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Tierrechtsforum:
Historische Tierbefreiungen: Lincoln

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 5

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Historische Tierbefreiungen: Lincoln

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zitat: Es wäre falsch, wollte man in Lincolns Rechtsanwaltschaft nichts weiter sehen als einen Broterwerb. Immer wieder vielmehr äußerte sich in ihm – wie in jenen frühen Tagen, in denen er Tiere aus Fallen befreite, um ihnen ihr Recht auf Leben zurückzugeben – ein nie zu betrügendes Rechtsgefühl, zu dessen Durchsetzung auf Erden ihm die Jurisprudenz nur ein Instrument unter mehreren schien.
Werner Richter, "Abraham Lincoln"


Weiß jemand von anderen / früheren "historischen" Tierbefreiungen?

Achim

Re: Historische Tierbefreiungen: Lincoln

Autor: dolli | Datum:
Hi!

Ist da nicht ein Unterschied zu machen zwischen ein in einer Falle gefangenes Tier befreien und eventuell dennoch nicht vegan zu leben und Tierbefreiungen durch Menschen, die wenigstens wirklich die Rechte der Tiere "leben"?
Sonst müssten wir alle Veterinäre und Polizisten als Tierbefreier ansehen, die aufgrund von Anzeigen Leuten Haustiere wegnehmen.
Um danach gemütlich Wurstsalat zu essen.

Grüßle dolli

Re: Historische Tierbefreiungen: Lincoln

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ist da nicht ein Unterschied zu machen zwischen ein in einer
> Falle gefangenes Tier befreien und eventuell dennoch nicht
> vegan zu leben und Tierbefreiungen durch Menschen, die
> wenigstens wirklich die Rechte der Tiere "leben"?

Ja, klar. Gilt natürlich nicht nur für Lincoln, sondern auf andere "Tierbefreier".

Achim

Re: Historische Tierbefreiungen: Lincoln

Autor: karuna | Datum:
weiß nicht, ob ich hier jetzt anecke, wenn ich ein "religiöses" beispiel nennne, aber ich finde es ganz interessant. entstammt einer buddhistischen schrift(parajika):
"Drei Mönche sind des Diebstahls beschuldigt. Der erste hat ein Reh aus einer Schlinge gelöst. Der zweite hat einem Wildschwein aus einer Falle geholfen. Der dritte hat gefangene Fische aus Netzen befreit. Da die Angeklagten nicht nehmen wollten, sondern geben, da sie aus dem Motiv des Mitgefühls die Freiheit schenkten, spricht Buddha keinen Tadel. "

Buddhistische Heuchelei

Autor: Achim Stößer | Datum:
> weiß nicht, ob ich hier jetzt anecke, wenn ich ein
> "religiöses" beispiel nennne, aber ich finde es ganz
> interessant. entstammt einer buddhistischen schrift(parajika):

"Párájika" scheint weniger eine "Schrift" als "Klosterregeln", eine Art "Gesetz" zu sein, das Vergehen aufzählt, die zum "Ausschluß" von Mönchen aus dem Orden führen:
Zitat:
Geschlechtsakt,
Diebstahl,
Menschenmord, [!, AS]
Anmaßung außergewöhnlicher Fähigkeiten und Kräfte.
(http://www.palikanon.com/wtb/parajika.html)

Zitat:
The gravest offenses proscribed by monastic rules of discipline, the commission of which may result in expulsion from the Buddhist Order. Parajika is the first section of the vinaya, or monastic rules. There are four parajikas for monks, and eight parajikas for nuns. The four parajikas, also known as the four major offenses or the four grave prohibitions, are killing, stealing, having sexual relations, and lying (in particular, lying about one's level of insight or spiritual attainment). The eight parajikas, also known as the eight major offenses, consist of the four grave offenses plus those of touching a male, improper association with a male, concealing the misbehavior of another, and following a monk who goes against monastic rules.
(http://www.sgi-usa.org/buddhism/library/sgdb/lexicon.cgi?tid=2667)

Interessante Unterschiede zwischen der ersten und der zweiten Quelle; was den Sexismus angeht, werde ich das bei Gelegenheit in http://antisexismus.de einbauen, da hat sich die Recherche also schon mal gelohnt ;-) .

Hier eine ausführliche Fassung:
Zitat:
1. Should any bhikkhu -- participating in the training and livelihood of the bhikkhus, without having renounced the training, without having declared his weakness -- engage in the sexual act, even with a female animal, he is defeated and no longer in communion.

2. Should any bhikkhu, in the manner of stealing, take what is not given from an inhabited area or from the wilderness -- just as when, in the taking of what is not given, kings arresting the criminal would flog, imprison, or banish him, saying, "You are a robber, you are a fool, you are benighted, you are a thief" -- a bhikkhu in the same way taking what is not given is defeated and no longer in communion.

3. Should any bhikkhu intentionally deprive a human being of life, or search for an assassin for him, or praise the advantages of death, or incite him to die (thus): "My good man, what use is this wretched, miserable life to you? Death would be better for you than life," or with such an idea in mind, such a purpose in mind, should in various ways praise the advantages of death or incite him to die, he also is defeated and no longer in communion.

4. Should any bhikkhu, without direct knowledge, boast of a superior human state, a truly noble knowledge and vision as present in himself, saying, "Thus do I know; thus do I see," such that regardless of whether or not he is cross-examined on a later occasion, he -- being remorseful and desirous of purification -- might say, "Friends, not knowing, I said I know; not seeing, I said I see -- vainly, falsely, idly," unless it was from over-estimation, he also is defeated and no longer in communion.
(http://www.mahindarama.com/e-tipitaka/patimoka.htm#parajika)


> "Drei Mönche sind des Diebstahls beschuldigt. Der erste hat
> ein Reh aus einer Schlinge gelöst. Der zweite hat einem
> Wildschwein aus einer Falle geholfen. Der dritte hat
> gefangene Fische aus Netzen befreit. Da die Angeklagten nicht
> nehmen wollten, sondern geben, da sie aus dem Motiv des
> Mitgefühls die Freiheit schenkten, spricht Buddha keinen
> Tadel. "

Naja, das ist ja wohl kein Beispiel für historische Tierbefreiungen (sonst können wir ja auch eine aus einem Superman-Comic nehmen), sondern eher für typisch religiöse Heuchelei.

Hast Du eine (seriöse!) Quelle dafür? In den Párájika selbst steht das ja anscheinend nicht.

Achim