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Tierrechtsforum:
Tierrechte im Film

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 5

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Tierrechte im Film

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 24.03.02 (14:36 Uhr) vom Verfasser überarbeitet!


[falscher Link und Tippfehler korrigiert - Achim]

Piere Boulles Roman "Planet der Affen" weist eine hohe Tierrechtsrelevanz auf, siehe http://antiSpe.de -> Literatur.

In der Neuverfilmung fiel dieser wesentliche Aspekt, soweit ich weiß (ohne den Film gesehen zu haben), völlig unter den Tisch.

Und nun lese ich folgende Filmkritik zur Neuverfilmung von Wells' Zeitmaschine (für die, die den Roman oder die erste Verfilmung nicht kennen, zitiere ich dazu ebenfalls aus der Kritik):
>>>
Bei einer Umfrage unter nationalen und internationalen Science Fiction Kennern und Profis wurde 1999 der Roman "The Time-Machine" von H.G. Wells aus dem Jahre 1895 mit weitem Abstand zum besten Science Fiction-Roman gewählt. Obwohl H.G. Wells viele bekannte Romane schrieb (u.a. auch "Krieg der Welten"), war und ist es immer noch besonders seine "Zeitmaschine" die fasziniert. Dabei ist der Originalroman von Wells keine simple Abenteuergeschichte um einen Trip in die Zukunft, sondern ein politischer Roman, der den damaligen sozialen Konflikt zwischen der Arbeiterklasse und der reichen Oberschicht in die ferne Zukunft projizierte. Die Kombination mit der Darwinschen Evolutionslehre führte schließlich zu Wells Idee einer Aufspaltung der Menschheit in zwei getrennte Rassen - den wunderschönen Eloi, die unbeschwert in den Tag hinein leben, und den monsterartigen Morlocks, die im dunklen Untergrund hausen und zu Meistern der Maschinen wurden. Wells' namensloser Zeitreisender war denn auch vor allem Beobachter der neuen Weltordnung, und weniger Kämpfer für die Freiheit der Eloi (die in der Wells'schen Zukunftsvision in der Tat kaum zu einem wirklich eigenständigen Leben befähigt waren).


Die klassische Verfilmung von George Pal aus dem Jahre 1960 verband die Idee des Romans mit der damals die Welt beherrschenden Furcht vor einem Atomkrieg. So erlebt der Zeitreisende (gespielt von Rod Taylor), wie seine damalige Welt in einem alles vernichtenden atomaren Inferno untergeht. Doch weit in der Zukunft scheint den Menschen, der nun endlich alles böse abgelegt zu haben scheint, endlich eine neue, scheinbar unbeschwerte Welt zu erwarten. Und so sind George Pals Eloi alle blond (immer mit perfekter Fönfrisur!) und wunderschön und ihr wiedergefundener Garten Eden bunt und voller Leben. Schade nur, daß Rod Taylor als Zeitreisender kaum etwas von einem Erfinder und Beobachter hat, sondern statt dessen wie ein braver Amerikaner sofort seinen Kampf gegen die "bösen" Unterdrücker aufnimmt, um die armen Eloi zu retten (ohne die Folgen seiner Tat zu bedenken). Er wirkt dabei keine Sekunde wie ein Wissenschaftler, sondern eher wie ein Cowboy, der erst schießt und dann nachdenkt.

[...]

[Die Neuverfilmung:]

Sobald der Film allerdings die altbekannte Eloi-Morlock-Geschichte erreicht, kehrt Routine ein und das Drehbuch weist zunehmend kleine Fehler auf. So sprechen die Eloi tatsächlich noch Englisch, da sie diese Sprache anhand von alten Inschriften lernen! Und auch die gegenseitige Abhängigkeit zwischen den Eloi und den Morlocks, die eigentlich erst den Konflikt auslösen kann, wurde hier komplett vergessen: im Buch ernähren die Morlocks die Eloi, die dafür später von ihnen gefressen werden. Im neuen Film findet sich diese Abhängigkeit nicht mehr, denn hier sind die Eloi Selbstversorger, die vom Fischfang leben. [Meine Hervorhebung, AS] Und optisch wurden aus den geschlechtslosen "Barbie-Ken"-Eloi der 60er, die "Baccardi-Insel"-Eloi des Jahres 2002: braungebrannte junge Menschen, die singen und immer fröhlich sind.
<<< (Florian Breitsameter, http://sf-film.de)

Symptomatisch?

Achim

Planet of the Apes gesehen!

Autor: Frank Höneck | Datum:
>Piere Boulles Roman "Planet der Affen" weist eine hohe Tierrechtsrelevant auf, siehe nttp://antiSpe.de -> Literatur.
>
>In der Neuverfilmung fiel dieser wesentliche Aspekt, soweit ich weiß (ohne den Film gesehen zu haben), völlig unter den Tisch.
>

Die Neuverfilmung hat schon sehr viele kritische Tierrechtshinweise:
- Frage: Haben Menschen, die wie Tiere gehalten werden, eine Seele
- kleines Kind wird wie ein Hund gehalten und bekommt ein halsband
- Affen stehen auf der Evolutionsleiter über den Menschen
usw.

Jedoch haben viele Kinobesucher bei der Vorpremiere nichts von den Hinweise verstanden.

Frank Höneck

Genauere Untersuchung in Arbeit

Autor: Dirk Micheel | Datum:
>Die Neuverfilmung hat schon sehr viele kritische Tierrechtshinweise:

Hallo Frank,
ich arbeite an einer Untersuchung, inwieweit die Neufassung tierrechtsrelevant ist. Insbesondere wird dabei auch ein Vergleich mit dem Original (natürlich nur erster Film) gemacht.

Die von Dir aufgezählten Momente hatten eventuell eine andere Bedeutung; außerdem sind einige tierverachtende Szenen im Film bzw. in der Handlung.
Mehr vielleicht schon in zwei Wochen ...

Grüße,Dirk

Planet of the Apes

Autor: Frank Höneck | Datum:
>Die von Dir aufgezählten Momente hatten eventuell eine andere Bedeutung; außerdem sind einige tierverachtende Szenen im Film bzw. in der Handlung.
>Mehr vielleicht schon in zwei Wochen ...

Vielleicht sollte wir festlegen was tierrechtsrelevant oder was einfach nur verstecke Kritik an der Behandlung der nichtmenschlichen Tiere ist.

Die einzelnen kritischen Vergleiche und doch recht intelligenden Äußerungen oder Hinweise fand ich jedenfalls sehr gelungen weil zum Nachdenken animierend.

Bin sehr interessiert an deiner Untersuchung und an deinen Entdeckungen.

Habe den neuen Film schon ein zweites Mal gesehen und mir die DVD besorgt.

Im Bonusmaterial der DVD wird zum Beipiel das Training mit einer der Schimpansen gezeitgt, was mir wirklich missfallen hat.

Weiteres dann nach deinen Untersuchungen.

Frank