Forenübersicht RSS

Tierrechtsforum:
Tierrechtler = Terroristen?

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 19

Hinweis: Momentan können keine Beiträge erstellt werden.

Tierrechtler = Terroristen?

Autor: Tanja | Datum:
Und wieder gibt es, wie so oft schon, einen Artikel im Internet, der sich auf Anschläge, Bombendrohungen u.ä. gegen Tierausbeuter bezieht. Weil wir gerade die Diskussion über Macht und Gesetze hatten (siehe Thread Vereinigung der Tierrechtsgruppen und schaffen eines Tierrechtsstaats und es ja leider immer wieder Tierrechtler (?) gibt, die meinen, "Druck auszuüben" (und meinen damit Gewalt oder die Androhung dieser) sei ein legitimes Mittel um Tierausbeutern das Handwerk zu legen, möchte ich Teile daraus gern mal zitieren.

Zitat: In Großbritannien bereiten militante
Tierschützer der Forschung betreibenden Pharmaindustrie abermals
Probleme. Nach einem Bericht des "Deutschen Ärzteblatts" fürchten
Arzneimittelhersteller für diesen Herbst und Winter neue gewaltsame Angriffe. Erst kürzlich hatten Mitglieder der "Animal Liberation Front" (ALF) eine Brandbombe vor der Eingangstür eines Mitarbeiters des Arzneimittelherstellers GlaxoSmithkline (GSK) deponiert. Die Universität Oxford wurde ebenfalls angegriffen, berichtet das Fachjournal.

"Militante Tierschützer gefährden nicht nur die Zukunft der pharmazeutischen Forschung in Großbritannien", wird ein Sprecher des Pharmaverbandes "Association of British Pharmaceutical Industry" (ABPI) im "deutschen Ärzteblatt" zitiert. "Diese kriminellen Angriffe gefährden auch das Leben und die körperliche Unversehrtheit tausender Mitarbeiter." Die ALF, die seit Jahren mittels Gewalt versucht, pharmazeutische Hersteller im Königreich dazu zu bewegen, nicht länger an Tieren zu forschen, wird von Scotland Yard als "sehr gefährlich" eingestuft.[...]

Zuletzt zündete die Bande einen Sprengsatz vor der Haustür eines
GSK-Mitarbeiters in London. Es entstand Sachschaden. In den
vergangenen Jahren wurden laut Richard Ley dutzende Mitarbeiter
pharmazeutischer Unternehmen mittels Morddrohungen, Brandbomben,
Schlägen und Erpressung attackiert.

[...]

Jährlich werden in Großbritannien rund 2,7 Millionen Experimente an lebenden Tieren vorgenommen. Meinungsumfragen zeigen, dass die
Mehrzahl der britischen Öffentlichkeit und Ärzteschaft für
Tierversuche sind, berichtet das "Deutsche Ärzteblatt" abschließend.


Sicher werden sie die "britische Öffentlichkeit" nicht gefragt haben "Finden Sie Tierversuchs gut?" sondern "Sind Sie mit Tierversuchen einverstanden, solange es keine Alternativen gibt und die Versuche Leben retten können?" oder sowas in der Richtung.
Das ändert allerdings nichts daran, daß hier mal wieder deutlich wird, wie die ALF das Bild von Tierrechtlern in der Öffentlichkeit prägt. Von den Medien werden solche Gewalttaten nur zu gern aufgegriffen - und um das ganz klar zu betonen: Gewalt gegen Tierausbeuter ist und bleibt Gewalt!
Wird so irgendwas erreicht werden? Müssen wir eine "Schreckensherrschaft der Tierrechte" errichten?
Sicher kann es keine Lösung sein, Gewalt und Terror mit genau denselben Mitteln zu begegnen - sollte das jemals funktionieren (?), dann wohl nur, weil es Menschen gibt, die Angst haben. Niemand, der einfach nur Angst hat, wird Tierrechte achten. Was also erreicht man mit solchen Angriffen? Jede Menge negative Presse (und wenn nur die Hälfte von dem, was in dem Artikel steht, wahr ist, ist das immer noch schlimm genug), das Abstempeln von Tierrechtlern als Terroristen und noch mehr Tierausbeuter, die sich als "die Guten" fühlen.
Und da beschweren sich einige Leute darüber, "Vegetarier sind Mörder sei "gemein", während in dem Artikel nur Tatsachen genannt, woanders aber unter dem Applaus so manches "Tierrechtlers" Bomben gelegt oder angedroht werden...

Tanja

(Zitate aus "AHO Aktuell - Informationen zur Tiergesundheit": "Großbritannien: Militante Tierschützer attackieren Pharmaindustrie")

Re: Tierrechtler = Terroristen?

Autor: Schlunz | Datum:
Ich merke immer mehr, dass die Klischees und die dummen Sprüche, die Speziesisten bringen, wenn sie mit meinem Veganismus konfrontiert werden, abnehmen. Bei dem beliebten Argument, dass Menschen sich schon immer von Tierleid ernährt haben, es immer machen werden, und ich es nicht ändern kann, weise ich darauf hin, dass ich Tofu vor Jahren noch im Asiashop, Reformhaus oder im Bioladen kaufen musste, es heute aber in fast allen Supermärkten finde. Das Regal für alternative Produkte ist im Tegut inzwischen riesig und bei Rewe wird es auch immer grösser. Das bestätigt eine immer grösser werdende Abnehmerschaft für diese Produkte. Nicht Politiker und die Wirtschaft, sondern das Volk bestimmt, was es frisst. Und sowahr ich die "Fleischis" nicht vom Veganismus überzeuge, wenn ich ihnen eine reinsemmel, sind Brandbomben der falsche Weg, Tierversuche zu stoppen. Ich fand hier im Forum auch den Aufruf zur Gewalt in Form von "Wir sprengen mal ne Stierkampfarena in die Luft, wenn grad kein Mensch da ist". Aber der dumme Zufall, der ja überall lauert, lässt mal schnell einen Matador, der sein Bolerojäckchen vergessen hat, zu seinem Arbeitsplatz zurückkehren, während die Bombe hochgeht, und so haben die Tierrechte durch diesen "Unfall" schnell mal wieder einen negativen Touch, wodurch sie an Boden verlieren. Insofern müssen wir lernen, locker zu bleiben, auch wenn jeder Tag, an dem Tiere sinnlos leiden, einer zuviel ist. Gewalt erzeugt Trotz und bringt Tierrechte in Verruf. Sie bestätigt das Klischee des menschenverachtenden Veganers. Ich wünsche mir, dass sich jeder Veganer und Tierrechtler von Gewalt, ob gedacht oder ausgeführt, distanziert. Militanz ist Gewalt und Gewalt ist primitiv. So primitiv, wie Tierleidverwerter.

Re: Tierrechtler = Terroristen?

Autor: Tanja | Datum:
> Ich
> fand hier im Forum auch den Aufruf zur Gewalt in Form von
> "Wir sprengen mal ne Stierkampfarena in die Luft, wenn grad
> kein Mensch da ist".

Ja, da hatte mal ein Forenteilnehmer (der übrigens selbst nicht vegan lebt, soweit ich weiß...) 'nen geistigen Blackout. ;-/ Wurde ja aber dann in dem Thread glücklicherweise gut diskutiert, soweit ich mich erinnere...

Tanja

Re: Tierrechtler = Terroristen?

Autor: Christian Neumann | Datum:
Schlunz schrieb:
> Militanz ist Gewalt und
> Gewalt ist primitiv. So primitiv, wie Tierleidverwerter.

Also wenn Gewalt grundsätzlich der falsche Weg ist, so hälst du auch als Beispiel die Attentate damals auf Hitler für nicht richtig (zB von Stauffenberg)? Oder gibt es da einen Unterschied?
Ich bin jung und lerne immer gern dazu :)

Gruß,
Christian

Re: Tierrechtler = Terroristen?

Autor: Tanja | Datum:

> Also wenn Gewalt grundsätzlich der falsche Weg ist, so hälst
> du auch als Beispiel die Attentate damals auf Hitler für
> nicht richtig (zB von Stauffenberg)? Oder gibt es da einen
> Unterschied?

Nun, Notwehr ist, zumindest meiner Ansicht nach, hiervon ausgenommen - allerdings waren die Hitler-Attentate kaum Notwehr im herkömmlichen Sinn.
Doch was wäre passiert, wenn Hitler solch einem Attentat zum Opfer gefallen wäre? Der nächste Diktator hätte die Macht ergriffen. Hätte es also irgendwas genutzt? Waren es nicht auch hier die Menschen, die alle brav den rechten Arm hoben und "Heil Hitler" schrien, die man hätte andern müssen? Was wäre ein Diktator ohne Volk?

So wird ja auch argumentiert "wenn eine Briefbombe einem Vivisektor die Finger abreißt, ist das doch nicht so schlimm wie wenn er weiter unzählige Tiere quälen und umbringen würde". Als ob dann nicht einfach ein anderer an seine Stelle treten würde.

Tanja

Re: Tierrechtler = Terroristen?

Autor: yetzt | Datum:
jep. es ist viel sinnvoller, das labor zu zerstoeren und die gefangenen zu befreien.

Re: Tierrechtler = Terroristen?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> jep. es ist viel sinnvoller, das labor zu zerstoeren und die
> gefangenen zu befreien.

Noch sinnvoller ist es, sich endlich auf das Kernproblem zu konzentrieren und an einem gesellschaftlichen Umdenken (sprich: Veganismus) zu arbeiten.

Achim

Re: Tierrechtler = Terroristen?

Autor: xveganx | Datum:
Achim Stößer schrieb:
>
> > jep. es ist viel sinnvoller, das labor zu zerstoeren und die
> > gefangenen zu befreien.
>
> Noch sinnvoller ist es, sich endlich auf das Kernproblem zu
> konzentrieren und an einem gesellschaftlichen Umdenken
> (sprich: Veganismus) zu arbeiten.

was heißt hier 'noch sinnvoller'? das eine ist ein teil des anderen, sprich die zerstörung des labors und befreiung der gefangenen ist eine (unter vielen anderen) maßnahme die zum gesellschaftlichen umdenken beiträgt

Gesellschaftliches Umdenken erfordert Angehen der Kernprobleme

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > Noch sinnvoller ist es, sich endlich auf das Kernproblem zu
> > konzentrieren und an einem gesellschaftlichen Umdenken
> > (sprich: Veganismus) zu arbeiten.
>
> was heißt hier 'noch sinnvoller'? das eine ist ein teil des
> anderen, sprich die zerstörung des labors und befreiung der
> gefangenen ist eine (unter vielen anderen) maßnahme die zum
> gesellschaftlichen umdenken beiträgt

Das ist eine interessante These. Wie sollte dies dazu beitragen, daß irgendwer, auch nur eine einzige Person (der Leute, die ohnehin "gegen Tierversuche/Jagd/Pelz/Zirkus/Randbereich-of-your-choice" sind) umdenkt und vegan wird?

Das ist doch das Hauptproblem bei diesen ganzen Randbereichskampagnen und -aktionen: daß sie niemanden erreichen, daß niemand dadurch sein eigenes Verhalten ändern, eben umdenken muß, daß niemand dadruch vegan wird - denn "gegen Pelz" etc. sein kann jeder Grillsportler (auch wenn viele es nicht sind) - die werden durch "zerstörung des labors und befreiung der gefangenen", das wirst Du sicher einräumen, erst Recht nicht umdenken.

Gesellschaftliches Umdenken erfordert, die Kernprobleme anzugehen, statt enorme Ressourcen (>99%) auf Randbereiche zu (ver)schleudern.

Achim

Re: Gesellschaftliches Umdenken erfordert Angehen der Kernprobleme

Autor: xveganx | Datum:
ich möchte dir mit einem text den ich Internet gefunden habe antworten und der vielleicht einige deiner fragen beantwortet.

... Auch wenn die abolitionistische Position die Beendigung der verschiedenen Tiernutzungsformen zum Ziel hat, also die Beendigung aller Tierversuche, der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung, der Schlachtung, des Pelzhandels, der Jagd, der Zirkusdressuren und Zoos usw., sind Nahziele mit dieser Idee unter bestimmten Umständen vereinbar. Dies dann, wenn sie die Abschaffung eines Teilbereichs der Tierausbeutungsformen beinhalten und nicht die Erreichung des Fernziels erschweren oder verwässern. Zum Beispiel die Forderung nach Abschaffung von Tierversuchen in der kosmetischen Industrie wäre ein solch gültiges Nahziel, wenn mit ihr verknüpft ist, dass Tierversuche generell abzuschaffen sind und nicht nur dann, wenn die politischen Akteure diese für „verzichtbar“ halten.
Nicht vereinbar wäre die Forderung nach kürzeren Tiertransportzeiten oder der Vergrößerung von Käfigen in sogenannten Pelztierfarmen, in der landwirtschaftlichen Tierhaltung und „Versuchstier“haltung. Diese Forderungen sind der reformistischen Position zuzurechnen, also dem Tierschutz und dem animal welfare bzw. dem New Welfarism."

zu deinem beitrag erlaube ich mir noch anzumerken, dass es geht hier keinesfalls um die verschwendung von ressourcen geht, sondern darum hier und jetzt etwas für die tiere zu erreichen und auf diesem weg nischen in eine speziesistische gesellschaft zu schlagen (die uns diese gesellschaft übrigens anbietet, wenn man sie denn sehen möchte) und so ein fortschreiten hin zur 'befreiung der tiere'zu ermöglichen.

schlecht finde ich übrigens die aufrechnung von tierleid, wie du sie vornimmst: diese ausbeutung ist schlimmer als diese usw. nein, das geht in richtung singers utilitarismus. es geht immer um das individuum, niemals kann leid gegeneinander aufgerechnet werden und die ermordung für pelz ist nicht weniger ungerecht als die für fleisch. 'wo der sinn für das individuum verloren geht, beginnt die unmenschlichkeit' (e.jünger) ungerechtigkeit gehört abgeschafft, egal ob pelz oder fleisch und beides gehört zum kernproblem (da gibt es nicht zu spalten)

Re: Gesellschaftliches Umdenken erfordert Angehen der Kernprobleme

Autor: Achim Stößer | Datum:
> ich möchte dir mit einem text den ich Internet gefunden habe
> antworten und der vielleicht einige deiner fragen beantwortet.

Tut er leider nicht, welche Frage sollte er denn beantworten?

Daß sie solches schreiben muß, ist klar, weil sie sich sonst eingestehen müßte, wie nutzlos ihre jahrelange Arbeit an solchen Randbereichen war und ist.

> zu deinem beitrag erlaube ich mir noch anzumerken, dass es
> geht hier keinesfalls um die verschwendung von ressourcen

Doch, genau darum geht es, denn das ist es, was die sogenannte "Tierrechtsszene" betreibt. Und das ist nicht allein eine Ansicht, die Maqi vertritt, ich verweise wieder auf Francione.

> geht, sondern darum hier und jetzt etwas für die tiere zu
> erreichen und auf diesem weg nischen in eine speziesistische

Es wird damit aber weder hier und jetzt noch zukünftig etwas erreicht. Das genau ist doch das Problem.

> schlecht finde ich übrigens die aufrechnung von tierleid, wie
> du sie vornimmst: diese ausbeutung ist schlimmer als diese

Tue ich nicht, weitere solche Unterstellungen werden eine Löschung zur Folge haben. Entweder Du hältst Dich an die Tatsachen oder Du läßt die Finger von diesem Forum.

> usw. nein, das geht in richtung singers utilitarismus. es
> geht immer um das individuum, niemals kann leid gegeneinander
> aufgerechnet werden und die ermordung für pelz ist nicht

Erstens ist es sehr wohl schlimmer, jemandem den Kopf abzuhacken als jemandem auf die Zehen zu treten, zweites geht es darum, was sinnvoller ist, wenn ich nicht alles machen kann. Und da ist offensichtlich sinnvoller, sich auf das Kernproblem zu konzentrieren als enorme Resourcen auf Randbereiche zu verwenden, auf eine Weise, die ohnehin nichts bewirkt.

> weniger ungerecht als die für fleisch. 'wo der sinn für das

Eben. Also Schluß damit, >99% der Ressourcen auf "Pelz" etc. zu konzentrieren.

> individuum verloren geht, beginnt die unmenschlichkeit'
> (e.jünger) ungerechtigkeit gehört abgeschafft, egal ob pelz
> oder fleisch und beides gehört zum kernproblem (da gibt es
> nicht zu spalten)

Eben nicht. "Pelz" ist ein Randbereich, u.a. weil kaum jemand Täter ist, "Fleisch" dagegen betrifft nahezu alle. Vor allem aber: wer vegan wird, wird weder "Fleisch" noch "Pelz" konsumieren, (Nur-)"Pelz"gegner fressen dagegen weiterhin Leichen. Jedem muß doch eigentlich klar sein, was das bedeutet: Veganismus muß gefordert und gefördert werden (was "Pelz" einschließt) statt Ressourcen mit P&C zu verschwenden.

Alles tausendmal gesagt, alles tausendmal belegt - bevor Du also weiter den gleichen Unfug wiederholst, lies bitte die entsprechenden Forenbeiträge dazu hier. Was ist daran so schwer zu begreifen? Vermutlich nichts, aber es einzusehen würde eben bedeuten, zuzugeben, die ganze Zeit die eigenen Ressourcen mit Randbereichen verschwendet zu haben ...

Achim

Re: Gesellschaftliches Umdenken erfordert Angehen der Kernprobleme

Autor: xveganx | Datum:
Achim Stößer schrieb:

> Daß sie solches schreiben muß, ist klar, weil sie sich sonst
> eingestehen müßte, wie nutzlos ihre jahrelange Arbeit an
> solchen Randbereichen war und ist.

ah, ja. überzeugend!


>
> > zu deinem beitrag erlaube ich mir noch anzumerken, dass es
> > geht hier keinesfalls um die verschwendung von ressourcen
>
> Doch, genau darum geht es, denn das ist es, was die
> sogenannte "Tierrechtsszene" betreibt. Und das ist nicht
> allein eine Ansicht, die Maqi vertritt, ich verweise
> wieder auf Francione.

der sich selbst isoliert hat und kaum noch ernst genommen wird. es wäre doch schön wenn maqi ihre resourcen wieder für tierrechtsarbeit einsetzen anstatt in scheingefechten zu verplempern und sich zu isolieren. das hilft keinem. erst recht nicht den tieren und um die geht es doch, oder?


> > geht, sondern darum hier und jetzt etwas für die tiere zu
> > erreichen und auf diesem weg nischen in eine speziesistische
>
> Es wird damit aber weder hier und jetzt noch zukünftig
> etwas erreicht. Das genau ist doch das Problem.

das siehst du falsch. infomier dich mal über die geschichte sozialer bewegungen, achim.

>
> > schlecht finde ich übrigens die aufrechnung von tierleid,
> wie
> > du sie vornimmst: diese ausbeutung ist schlimmer als diese
>
> Tue ich nicht,

leider doch, zumindest ist das die öffentliche wahrnehmung. les deine PM vom 23.April (habe ich bereits Tanja drauf geantwortet)sie ziehlt nur darauf ab das leid und den tod von sog. versuchstieren gegen die ermordung von sog. nutztieren gegeneinhander aufzuwiegen

weitere solche Unterstellungen werden eine
> Löschung zur Folge haben. Entweder Du hältst Dich an die
> Tatsachen

habe ich. nochmal: die pm und du/maqi werden so wahrgenommen. das musst du ändern!

>oder Du läßt die Finger von diesem Forum.

ach gottchen, ähm ja;)


> Erstens ist es sehr wohl schlimmer, jemandem den Kopf
> abzuhacken als jemandem auf die Zehen zu treten,

richtig, aber vollkommen aus dem zusammenhang gerissen. die ermordung eines tieres wegen seines fells ist nicht gegen die ermordung eines tieres wegen seines fleisches aufzurechnen.

zweites geht
> es darum, was sinnvoller ist, wenn ich nicht
> alles machen kann.

wenn ich nicht alles machen kann, nutze ich die wenige zeit um im supermarkt ul-produkte zu fotografieren?


Und da ist offensichtlich
> sinnvoller, sich auf das Kernproblem zu konzentrieren als
> enorme Resourcen auf Randbereiche zu verwenden,

er versteht es ist, kann er nicht oder will er nicht, er versteht es einfach nicht! man kann es nicht trennen, achim. so wie du argumentierst verrätst du die tiere die wegen ihres felles ermordet werden.


> > individuum verloren geht, beginnt die unmenschlichkeit'
> > (e.jünger) ungerechtigkeit gehört abgeschafft, egal ob pelz
> > oder fleisch und beides gehört zum kernproblem (da gibt es
> > nicht zu spalten)
>
> Eben nicht. "Pelz" ist ein Randbereich, u.a. weil kaum jemand
> Täter ist, "Fleisch" dagegen betrifft nahezu alle.

du blendest die opfer aus. das halte ich für falsch.

Vor allem
> aber: wer vegan wird, wird weder "Fleisch" noch "Pelz"
> konsumieren, (Nur-)"Pelz"gegner fressen dagegen weiterhin
> Leichen.

richtig wie irrelevant.


>
> Achim

Re: Gesellschaftliches Umdenken erfordert Angehen der Kernprobleme

Autor: Tanja | Datum:

> > Doch, genau darum geht es, denn das ist es, was die
> > sogenannte "Tierrechtsszene" betreibt. Und das ist nicht
> > allein eine Ansicht, die Maqi vertritt, ich verweise
> > wieder auf Francione.
>
> der sich selbst isoliert hat und kaum noch ernst genommen
> wird.

Interessant - alle, die nicht auf der Linie Deiner "Öffentlichkeit" sind, werden nicht ernst genommen und sind isoliert. ;-) Da lob ich es mir doch fast und hoffe sehr, so richtig isoliert zu sein.

> es wäre doch schön wenn maqi ihre resourcen wieder für
> tierrechtsarbeit einsetzen anstatt in scheingefechten zu
> verplempern und sich zu isolieren. das hilft keinem. erst
> recht nicht den tieren und um die geht es doch, oder?

Wurde Dir alles bereits erklärt (auch wenn ein Blick auf unsere Webseiten reichen würde um zu sehen, was unsere Haupttätigkeit ist, aber offensichtlich gibt es Leute, die sich nicht vorstellen können, daß jemand über "Freizeitaktivitäten" hinaus Tierrechtsarbeit macht und dementsprechend viel zeit investiert).

> > > geht, sondern darum hier und jetzt etwas für die tiere zu
> > > erreichen und auf diesem weg nischen in eine
> speziesistische
> >
> > Es wird damit aber weder hier und jetzt noch zukünftig
> > etwas erreicht. Das genau ist doch das Problem.
>
> das siehst du falsch. infomier dich mal über die geschichte
> sozialer bewegungen, achim.

Statt Dir dumm rumzulabern könntest Du ja mal etwas konkreter werden, so wie ich z.B. in meinem Posting, wo ich erklärt habe, warum nichts erreicht wird - was Du geflissentlich übergangen hast.

> leider doch, zumindest ist das die öffentliche wahrnehmung.

Jaja, die "Öffentlichkeit" wieder. Die repräsentierst Du hier ja perfekt. :-)

> les deine PM vom 23.April (habe ich bereits Tanja drauf
> geantwortet)sie ziehlt nur darauf ab das leid und den tod von
> sog. versuchstieren gegen die ermordung von sog. nutztieren
> gegeneinhander aufzuwiegen

Hier darf ich auch mal weniger konkret sein, weil ich darauf ja bereits in meiner Antwort an Dich eingegangen bin: Bla bla bla.

> weitere solche Unterstellungen werden eine
> > Löschung zur Folge haben. Entweder Du hältst Dich an die
> > Tatsachen
>
> habe ich. nochmal: die pm und du/maqi werden so wahrgenommen.
> das musst du ändern!

Wir müssen gar nix ändern außer die speziesistische/sexistische etc. Gesellschaft.

> richtig, aber vollkommen aus dem zusammenhang gerissen. die
> ermordung eines tieres wegen seines fells ist nicht gegen die
> ermordung eines tieres wegen seines fleisches aufzurechnen.

Aber die Ermordung von 100 Tieren wegen ihres "Fleisches" ist genau 100mal so schlimm wie die Ermordung von 1 Tier wegen seiner Haare. Es sind nämlich 100mal mehr Tiere betroffen.

> zweites geht
> > es darum, was sinnvoller ist, wenn ich nicht
> > alles machen kann.
>
> wenn ich nicht alles machen kann, nutze ich die wenige zeit
> um im supermarkt ul-produkte zu fotografieren?

Da es leider immer noch so viele Volldeppen gibt, die mal eben mit Sekten kooperieren müssen und damit Tierrechte in der realen Öffentlichkeit (nicht zu verwechseln mit den Leuten, die Du meinst) ziemlich unseriös dastehen lassen, ja.

> > Eben nicht. "Pelz" ist ein Randbereich, u.a. weil kaum jemand
> > Täter ist, "Fleisch" dagegen betrifft nahezu alle.
>
> du blendest die opfer aus. das halte ich für falsch.

Wer blendet hier Opfer aus???

> > aber: wer vegan wird, wird weder "Fleisch" noch "Pelz"
> > konsumieren, (Nur-)"Pelz"gegner fressen dagegen weiterhin
> > Leichen.
>
> richtig wie irrelevant.

Eben nicht.

Tanja

Randbereichsaktionen blenden die Individuen aus

Autor: Achim Stößer | Datum:
> > > Eben nicht. "Pelz" ist ein Randbereich, u.a. weil kaum
> jemand
> > > Täter ist, "Fleisch" dagegen betrifft nahezu alle.
> >
> > du blendest die opfer aus. das halte ich für falsch.
>
> Wer blendet hier Opfer aus???

Offensichtlich blendet er die Opfer aus. Wenn nämlich beispielsweise 4000 "Pelztieren" 40 000 000 Schweine oder 400 000 000 Hühner, die umgebracht werden, um ihre Leichen zu fressen, gegenüberstehen, muß auf jede Anti-"Pelz"-Demo 10 000 Anti-"Schweineschnitzel"-Demos kommen und 100 000 Anti-"Broiler"-Demos, um jedem der betroffenen Individuen, der Opfer, gleiches Gewicht zukommen zu lassen.

Was zeigt, was für ein verlogener Heuchler er ist: denn er sieht nicht die Opfer, sondern nur seine Straßenpartyspaßkumpane, mit denen er sich gegenseitig auf die Schulter klopfen kann, was er wieder tolles auf die Beine gestellt hat.

Achim

Re: Gesellschaftliches Umdenken erfordert Angehen der Kernprobleme

Autor: Tanja | Datum:

> ... Auch wenn die abolitionistische Position die Beendigung
> der verschiedenen Tiernutzungsformen zum Ziel hat, also die
> Beendigung aller Tierversuche, der landwirtschaftlichen
> Nutztierhaltung, der Schlachtung, des Pelzhandels, der Jagd,
> der Zirkusdressuren und Zoos usw., sind Nahziele mit dieser
> Idee unter bestimmten Umständen vereinbar. Dies dann, wenn
> sie die Abschaffung eines Teilbereichs der
> Tierausbeutungsformen beinhalten und nicht die Erreichung des
> Fernziels erschweren oder verwässern.

Und das ist es ja, was z.B. die P&C-Kampagne macht. Oder wird hier auf einmal gegen alle Tierausbeutungsprodukte, die bei P&C verkauft werden, protestiert? Da dies nicht geschehen ist bisher, nimmt jeder Durchschnittskonsument an, daß eben allein "Pelz" das Problem ist.
Genauso wie die Forderung nach Abschaffung von Legebatterien (= "Eier aus alternativen Haltungsformen sind ok"), die skandalöse Kampagne gegen die Meerschweinchenzucht in GB ("Rinderausbeutung ist nicht so schlimm wie Meerschweinchenausbeutung") usw. Solche Kampagnen nehmen den Leuten jede Chance, sich mit Tierrechten und vor allem kritisch mit dem eigenen Konsumverhalten, mit Speziesismus auseinanderzusetzen.

> zu deinem beitrag erlaube ich mir noch anzumerken, dass es
> geht hier keinesfalls um die verschwendung von ressourcen
> geht, sondern darum hier und jetzt etwas für die tiere zu
> erreichen und auf diesem weg nischen in eine speziesistische
> gesellschaft zu schlagen (die uns diese gesellschaft übrigens
> anbietet, wenn man sie denn sehen möchte) und so ein
> fortschreiten hin zur 'befreiung der tiere'zu ermöglichen.

Klar ist das ein gutes Ziel - aber sich jahrelang Woche für Woche die Beine in den Bauch zu stehen vor einer P&C-Filiale mutet doch eher wie ein infantiles Machtkämpfchen an. Und da nichts erreicht wurde bisher und auch so oder so nichts erreicht werden wird (wenn ein Kokain-Dealer verhaftet wird, gibt es nicht weniger Kokain-Konsumenten; wenn eine Ladenkette keinen "Pelz" mehr verkauft, gibt es dadurch nicht weniger "Pelz"-Träger), sollte man einfach mal einen Moment innehalten und sich überlegen "Wo ist mein Ziel? Wie komme ich da hin?" bevor man das blindlings weiter durchzieht. Wurde hier aber alles schon zigmal diskutiert. ;-)

> schlecht finde ich übrigens die aufrechnung von tierleid, wie
> du sie vornimmst: diese ausbeutung ist schlimmer als diese
> usw. nein, das geht in richtung singers utilitarismus. es

Hä, wo macht Achim denn sowas? Machen das nicht eher "Pelz"-Gegner etc. (s.o.)? Falls Du damit aber kritisieren möchtest, daß Achim auf Wege hinweist, die effektiver und mehr Tiere retten könnten, muß ich mich sehr wundern.

Tanja

Re: Gesellschaftliches Umdenken erfordert Angehen der Kernprobleme

Autor: xveganx | Datum:
Tanja schrieb:


> Wurde hier aber alles schon zigmal diskutiert. ;-)

warum fängst du dann wieder von vorne an (Demowahn etc.)


> Hä, wo macht Achim denn sowas? Machen das nicht eher
> "Pelz"-Gegner etc. (s.o.)? Falls Du damit aber kritisieren
> möchtest, daß Achim auf Wege hinweist, die effektiver und
> mehr Tiere retten könnten, muß ich mich sehr wundern.

PM 23.April:
"Den zwei Millionen Tierversuchsopfern gegenüber stehen Abermillionen Säugetiere,Landesanstalt für Schweinezucht 26.09.04Landesanstalt für Schweinezucht..."

Die ganze PM basiert darauf zwischen dem Leid von sog. Versuchstieren und anderen Tieren zu trennen. Allein das Wort 'gegenüber' zeigt schon deutlich an, wo der weg hingeht: Zu einem Wertunterschied zwischen dem Leid der Opfer. Ich hab auf diesen Seiten noch zig weitere gefunden. Such einfach mal ein wenig.
>
> Tanja

Re: Gesellschaftliches Umdenken erfordert Angehen der Kernprobleme

Autor: Tanja | Datum:
xveganx schrieb:
>
> Tanja schrieb:
>
>
> > Wurde hier aber alles schon zigmal diskutiert. ;-)
>
> warum fängst du dann wieder von vorne an (Demowahn etc.)

Weil Du anscheinend nichts davon gelesen oder kapiert hast - und weil ich fair diskutiere, habe ich Dir für den Fall, daß ersteres zutrifft, damit die Chance geben, Dich damit zu befassen. Aber Du gehst ja auch auf den Rest meines Beitrags nicht ein. Ist ja auch doof, wenn man was zitiert, um sich zu rechtfertigen und dann jemand anders hinterfragt, inwieweit das zitierte der Rechfertigung dienen kann. ;-)

> > Hä, wo macht Achim denn sowas? Machen das nicht eher
> > "Pelz"-Gegner etc. (s.o.)? Falls Du damit aber kritisieren
> > möchtest, daß Achim auf Wege hinweist, die effektiver und
> > mehr Tiere retten könnten, muß ich mich sehr wundern.
>
> PM 23.April:
> "Den zwei Millionen Tierversuchsopfern gegenüber stehen
> Abermillionen Säugetiere,Landesanstalt für Schweinezucht
> 26.09.04Landesanstalt für Schweinezucht..."

Und? Steht da irgendwo, daß das "schlimmer" ist? Du willst doch sicher nicht leugnen, daß für das Konsumverhalten des Durchschnitts-Leichenfressers (und auch Durchschnittsvegetariers) mehr Tiere leiden und sterben als für Tierversuche?

> Die ganze PM basiert darauf zwischen dem Leid von sog.
> Versuchstieren und anderen Tieren zu trennen. Allein das Wort
> 'gegenüber' zeigt schon deutlich an, wo der weg hingeht: Zu
> einem Wertunterschied zwischen dem Leid der Opfer. Ich hab
> auf diesen Seiten noch zig weitere gefunden. Such einfach mal
> ein wenig.

Und ich dachte, es ginge um einen Vergleich der Opferzahlen. Liest Du auch, was Du zitierst?

Tanja

Tyrannenmord ist ethisch wie strategisch falsch

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Doch was wäre passiert, wenn Hitler solch einem Attentat zum
> Opfer gefallen wäre? Der nächste Diktator hätte die Macht
> ergriffen. Hätte es also irgendwas genutzt? Waren es nicht
> auch hier die Menschen, die alle brav den rechten Arm hoben
> und "Heil Hitler" schrien, die man hätte andern müssen? Was
> wäre ein Diktator ohne Volk?

Das ist genau der Punkt, und eine sehr treffene Analogie (s.u.), was die Nowendigkeit, die Menschen zum Umdenken zu bringen, angeht.

Zumal, wenn ich mich nicht sehr täusche, Stauffenberg ja nicht gerade aus antifaschistischer Motivation heraus handelte, sondern eher, weil Hitlers Militärstrategie ihm mißfiel ... aus militärstrategischer Sicht wohl nicht ganz zu Unrecht, so daß mit Hitlers früherem Tod vermutlich ein "besserer" Militärstratege womöglich zu einem ganz anderen Verlauf der Geschichte geführt hätte.

Apropos, unbedingt sehenswert die Alternate History "Vaterland".

> So wird ja auch argumentiert "wenn eine Briefbombe einem
> Vivisektor die Finger abreißt, ist das doch nicht so schlimm
> wie wenn er weiter unzählige Tiere quälen und umbringen
> würde". Als ob dann nicht einfach ein anderer an seine Stelle
> treten würde.

Achim

Re: Tierrechtler = Terroristen?

Autor: Schlunz | Datum:
Tanja schrieb:
> Doch was wäre passiert, wenn Hitler solch einem Attentat zum
> Opfer gefallen wäre? Der nächste Diktator hätte die Macht
> ergriffen. Hätte es also irgendwas genutzt?

Wenn ich mir überlege, dass wir in Russland keinen neuen Lenin hatten, in China keinen neuen Mao und Deutschland's Adenauer nichts mit Hitler's Grössenwahn zu tun hatte, dann ist so eine Beseitigung vielleicht doch eine Überlegung wert. Fangen wir doch mal bei Angela Merkel an und sparen uns die Mehrwertsteuer. War nur Spass! Nichts rechtfertigt Mord und Notwehr ist als solcher nicht zu bezeichnen. Wenn der Stier den Matador aufspiesst (bei so was muss ich immer lachen), dann hat das eine andere Qualität, als wenn es stellvertretend ein Tierrechtler tut.