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Tierrechtsforum:
Ausbeutung in der Bekleidungsbranche

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Ausbeutung in der Bekleidungsbranche

Autor: Blanc | Datum:
[Beitrag verschoben aus Allgemeines, bitte Forenbeschreibung beachten - Moderator]

Hi ihr!

war mir jetzt gar nicht sicher wo ich dieses thema posten könnte. über andere spezies gehts ja nicht... sexismus auch nicht... hm... ich veruchs mal hier.

also...

jeder weiß dass in den 3-welt ländern die menschen ausgebeutet werden. für alle die es nicht wissen:

für zara, tschibo, h&m, karstadt (zb. jetzt einmal, von denen weiß ich es)

werden die kleidungen in den 3-welt ländern hergestellt. die näherinnen verdienen im monat 18 euro (ein mindestlohn das im gesetz verankert ist)
die frauen dort müssen oft überstunden machen, oft nähen sie bis in die nacht hinein wenn sie ihr limit nicht erreichen, sie werden sogar wenn sie was falsch machen mit scheren etc. geschlagen oder an den haaren gerissen.
Also rechte dort... NULL

Da die näherinnen aber abhängig von den firmen sind können sie es sich nicht leisten dort nicht zu arbeiten (logisch)
die frauen die dort arbeiten sind wegen ihrem einkommen wenigstens ein bisschen unabhängig, können sich ein haus mit blech statt stroh leisten. aber sogar wenn sie einen fehler machen zahlt man ihnen oft einen ganzen tag nicht aus!
die arbeiterinnen dort wären schon mit 40 euro im monat zufrieden. bei uns würde sich jedes kleidungsstück um ein paar cent verteuern.

da war auch ein fall dass eine firma das gebäude aufgestockt hatte, ohne erlaubnis. das gebäude brach zusammen und viele arbeiter/innen starben. und plötzlich war dafür keiner mehr zuständig, keiner verantwortlich. zwei firmen jedoch (ich weiß jetzt nicht mehr genau welche von den oben angeführten) spendeten 35000 euro an die angehörigen. (sie nehmen ihnen so viel weg und geben ihnen grad mal wieder ein bisschen zurück wenn was schreckliches passiert und es in den medien öffentlich wird :| )

h&m hat gute vorsätze, möchte auch etwas ändern.
ABER das gesetz ist leider veraltet mit den löhnen. deshalb... glaubt ihr dass man da etwas machen kann? boykott bringt sich nichts, haben auch die arbeiterinnen dort gesagt, denn da würden keine aufträge mehr kommen und die leute wären ohne arbeit und die firma sucht sich dann ein anderes land dafür.

öffentlichkeitsarbeit wäre da schon sinnvoll, oder? protestkarten sammeln und an die regierung schicken? da muss sich doch endlich etwas ändern! das kanns doch wirklich nicht sein dass unsere kleidung mit ausbeuterischen mitteln hergestellt wird! würde gerne eure meinung dazu hören bzw. lesen.

lg rebecca

Re: Ausbeutung in der Bekleidungsbranche

Autor: Achim Stößer | Datum:
Zwei kurze Anmerkungen:

Gerade H&M wird von iterre des hommes/i (oder war's iterre des femmes/i?) als besonders gut propagiert.

Was sollen "Protestkarten" bewirken (und an welche Regierung sollten die geschickt werden)?

Achim

Re: Ausbeutung in der Bekleidungsbranche

Autor: Tanja | Datum:
Hi Blanc,
Protestkarten schreiben dürfte auch hier nicht viel helfen - solange sich so Geld verdienen läßt, wird das so gemacht. Habe hier schon mal auf eine sehr hilfreiche Seite verwiesen, was den Kauf von Kleidung angeht.
Ist ja letztendlich dasselbe Problem wie beim Anbau div. Lebensmittel (siehe die Diskussion über Fair Trade) und läßt sich wohl langfristig nur lösen, indem man nach Möglichkeit die Firmen unterstützt, die sich nicht auf Ausbeutung stützen. Das beinhaltet natürlich einen Boykott von Ausbeuter-Firmen, aber nur, indem man "die Guten" unterstützt, können die auch wachsen, selbst mehr Näherinnen einstellen, und wird ein deutliches Zeichen gesetzt. Aus Mitgefühl für die Näherinnen, die jetzt ausgebeutet werden, zu riskieren, daß das in 50 Jahren noch genauso gemacht wird (und dann die Kinder und Enkel der Näherinnen dassele durchmachen müssen), wäre sicher der falsche Weg. Das Problem bei der ganzen Sache ist nur, daß solche Fair-Trade-Kleidung oft unbezahlbar ist, die ist nicht nur die paar cent teurer, von denen Du geschrieben hast. :-/
Wo genau hast Du die Infos zu Karstadt und Co. denn eigentlich her? Ist bei solchen Behauptungen immer gut, eine Quelle anzugeben, auch wenn es noch so einleuchtend erscheint.

Tanja

Re: Ausbeutung in der Bekleidungsbranche

Autor: Blanc | Datum:
hi!

sorry dass ich jetzt erst antworte.

hab die informationen aus den nachrichten. da ging es speziell um banglatesch. es ist doch ein verarltetes gesetz dort, wieso kann man das nicht mit protesten versuchen zu ändern? wir konsumenten haben doch die macht. und wie du schon gesagt hast tanja, fair trade kleidung ist einfach zu teuer, das kann ich mir zb nicht leisten. insgesammt, wenn die näherinnen dort 40 euro statt 18 euro im monat bekommen würden, würde der preis bei uns um ein paar cent sich erhöhen.


lg rebecca

Re: Ausbeutung in der Bekleidungsbranche

Autor: Tanja | Datum:
Hi Rebecca!

> hab die informationen aus den nachrichten. da ging es
> speziell um banglatesch. es ist doch ein verarltetes gesetz
> dort, wieso kann man das nicht mit protesten versuchen zu
> ändern? wir konsumenten haben doch die macht.

Klar haben wir die Macht. Aber nicht durch Unterschriftenlisten etc. sondern durch unsere Kaufkraft. Wir können protestieren, indem wir solche Praktiken nicht mehr mit unserem Geld unterstützen. Aber die längste Unterschriftenliste machtc absolut keinen Eindruck, wenn die Umsatzzahlen stabil bleiben.

> und wie du
> schon gesagt hast tanja, fair trade kleidung ist einfach zu
> teuer, das kann ich mir zb nicht leisten.

Gibt ja auch Flohmärkte, 2nd-hand-Läden etc.

Tanja