Daß sich über die Frage, ob man jemanden umbringen darf, auch wenn es eine "Strafe" sein soll, nicht diskutieren läßt, sollte klar sein. Die Todesstrafe ist genauso abzulehnen wie jede andere Form von Mord. Aber am Beispiel dieses Mannes wird nur allzugut deutlich, daß es nie und nimmer eine Rechtfertigung für Hinrichtungen geben kann. Und vielleicht kapieren das ja nun auch einige derjenigen, die bisher anders (oder gar nicht?) dachten.
Zur Info für diejenigen, die in den letzten Tagen keine Nachrichten gesehen, Zeitung gelesen oder sich sonst irgendwie informiert haben, hier der link zu einem Stern-Artikel: http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/551379.html?nv=nl_cp_L1_rt.
Da wird also ein Mann wegen vierfachen Mordes verurteilt, in einem (wenn man den Informationen Glauben schenken kann) reinen Indizienprozeß. Er streitet bis zuletzt die Morde ab, leugnet aber niemals seine kriminelle Vergangenheit und andere Gewalttaten, die er eigenen Aussagen zufolge tatsächlich begangen hat. Und mit diesen setzt er sich offensichtlich auseinander, bereut sie, schreibt Bücher, wird mehrfach für den Friedens- und den Literaturnobelpreis nominiert. Solche Anstrengungen wären für ein einfaches (?) Gnadengesuch sicher nicht notwendig gewesen, zumal der "Lohn" für all die Mühe niemals die Freiheit sondern ein Leben hinter Gittern, also nichts anderes als die letzten 24 Jahre, nämlich das Warten auf den Tod, gewesen wäre.
Da ist also ein Mann, der, gelinde ausgedrückt, sicher sehr viel Scheiße gebaut hat in seinem Leben. Aber er bereut nicht nur sondern wird aktiv. Versucht, zumindest ansatzweise vielleicht etwas wiedergutzumachen. Nein, ich will ihn sicher nicht zu einer Art "Heiligen" machen ;-/, bei einem Interview in 2001 scheint er sich immer noch auch ein Stück als Opfer zu sehen (inwiefern das so ist, kann ich, die ich niemals in einer ähnlichen Situation war wie er als Jugendlicher, schlecht beurteilen); aber Tookie Williams zeigt, wie absurd diese Art der "Strafe" ist: er bereut und versucht, anderen zu helfen, nicht dasselbe zu tun wie er, trägt also mit zur Prävention von Gewaltverbrechen bei (wird dafür übrigens noch von George W. Bush ausgezeichnet...). Doch offenbar sind die persönlichen Interessen eines Gouverneurs (Arnold Schwarzenegger möchte nächstes Jahr wiedergewählt werden und ein Großteil seiner potentiellen Wähler ist für die Todesstrafe) und der Drang nach "Vergeltung" größer als jede Form des Mitgefühls oder zumindest der Vernunft.
Hier frage ich mich mal wieder, wie Tierrechte in einer Gesellschaft wie dieser, die sich nicht mal den simpelsten ethischen Fragen stellen kann, verwirklicht werden sollen.
Tanja
Zur Info für diejenigen, die in den letzten Tagen keine Nachrichten gesehen, Zeitung gelesen oder sich sonst irgendwie informiert haben, hier der link zu einem Stern-Artikel: http://www.stern.de/unterhaltung/buecher/551379.html?nv=nl_cp_L1_rt.
Da wird also ein Mann wegen vierfachen Mordes verurteilt, in einem (wenn man den Informationen Glauben schenken kann) reinen Indizienprozeß. Er streitet bis zuletzt die Morde ab, leugnet aber niemals seine kriminelle Vergangenheit und andere Gewalttaten, die er eigenen Aussagen zufolge tatsächlich begangen hat. Und mit diesen setzt er sich offensichtlich auseinander, bereut sie, schreibt Bücher, wird mehrfach für den Friedens- und den Literaturnobelpreis nominiert. Solche Anstrengungen wären für ein einfaches (?) Gnadengesuch sicher nicht notwendig gewesen, zumal der "Lohn" für all die Mühe niemals die Freiheit sondern ein Leben hinter Gittern, also nichts anderes als die letzten 24 Jahre, nämlich das Warten auf den Tod, gewesen wäre.
Da ist also ein Mann, der, gelinde ausgedrückt, sicher sehr viel Scheiße gebaut hat in seinem Leben. Aber er bereut nicht nur sondern wird aktiv. Versucht, zumindest ansatzweise vielleicht etwas wiedergutzumachen. Nein, ich will ihn sicher nicht zu einer Art "Heiligen" machen ;-/, bei einem Interview in 2001 scheint er sich immer noch auch ein Stück als Opfer zu sehen (inwiefern das so ist, kann ich, die ich niemals in einer ähnlichen Situation war wie er als Jugendlicher, schlecht beurteilen); aber Tookie Williams zeigt, wie absurd diese Art der "Strafe" ist: er bereut und versucht, anderen zu helfen, nicht dasselbe zu tun wie er, trägt also mit zur Prävention von Gewaltverbrechen bei (wird dafür übrigens noch von George W. Bush ausgezeichnet...). Doch offenbar sind die persönlichen Interessen eines Gouverneurs (Arnold Schwarzenegger möchte nächstes Jahr wiedergewählt werden und ein Großteil seiner potentiellen Wähler ist für die Todesstrafe) und der Drang nach "Vergeltung" größer als jede Form des Mitgefühls oder zumindest der Vernunft.
Hier frage ich mich mal wieder, wie Tierrechte in einer Gesellschaft wie dieser, die sich nicht mal den simpelsten ethischen Fragen stellen kann, verwirklicht werden sollen.
Tanja