Daß männliche Küken der "Legehennenzuchtlineien" unmittelbar nach dem Schlüpfen vergast oder zermust werden, ist ja mittlerweile hinreichend bekannt. Aber:
"Von Freigängern und Knastbrüdern", Stern 44/2007, S. 159, meine Hervorhebungen
Auf der einen Seite zerhackseln sie männliche Küken, weil sie sie zur "Eierproduktion" nicht gebrauchen können und andererseits zerhackseln sie weibliche Küken, weil die zur Hähnchenmast nichts taugen.
Ich meine, es ist klar, dass das alles völlig unnötig und pervers ist, aber alleine mal ökonomisch gesehen (ja ich weiß, da kommt einem alles hoch) macht das nicht viel Sinn.
Ansonsten interessiert es Körperfresser wohl leider eh nicht, ob sie mit ihrem Essverhalten 1 oder 2 Hühner auf dem Gewissen haben.
Die eierlegenden Hühner(rassen) eignen sich nicht zur Fleischerzeugung, da sie auf das Eierlegen hin "optimiert" worden sind. Deshalb werden die männlichen Brüder der eierlegenden Schwestern nicht zur Fleischerzeugung benutzt, sondern direkt nach dem Sexen vernichtet, also ermordet.
Und die weiblichen Schwestern der zur Fleischerzeugung hin "optimierten" männlichen Hühner eignen sich scheinbar nicht zur Fleischerzeugung (s.o.) und werden ebenfalls sofort getötet.
Bärchen: Sogenannte "Hähnchen" sind "Mast"-Hybriden beiderlei Geschlechts, aber - das ist richtig - kein "Ausschuss" der "Eierproduktion", das sind wiederum Hybridrassen, die extra dafür (qual)gezüchtet sind. Da soll man nicht auf Gedanken kommen...
Schlimm genug,
obgleich das massenhafte Sterben der männlichen Masthähnchen gleichermaßen vorbestimmt ist, ja sogar die eigentliche Existenzgrundlage und den Sinn und Zweck der ganzen "Produktion" darstellt. Das könnte an dieser Stelle vielleicht noch mal didaktisch verdeutlicht werden.
Ob "Legehennenhaltung" oder "Masthähnchenproduktion", im Endeffekt führen beide Systematiken für ALLE davon betroffenen Individuen jeglichen Geschlechts zu deren Vernichtung, ob am ersten "Lebenstag" [welch Ironie] oder Monate später.
> obgleich das massenhafte Sterben der männlichen
> Masthähnchen gleichermaßen vorbestimmt ist, ja sogar
> die eigentliche Existenzgrundlage und den Sinn und Zweck der
> ganzen "Produktion" darstellt. Das könnte an dieser Stelle
> vielleicht noch mal didaktisch verdeutlicht werden.
> Ob "Legehennenhaltung" oder "Masthähnchenproduktion", im
> Endeffekt führen beide Systematiken für ALLE davon
> betroffenen Individuen jeglichen Geschlechts zu deren
> Vernichtung, ob am ersten "Lebenstag" [welch Ironie]
> oder Monate später.
Völlig richtig. Ein m.E. aber wesentlicher Punkt hierbei ist, daß, wer eine solche Hühnerleiche (z.B. als "Brathähnchen") konsumiert, damit gleich zwei Tiere ermordet (so wie, wer ein Jahr lang täglich ein Ei konsumiert, eine "Legehenne" und ihren Bruder umbringt).
Achim
PS: Wieso lassen die Dich eigentlich in einer Brüterei, bei einer Schlachtung etc. fotografieren, was versprechen sie sich davon (ich hatte jedenfalls im Karlsruher Schlachthof Fotografierverbot)?
Dasselbe Problem haben wir ja in der Rinderzucht.
Männliche Kälber aus der Milchproduktion werden nicht automatisch zu Mastbullen und weibliche Kälber aus der Fleischproduktion werden nicht automatisch zu Milchkühen.
Ob Milch oder Ei, es sterben immer zwei...
Schlunz schrieb:
>
> Dasselbe Problem haben wir ja in der Rinderzucht.
> Männliche Kälber aus der Milchproduktion werden nicht
> automatisch zu Mastbullen und weibliche Kälber aus der
> Fleischproduktion werden nicht automatisch zu Milchkühen.
> Dasselbe Problem haben wir ja in der Rinderzucht.
Nicht wirklich.
> Männliche Kälber aus der Milchproduktion werden nicht
> automatisch zu Mastbullen und weibliche Kälber aus der
Sondern (von den paar, die zu "Zuchtbullen" werden, mal abgesehen)?
> Fleischproduktion werden nicht automatisch zu Milchkühen.
Sondern ebenfalls gemästet, oder?
Jedenfalls werden sie nicht am Tag der Geburt vermust oder vergast, dazu ist der Aufwand einer Schwangerschaft (anders als bei der "Vogelproduktion") wohl doch zu groß, schätze ich ...
Mir war diese Perversion schon einige Zeit bekannt. Ein Transport wäre teuer und die "Betriebe" haben sich auf Eier oder Mast spezialisiert - so ist Vergasen oder Schreddern wirtschaftlich effektiver.
Zum verwandten Thema "Hühnereier" gab es am 27.09. in der TAZ einen etwas zynischen Artikel mit krassen Vergleichsrechnungen. Bei diesen Zahlen kann man sich ungefähr vorstellen, wie viele Lebewesen da so pro Jahr/Tag/Stunde/Minute vernichtet werden. Dazu zu rechnen sind dann auch noch die millionen Keulungen zur Seuchenabwehr.
Weitere Zahlen (Quelle: Statistische Bundesamt Deutschland; Statistik 41311-0001):
Gehaltene Tiere, Anzahl: Junghennen unter ½ Jahren
16.217.329 (2003) 14.347.800 (2005) Legehennen ½ J und älter
38.964.768 (2003) 36.157.100 (2005) Schlacht- u. Masthühner sowie sämtliche Hähne
54.611.374 (2003) 56.762.500 (2005)
Die vergasten, geschredderten und verendete Tiere sind in diesen Zahlen natürlich NICHT enthalten.
Das sind alles Zahlen, die Jenen, die sie kennen viel zu oft durchs Bewusstsein flutschen, da dort eh schon ein statistischer Zahlenbrei für alles Mögliche herrscht.
Man muss diese Zahlen öfters mal ausschreiben:
Sechsundfünfzigmillionensiebenhundertzweiundsechzigtausendfünfhundert kommt ganz anders...
Das simple Unterlassen von Vermeidbarem könnte daraus ne Null machen.