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Tierrechtsforum:
Kükenvergasung in der Mast

Anzahl Beiträge in diesem Thread: 16

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Kükenvergasung in der Mast

Autor: Achim Stößer | Datum:
Daß männliche Küken der "Legehennenzuchtlineien" unmittelbar nach dem Schlüpfen vergast oder zermust werden, ist ja mittlerweile hinreichend bekannt. Aber:
Zitat: Beim überwiegenden Teil der industriellen Masthähnchenproduktion werden weibliche Tiere nicht benötigt, da sie langsamer wachsen und weniger Brustfleisch bilden als die männlichen. Sie werden noch am Schlupftag vergast - "jede Woche Millionen Tiere" [...]

"Von Freigängern und Knastbrüdern", Stern 44/2007, S. 159, meine Hervorhebungen

Achim

Re: Kükenvergasung in der Mast

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Ist das nicht ein bisschen unlogisch?

Inwiefern?

Achim

Re: Kükenvergasung in der Mast

Autor: Ricarda | Datum:
Auf der einen Seite zerhackseln sie männliche Küken, weil sie sie zur "Eierproduktion" nicht gebrauchen können und andererseits zerhackseln sie weibliche Küken, weil die zur Hähnchenmast nichts taugen.
Ich meine, es ist klar, dass das alles völlig unnötig und pervers ist, aber alleine mal ökonomisch gesehen (ja ich weiß, da kommt einem alles hoch) macht das nicht viel Sinn.

Ansonsten interessiert es Körperfresser wohl leider eh nicht, ob sie mit ihrem Essverhalten 1 oder 2 Hühner auf dem Gewissen haben.

leider schon logisch

Autor: Tobi | Datum:
Die eierlegenden Hühner(rassen) eignen sich nicht zur Fleischerzeugung, da sie auf das Eierlegen hin "optimiert" worden sind. Deshalb werden die männlichen Brüder der eierlegenden Schwestern nicht zur Fleischerzeugung benutzt, sondern direkt nach dem Sexen vernichtet, also ermordet.
Und die weiblichen Schwestern der zur Fleischerzeugung hin "optimierten" männlichen Hühner eignen sich scheinbar nicht zur Fleischerzeugung (s.o.) und werden ebenfalls sofort getötet.


Tobi

Re: leider schon logisch

Autor: Ricarda | Datum:
Ah okay, das wusste ich nicht so genau.
Durch die Erklärung wird es schon logisch und noch um ein weiteres bisschen perverser :(

Re: Kükenvergasung in der Mast

Autor: Bärchen | Datum:
Zitat: Auf der einen Seite zerhackseln sie männliche Küken, weil sie sie zur "Eierproduktion" nicht gebrauchen können und andererseits zerhackseln sie weibliche Küken, weil die zur Hähnchenmast nichts taugen.


Bärchen: Sogenannte "Hähnchen" sind "Mast"-Hybriden beiderlei Geschlechts, aber - das ist richtig - kein "Ausschuss" der "Eierproduktion", das sind wiederum Hybridrassen, die extra dafür (qual)gezüchtet sind. Da soll man nicht auf Gedanken kommen...

Re: Kükenvergasung in der Mast

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Bärchen: Sogenannte "Hähnchen" sind "Mast"-Hybriden beiderlei
> Geschlechts, aber - das ist richtig - kein "Ausschuss" der

Eben nicht, nach obigem Zitat.

Achim

Re: Kükenvergasung in der Mast

Autor: dg@ | Datum:
Schlimm genug,
obgleich das massenhafte Sterben der männlichen Masthähnchen gleichermaßen vorbestimmt ist, ja sogar die eigentliche Existenzgrundlage und den Sinn und Zweck der ganzen "Produktion" darstellt. Das könnte an dieser Stelle vielleicht noch mal didaktisch verdeutlicht werden.

Ob "Legehennenhaltung" oder "Masthähnchenproduktion", im Endeffekt führen beide Systematiken für ALLE davon betroffenen Individuen jeglichen Geschlechts zu deren Vernichtung, ob am ersten "Lebenstag" [welch Ironie] oder Monate später.

falls gestattet, hier einige Impressionen:
Doku: Vogelleichen, tote Jungmasthühner
Doku: Geflügelschlachtung
Doku: tote Eintagsküken
Doku: Brüterei für Legehennen
Doku: Hühnerschlachtung

MfG

Dirk

"Hühnchen"esser sind Doppelmörder

Autor: Achim Stößer | Datum:
> obgleich das massenhafte Sterben der männlichen
> Masthähnchen gleichermaßen vorbestimmt ist, ja sogar
> die eigentliche Existenzgrundlage und den Sinn und Zweck der
> ganzen "Produktion" darstellt. Das könnte an dieser Stelle
> vielleicht noch mal didaktisch verdeutlicht werden.

> Ob "Legehennenhaltung" oder "Masthähnchenproduktion", im
> Endeffekt führen beide Systematiken für ALLE davon
> betroffenen Individuen jeglichen Geschlechts zu deren
> Vernichtung, ob am ersten "Lebenstag" [welch Ironie]
> oder Monate später.

Völlig richtig. Ein m.E. aber wesentlicher Punkt hierbei ist, daß, wer eine solche Hühnerleiche (z.B. als "Brathähnchen") konsumiert, damit gleich zwei Tiere ermordet (so wie, wer ein Jahr lang täglich ein Ei konsumiert, eine "Legehenne" und ihren Bruder umbringt).

Achim

PS: Wieso lassen die Dich eigentlich in einer Brüterei, bei einer Schlachtung etc. fotografieren, was versprechen sie sich davon (ich hatte jedenfalls im Karlsruher Schlachthof Fotografierverbot)?

Re: Kükenvergasung in der Mast

Autor: Schlunz | Datum:
Dasselbe Problem haben wir ja in der Rinderzucht.
Männliche Kälber aus der Milchproduktion werden nicht automatisch zu Mastbullen und weibliche Kälber aus der Fleischproduktion werden nicht automatisch zu Milchkühen.
Ob Milch oder Ei, es sterben immer zwei...

Re: Kükenvergasung in der Mast

Autor: Tanja | Datum:
Schlunz schrieb:
>
> Dasselbe Problem haben wir ja in der Rinderzucht.
> Männliche Kälber aus der Milchproduktion werden nicht
> automatisch zu Mastbullen und weibliche Kälber aus der
> Fleischproduktion werden nicht automatisch zu Milchkühen.

Naja, das ist sicher nicht das "Problem"...

> Ob Milch oder Ei, es sterben immer zwei...

Grüße an Thomas D. ;-)

Tanja

Rinderzucht

Autor: Achim Stößer | Datum:
> Dasselbe Problem haben wir ja in der Rinderzucht.

Nicht wirklich.

> Männliche Kälber aus der Milchproduktion werden nicht
> automatisch zu Mastbullen und weibliche Kälber aus der

Sondern (von den paar, die zu "Zuchtbullen" werden, mal abgesehen)?

> Fleischproduktion werden nicht automatisch zu Milchkühen.

Sondern ebenfalls gemästet, oder?

Jedenfalls werden sie nicht am Tag der Geburt vermust oder vergast, dazu ist der Aufwand einer Schwangerschaft (anders als bei der "Vogelproduktion") wohl doch zu groß, schätze ich ...

Achim

Re: Rinderzucht

Autor: Ellie | Datum:
Zitat:
> Männliche Kälber aus der Milchproduktion werden nicht
> automatisch zu Mastbullen und weibliche Kälber aus der


Sondern (von den paar, die zu "Zuchtbullen" werden, mal abgesehen)?


Naja, zu "Kalbfleisch", nehme ich mal an.

Ellie

32.265.000 Hühner in Deutschlang

Autor: K | Datum:
Mir war diese Perversion schon einige Zeit bekannt. Ein Transport wäre teuer und die "Betriebe" haben sich auf Eier oder Mast spezialisiert - so ist Vergasen oder Schreddern wirtschaftlich effektiver.

Zum verwandten Thema "Hühnereier" gab es am 27.09. in der TAZ einen etwas zynischen Artikel mit krassen Vergleichsrechnungen. Bei diesen Zahlen kann man sich ungefähr vorstellen, wie viele Lebewesen da so pro Jahr/Tag/Stunde/Minute vernichtet werden. Dazu zu rechnen sind dann auch noch die millionen Keulungen zur Seuchenabwehr.

Zitat: Im Jahr 2005 lebten in Deutschland zweiunddreißig Millionen und zweihundertfünfundsechzigtausend Hühner, gemeinsam haben sie neun Milliarden und zweihundertzweiundsechzig Millionen Eier produziert.
Sollten Sie diese Geschichte im Jahr 2048 aus dem Archiv ziehen, dann entspricht das genau der Anzahl der dann auf der Erde lebenden Menschen.

Quelle: http://www.taz.de/1/zukunft/konsum/artikel/1/lotte-wo-bist-du/?src=SZ&cHash=87419a0912

Siehe auch:
http://www.statistik-portal.de/Statistik-Portal/de_zs11_bund.asp

Weitere Zahlen (Quelle: Statistische Bundesamt Deutschland; Statistik 41311-0001):

Gehaltene Tiere, Anzahl:
Junghennen unter ½ Jahren
16.217.329 (2003) 14.347.800 (2005)
Legehennen ½ J und älter
38.964.768 (2003) 36.157.100 (2005)
Schlacht- u. Masthühner sowie sämtliche Hähne
54.611.374 (2003) 56.762.500 (2005)

Die vergasten, geschredderten und verendete Tiere sind in diesen Zahlen natürlich NICHT enthalten.

Kurt

Re: 32.265.000 Hühner in Deutschlang

Autor: Schlunz | Datum:
Das sind alles Zahlen, die Jenen, die sie kennen viel zu oft durchs Bewusstsein flutschen, da dort eh schon ein statistischer Zahlenbrei für alles Mögliche herrscht.
Man muss diese Zahlen öfters mal ausschreiben:
Sechsundfünfzigmillionensiebenhundertzweiundsechzigtausendfünfhundert kommt ganz anders...
Das simple Unterlassen von Vermeidbarem könnte daraus ne Null machen.