation, Anerkennung und rechtliche Umsetzung von Menschenrechten gestoppt werden konnte, so wird auch der Missbrauch von Nichtmenschen nicht mit der Bitte um Freundlichkeit beendet werden können. Solange fundamentales Unrecht geleugnet wird, kommt es auch zu keinem Umdenken, geschweige denn zu einem Umhandeln.

Aber natürlich beziehen sich Rechtsvorschriften immer nur auf ethisch Akteure und ihren Verantwortungsbereich und nicht (direkt) auf Kleinkinder, nichtmenschliche Tiere oder Naturgesetze.

mfg, Reina.

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: joel | Datum:
>>Wenn ich die Beiträge die ich gerade gelesen habe nicht völlig missverstanden habe, scheint es grundsätzlich "ethisch" nicht vertretbar zu sein anderen "Tieren" zu schaden.

Ist es auch nicht wenn keine Lebensabhängige Notwendigkeit besteht

>>Warum dürfen dann aber Angehörige des Pflanzenreiches benutzt und getötet werden?

Pflanzen haben kein Nervensystem und sind somit nicht leidensfähig, Kein Nervensystem, keine Gefühle, kein damit verbundenes Bewusstsein, kein Interesse zu Leben somit ist es ethisch problemlos Pflanzen zu töten um sich zu ernähren

>> Der Rechtsbegriff ist in meinen Augen etwas zutieft menschliches

Ja weil du ein Speziesist bist

Analog dazu war früher der Rechtsbegriff in der Zeit der Sklaverei in Amerika für viele Amerikaner etwas zutiefst weisses

>>und eignet sich -begrenzt- menschliches Zusammenleben zu organisieren.

Nein recht eignet sich dazu die Bedürfnisse leidensfähiger Lebewesen zu Bewahren und dies Lebewesen Diskrimination zu schützen

Du meinst wohl eher Moral: Gesamtheit aller prinzipien die dazu da sind die sozialen Verhältnisse innerhalb eines Kulturkreises zu regeln ( NIcht zu verwechseln mit Ethik : Gesamtheit aller Prinzipien die dazu da sind leidansfähige Lebwesen so weit wie möglich vorm leiden zu bewahren bzw Die grenzenlose unrelativierbare Verantwortung gegenüber alles was lebt)

>>Die Evolution berücksichtigt aber keine "Rechte".

Im gensatz zu einem Menschen besitzt die Evolution auch kein Verantwortungsbewusstsein

Re: Wer bestimmt wer Rechte hat?

Autor: joel | Datum:
P.S Darwinismus endet dort wo das Verantwortungsbewusstsein anfängt