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Tierrechtsforum:
Getreideernte

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 21

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Getreideernte

Autor: Heike | Datum:
ich weiß nicht wo ich das richtig posten soll.

">
> Ich war beispielsweise einmal sehr schockiert als ich las
> (und Bilder sah) wie es auf einem Getreidefeld nach der Ernte
> aussah. Wenn man ganz ehrlich ist, ist Getreideessen auch
> nicht ganz vegetarisch. Viele Kleintiere und sogar Rehe gehen
> im Zuge der Ernte zugrunde, zum Teil werden sie von den
> Mähmaschinen geköpft. Obwohl, das ließe sich vielleicht durch
> weniger intensieve Landwirtschaft und mehr Handarbeit umgehen."

Habe ich gerade in einem Forum gelesen und fand den Gedanken nicht uninteressant. Also leben hier alle nur von ökologisch angebauten Nahrungsmittlen und kann man sicher sein das diese dann nicht so geerntet werden das Tiere dabei ums leben kommen?

Heike

Re: Getreideernte

Autor: Eduard | Datum:
Ich bin mir ziemlich sicher, daß das Getreide im Ökoanbau von Hand geerntet wird.

Der Bauer und die Bauersfrau laufen mit Körbchen übers Feld und schneiden die Ähren ab. Diese werden in der Tenne vorsichtig ausgedroschen.

genau die richtige Reaktion...

Autor: Iris | Datum:
... auf solche Standard-Rechtfertigungen für Mord und Folter à la "Getreideessen [ist] auch nicht ganz vegetarisch". ;-)

Iris

Re: Getreideernte

Autor: Claude | Datum:
Liebe Heike

Was willst du jetzt damit sagen?
Natürlich will kein Veganer, dass für die Herstellung seiner Nahrung Kleintiere und "sogar" Rehe (was soll das eigentlich - hat ein Reh den Beitrag geschrieben?) sterben.
Was ich dazu eigentlich sagen wollte:
Ich hab selber einen Garten, in dem ich so einiges selber anpflanzen kann. Er ist zwar leider zu klein um mich zu ernähren, aber in meinem Garten werden keine Tiere (und auch keine Rehe) getötet. Den Mäusen in meinem Kompost geht es, so weit ich das beurteilen kann, ganz gut. Die Schnecken und Insekten müssen bei mir auch keine Angst vor Insektiziden und andem Gift haben.
Getreide baue ich selbst nicht so oft an, und wenn, dann auch nur Mais.

Gruss
Claude

Re: Getreideernte

Autor: Heike | Datum:
Was ich damit sagen will..einfach nur ein Gedanke den ich gelesen habe und der mich beschäftigt und mich einfach interessiert wie Ihr damit umgeht, das es doch auch schwierig ist bei "nichttierischen" Produkten. "Soger Rehe" hat ein Fleischesser ("aber nur biofleisch.." ) geschrieben...von ihr kam auch die Frage nach dem Autofahren..

Re: Getreideernte

Autor: Claude | Datum:
Hallo Heike

> gelesen habe und der mich beschäftigt und mich einfach
> interessiert wie Ihr damit umgeht,

Das ist eben der Grund, warum ich will, dass sich die vegane Lebensweise durchsetzt. Wenn wir den Umweg über die vegetarische Lebensweise machen, kümmert sich erst mals niemand um die Tiere auf den Feldern. Erst wenn die Bauern auch Veganer sind, kann diesen Tieren geholfen werden.
Was Eduard sagt kann ich übrigens nicht ganz glauben. Natürlich gibt es Handarbeit wie er es beschreibt, aber "Ökoanbau" ist nicht gleich Handarbeit.
Ich weiss allerdings auch nicht ob das ganze überhaupt wahr ist. So eine Mähmaschine ist wahrscheinlich recht laut. Da könnte man wohl annehmen, dass die Tiere flüchten. Allerdings ist es schon so, dass Tiere beim Anbau von Pflanzen sterben, da die Bäuerinnen und Bauern "Schädlinge" wie Mäuse töten, in dem sie Fallen aufstellen (und trotzdem ist es bio, da Bio nicht gleich vegan ist). Das Fallenstellen scheint mir eine sehr aufwendige Arbeit zu sein (ich hab mal zugesehen) ich denke diese Zeit könnten Bäuerin (oder soll ich die etwa "Bauersfrau" nennen) und Bauer bestimmt sinnvoller Nutzen.
Ich will eigentlich nur sagen, dass das jetzt ein Problem ist, es dieses aben nicht mehr gibt sobald eine vegane Gesellschaft etabliert ist.

Was die Leichenfresserin ind Rehliebhaberin damit wahrscheinlich sagen wollte ist meiner Meinung nach:
Vegetarierinnen und Vegetarier trinken Milch und denken dabei nicht daran, dass in der Praxis immer Kühe für die Milchherstellung sterben müssen. Die Veganerinnen und Veganer kritisieren die Vegetarierinnen und Vegetarier desswegen.
Die Veganerinnen und Veganer sind aber auch nicht besser, da sie Getreide essen und dabei vergessen, dass dafür in der Praxis immer Tiere (ja, sogar Rehe!!!) sterben.

Dabei vergass sie den Unterschied, dass für die Milchherstellung die Tiere sterben "müssen", da es unmöglich wäre all die Rinder (die entstehen um genügend Milch herstellen zu können) am leben zu lassen.
Die Bauersleute (das Wort hab ich jetzt erfunden, ich hoffe das geht in ordnung) könnten aber durch Umstellung auf Handarbeit die Tiere schonen.

Es gibt bestimmt Anbieter, die Handarbeit garantieren.

Claude

Re: Getreideernte

Autor: Heike | Datum:
Schon komisch..mir kam Eduards Beitrag eher ironisch vor..

Doch es stimmt schon..die Mähdrescher sind zwar laut..aber gerade Rehkitze sind so das sie bei Gefahr dort im Versteck bleiben wo sie sind..die Mütter weglaufen und somit den vermeintlichen "Angreifer" vom Kitz weglocken..das funktioniert aber halt nicht bei Maschinen :-(

Re: Getreideernte

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Schon komisch..mir kam Eduards Beitrag eher ironisch vor..

Davon ist auszugehen. äuerlein, die mit der Nageschere übers Feld spazieren und die Weilenhalme abschnibbeln sind etwa auf dem Niveau von lila Kühen anzusiedeln.

> Doch es stimmt schon..die Mähdrescher sind zwar laut..aber
> gerade Rehkitze sind so das sie bei Gefahr dort im Versteck
> bleiben wo sie sind..die Mütter weglaufen und somit den
> vermeintlichen "Angreifer" vom Kitz weglocken..das
> funktioniert aber halt nicht bei Maschinen :-(

Es gibt Infrarotsensoren für Mähdrescher, die in der Praxis erprobt sind, aber ca (meiner Erinnerung nach) 1000 Euro kosten. Weiterhin gibt es die kosteneffektivere Methode, die Tiere zwei tage vor dem Mähen zu "vergämen" und dann zusätzlich beim Mähen einen bestimmten "Kurs" (von innen nach außen) zu fahren.

Dies alles sollte in einer veganen Gesellschaft selbstverständlich sein, ebenso wie Maßnahmen gegen das Überfahren von Hasen auf Autobahnen durch Getreidetransporter, die Abnutzung der "Leder"schuhe durch Kartoffelernter etc. und was die scheinheilige Tierausbeuter sich sonst noch einfallen lassen an - derzeit - unvermeidbarem, um damit zu rechtfertigen, daß sie Leid und Tod verursachen, die leicht vermeidbar wären.

Hierzu wie immer das Standardbeispiel: die Äcker wurden im 3. Reich mit der Asche aus Krematorien gedüngt, diese wurde auch für Straßenbelag verwendet.

Auch damals war es keine Rechtfertigung für die Gaskammern, daß die Antifaschisten Straßen benutzen und Kartoffeln aßen.

Achim

Re: Getreideernte

Autor: Emil | Datum:
>> Hierzu wie immer das Standardbeispiel: die Äcker wurden im 3. Reich mit der Asche aus Krematorien gedüngt, diese wurde auch für Straßenbelag verwendet.

Auch damals war es keine Rechtfertigung für die Gaskammern, daß die Antifaschisten Straßen benutzen und Kartoffeln aßen.<<

Der Vergleich hinkt: Die Juden wurden nicht ermordert, damit ihre Asch als Dünger für die Felder verwendet werden kann - das war höchstens ein praktischer Nebeneffekt. Antifaschisten, die Straßen benutzen bzw. Kartoffel essen, unterstützen durch ihre Handlung also nicht den Judenmord.

Anders jedoch bei dem Tierrechtler, der mit seinem Geld Produkte aus der (insbesondere konventionellen) Landwirtschaft kauft. Ein kleiner Teil seines Geldes wird auch dazu verwendet, Schädlingsbekämpfung durchzuführen - dies ist im Preis einkalkuliert. Er gibt somit den Auftrag zum Töten, anstatt sein Gemüse selbst anzubauen bzw. sich direkt beim Landwirt über die Art und Weise der Schädlingsbekämpfung zu informieren. Von Unvermeidbarkeit kann also nur bedingt gesprochen werden.

Sicherlich in einer veganen Gesellschaft wird dies anders sein, aber dies trifft auch auf Brot, Sojajoghurt und alle andere pseudovegane Produkte zu, die sehr leicht anders produziert werden könnten.

Emil

Re: Getreideernte

Autor: Achim Stößer | Datum:
Emil schrieb:
>
> >> Hierzu wie immer das Standardbeispiel: die Äcker wurden im
> 3. Reich mit der Asche aus Krematorien gedüngt, diese wurde
> auch für Straßenbelag verwendet.
>
> Auch damals war es keine Rechtfertigung für die Gaskammern,
> daß die Antifaschisten Straßen benutzen und Kartoffeln aßen.<<
>
> Der Vergleich hinkt: Die Juden wurden nicht ermordert, damit
> ihre Asch als Dünger für die Felder verwendet werden kann -
> das war höchstens ein praktischer Nebeneffekt.

Die Analogie paßt also perfekt. Das Getreide wird ja auch nicht geerntet, um Naninchen im Mähdrescher zu zerhacken.

> Antifaschisten, die Straßen benutzen bzw. Kartoffel essen,
> unterstützen durch ihre Handlung also nicht den Judenmord.

Doch, von dem Geld kauften die Nazis dann wieder Zyklon B.

> Anders jedoch bei dem Tierrechtler, der mit seinem Geld
> Produkte aus der (insbesondere konventionellen)

Wieso "insbeosndere konventionellen"? Zwar ist ethisch die ökologische vorzuziehen, in deisem Punkt ...

> Landwirtschaft kauft. Ein kleiner Teil seines Geldes wird
> auch dazu verwendet, Schädlingsbekämpfung durchzuführen -

... den Du mit dem spezisistischen Begriff "Schädlingsbekämpfung" bezeichnest - in Zukunft hier vermeiden, siehe Richtlinien - unterschidet sich Bioanbau i.A. nur in der Wahl der Methoden.

> dies ist im Preis einkalkuliert. Er gibt somit den Auftrag
> zum Töten, anstatt sein Gemüse selbst anzubauen bzw. sich
> direkt beim Landwirt über die Art und Weise der
> Schädlingsbekämpfung zu informieren. Von Unvermeidbarkeit

Ob die Tiere, die Du hier als "Schädlinge" bezeichnest, nun konventionell oder "biologisch" umgebracht werden, ist ja wohl irrelevant.

> kann also nur bedingt gesprochen werden.
>
> Sicherlich in einer veganen Gesellschaft wird dies anders
> sein, aber dies trifft auch auf Brot, Sojajoghurt und alle
> andere pseudovegane Produkte zu, die sehr leicht anders
> produziert werden könnten.

Die aber - im Gegensatz zu der hier besprochene Produktgruppe - sehr leicht durch Alternativen zu ersetzen sind. Sie sind also analog zu "Schweineschnitzel", die in einer veganenn Gesellschaft durch meinetwegen "Seitanschnitzel" ersetzt würden, was aber keine Rechtfertigung ist, hier und jetzt Schweineleichen zu konsumieren.

Autarker Selbstanbau ist dagegen i.A. nicht möglich.

Achim

Re: Getreideernte

Autor: Emil | Datum:
>>Autarker Selbstanbau ist dagegen i.A. nicht möglich.<<

Vollkommene autarker Selbstanbau ist natürlich noch nicht möglich, man kann aber soweit dies gehts sein Gemüse selbst anbauen bzw. bei Bauern einkaufen, wo man weiss, dass sie vergleichsweise human mit "Schädlingen" umgehen.
Wer dies nicht tut, vermeidet nicht alles vermeidbares.


>> "Schweineschnitzel" und "Seitanschnitzel" << schmecken wohl kaum identisch. Das von mir selbsthergestelle Sojajoghurt schmeckt aber genauso wie das von Alpro, beim Brot ebenso.

Re: Heinrichs Spaßbriefe an Werbung und Politik

Autor: Detlef A. | Datum:
Seit ich diese Antwort bei vegan.de von Jochen zum gleichen Tthema gelesen habe, wurde ich heute auch schon krank, auch wenn ich nur selten mal im Jahr Spinat esse.

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>http://www.vegan.de/foren/read.php4?f=90&i=5460&t=5423<

titel Re: Getreideernte
autor/in jochen
datum 13.08.02 | 17:24

Kleine Info am Rande. Der Vater einer guten Freundin arbeitet als Berater für Landwirtschaftliche Betriebe. Von ihm hab ich erfahren, daß insbesondere bei den Spinatproduzierenden Betrieben jedes jahr der Gehalt an tierischem Eiweiß im Endprodukt überprüft wird. Jedes jahr müssen diese Bauern, unter Besein der Obrigkeit, die Messer der Erntemaschinen dann wieder höher einstellen.
Da kann's einem doch vergehen

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Mäuse und Insekten sollten demnach ganz skbstverständlich mit dem Spimat verarbeitet werden, währenddessen man sich nur über den prozentualen Anteil im Spinat streiten würde.
Jetzt habe ich aber auch die Seite von Heinrichs Spassbriefen gefunden

>http://www.spassbriefe.de/lebensmittel.htm<

wo solche "lustigen" Amfragen an Werbung und Politik gestellt wurden. Wohl bleiben einige Fragen offen, bei Jochen könnte es sich aber auch um so einen Spaßvgel handeln. Doch Raupen könnten sich moch im Spinat befinden. Es reicht ja aber auch schon, dass so viele Kleintiere für die Landwirtschaft vernichtet werden. Dass man dann noch vielleicht welche mitisst stellt nur eine zusätzliche Steigerung dar.

Gruß: Detlef A.

Re: Heinrichs Spaßbriefe an Werbung und Politik

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hm. Solche "Spaßmacher" könnten die unbefriedigende Resonanz bei Produktanfragen erklären ...

Achim

Re: Getreideernte

Autor: Heike | Datum:
> In was für einem Forum kam diese Frage?

In keinem Forum das was mit Tierschutz/-rechten oder Vegan zu tun hat...es stritten sich nur zwei Parteien darum ob eine kohlehydratarme Ernährung (dafür mit viel Fleisch) gesünder ist als eine fettarme Ernährung..da hab ich mal die Soylent links gepostet..

Re: Ein Bericht dazu

Autor: Detlef A. | Datum:
Dazu gibt es auch einen Bericht im offenem AJ-Forum vom 30.6.02

Infrarot bewahrt Kitze vor dem Tod
http://forum.webtropia.com/ajfajsefj/?nachricht=1137526

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Infrarot bewahrt Kitze vor dem Tod

Jagdgenossenschaft Wilgersdorf setzt »Wildretter« ein/Gerät aus der Raumfahrt dient Tierschutz

blum Wilgersdorf. Im letzten Augenblick kann der Bauer seinen mit einem Mähwerk bestückten Traktor anhalten. Nur durch einen Zufall hat er das Kitz im Gras entdeckt. Dieser Zufall, der dem Kitz das Leben rettete, ist leider ein Einzelfall. Jährlich sterben bei Mäharbeiten in der Bundesrepublik Deutschland Zehntausende von Kitzen und Junghasen.
»Die Evolution hat nicht an die Technik gedacht«, erklärt Kurt Moll, Ehrenvorsitzender der Kreisjägerschaft. Kitze und Junghasen duckten sich bei Gefahr instinktiv auf den Boden anstatt die Flucht zu ergreifen. Bestehe die Gefahr aus einem Traktor mit Mähwerk, sei sie dann absolut tödlich. Wie Moll berichtet, hat der »Mähtod« in den letzten Jahren gewaltig zugenommen. Ursache sei vor allem die veränderte Landwirtschaftsstruktur, weg von der ursprünglichen Dreifelderwirtschaft, hin zur Monokultur Grünland.

Auch in Wilgersdorf gibt es noch zwei Vollerwerbslandwirte und vier Nebenerwerbslandwirte, die zusammen rund 400 Hektar Land, überwiegend Grünland, bearbeiten. So kam es auch im Bereich der Jagdgenossenschaft Wilgersdorf immer wieder vor, dass Kitze oder Junghasen den »Mähtod« fanden. Sehr zum Leidwesen der Jäger und Bauern. »Auch herkömmliche Methoden wie Verstänkern, Anmähen oder Scheuchen garantieren keinen absoluten Schutz vor dem Mähtod, da sie nur von begrenzter Wirkungsdauer sind«, betont Edwin Dechert, Berufsjäger und Betreuer des fast 1000 Hektar großen Wilgersdorfer Reviers. Denn wenn diese Maßnahmen die Wirkung verloren hätten, führten die Ricken ihre Kitze wieder an den alten Platz zurück und der »Mähtod« drohe erneut.

Also suchten die Wilgersdorfer Jagdgenossen nach einer zuverlässigen Methode und wurden dabei in Bayern fündig. Im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Institut für Optoelektronik in Weßling bei München hatte man ein Gerät entwickelt, mit dem man im Gras liegende Jungtiere aufspüren kann. Das Gerät mit dem Namen »Wildretter« arbeitet mit Infrarot und reagiert auf Wärme. Es besteht aus einer zentralen Steuereinheit mit seitlich angebrachten Teleskopstangen, an denen auf jeder Seite fünf Sensoren angebracht sind. In vollständig ausgefahrenem Zustand besitzt der »Wildretter« eine Gesamtbreite von sechs Metern, was der im Siegerland üblichen Mähbreite entspricht.

Edwin Dechert: »Nach dem Transport zum Einsatzort wird das Gerät aus dem Tragekoffer genommen und auseinandergezogen und mit einem Trageriemen um den Hals gehängt. Danach stellt man auf der zentralen Steuereinheit die gewünschte Empfindlichkeit ein und macht sich dann auf den Weg durch die Wiese, die gemäht werden soll.« Bei seinem Gebrauch in der Natur erinnert der sechs Meter breite »Wildretter« an die Balancierstange eines Akrobaten.

Entdeckt der »Wildretter« eine Wärmequelle, dann gibt er einen unüberhörbaren Piepston von sich. Gleichzeitig zeigt er auf dem Display der zentralen Steuereinheit an, welcher der zehn Sensoren auf eine Wärmequelle gestoßen ist. Dechert: »In diesem Bereich muss man dann nachschauen, ob dort ein Kitz oder ein Junghase liegt.« Doch nicht immer sind es bedrohte Lebewesen, die der »Wildretter« meldet. Es können ebenso durch das Sonnenlicht erwärmte Steine oder Maulwurfshügel sein, die den Piepston hervorrufen. Deshalb ist es laut Dechert am günstigsten, die betreffende Wiese entweder am Morgen oder in den frühen Abendstunden abzuschreiten.«

Ganz wichtig für den effektiven Einsatz des Gerätes ist die Zusammenarbeit von Jägern und Landwirten. Die funktioniert in Wilgersdorf zur Zufriedenheit aller. Das Gerät ist im Haus von Edwin Dechert untergebracht und befindet sich immer im abhol- und einsatzbereiten Zustand. Ruft ein Landwirt an und teilt mit, dass er eine Wiese mähen will, machen sich Dechert oder einer der drei Helfer Erhard Kühn, Hubertus Neuser und Helmut Böcking auf den Weg zum Einsatzort. »Wichtig ist, dass die Wiese unmittelbar vor dem Mähen untersucht wird. So ist garantiert, dass nach der Untersuchung kein Kitz mehr auf die Wiese gelangt«, betont Edwin Dechert.

Die Bilanz, die die Jagdgenossen nach der relativ kurzen Erprobungs- und Einsatzphase ziehen können, ist sehr positiv. Im vergangenen Jahr registrierte man den Verlust von zwölf Kitzen durch den »Mähtod«. In diesem Jahr wurden vom »Wildretter« bereits fünf Kitze geortet und in Sicherheit gebracht, die sonst wahrscheinlich im Mähwerk umgekommen wären. Am vergangenen Samstag fand man ein vier Tage altes Kitz. Da sich der Setztermin für Rehe über einen Zeitraum von sechs bis acht Wochen erstreckt und die Jungtiere erst im Alter von drei Wochen bei Gefahr von sich aus die Flucht ergreifen, wird der »Wildretter« noch einige Wochen in Wilgersdorf aktiviert werden müssen.

Doch diese durchaus zeitaufwändige Arbeit nehmen Edwin Dechert und seine Helfer gerne auf sich, denn für sie beinhaltet Jägerei auch Tierschutz. Deshalb sprach sich auch der Jagdvorstand dafür aus, das 1200 Euro teure Gerät anzuschaffen, um so dem Wild zu helfen. »Die Evolution ist von der durch den Menschen entwickelten Technik überrollt worden. Deshalb muss jetzt der Mensch der Natur helfen«, betont Kurt Moll.

Ausgabe vom 29. Juni 2002

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Re: Getreideernte

Autor: Detlef A. | Datum:
Daneben ist die Erkenntnis, dass auch für den Ackerbau Tiere getötet werden auch keine neue Erkenntnis für Veganer. Schon vor 20 Jahren diskutierte man diese Themen. Lassen sich bei Säugetieren noch Möglichkeiten finden, so ist die Sache mit Insekten und anderen Kleintieren schon bedeutend schwieriger.
Schon beim Pflügen werden viele Bodenbewohner getötet, später als Schädlinge vergiftet oder auch auch bei der Ernte getötet. Nur wie sollten alternative Löschungsmodelle aussehen? as ist vermeidbar und was müsste als unvermeidnar hingenommen werden.
Jeder Autofahrer tötet ebenfalls Tausende von Insekten. Ist das hinnehmbar oder vermeidbar? Als jemand der keine Autos mag, könnte ich glatt ja sagen, nur ist Individualverkehr auch unverzichtbar.

Gruß: Detlef

Re: Getreideernte

Autor: Eduard | Datum:
Dies ist ja richtig makaber.

Die Jäger setzen sich für die Rettung von Kitzen ein, um später große Rehe zum Abknallen zu haben.

Ist das nicht scheinheilig?

Re: Getreideernte

Autor: Detlef A. | Datum:
Ein Rehkitz welches durch einen Mahdrescher das Leben verliert kann eben nicht mehr bejagd werden. Auch Wildbret vom sogenannten Fallwild darf nicht für den menschlichen Verzehr verkauft werden. Deshalb klagen Jäger immer so herzerweichend, wenn Wildtiere durch Straßenverkehr oder durch Erntemaschinen ihr Leben verlieen, da man sie doch so schön erschießen hätte können. So sieht jägerische Tierliebe nun mal aus. Sollten vor der Ernte Jäger Wildtiere aus den Feldern treiben, so ist es auch nicht sicher, dass diese nicht gleich von den Ballermännern, die über jedes überfahrenes Tier auch so laut klagen, erschossen werden.

Detlef A.

Autojagd

Autor: Achim Stößer | Datum:
Hm. Fundstück dazu:

>>>
Zitat:
Elke Benz, 25.6.2002 um 18:32 Uhr
Mahlzeit.
Mein Vater ist Jäger und es gab mal eine Zeit,da gabs öfter "Unfallopfer" als geschossenes Wild auf den Tisch.Gutes
<<< www2.fotocommunity.de/pc/pc.php4?mypics=12278&display=177975

Achim

Re: Getreideernte

Autor: Detlef A. | Datum:
Ob nun Jäger Kerkertiere oder Unfallopfer essen, stort sie eh nicht. Der Gesetzgeber verbietet ihnen ja auch nicht sich von Aas zu ernähren und Jäger leben eben nach der Devise: Erlaubt ist alles, was nicht gesetzlich verboten ist und bei Sachen, die gesetzlich verboten sind, muss man nicht so dumm sein sich erwischen zu lassen. Es wurden aber auch schon Jäger erwischt, wie sie überfahrene Rehe (Fallwild) sofort für den Verzehr zerschnitten. So geschehen bei der berüchtigten bündener Jägerschaft, die bei der Jagd auch schon mal ein Hausdach trafen.
Einer Bekannten von mir, schleppt ein Jägersohn permanent überfahrene Wildtiere ins Haus, die dann in der Tiefkühltruhe landeten. So ein toter Fuchs lag derart eingefroren schon Jahre in der Tiefkühltruhe, da man ihn ja noch präparieren könnte. Nachdem er aber noch einen angefahrenen Hasen anschleppte und ihn zu einem Braten verarbeiten wollte, riß ihr endgültig die Geduld. Sie will nun von dem Jägersohn und den vielen Leichen zu Hause nichts mehr wissen. Von Fleisch hält sie jetzt auch nichts mehr, obwohl sie nach eigenen Angaben ja gar nicht Veganerin werden könnte. Nun, Eier ißt sie aber auch schon nicht mehr.
Was muss man sich auch mit Jägersöhnen einlassen?

Gruß: Detlef