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Tierrechtsforum:
noch mehr Tierversuche...

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noch mehr Tierversuche...

Autor: Tanja | Datum:
Wie bereits hier erwähnt, steigt die Zahl der Tierversuche anstatt, wie man vielleicht angesichts all der "Anti-Tierversuchs"-Kampagnen vermuten könnte, zu sinken. Mun habe ich heute wieder eine Pressemitteilung zum Thema bekommen, aus der ich hier gern mal zitieren möchte...

Zitat: Wieder mehr Tierversuche

Presseerklärung der Ärzte gegen Tierversuche e.V. vom 14. November 2005
Ärzte gegen Tierversuche kritisieren hohen Tierverbrauch und Schönfärberei der Zahlen

Im Jahr 2004 wurden in Deutschland 2.265.489 Millionen Tiere in Versuchen getötet. Diese, jetzt vom Ministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft veröffentlichten Zahlen zeigen einen deutlichen Trend nach oben. Gegenüber dem Vorjahr wurden 153.148 mehr Tiere, das entspricht 7,3 Prozent, in Wissenschaft und Forschung verbraucht. Seit Einführung einer
neuen statistischen Erfassung im Jahr 2000 ist dies der bislang höchste Wert.

In den Bereichen Grundlagenforschung, Arzneimittelentwicklung und
Giftigkeitsprüfungen erscheinen die Zahlen niedriger als im Vorjahr. "Dies liegt aber an einem Rechentrick", kritisiert Dr. med. vet. Corina Gericke von Ärzte gegen Tierversuche. Man habe bei der Aufschlüsselung nach Zwecken einfach eine neue Kategorie eingeführt: die Tötung zu wissenschaftlichen Zwecken. Damit fallen fast eine halbe Million Tiere aus der Berechnung
heraus und lassen in manchen Bereichen einen nicht vorhandenen Abwärtstrend erscheinen.


Bezogen auf die Tierarten ist vor allem ein Anstieg bei den Mäusen, Schweinen und Fischen zu verzeichnen. Die Anzahl der Affen, Katzen und Hunde ging gegenüber dem Vorjahr leicht zurück.

Einen Lichtblick sehen die Ärzte gegen Tierversuche im Bereich der gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuche. Ihr Anteil sank von 22,7 % im Jahr 2003 auf 17,3 % im Jahr 2004. "In diesem Bereich ist dank des Einsatzes tierversuchsfreier Testmethoden seit Jahren ein Rückgang zu beobachten" erklärt Gericke. Daran ließe sich auch erkennen, dass eine verstärkte Entwicklung und Anerkennung tierversuchsfreier Verfahren unbedingt erforderlich sei.[...]


Hervorhebungen von mir.
Da rennen also hunderte von Leuten auf Demos, sammeln Unterschriften etc., investieren einfach nur superviel Zeit und Energie... - und das Ergebnis ist gleich NULL (um es mal nett auszudrücken). Vielleicht überlegt sihc ja der eine oder andere angesichts dieser neusten Infos, seine Zeit in Aktivitäten zu investieren, die etwas bringen. Auch wenn eine Demo sicher netter und aufregender ist als die immer wieder gleichena aufklärenden Diskussionen mit Speziesisten. Doch letztere dienen halt dem Vorankommen der Tierrechte.

Tanja

Die Zahl ist falsch.

Autor: Ich | Datum:
Es sind keine 2.265.489 Millionen. Wenn überhaupt sind es 2,2 Millionen, aber nicht mehr.

Re: Die Zahl ist falsch.

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Es sind keine 2.265.489 Millionen. Wenn überhaupt sind es 2,2
> Millionen, aber nicht mehr.

Naja, doch, 65489 Tiere mehr sind es schon, nicht? Es sind schließlich 2,265489 Millionen bzw. 2.265.489 Individuen.

Aber bemerkenswert, daß es an Tanjas Ausführungen nichts zu kritisieren gibt als einen (offensichtlichen) Lapsus in der zitierten PM.

Achim

Nur männliche Versuchstiere?

Autor: Achim Stößer | Datum:
In der Reportage "Tödliche Pillen" hieß es übrigens, daß Medikamente (ausschließlich? überwiegend?) an männlichen Versuchstieren (Studenten, Ratten usw.) getestet werden (daher die Aussage, daß die Versuche keine Aussagekraft bezüglich "Senioren, Frauen und Kinder[n]" hätten (was bei Versuchen mit Nichtmenschen ja ohnehin klar ist).

Männlich primär wegen der Hormone(?), wenn ich mich recht erinnere, die wohl die Ergebnisse beeinflussen (Alltagsbeispiel: Alkohol wirkt auf Frauen ja bekanntlich deutlich störker.

Wenn nun also männiche "Versuchstiere" "verwendet" werden, was passiert denn dann mit den weiblichen (denn bei den Ratten ist es dann ja wie bei den "Legehennen", jede zweite ist wegen ihres Geschlechts unbrauchbar)? Und sind die bei den o.g. vier Millionen dabei oder sind es dann eher über vier Millionen?

Achim

Re: Nur männliche Versuchstiere?

Autor: Manuel | Datum:
Zitat: In der Reportage "Tödliche Pillen" hieß es übrigens, daß Medikamente (ausschließlich? überwiegend?) an männlichen Versuchstieren (Studenten, Ratten usw.) getestet werden


Weibliche braucht man auf jeden Fall. Wenn nicht als Versuchstiere, dann doch wenigstens, um neue Test-Objekte zu produzieren!

Aber nach dem Prinzip der Schönrednerei werden solche "versuchstier-herstellenden" Tiere (wahrscheinlich) nicht mitgerechnet, da sie ja nicht unmittelbar Versuchen unterzogen werden...

Re: Nur männliche Versuchstiere?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Weibliche braucht man auf jeden Fall. Wenn nicht als
> Versuchstiere, dann doch wenigstens, um neue
> Test-Objekte zu produzieren!

Ja, klar, da hast Du schon recht. Für die "Produktion" neuer "Legehenennen" werden ja auch (ein paar) Hähne gebraucht.

Aber das sind verschwindend geringe Anteile.

Wenn sagen wir eine weibliche Ratte im Jahr 400 Kinder bekommt (je nach Zahl der Mehrlinge und Zeitabstand der Schwangerschaften - genau habe ich das nicht im Kopf), also 200 männliche, werden zur "Produktion" von einer Million "Versuchsratten" eben "nur" 5000 (eben 1000000:200) weibliche Ratten "benötigt". Nur hat jede männliche Ratte eine Schwester, so daß immer noch ca. eine Million (minus 5000) weibliche Ratten "überflüssig" sind.

Achim

Re: Nur männliche Versuchstiere?

Autor: Manuel | Datum:
Vielleicht werden sie an Universitäten verkauft/verschenkt, damit die ehrgeizigen Studenten fröhlich herumschnippeln können. Und das ist bestimmt auch eine stolze Menge an Tier-"Material", die dafür drauf geht... (im wahrsten Sinne des Wortes)

Re: Nur männliche Versuchstiere?

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Vielleicht werden sie an Universitäten verkauft/verschenkt,
> damit die ehrgeizigen Studenten fröhlich herumschnippeln
> können. Und das ist bestimmt auch eine stolze Menge an
> Tier-"Material", die dafür drauf geht... (im wahrsten Sinne

Ja, das kann gut sein. Aber es ist halt nur Spekulation - während in der genannten Sendung konkret nur ausgesagt wurde, daß eine Einschränkung auf männliche Versuchstiere besteht, und deshalb wüßte ("wissen" beeinhaltet halt Belege ;-) ) ich eben gern, was - falls es stimmt - dann mit den weiblichen passiert.

Das ganze ist natürlich nur auf das Gros der pharmazeutischen Versuche bezogen, ich habe z.B. auch schon Versuche mit explizit weiblichen Rindern gesehen, und bei den Schweinen in der Tierversuchsrubrik im Bildarchiv (Tierversuche für die "Fleischproduktion") handelt es sich offensichtlich ebenfalls z.T. um Mütter:



Achim